„Was
zur Hölle!", brüllte George als sie die Scheune
betraten.
Murdock hob den Kopf und sah, dass B.A. allein in der
Ecke saß.
B.A. lachte die Typen höhnisch an.
„Wer
zu spät kommt, den bestraft das Leben, du Vollidiot!"
George
schäumte vor Wut.
„Lasst ihn fallen! Wir müssen die
andern finden!"
Die zwei Männer ließen Murdock los,
der sich nicht allein auf den Beinen halten konnte und zusammen
brach.
Erst nachdem er das Verriegeln des Tores gehört
hatte, ließ sein Stolz ein schmerzendes Stöhnen zu.
„Man, was hast du wieder angestellt?", fragte B.A. im
vorwurfsvollen Ton.
Doch als er den verzweifelten und
entschuldigenden Blick sah, seufzte er.
„So war's nicht
gemeint." Als er auch noch sah, wie sich Murdocks Augen mit Tränen
füllten, fügte er erschrocken hinzu: „Fang jetzt bloß
nicht an, zu heulen!"
Damit konnte er nicht umgehen. Nicht bei
dem Spinner.
H.M. versuchte sich zu beherrschen. B.A. zögerte,
obwohl der Satz auf seiner Zunge gar nichts Schlimmes war,
fiel es ihm schwer, ihn auszusprechen.
„Komm mit her."
„Hannibal und Face?", versuchte Murdock das Thema zu
wechseln, als er auf allen Vieren zu B.A. kroch. Der Schwarze war
dankbar für einen Themenwechsel.
„Sie sind mit einer
Kletterakrobatik auf das Dach der Scheune. Sie müssten es
geschafft haben. Zumindest hab ich keine Schüsse gehört und
so vor den Kopf geschlagen wie der Arsch grad war..." B.A. grinste
wieder.
„Ja, die kleine Wüstenratte George", grinste
Murdock ebenfalls, als er sich gegen die Wand fallen ließ.
„Ihr habt euch wohl schon mächtig angefreundet?"
„Ach
eigentlich hat er mich nur mit seinen Fäusten bekannt gemacht."
B.A. sah den Spinner an. Er sah wirklich ziemlich fertig aus.
„Wie gehst deinem Bein, Großer?"
„Argg. Wenn ich
sitz, geht's schon. Hannibal und Faceman mussten mich hier lassen.
Da hoch konnt ich net mitziehen. Aber unsrem Hannibal wird schon was
einfallen. Eigentlich wollten sie dich am Wegrand mit aufgabeln. Sie
ham sich ziemliche Sorgen um dich gemacht."
B.A. hatte sich mit
Absicht nicht mitgenannt. Aber das gefiel ihm auf der andern Seite
dann doch nicht.
„Und ich mir auch." Er räusperte sich.
„Steht der Van im Wald?"
„Nein, auf dem Hof der Sanders.
Zumindest hab ich ihn dort zurücklassen müssen, als sie
mich mit dem Auto herfuhren." Leiser fügte er hinzu: „Tut
mir leid, dass ich es so vermasselt hab."
Der Captain versuchte
sich zu beherrschen, aber ein Schniefen verriet ihn.
B.A. saß
etwas hilflos neben Murdock und wusste nicht, was er tun sollte.
„Ah
man, jetzt hör auf mit deinem Gequassel! Da war auch ne Menge
Pech dabei, diesmal. Außerdem ist eine halbe Einheit eben nicht
so gut wie ne Ganze."
„Das hat doch nichts damit zu tun",
erwiderte Murdock frustriert. „Ich hätte mir was Besseres
einfallen lassen müssen! Ich hätte...ich hätte...Ich
bin ein echter Versager."
„Wenn du nicht sofort die Klappe
hältst!" B.A. hielt inne und legte seine Hand etwas
umständlich auf Murdocks gesunde Schulter.
„Ach man, was
willst du denn eigentlich? Hannibal und Face sind draußen und
bald sind wir auch hier weg."
Der Pilot sah nicht auf.
„Ich
hab dich einfach da liegen lassen", flüsterte er tonlos.
„Ich
wollte das, Idiot."
Murdock nickte, aber trotzdem fühlte
er sich schuldig. Da fiel ihm ein: „Woher hast du gewusst, dass sie
dich nicht erschießen, sondern hierher mitnehmen würden?"
