Disclaimer: Keine der genannten Figuren und Orte darf ich meine Idee nennen – ich bin ja nicht Joanne K. Rowling. Ich entführe die Charaktere nur auf eine ungewöhnliche Reise!
Summary: Eine düstere, zuweilen bittersüße Geschichte von Liebe, Gewalt, Vertrauen, Angst und Hoffnung. Eine Begegnung zwischen Blaise und Draco… Draco/Harry-Slash!
Widmung: Für mein Fiochen
Warnung: Rape! Slash!
Hier das zweite Kapitel! Ich bin ehrlich, ich bin davon abhängig, dass man mir sagt, wie man meine Geschichte findet… - Viel Spaß dabei!
Das rosarote Nashorn
Zweites Kapitel – Nähe
Er stand mit dem Rücken an die kalte Kerkerwand gedrückt. Er atmete tief durch und versuchte seine Gedanken zu ordnen. Seit der ersten heftigen Vision in den Sommerferien waren vier Wochen vergangen. Es waren immer die gleichen Bilder, manchmal traten Bilder von neuen Misshandlungen hinzu, mal sah er den Jungen nur in der Ecke seines Zimmers sitzen.
Seit drei Tagen war er wieder in Hogwarts und nun lebte er in ständiger Furcht davor, er könne auch hier schweißgebadet und zitternd aufwachen. Nichts wäre peinlicher, als wenn er sich vor Zabini übergeben würde. Ein Malfoy zeigte keine Schwäche. Das warf neue Fragen auf. Warum hatte er diese Visionen. Draco war lange genug ein Zauberer um zu wissen, dass in der magischen Welt nichts durch Zufall passierte. Er war sich auch sicher, dass diese Bilder real waren und keine Alpträume. Aber warum gerade er? Warum sah er, wie ein anderer Junge misshandelt wurde? Er kannte diesen Jungen nicht, er hatte keine ähnlichen Erfahrungen gemacht, er kannte niemanden, dem er ähnlich ergangen war – er hatte überhaupt nichts damit zu tun. Trotzdem nahmen ihn die Träume jedes Mal sehr mit, auch wenn er es sich selbst nicht gern eingestand. Das was er da sah, schockte ihn, es war nicht normal, es war ein schweres Verbrechen.
Er hatte Stunden damit verbracht, darüber nach zu grübeln, warum er das alles sehen musste. Sollte er helfen? Was sollte er tun? Kannte er den Jungen? Rief er ihn um Hilfe? Wenn ja, warum gerade ihn. Draco Malfoy war kein gütiger Retter, kein heiliger Samariter. Die Belage anderer interessierten ihn nur mäßig.
Aber dann war da noch der Stein, der kleine Opal. In einer Nacht hatte die Vision selbst ihn einen Hinweis gegeben, der ihn auf den Stein gebracht hatte. Seit dieser Nacht schlief er mit dem Stein in der Hand. Er hoffte darauf, dass etwas passierte. Ein weiterer Hinweis, irgendetwas, ein Bild, ein Zeichen. Doch bisher war nichts passierte.
Draco ärgerte sich. So sehr ihn das alles auch mitnahm und bewegte, er konnte sich keinen Reim daraus machen. Er wurde von Alpräumen gequält, die er sich nicht erklären konnte und es war auch keine Erklärung in Sicht. Was sollte er denn tun, sollte er sich ans Ende seiner Tage beobachten, wie irgendein fremder Junge misshandelt wurde?
Er löste sich von der Wand und machte sich wieder auf in Richtung Gemeinschaftsraum.
Er ließ sich in seine angestammten Sessel nah am Feuer fallen, den Goyle für ihn frei hielt.
„Hey, Draco, was´n das da?" Goyles Hand fischte nach etwas auf dem Teppich vor Dracos Sessel. Er hob den grünen Opal auf und hielt ihn hoch, so das Crabbe ihn auch sehen konnte.
„Cool, nen grüner Stein!"
„Yeah, und ich hab ihn gefunden!"
„Gib den her, du Schwachkopf!" Draco streckte die Hand danach aus.
„Höhö, der is ganz warm. Ich hab ihn gefunden." Goyle grinste Draco dümmlich an.
„Weil er aus meiner Tasche gerutscht ist und jetzt gib ihn mir zurück." Widerwillig gab Goyle Draco den Opal zurück. „Das ist ein grüner Opal, ein Edelstein."
„Willste den Pansy schenken?" Die beiden Slytherins kicherten. Draco sah sie herablassend an. „Das geht euch Idioten überhaupt nichts an..."
