Es war bereits tiefste Nacht, als B.A. den Van am Waldrand parkte. Ihnen hatte die Idee bei Nacht anzugreifen beiden nicht gefallen, aber sie standen unter Zeitdruck. Was, wenn Hannibal und Face bereits exekutiert worden waren?
Sie trennten sich und schlichen durchs Dickicht.
„Alles klar?", flüsterte H.M. Murdock ins Funkgerät.
„Roger!", kam die Antwort.
„Dann auf drei."
Der Captain zählte und bei drei stürzten sie nach vorn. Es war eine schnelle und saubere Attacke. Keine 10 Sekunden später waren die zwei Wachen am Boden und ihrer Waffen entledigt.
B.A. rannte die Tür ein und verschwand im Inneren. Murdock war keine zwei Schritte hinter ihm, als er plötzlich gegen den muskulösen Mann knallte.
„B.A., was…"
Murdock brach den Satz ab, als er die 5 oder 6 Automatikgewehre erblickte.
Aus einem der Nachbarzimmer erschien ein älterer Mann in einem weißen Anzug.
„Die Videokameras haben sich wirklich bezahlt gemacht."
„Deswegen." B.A. seufzte.
Murdock schob sich vor B.A.
Mit einem aufgesetztem Lächeln hielt der Mann ihm die Hand entgegen.
„Sie gestatten, Mr. Adrian."
Murdock nahm den Händedruck mit versteinertem Gesicht an.
„Aber auch wenn meine Kameras Sie überlistet haben, Ihr Anschleichmanöver war faszinierend mit anzusehen. Armee?"
Murdock antwortete nicht.
„Der Chef hat dich was gefragt!"
Der Pilot spürte einen Schlag im Rücken.
„Murdock, Howling Mad, Captain, US Armee."
"Sehr eindrucksvoll. Ihr Freund scheint etwas wortkarg, aber das macht nichts."
B.A. verzog angeekelt das Gesicht, aber der Gedanke an die Gewehre lies es schnell wieder ausdruckslos werden.
„Wo sind sie?" Murdock versuche absolut beherrscht zu klingen. Sein Gegenüber lächelte nur.
„Nun, Captain, was ihre Freunde angeht, machen Sie sich keine Sorgen. Es geht ihnen gut."
„Kann ich sie sehen!"
„Selbstverständlich habe ich sie längst von hier weggebracht. Aber keine Angst. Ich mag keine Leichen. Die haben die schlechte Angewohnheit nichts mehr zu sagen. Aber..." und er bedeutete einem der Männer die Tür zu öffnen, „Sie werden verstehen, dass ich das Risiko mit 2 weiteren Gefangenen nicht unnötig erhöhen will. Nach Ihnen. Wir gehen zu ihrem Wagen."
B.A. und Murdock machten kehrt. Beide durchdachten stumm ihre Möglichkeiten.
Sie hatten noch zwei versteckte Handgranaten, aber sie waren selbst zu nah mit dran. Mit Hilfe von Faceman und Hannibal war auch nicht zu rechnen. Was blieb?
„Ahh!" Murdock ließ sich kurz vorm Van zu Boden fallen.
Die 6 Männer, einschließlich Mr. Adrian starrten verwundert auf Murdock.
B.A. hatte sofort begriffen. Mit einem gezieltem Schlag hatte er sich der Waffe des Kerls neben ihm bemächtigt und zielte auf den Boss.
„Waffen runter, oder der Anzug färbt sich rot!"
„Tut was er sagt!", folgte die panische Reaktion des Chefs.
Murdock stand auf, strich über seine Pilotenjacke und rückte grinsend sein Cap zurecht.
„Soll ganz schlecht rausgehen aus dem Stoff, Mr. Adrian. Wäre schade drum, nich?"
Er nahm sich eines der Gewehre.
„Und jetzt raus damit! Wo sind unsre Freunde?"
„In, in einer Scheune. Die Farm gehört Mr. Abster. Er, er arbeitet für mich."
„Interessant." Murdock war rückwärts zur Fahrertür des Kleintransporters gegangen.
Er hörte ein Geräusch, das sich verdammt nach einem Fahrzeug anhörte, aber er konnte sich nicht umdrehen.
„Danke für die Auskunft und beehren Sie uns bald wieder. Ab B.A.!"
In dem Moment, wo B.A. ebenfalls rückwärts in Richtung Van lief, fiel ein Schuss und Murdock sah den schwarzen Mann zu Boden gehen.
„B.A.!"
B.A. lag am Boden und hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht sein Bein.
Adrian und seine Bande standen unbewegt in einiger Entfernung und warteten lächelnd auf das Näherkommen des Kleinbus'.