„Ich wusste es nicht."
H.M. sah auf und B.A. lächelte
ihn an. Ein seltsamer Anblick, wie er fand. B.A. kam es selbst etwas
komisch vor.
„Und jetzt lass uns zusammen mit deinem Mistköter
auf die Jungs warten."
Murdock nickte und ein Lächeln
gelang ihm.
„Da steht der Van!", rief Hannibal und deutete mit dem Kopf auf
den Hof.
Sie hatten in dem gestohlenen Auto von Adrian das Haus
der Sanders erreicht.
„Oh Gott, lass Murdock hier sein!" Face
zernagte die Angst. Noch ein Gefühl mehr.
Es war lange her,
dass so viele in ihm gewesen waren.
B.A. war allein in diesem
Schuppen und Murdock lag vielleicht irgendwo und wurde zu Tode
gefoltert. Der Gedanke diese zwei Männer zu verlieren und nichts
tun zu können, machte ihn schier wahnsinnig. Er sah Hannibal vom
Beifahrersitz aus an. Verdammt, Hannibal war ihm auch wichtig. Face
hasste sich für seine derzeitigen Gefühle gegenüber
Hannibal. Diese 3 Jungs waren seine Familie. Er wollte keine andere,
niemals!
„Wir können ja warten, bis ihr Freund
ausgeblutet an meiner Türschwelle liegt."
Die Worte
Adrians hallten in seinem Kopf.
„Scheiße", flüsterte
er hilflos.
Hannibal neben ihm ignorierte seinen leisen
Hilfeschrei völlig.
„Wieso Dad!" Beinahe hätte es
Face laut gesagt. Er biss sich auf die Zunge. Nicht nur wegen dem
Wieso, auch wegen diesem einem Wort. Dad...das Wort klang in
seinen Ohren wie ein riesiger Schatz.
„Face?" Hannibal hatte
den Motor ausgemacht und stand in der offenen Fahrertür.
„Face!"
„Was?" Face schrak auf.
„Steig aus! Wir
haben keine Zeit für Tagträumerei!"
Erst jetzt
bemerkte der blonde Mann, dass das Auto längst still stand.
Tagträumerei? Hatte er richtig gehört? Er machte sich
Sorgen zum Teufel! Wut entflammte erneut in ihm.
Aber er stieg
aus und seufzte: „Tut mir leid."
Hannibal ging schweigend
voraus und der junge Mann ging mit gesenktem Kopf hinter ihm.
Eine
völlig verzweifele Mrs. Sanders öffnete schon kurz vorher
die Tür. Sie musste sie erwartet haben.
Kurz darauf im
Wohnzimmer erzählte ihnen das Pärchen abwechselnd, was
geschehen war.
Face, auf dem Sofa neben Hannibal, hatte kaum
merklich angefangen zu zittern, als die Frau von Murdock erzählte.
„Ich bring sie um!", murmelte er. Es klang wie ein trotziges
Kind.
„Es tut uns so leid. Es ist unsre Schuld."
„Na,
machen Sie sich mal keine Sorgen", versuchte Hannibal die junge
Frau zu beruhigen.
„Was werden Sie tun?", fragte Mr. Sanders.
„Wissen Sie, diese Fische schmecken mir nicht. Vielleicht
sollten wir sie räuchern. Zeit fürs Mittagessen, Face, oder
was meinst du?"
Hannibal klopfe dem jungen Mann aufmunternd auf
die Schulter.
Face starrte mit leerem Blick auf die zwei Rauchbomben in
seinen Händen und dachte nach.
Obwohl, nein, eigentlich
dachte er an überhaupt nichts. Er starrte einfach nur, sinnlos.
Wenn er sich konzentrierte, spürte er noch das freundliche
Klopfen auf seiner Schulter.
Er wusste einfach nicht mehr, wie er
Hannibals Verhalten einordnen sollte.
„Na komm Junge, wir
zerlegen sie!"
Junge? Hatte er das grad richtig gehört?
Face sah auf, aber Hannibal drehte sich genau in dem Moment weg.
Absicht?
„Der Plan ist soweit klar, Face?" Der Colonel
überprüfte überflüssiger Weise noch einmal seine
Waffe um Face Blick ausweichen zu können. Dieser nickte.
„Ja,
du gehst nach hinten. Ich zähl hier bis 20, werf die beiden
Räucherstäbchen, und geb euch dann Feuerschutz."
