Titel: In Memoriam

Autor: Magic Morgana

Genre: Drama

Altersbeschränkung: ab 14

Charaktere: Diverse

Inhalt: Moody erzählt Harry über das Foto und nennt Namen, doch was genau steckt hinter diesen einzelnen Namen? Hier, wird die Vergangenheit wieder Wirklichkeit.

Disclaimer: Mir gehört nicht die Welt von und um Harry Potter, sowie die meisten Charaktere. Alles entspringt nur meiner Fantasie und ich verdiene hiermit kein Geld.

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Teil 1: Marlene McKinnon

Es war schon Wochen, gar Monate her, als Marlene einen freien Tag mit ihrer Familie verbringen konnte. Sie liebte ihre Familie über alles, aber auch war sie sich ihrer Pflicht als Aurorin und als Mitglied des Phönixordens bewusst.

Die Zeiten waren immer rauer geworden, die Todesser immer brutaler. Sie schreckten ja schon nicht einmal mehr vor kleinen Kindern zurück und hatten ihren Spaß daran, sie zu quälen. Um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen, nutzten sie die Liebe der Eltern ihren Kindern gegenüber aus, um vielleicht auch noch wichtige Informationen zu bekommen, die sie jetzt wirklich benötigten. Doch sie genossen es auch einfach, wie die Eltern darunter litten, ihre Kinder in solchen Situationen zu sehen.

Doch der Tag hatte zu schön begonnen, als auch nur dauerhaft daran zu denken. Sie dachte, genauso wie ihr Mann auch, an die schrecklichen Vorkommnisse, vor allem, weil sie auch im Tagespropheten waren.

Die Familie McKinnon hatte sich für diesen besonderen Tag etwas ganz besonders ausgedacht. Sie haben mit ihren Kindern einen Tag im Park geplant, anschließend noch in den neu eröffneten Eissalon zu gehen.

Der Tag hatte gut begonnen. Es war bereits am Morgen recht warm, so dass es sicherlich heiß werden würde. Sollte es im Park, während des Picknicks zu heiß werden, konnten sie ja immer noch in ein Freibad gehen und einen schönen Sommertag genießen.

Bisher hatte der Sommer lange auf sich warten lassen, es hatte ununterbrochen geregnet. Morgens war es kühl, für dieses Jahreszeit zu kühl. Der Himmel war beinahe über Wochen immer von großen, grauen Wolken bedeckt. Nur hin und wieder konnte sich die Sonne durch diese Abschirmung kämpfen. An diesem Tag, hatte sie es wieder geschafft die dunklen Wolken zu verdrängen und sie strahlte von einem blauen, klaren Himmel herunter.

Marlene und Mike waren bereits sehr früh munter, obwohl sie sich heute einmal ausschlafen hätten können, hatten sie es durch die Gewohnheit, jeden Tag zur selben Zeit aufzustehen, verinnerlicht, immer um diese Zeit aufzuwachen. Da sie aber ihre Kinder schlafen lassen wollten, blieben sie einfach noch eine Weile im Bett liegen und genossen die Sonnenstrahlen, die durch einen Spalt bei den Vorhängen kamen.

„Morgen." Mike küsste Marlene sanft auf die Wange und kuschelte sich an sie. Sie genoss einfach seine Nähe. Solche zweisamen Momente waren ziemlich rar geworden und waren etwas Besonders, wenn es sich doch einmal gab.

Marlene fühlte sich einfach so wohl, dass sie beinahe wieder eingeschlafen wäre, als es dann plötzlich an der Türe klopfte.

„Ich glaube, da ist noch jemand munter", flüsterte Mike ihr ins Ohr.

„Ich hör es", gab sie leise zurück.

„Soll ich die Türe öffnen?"

„Hmm", gab sie nur von sich. „Können wir sie nicht einfach ignorieren?"

Mike lachte leise. „Nein, können wir nicht. Wir haben ihnen doch ein Versprechen gegeben und jetzt wollen sie die Einlösung dafür."