Murdock versuchte B.A. in den Van zu ziehen, aber da er gleichzeitig weiterhin auf den Boss im Anzug zielen musste, schaffte er es nicht.
Der Bus war bedrohlich nahe.
„Hau ab Mann!"
„Vergiss es, muchacho!" Aber schon wieder rutschte ihm B.A. aus der Hand.
„Jetzt mach! Wenn du dich mitfangen lässt, tust du dem Team keinen Gefallen! Die werden mich nicht erschießen."
„Woher willst du das wissen?"
„Ich weiß es und jetzt verpiss dich!"
Ein weitere Schuss fiel und Murdock zog die Luft ein, als ihm etwas heiß in den linken Oberarm fuhr.
„Ich hol euch raus!" sagte er gepresst, als er mit zusammen gebissenen Zähnen in den Van stieg.
Keine Sekunde zu früh trat er das Gaspedal durch.

Man hatte ihm während der ganzen Fahrt die Augen verbunden. Als die Wagentür aufgerissen wurde, stieg B.A. der Geruch von Schafen und frischem Gras in die Nase.
Er schrie auf, als er auf die Beine gezogen wurde. Sein Bein schien bei jedem erzwungenem Schritt explodieren zu wollen.
Er hörte wie ein Tor aufgeschoben wurde und ein weiterer Schrei entfuhr ihm, als man ihn ins Innere stieß und er hart auf seinem Bein landete.
„Verdammte Scheiße!", B.A. rollte sich auf die andere Seite, während die Männer lachten.
„B.A." Hannibal und Face kamen aus dem Dunkel und Hannibal kniete sich neben B.A. um sich das Loch in B.A's Hose anzusehen.
„So leicht kann's gehen", grinste einer der Typen.
„Ich hätte heut früh im Bett bleiben sollen", murmelte Face.
„Du bekommst gleich dein Bett für die Ewigkeit. Das kann man sogar in der Erde deponieren."
„Klingt gut." Face grinste schief.
In diesem Moment betrat Mr. Adrian die Scheune. Er sah auf B.A. herab und lächelte Hannibal an.
„Verzeihen Sie, dass ich noch nicht die Zeit hatte, mich um sie zu kümmern. Ich bin Mr. Adrian und Sie sind?"
„Colonel Hannibal Smith."
„Colonel? Es ist mir eine Ehre. Ich bedaure, dass ich Ihnen nicht Ihren Captain mitbringen konnte, aber machen Sie sich keine Sorgen. Eine Kugel hat auch ihn getroffen, und er wird damit nicht weit kommen, geschweige denn Sie retten."
Der Kommandant des A-Team antworte nicht.
„Nun, wie dem auch sei. Ich bin sicher, Sie sind interessiert daran, eine kleine Gesichte zu hören."
„Oh, Märchen haben mir schon immer gefallen", sagte Hannibal mit ironischem Unterton als er B.A. das Tuch von den Augen zog und das Hosenbein auseinander riss.
„Ich habe hier sehr gute Geschäfte laufen, Mr. Smith. In dieser Umgebung gibt es viele Frauen."
„Das sind zur Abwechslung ja richtig gute Nachrichten", konnte Face es sich nicht verkneifen.
Mr. Adrian überging das Kommentar.
„Nun, all diese netten Familien leben nur aus einem Grund hier, ich gebe ihnen Sicherheit."
„Wovor?"
„Oh, Colonel, unterbrechen Sie mich nicht. Nun, in allen Ortschaften außerhalb unsres kleinen Kreises von, na sagen wir, schätzungsweise 5 Ortschaften leben junge Frauen sehr, sagen wir, gefährlich."
„Frauenhandel", Hannibals blaue Augen wurden eisig.
"Ein enorm gewinnbringendes Geschäft, wie Sie zugeben müssen. Nun, aber die Menschen in den umliegenden Orten leben sehr sicher. Keinem der Mädchen passiert etwas."
„Vorausgesetz die Familien zahlen." Face wurde schlecht.
„Ganz recht junger Freund."
„Und wer wegziehen will..."
„...zieht direkt zu dem lieben Gott." Mr. Adrian lachte.
„Das junge Paar, was ist mir denen? Haben sie sich auch geweigert zu zahlen?"
Hannibal konnte sich nicht erinnern, dass ihre Klienten das erwähnt hatten.
"Nein. Ein guter Freund von mir war zu Besuch, als sie gerade einzogen. Er ist ein sehr wohlhabender Mann, müssen Sie wissen und er war auf anhieb entzückt von der Lady."
„Bastard!", knurrte B.A.