Hannibal nickte und lächelte Face an.
„Na dann auf."
Face sah ihm nach, wie er sich auf den Weg zur Rückseite der
Scheune machte.
Er starrte auf die Stelle, wo der Colonel eben
verschwunden war und schüttelte den Kopf. Völlig in seinen
Fragen versunken, hatte er vergessen zu zählen.
Face riss
sich zusammen und atmete tief durch. Die Zeit musste in etwa vorbei
sein.
„Okay, probier'n wir's einfach", sprach er sich
selbst Mut zu.
Er holte aus und schleuderte eine der Rauchbomben
auf den Vorplatz der Scheune.
Sofort wurden die zwei Wachposten
von schwerem Rauch umhüllt und begannen zu husten.
Als die
Explosion ertönte, sprang Hannibal die beiden Wachmänner am
Hintereingang an und mit Hilfe des Überraschungsmoment, lagen
sie nach wenigen Sekunden im Staub.
Er entriegelte das Tor und
rannte in die Scheune.
„Murdock! B.A.!" Hannibal eilte zu
ihnen. B.A. öffnete die Augen. Es war ihm nicht aufgefallen,
dass er eingeschlafen war. Er spürte ein Gewicht, dass auf seine
Schulter drückte und sah, das Murdock dagegen gelehnt schlief.
Hannibal steckte die Waffe ein und kniete sich neben sie.
„Wie
gehst dir, B.A.?" fragte er und überprüfte nebenbei den
Puls von Murdock.
„Anscheinend besser als dem Verrückten.
Wahrscheinlich liegt seine Kugel ungünstiger als meine. Mir
geht's zumindest gut."
„Na, so würd ich's nicht
sagten", kommentierte Hannibal, als er B.A. seine Hand auf die
heiße Stirn legte.
Murdock schlug die Augen auf.
„Colonel?" Er brauchte einige Sekunden um sich zu erinnern wo
er war und was passiert war.
„Wie geht's dir, Murdock?"
„Ist es schon weit nach 11?"
Hannibal sah ihn verwirrt
an.
„Ja, es ist kurz nach 12 Uhr, wieso fragst du?"
„Maggie
war bei ihm und hat ihm was gegeben, damit er noch Kraft hat uns
rauszuholen, aber die Kerle ham ihn überrascht, im Haus der
Sanders", klärte B.A. den Kommandant auf.
In dem Moment
fielen Schüsse, gefolgt von einer Explosion.
„Das war die
zweite Rauchbombe. Face wartet auf uns. Okay, B.A., kannst du
aufstehen?"
„Ich kanns versuchen, Hannibal."
B.A. zog
sich an der Wand nach oben, wobei der Colonel ihn stützte.
„Halt dich kurz." Hannibal bückte sich erneut, um
Murdock auf die Beine zu ziehen.
Er legte den Arm des Captain
hinter seinen Hals und stand langsam auf. Der Pilot war im Vergleich
zu B.A. zwar leicht, aber er konnte sich im Gegensatz zu dem
schwarzem Mann überhaupt nicht mehr selbst auf den Beinen halten
und ruhte mit seinem ganzem Gewicht an Hannibals linker Seite. Dieser
drehte sich zu B.A., so das er mit der rechten Körperhälfte
neben dem Mann stand.
„B.A.! Halt dich fest."
Unter dem
Gewicht begangen die Beine des Colonels zu zittern.
„Besser
kann ich nicht mitlaufen", entschuldigte sich B.A., als sie langsam
zum Ausgang zugingen.
„Schon okay", keuchte Hannibal.
Gewehrfeuer.
„Der Van ist gleich hier im Wald. Face hält
sie in Schach. Langsam Murdock!"
Murdock versuchte sich auf den
Boden zu konzentrieren, um Hannibal etwas zu entlasten, aber er
verschwamm immer wieder vor seinen Augen. Einmal kam er näher,
als würde er mit dem Gesicht im Dreck liegen. Im nächsten
Moment schien er wieder so fern, als würde er auf einem Dach
stehen. Ihm wurde schlecht, aber er versuchte sich nicht zu
übergeben.
Die kurze Stecke bis zum Van schien
kilometerlang.
„Hoffentlich kriegt Faceman das hin", stöhnte
B.A.