„Noch ein paar Minuten", bat sie.

„Sag das unseren kleinen Monstern", sagte er und griff nach seinem Zauberstab. Mit einem kleinen Schwenker seines Zauberstabes, öffnete sich die Türe und die Kinder kamen sofort herein gerannt.

„Morgen", schrieen sie voller Enthusiasmus und hüpften zu ihren Eltern ins Bett. Marlene gab nur ein kleines „Uff!" von sich, als sich ihre jüngere Tochter entschied, direkt auf sie zu springen, aber das verlangte Mike nur ein leichtes Lächeln ab.

„Lasst eure Mutter noch am Leben, ja?", fragte er lächelnd.

„Wäre wirklich nett", meinte Marlene, doch auch sie konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Dann grinste sie plötzlich schelmisch, packte ihre Tochter und kitzelte sie durch.

„Mummy, hör auf", sagte sie lachend und Tränen rannen ihr vor Lachen die Wangen hinunter. „Ich – kann – nicht – mehr!"

Ein paar Minuten verbrachten sie alle noch im Bett.

„Jetzt macht euch fertig", meinte Mike. „Sonst lassen wir euch alleine zu Hause."

„Wir sind schon weg", sagte Dana und griff nach der Hand ihrer kleinere Schwester. Kaum, waren sie zur Türe hinaus, standen sie auch schon wieder im Zimmer. „Wir sind fertig! Seit ihr es auch?", fragte Mona mit schief gelegtem Kopf.

„Ja gleich", meinte Marlene. „Wir haben nur nicht gerechnet, dass ihr sooo schnell fertig seid."

Kurze Zeit später saß die ganze Familie bei einem gemütlichen Sonntagsfrühstück am Tisch. Als Marlene den Vorschlag machte, ob sie nicht im Garten frühstücken wollten, aber ihre Kinder meinten, dass sie dazu heute keine Lust hätten.

Sehnsüchtig sah Marlene aus dem Fenster und zuckte dann mit den Schultern. „Dann eben nicht. Wir sitzen ja später beim Picknick ja noch im Freien", fügte sie triumphierend hinzu. Mike schmunzelte nur so vor sich hin, während er den Tagespropheten las. Seine Frau konnte manchmal ein wenig gehässig sein, doch jeder der sie kannte wusste, dass es nur ein Scherz, eine kleine Alberei von ihr war.

Die McKinnons hatten sich fest vorgenommen, heute keine Magie zu gebrauchen, aber sie wollte den Tisch einfach nicht abräumen und so schnell wie möglich aus dem Haus kommen, denn die kleinen Monster wurden schon ganz ungeduldig. Sie gab es zu, sie würde es extrem vermissen, wenn ihre Kinder nicht so überdreht und lebensfroh wären. Auch wenn sie einmal schlecht gelaunt waren, was auch immer der Grund war, im Laufe des Tages waren sie dann wieder so glücklich, als wäre am Morgen nichts gewesen.

Manchmal fürchtete Marlene sich vor dem Tag, an dem der Brief von Hogwarts kam und sie die Gewissheit hatte, dass ihre Kinder sie bald nicht mehr brauchen würden. Ihre Kinder dann bald auf sich selbst gestellt waren und ihr eigenes Leben zu leben begannen, wo Eltern nicht mehr viel Platz hatten.

Aber ihre Kinder aufwachsen sehen, dass war etwas, worauf sie stolz war. Sie hatte ihre Kinder erziehen können. Ihnen wichtiges für ihr weiteres Leben mitgeben können und sie kann es immer noch. Beiden helfen, sie trösten und für sie da sein, wenn sie sie brauchen.

Mike ging es ähnlich. Je älter seine Töchter wurden, desto mehr wurde es ihm bewusst, dass auch bald mal der erste Freund mit nach Hause gebracht werden würde. Irgendwann, dann würden sie auch heiraten und dann verlor er eine Tochter nach der anderen an einen anderen Mann. Er wusste, dass er sich in seinem Beruf nicht viele Fehler und Gefühle erlauben konnte, doch wenn es um seine Kinder ging, da war mit ihm nicht zu spaßen.