In diesem Moment kam Pansy Parkinson zu ihnen herüber scharwenzelt. „Uh, Draco-Schatz, du willst mir was schenken?" flötete sie. Draco verdrehte genervt die Augen und drehte sich zu ihr um. „Nein will ich nicht!" fauchte er sie an und steckte den Stein wieder in die Hosentasche. „Aber Dracy..." Pansy setzte eine übertrieben enttäuschte Miene auf. Draco sah sie an. Er war schon lange nicht mehr an Pansy interessiert. Die Sympathien aus den vergangenen Jahren waren verflogen. Trotz des gelegentlichen Sex mit ihr, hatte er sich immer davor gedrückt fest mit ihr zu „gehen". Jetzt fand er sie mehr als lästig, aber sie ließ nicht davon abbringen, ihn zu umgarnen. Er konnte noch so grob und abweisend sein, Pansy ließ sich nicht beirren. Er seufzte innerlich.
Er knurrte: „Lass mich in Ruhe, Pansy. Ich geh ins Bett." Er erhob sich und ließ Pansy einfach stehen.
Blaise schlug die Augen auf.
Was war das? Er starrte in die Dunkelheit des Schlafzimmers. Draco keuchte. „Er weint." Dachte Blaise und bekam eine leichte Gänsehaut. Er lag da und dachte fieberhaft darüber nach, was er jetzt tun sollte. Hinüber gehen und nachsehen, was los war. Nichts tun und versuchen wieder einzuschlafen. Er fühlte sich sehr unbehaglich in seiner Haut. Seit sechs Jahren teilte er sich das Zimmer mit Malfoy und man könnte sagen, sie seien so etwas zu Freunde. Und das obwohl Malfoy eher Untergebene als Freunde besaß. Er schätze Malfoy, auch wenn nicht gerade der einfachste Zimmergenosse war. Ihn jetzt dort im Dunkeln liegen zu sehen, scheinbar verzweifelt, stürzte Blaise in eine schwierige Situation.
Seit sie wieder in Hogwarts waren, war ihm ausgefallen, dass Draco noch blasser, schmaler und unnahbarer geworden war. Trotzdem hätte er sich nie danach erkundigt, Draco hasste persönliche Fragen und Blaise hatte es mit der Zeit akzeptiert, nur sehr wenig von seinem Mitschüler zu erfahren.
Das alles ließ ihn den Umstand eines weinenden Dracos keineswegs leichter handhaben. Blaise seufzte leise, schlug die Decke zurück und kletterte aus dem Bett. Leise und langsam ging er durch den Raum zu Dracos Bett.
„Hey...Draco..."
Draco schlief. Er hat einen Alptraum, dachte er. Er legte die Hände auf die Schultern des Blonden und schüttelte ihn sanft. „Aufwachen, aufwachen." Sagt er leise. Mit einem Ruck richtete sich Draco auf, sodass Blaise erschreckt zurückwich. Draco starrte ihn völlig verschreckt an. „Du hast im Schlaf geweint und ich dachte, es wäre besser dich zu wecken, also hab ich..." Blaise war etwas verunsichert. Draco sah ihn noch einen Moment lang an, dann warf er sich zurück auf sein Kissen und starrte ins Leere. „Danke", sagte er mit brüchiger Stimme.
Blaise stand da und sah den Blonden an.
„Ich wollte..."
„Verschwinde, Zabini!" Dracos graue Augen blinzten wütend unter den von Schweif verklebten hellblonden Haarsträhnen hervor. Seine schönen Augen füllten sich mit Tränen. Blaise fühlte den jähen Impuls, Draco trösten zu müssen. Draco wehrte sich nicht, als Blaise ihn in die Arme nahm. Er drückte sein Gesicht an Blaise Brust und schluchzte hemmungslos. Blaise redete leise auf ihn ein und nach einer Weile ließ er Draco wieder auf die Matratze gleiten. „Versuch wieder zu schlafen, es war doch nur ein Alptraum." Er deckte den Kleineren zu und zog dabei seine Hand aus Dracos Umklammerung.
Er schlüpfte wieder in sein Bett und zog die Decke bis unters Kinn.
Am Morgen wachte Blaise auf, als Draco gerade auf dem Weg zur Dusche war.
„Das bleibt unter uns, sonst verfluche ich deine Familie!" blaffte Draco ihn an, bevor er überhaupt etwas sagen konnte. Blaise nickte nur stumm. „Wieder ganz der Alte", dachte er bitter. Er saß noch einen Moment auf der Bettkante und überlegte, was das eigentlich alles sollte. Wenn er ehrlich war, hatte er sich ein wenig Dankbarkeit gewünscht. Ein warmes Wort, vielleicht eine Erklärung.
Beim Frühstück in der Großen Halle saß Draco am anderen Ende des Tisches zwischen Crabbe und Goyle und kaute lustlos auf seinem Stück Toast. Er hatte Blaise keines weiteren Blickes mehr gewürdigt. Blaise saß da und schielte über den Rad seiner Cornflakes-Schüssel verstohlen zu Draco hinüber.
Dracos Gedanken kreisten um die Vorstellung, Blaise könnte von dem kleinen Zwischenfall, war ja nichts weiter als das, erzählen.
tbc