Endlich waren sie da. B.A. zog mit seiner freien Hand die
hinter Wagentür auf.
„Vorsichtig!" Murdock ließ
sich auf den Sitz gleiten. Er rutschte umständlich nach hinten,
damit Hannibal B.A. in den Wagen ziehen konnte.
„Wo gehst
du hin!", rief Murdock, als er sah, wie Hannibal die Tür
zuschieben wollte.
„Face holen. Dauert nicht lang." Mit
diesen Worten knallte die Tür und die beiden Verletzen blieben
allein zurück.
"Und das mit meinem Anzug."
Face ließ sich auf den
braunen Boden fallen und versuchte die Lage zu sortieren.
Da
waren schätzungsweise 5 Männer verschanzt hinter Autos.
Etwa noch mal so viele im Haus hinter den Fenstern.
„Mist!"
Face kam unmöglich zum Van. Unsicher lag er auf dem Bauch und
überlegte.
„Na, wen haben wir denn da?"
Face
drehte sich erschrocken um und schaute direkt auf ein
Maschinengewehr.
„Aufstehen und Waffe weg!"
„Das ist
wohl nicht mein Tag", seufze er und stand auf, während der Typ
gegenüber ihm auch schon die Waffe wegriss.
„Mein Horoskop
meinte, dass ich mich nicht mehr so ungesund ernähren soll. Und
blaue Bohnen fallen mit Sicherheit in die Kategorie Ungesund."
„Dein Humor ist ja zu niedlich. Mich würde interessieren,
ob du auch mit einem Lachen krepieren kannst."
Face spürte,
wie sein Herz wie wild schlug.
Plötzlich bemerkte er eine
Bewegung. Es war mehr ein kurzes Huschen von rechts nach links. Und
bevor er noch irgendwas anders denken konnte, tauchte Hannibal links
hinter dem Kerl auf und brauchte ihn mit einem Schlag auf den
Hinterkopf zur Strecke.
Der junge Lieutenant starrte ihn an, als
sähe er einen Geist.
„Stand in deinem Horoskop auch was
von einem weißhaarigem Engel, der dir den Arsch rettet?"
Hannibal lachte.
„Okay, ab durch die Mitte", meinte er wieder
ernst.
Zusammen schafften sie es, durch den Kugelschauer den Van
zu erreichen.
Hannibal riss die Tür auf.
„Die Party
ist mir zu langweilig geworden." Er startete den Motor und fuhr
direkt zur Vorderseite des Gebäudes.
3 oder 4 Männer
wichen dem Van mit einem Hechtsprung aus.
Als sie die Straße
erreichten, atmete Face tief durch. Aber für Hannibals berühmten
Satz war es noch zu früh. Besorgt drehte sich der junge Mann zu
Murdock und B.A. um.
„Face, leg die beiden hinten hin. Ich
glaube, dass sie die halbe Stunde bis zum Krankenhaus im Sitzen nicht
aushalten."
„Geht klar."
Hannibals Stirn lag in Falten,
während er den Van auf dem schnellsten Weg in die nächste
Ortschaft lenkte. Das Risiko in die Kleinstadt zurückzukehren,
war viel zu groß.
Aus den Augenwinkeln beobachtete er, wie
Face Murdock vorsichtig in den Stauraum des Kleintransportes trug.
„Verdammt."
„Was ist?"
Face versuchte gerade B.A.
von seinem Sitz zu ziehen.
„Ah nichts. Ich kann in dieser
beschissenen Kurvenlandschaft nur nicht schneller fahren.
Normalerweise würd ich ja die Kurven schneiden, aber mit B.A.
und Murdock", Hannibal ließ den Satz unbeendet.
„Mach
dir mal keine Sorgen, Hannibal", stöhnte B.A. während er,
von Face gestützt sich auf den Boden sinken ließ.
Face
versuchte B.A. und Murdock mit Klamotten aus der Truhe die Fahrt
etwas erträglicher zu machen.
Als Hannibal gerade in den
Rückspiegel sah, zog Face sein Jackett aus um B.A.'s Bein
besser hoch lagern zu können. Sofort färbte sich der teure
Stoff blutrot.
Face war ein guter Mensch, dachte der Colonel bei
sich. Und es tat ihm noch immer weh, wie er ihn in der Scheune
verletzt hatte. Aber die ganze Situation, B.A. verletzt, Murdock
allein draußen, dass alles hatte ihn emotional überfordert.