Schnell richtete Marlene noch den Picknickkorb her, Mike holte die Decke. Gemütlich und die Zeit genießend, gingen sie die Straße entlang Richtung Park. Sie hatten ein Glück und zwar, dass er nicht allzu weit von ihrem Haus entfernt war. Fünfzehn Minuten zu Fuß, wenn sie schnell gingen.

Anscheinend, hatten nicht nur die McKinnons die Idee, den heuten Tag im Park zu verbringen, denn es tummelten sich viele Familien, mit Kindern, Hunden oder auch ältere Leute, die einen schönen Tag genossen.

„Dann suchen wir uns mal eben einen Platz", meinte Mike optimistisch und die Kinder waren sofort weg: „Wir suche mit."

„Aber lauft nicht so weit weg", schrie ihnen Marlene nach.

Mike legte ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter. „Versuch es erst gar nicht, sie zurück zu halten. Wenn sie einmal angefangen haben, hören sie so schnell nicht mehr auf."

„Was haben wir bei unsrer Erziehung eigentlich nur falsch gemacht?", fragte sie sich kopfschüttelnd.

Er lachte leise. „Ich habe keine Ahnung."

„Mum! Dad!", kam es auch schon einstimmig von irgendwo her. Auch, wenn sich viele Eltern von diesem Rufen angesprochen fühlten, waren es doch die Stimmen von Mona und Dana. „Wir haben einen schönen Platz gefunden."

Auf einer kleinen Anhöhe, hatten sie genügend Platz und auch einen schönen Überblick über einen Teil des Parks.

Während Marlene und Mike alles herrichteten, spielten die Beiden verstrecken.

„Hab ich eigentlich schon erwähnt, dass dir dieses Kleid gut steht?", fragte Mike zwinkernd.

Mit hochgezogener Augenbraue blickte sie ihn an. „Nein, hast du nicht. Aber was willst du damit eigentlich bezwecken?", fragte sie ihn und kam ihm näher.

„Nichts, nur sagen, dass ich mich glücklich schätzen kann", meinte er.

„Weißt du, dass du ein ziemlich Schleimer bist?"

„Ich gebe mein Bestes", konterte er und hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen.

„Dana und Mona werden wohl nicht so schnell essen kommen", meinte Marlene.

„Wenn sie Hunger haben, werden sie schon hier sein."

„Gut, dann kann ich mich ja noch ein wenig sonnen", sagte sie, während sie sich auf die Decke legte und ihre Augen schloss. Ein Auge hatte sie offen und meinte zu Mike: „Könntest du bitte aus der Sonne gehen?"

„Hey", meinte er protestierend.

Die Zeit, wenn es nach Marlene und Mike ging, verging viel zu schnell.

„Boah, ich bin so voll gegessen, dass ich mich richtig auf mein Bett freue", meinte Mona und zeigte überdeutlich, dass sie bis oben hin voll war.

„Ach schade", meinte Mike. „Dann kannst du doch gar kein Eis mehr essen, wenn du schon so satt bist!"

„Für ein Eis habe ich immer Platz", antwortete sie.

„Wieso habe ich mir das jetzt bloß denken können?", meinte Marlene gespielt nachdenklich.

Eine kühle Abendbrise wehte durch die kleine Stadt. Wie immer gingen sie gemütlich, sie mussten an diesem Tag ja keine Hektik haben, wenn sie ihn man für sich nutzen konnten und einfach nur genießen.

Ein paar Minuten später standen sie vor dem Eissalon, wo für diese Zeit auch noch viele Leute waren. Für einen Sitzplatz hätten sie zu lange warten müssen, aber bevor ihre Kinder anfingen zu quengeln, beschlossen sie einfach nur ein Tüteneis zu nehmen. Gesagt getan!