Sofort richtete einer der Männer seine Waffe auf B.A.'s Kopf, doch Mr. Adrian winkte lächelnd ab.
„Lass ihn, George."
„Wieso haben Sie mir das alles erzählt?"
„Wissen Sie, Colonel Smith, Sie und Ihre Männer scheinen mehr als fähige Leute zu sein. Was halten Sie davon für mich zu arbeiten?"
Hannibals Augen waren hasserfüllt.
„Vergessen Sie's!"
Mr. Adrian zog die Luft scharf ein.
„Wie Sie meinen. Aber an Ihrer Stelle würde ich dieses Angebot noch einmal gründlich überdenken. Es ist einmalig. Wir können ja warten, bis ihr Freund ausgeblutet an meiner Türschwelle liegt."
Ohne ein weiteres Wort verließ er den Schuppen und seine Männer verriegelten das Tor.
Face sah Hannibal erschrocken an.
"Denkst du, er hat recht was Murdock angeht?"
„Ich hoffe nicht."
„Der Spinner holt uns raus, klar Face!" B.A. richtete sich in Hannibals Armen so gut es ging auf und versuchte überzeugend zu klingen.
Face nickte, aber ihm gelang kein Lächeln.
„Ich hoffe es ja auch B.A."
B.A. lies sich wieder in Hannibals Arme fallen.
„Er hats mir versprochen", stöhnte er und schloss die Augen.

„Du hast's B.A. versprochen!", schrie Murdock sich selbst an und zwang sich die Augen offen zu halten, als er versuchte sich eine Kompresse aus dem Ersten Hilfekasten möglichst fest an seinen Arm zu binden.Er hatte den Van im Wald hinter Sträuchern so gut getarnt wie möglich geparkt und saß nun an der Rückwand des Wagens.
Es war seine Schuld, das B.A. angeschossen wurde. Er hätte sich einen besseren Plan einfallen lassen müssen! Es war alles seine Schuld!
„Wenn B.A. stirbt, werde ich mir das nie verzeih'n, Billy! Mein schwarzer muchacho!"
Vor Wut und Hilflosigkeit schlug er mit dem Hinterkopf an die Wand.
„Aua! Scheißdreck!"
Sein Kopf begann zu brummen, aber es war nichts gegen die Flammen in seinem Arm.
Noch während der Fahrt hierher, hatte die Straße vor Murdocks Augen angefangen zu verschwimmen.
Er hatte vorgehabt mindestens eine gute Stunde weit vom Ort des Geschehens wegzufahren, aber bereits nach 20 Minuten hatten die ersten Symptome begonnen und er hatte die erstbeste Versteckmöglichkeit gesucht.
Gleich nach dem Parken hatte Murdock seine Fliegerjacke abgestreift und einen Steckschuss vorgefunden. Lebensgefährlich war die Stelle nicht, aber der Blutverlust würde ihn noch vor Sonnenaufgang kampfunfähig gemacht haben. Und er brauchte dringend Desinfektionsmittel gegen eine Infektion.
Aber zum Doc der Kleinstadt konnte er nicht, damit rechnete Adrian.
Und wie weit die nächste Stadt entfernt war, konnte Murdock nicht sagen.
Bereits jetzt würde er sich und die Rettung der Jungs gefährden, wenn er sich wieder hinters Steuer setzen würde.
„Tja Billy, was machen wir jetzt? Irgendwelche Vorschläge, Rekrut?"
Einige Sekunden starrte er vor sich hin.
„Ja, der Einfall ist spitze, Billy." Umständlich angelte sich Murdock das Telefon des Van und wählte Amys Nummer.
„Hey Baby. Hier ist Ihr Facharzt für..."
"Murdock!", rief Amy erschrocken, als sie seine erschöpfte Stimme erkannte.
„Facharzt für Murdock?" Er lachte schwach.
Sie überging die Frage.
„Was ist passiert?"
„Oh nichts Baby, nichts. Face ist nur mit seinem inneren, weiblichen Kern durchgebrannt und Hannibal gleich hinterher. Der große, böse Junge hat einen muchacho im Bein und Billy hat meine Jacke versaut." Murdock füllte sich besser, seine Gefühle mit der Schauspielerei etwas verdrängen zu können.
„Ähm...Murdock? Was ist los bei euch?"
„Ich hab nicht so viel Zeit, Kleines. Erinnerst dich an Dr. Sullivan? Kannst du sie mir bitte schicken?"
Murdocks Stimme wurde immer mehr ein Stöhnen und nachdem er Amy seinen Standort in etwa beschrieben hatte, kippte sein Kopf auf seine Brust.


TBC - sollte es auch keinen interessieren. (giggle)