Und wie konnte man seine Hilflosigkeit und den Schmerz besser
überspielen, als mit Sarkasmus?
Schließlich war er
froh, als er sich wieder etwas Anderem zu wenden konnte, denn eben
hatten sie das Ortsschild passiert.
„Sieht ziemlich friedlich
aus, wie ich finde."
Face sah auf.
„Klar. Die verbunkern
sich alle in ihren Mäuselöschern", erwiderte der junge
Mann in seiner Wut.
„Friedlich gefällt mir nicht,
Hannibal", warf B.A. ein.
„Ich mag's lieber, wenn man weiß
woran man ist."
„Ja, ja, B.A. Weiß was du meinst. Aber
ich denke...Verflucht!"
„Hannibal?" B.A. versuchte etwas
zu sehen, aber er konnte sich nicht aufrichten.
„Decker!",
zischte Hannibal.
„Na klasse." Face wollte aufstehen und zu
dem Colonel nach vorn gehen.
„Bleib hinten, Face! Wir haben
keine Zeit für ein Kaffeekränzchen mit ihn. Wir müssen
eine andre Lösung finden. Geh hinter und versuch sie irgendwie
etwas zu schützen. Kann sein, dass die Fahrt jetzt etwas
unschöner wird."
Face wollte etwas erwidern, als Schüsse
fielen.
Hannibal wendete den Wagen so abrupt, dass der junge Mann
sich am Stuhl festhalten musste, um nicht zu stürzen.
Er
setzte sich zurück zu seinen Freunden und versuchte sie mit
seinem Körper zu schützen, während die Schüsse in
seinen Ohren dröhnten.
Eigentlich war die Lautstärke
Face vertraut, aber die Angst ließ das Knallen in seinem
Schädel dröhnen.
So durfte es nicht enden. Er wollte
nicht in diesem verdammten Kleinbus krepieren!
Die
Verfolgungsjagd schien endlos zu dauern.
Face konnte nichts
erkennen, aber sie schienen wilde Zick-Zack-Linien zu fahren.
Doch
die Schüsse wurden immer leiser, bis sie endlich weit entfernt
klangen.
Der junge Mann atmete auf, als sie wieder langsamer
fuhren.
„Gut gemacht, Hannibal."
Der Colonel reagierte
nicht. Face stand auf und ging nach vorn.
Als er sich auf den
Beifahrerplatz setzte, sah Hannibal ihn kurz an. Sein Gesicht hatte
einen tot ernsten Ausdruck.
„Wer denkst du, hat Decker die
Sache gesteckt?"
„Adrian. Ich wette drauf, Face. Verflucht!
Kannst du mir sagen, wo wir jetzt mit den beiden hin sollen!"
Face überlegte laut: „Selbst wenn wir mit ihnen einige
Stunden fahren könnten, was ich nicht glaube, die Armee wird
alle Krankenhäuser filzen. Außer.."
„Außer!"
Hannibals Stimme war zum Zerreißen gespannt.
„Naja,
was ist mit Maggie?"
Der ältere Mann schüttelte den
Kopf.
„Wie stellst du dir das vor, Face? Die einzigste
Möglichkeit schnell dort hinzukommen, wäre ein Flugzeug.
Gut, wir wären in einer knappen halben Stunde dort, aber wo
willst du einen Piloten herbekommen?"
„Nicht verzagen,
Kleinmurdock fragen", kam eine erschöpfte, aber lachende
Stimme von hinten.
Face drehte sich erschrocken um.
„Du
spinnst ja, Murdock."
„Ja, das weißt du doch",
konterte der Captain grinsend.
„Nein, du weißt was ich
meine! Du bist grade aus einer Ohnmacht aufgewacht und willst
fliegen!"
„Na und? Es heißt doch nicht umsonst, man
beherrscht etwas im Schlaf."
Hannibal lächelte.
„In
Ordnung, ich bin dafür, dass wir es versuchen. Ich sehe keine
andre Option."
„Versuchen! Na klasse, Hannibal. Und wenn der
Versuch schief geht?"
„Stürzen wir ab, Face."
„Oh,
klasse. Ich wollt auch nur noch mal nachfragen."
Lächelnd
schloss Murdock die Augen.
Das nächste Kapitel wird definitiv eines meiner Liebsten... :)