Genüsslich leckten sie das Eis auf dem Weg noch Hause.

Wenn man die vier jetzt so beobachtete, hätte man nie vermutet, dass sie anders sein konnten, als ihre Nachbarn. Sie wirkten wie eine normale Familie, die einen schönen Tag verbracht hatte und auch immer tun würde. Nicht, dass sie zaubern könnten, nein, auf diesen Gedanken wäre niemand gekommen. Wenn doch, dann hätte jeder darüber gelacht, weil es so absurd klang.

Die McKinnons waren in dieser Gegend die einzigen Zauberer und Hexen. Wie lange genau sie hier jetzt lebten, wussten sie zwar nicht, denn sie waren oft umgezogen, aber sie wussten, dass sie bereits mit Dana hier gewohnt hatten. Und seit der Geburt ihrer Tochter, wollten sie, auch wenn es gefährlich wurde, nicht mehr so oft umziehen. Die Gefahr, wenn man länger in einem Ort lebte, entdeckt zu werden, wurde somit immer größer, aber die McKinnons nahmen es in Kauf, nur, damit ihre Kinder Freunde finden konnten und ein normales Leben, soweit ihnen das eben möglich war, zu führen.

Als sie ihr Haus betraten und immer noch gut gelaunt waren, hatte Marlene ein komisches Gefühl im Magen. Irgendetwas stimmte hier nicht. Sie konnte nicht genau sagen was es war, aber ihre Intuition hatte sie noch nie im Stich gelassen. Auf sie, verließ sie sich nicht, doch ein Gefühl konnte sie dennoch nicht unterdrücken.

Unsicher blickte sie zu Mike, der ihre Bedenken sofort zu verstehen schien. Auch in seinen Augen und seinem gesamten Verhalten wirkte er so, als würde etwas nicht stimmen. Dieses Gefühl, sollte sie nicht täuschen.

Sie hielten ihre Kinder zurück und zogen ihre Zauberstäbe. Als Dana etwas fragen wollte, zeigte Mike ihr, dass sie still sein sollte.

Ein Geräusch hinter Marlene ließ sie zusammen zucken. Instinktiv drehte sie sich herum und erschrak beinahe, als sie eine in schwarz gekleidete Person sah. Mike neben ihr hatte bereits einen Spruch abgefeuert.

Es waren mehrere Todesser hier und nicht nur einer. Schön wäre es gewesen! Mit einem Todesser konnte man leicht fertig werden, aber je mehr es waren, desto schwieriger wurde es, vor allem, weil sie sich nicht so verhalten konnten, wie sie es sonst während eines Kampfes immer machten. Sie mussten auch auf ihre Kinder aufpassen und das war Marlenes größte Sorge. Was machte sie mit den Kindern? Sie konnte sie doch nicht hier lassen.

„Die McKinnons", meinte eine tiefe, raue Stimme. „Wie schön euch einmal wieder zu sehen."

„Die Freude liegt aber nicht auf unserer Seite", erwiderte Marlene.

„So unhöflich?", meinte der Eindringling. „Wir wollten doch nur höflich sein und euch begrüßen. Ich hoffe doch nicht, dass es euch stört, dass wir uns selbst eingeladen haben. Draußen wollten wir irgendwie nicht warten."

„Eigentlich haben wir ziemlich viel dagegen, dass ihr einfach so in unser Haus eingedrungen seid", giftete Mike.

Gespielt griff sich der Todesser an sein Herz. Seine Stimme triefte vor Sarkasmus. „Och, dass verletzt mich. Und ich dachte, dass ihr nette, freundliche, höfliche Gastgeber wert. Aber ich muss feststellen, dass ich nur falsche Dinge über euch gehört habe."

„Ich wüsste nicht, wieso wir gastfreundlich sein sollten, wenn ihr einfach so in unser Haus eindringt", erwiderte Marlene. Mona hatte sich bereits eng an sie gedrückt. Die Männer machten ihr Angst, dass spürte Marlene.

„Eure Kinder sind ja auch hier", sagte eine weibliche Stimme. „Ich hätte nicht gedacht, dass sie schon so groß sind."

Mike warf ihr einen hasserfüllten Blick zu. „Sagt einfach was ihr hier wollt!"

„McKinnon!", tadelte sie. „Du weißt doch was wir wollen. Wir wollen etwas über den Orden des Phönix wissen und auch über eure Tätigkeiten in der Aurorenzentrale."

„Da werdet ihr aber ein großes Problem haben", meinte Mike.

„Ach und wieso?"

„Weil wir euch garantiert nichts sagen werden."

„Sagt ihr das auch immer noch, wenn eure Kinderchen darunter leiden müssen?", sagte sie mit fröhlicher Stimme und die anderen Todesser lachten.

„Lasst die Beiden zu frieden." Seine Hand schloss sich enger um seinen Zauberstab. „Sie haben euch nichts getan.

„Sie nicht, aber es reicht ja, dass sie eure Töchter sind", meinte der Todesser von vorhin.

Mittlerweile war noch ein weiterer Todesser in den Vorraum gekommen.

„Das werden wir ja noch sehen." Marlene konnte sich ein gehässiges, fieses Grinsen im Gesicht dieser Frau gut vorstellen. Ihr Herz schlug bereits so laut in ihrer Brust, dass sie Angst hatte, dass die Todesser es schlagen hören konnten. Sie hatte Angst, Angst um ihre Töchter.

Alle drei Todesser zogen ihre Zauberstäbe, auch die McKinnons waren bereit.

„Stupor!"

„Rictusempra!"

„Inflamare!"

„Occur!"

Die Flüche schossen nur noch so durch die Gegend. Marlene packte Mona und zog sie ins Wohnzimmer.

„Liebling! Bleib hier und komm nicht raus, ja?", sagte Marlene eindringlich. Mona nickte und kletterte in den Wohnzimmerschrank.

„McKinnon, du kannst dich nicht verstecken", hörte sie die Frauenstimme und sie fuhr herum. „Ich dachte, dass Auroren keine Angst hätten."

„Habe ich auch nicht", sagte sie mit fester Stimme. „Und schon gar nicht vor dir."

„Bevor du stirbst, muss ich dir wohl noch beibringen, dass du nicht so überheblich sein sollst."

„Ich habe aber keine Lust zu sterben."

„Peras!" ein dunkelblauer Lichtstrahl schoss auf Marlene zu, geschickt konnte sie ihn abwehren.

„Werte!"

„Glaubst du, dass du mit so einem einfachen Zauber eine Chance hast?", spottete sie.

„Hrinter Pras!"

Die Todesserin wich schnell aus, doch in genau diesem Moment, schoss ein Stupor auf sie zu und riss sie von den Füßen.

„Accio!" Der Zauberstab flog in Marlenes Hand.

Plötzlich vor ein Grauen durch sie hindurch, als sie ein Schreien hörte. Schnell rannte sie in den Vorraum zurück und erschrak. Die anderen beiden Todesser hatten Mike überwunden und ihn entwaffnet. Schuldbewusst sah er zu seiner Tochter, die gerade unter dem Cruciatus gefoltert wurde.

„Hört bloß auf", giftete Marlene und hob ihren Zauberstab. „Oder es wird euch leid tun!"

Der eine Todesser hob den Zauber auf und sah Marlene an. Dana lag am Boden und atmete schwer. Sie zitterte am ganzen Leib und Schweißperlen hatten sich auf ihrer Stirn gebildet. Stille Tränen rannen ihr über das Gesicht.

Dieser Anblick brach Marlene beinahe das Herz. Wie konnte man einem unschuldigen Kind so etwas nur antun? Wie grausam konnte man eigentlich nur sein? Hatten diese Menschen überhaupt kein Herz? Anscheinend nicht, denn sonst könnten sie es wohl nie mit ihrem Gewissen vereinbaren.

Beide Todesser hatten sich ihr zugewandt und Mike außer Acht gelassen. Er kämpfte gegen den Lähmfluch an. Marlene blickte verstohlen zu ihm hin, aber sie wollte sich nichts anmerken lassen und ihr Blick festigte sich wieder. Sie versuchte das Zittern zu unterdrücken, das sie befallen hatte. Sie musste stark sein, für ihre gesamte Familie.

Ihr Herz machte einen kleinen Luftsprung, als sie sah, dass Mike sich langsam und vorsichtig erhob. Er passte auf, dass die Todesser nicht auf ihn aufmerksam wurden.

„Und du willst alleine gegen uns antreten McKinnon? Glaubst du wirklich, dass du, ausgerechnet du, wo doch nicht einmal dein Mann eine Chance gegen uns hatte, gewinnen wirst? Träumen ist schön, nicht wahr?", spottete der Todesser, der Dana mit dem Cruciatus belegt hatte.

„Ihr werdet es dann schon sehen, wenn ihr in Askaban seid und dort verrottet. Ihr habt es eigentlich nicht anders verdient … ins dunkelste, tiefste Verließ sollt ihr kommen und dort nie wieder heraus."

„Und das willst du wie anstellen?"

„Mit meiner Hilfe", sagte Mike und griff einen Todesser von hinten an. Sein Kumpan wollte einen Fluch los schicken und Mike treffen, doch er hielt sich zurück, denn sonst hätte er seinen Mittodesser erwischen können.

Mit einer geschickten Handbewegung, hatte Mike sofort einen Zauberstab in der Hand und der Todesser war entwaffnet. Jetzt stand es für die McKinnons wieder besser.

„Mummy!", hörte sie plötzlich aus dem Wohnzimmer. Die Todesserin hatte doch nicht … Nein! Marlenes Gesichtszüge wirkten plötzlich gehetzt und erschrocken.

„McKinnon", sagte sie. „Wenn du willst, dass deine hübsche, kleine Tochter noch lebt, dann tust du am Besten genau das, was ich dir jetzt sagen."

Die Todesserin hatte ihr Tochter im Würgegriff und den Zauberstab auf sie gerichtet. „Damit du siehst, wie ernst es mir ist, bekommst du einen kleinen Vorgeschmack. Crucio!"

Mona begann zu schreien. Sie zuckte vor Schmerzen.

Auch hatte der andere Todesser wieder den Fluch auf ihre Tochter gelegt. Marlene hatte keine Ahnung was sie noch tun konnte, damit ihre Töchter das Ganze unbeschadet überlebten. Aber sie wusste auch, wenn sie den Todessern das sagte, was sie wusste, dass sie hier nicht lebend hinaus kommen würden. Egal was sie taten, die Todesser waren nur hier, um sie zu töten, sie leiden zu sehen.

„Hört sofort auf", sagte sie. „Bitte! Hört sofort auf!"

Die Todesser begannen zu lachen. „Du bittest uns? Dann sag uns, was du über sie weißt und wir versprechen, dass ihr schnell und schmerzlos sterben könnt."

Marlene sah Mike verzweifelt an. Nicht einmal er wusste, was er jetzt noch tun konnte. Selbst er schien am Ende seiner Kräfte! Alleine zu sehen, dass ihr Töchter wegen ihnen so litten, verkrafteten sie kaum.

Monas Schreie wurden immer leiser, bis sie erstarben. Nein, dachte Marlene. Blut rann aus Monas Mund. Ihr Körper zitterte immer noch von den Folgen des Fluches, doch ein paar Augenblicke später, hörten sie auf … nur das Blut floss weiterhin. Marlene schloss ihre Augen. Es war zu spät. Ihre Tochter war tot. Unter diesen Umständen. Was hatte sie bloß gemacht? Sie hatte ihre Tochter leiden lassen. Sie wusste es, sie war eine schlechte Mutter.

Plötzlich stieg Wut und Hass in ihr auf. „Credo Mars!", schrie sieh und die Todesserin wurde durch das Zimmer geschleudert. Sie krachte laut auf die Wand und fiel herunter. Sie rührte sich nicht mehr. Atmete sie überhaupt noch? Marlene war es in diesem Moment egal.

Mike starrte sie verwundert an. Er selbst hätte am Liebsten diesen Fluch verwendet, aber seine Frau war schneller, aber er hätte ihr auch nie zugemutet, zu diesem Fluch fähig zu sein. Sie verabscheute schwarzmagische Flüche über alles und das ausgerechnet sie …

„McKinnon", hörte sie hinter sich. Beide Todesser hatten sich den Erwachsenen zugewandt. „Jetzt bist du zu weit gegangen."

Dana lag am Boden und atmete schwer. Sie lebte noch, aber zu welchen Bedingungen.

Weder Mike noch Marlene konnten noch einen klaren Gedanken fassen.

„Du kümmerst dich jetzt noch um die andere Tochter", sagte einer der beiden Männer.

„Lasst sie", forderte Mike.

„Eine Tochter ist schon tot, ob da die andere auch noch stirbt, ist euch doch egal. Denn wenn nicht, dann hättet ihr doch etwas dagegen getan, oder nicht?" Er lachte. „Moment, einem von euch zeige ich jetzt, wie schnell man sterben kann, ja?"

„Nur über meine Leiche", meinte Mike.

„Danke für das Angebot, das wird wohl auch passieren", sagte der Todesser.

Marlene rannte hinaus in den Flur, wo der andere Todesser noch stand, doch plötzlich hörte sie ein surren hinter sich. Ein grüner Lichtstrahl raste auf sie zu.

Die Worte die Mike ihr zu schrie, nahm sie nur mehr als Lippenbewegungen war. Mehrere Gedanken schossen ihr durch den Kopf: Ich habe versagt! Ich habe den Auroren keine Ehre gemacht. Ich hätte besser aufpassen müssen und nicht so blind in irgendetwas hinein rennen. Ich hätte meinen Gefühlen nicht freien Lauf lassen dürfen. Ich hätte mich konzentrieren müssen. Ich hätte wissen müssen, was ich in so einer Situation tun hätte müssen, wie ich reagieren müsste, aber ich habe es nicht getan. Wieso nicht? Es gehörte doch zur Grundausbildung, dass jeder Auror wusste, wie er aus so einer Situation hinauskam. Wieso habe ich es nicht gemacht? Wieso nicht? Das habe ich nun davon. Ich konnte nicht einmal meine Familie beschützen und da sollte ich eine gute Aurorin sein? Es tut mir alles so leid! Mike! Mona! Dana! Es tut mir alles so furchtbar leid! Ich hätte aufpassen müssen. Ich hätte es besser machen können! Es ist alles meine Schuld … alleine meine!

Ihr Mund formte noch ein „Ich liebe dich!", ehe der Fluch sie mitten in die Brust traf. Ihre Augen weiteten sich und bevor sie noch auf dem Boden aufkam, war sie tot.

Alles war verloren! Eine weitere Familie wurde unnötig ausgelöscht und nur deshalb, weil sie sich für das Richtige einsetzten. Nur deshalb, weil sie ihre Familie beschützen wollte und ihre Gefühle, so sehr sie es auch zurück zu halten versuchten, doch zum Vorschein kamen.


Hallihallöchen!
Schön euch hier begrüßen zu dürfen! Ich hoffe doch, dass euch eine kleine Geschichtsreise durch die Harry Potter Welt gefällt. In Memoriam ist eigentlich eine KG, aber dennoch eine eigene FF, die aus mehreren Teilen besteht. Es geht um das Foto, dass Moody Harry am Grimmauldplatz zeigt. Es geht um jene Personen, von denen Moody sagt, dass sie gestorben, umgebracht bzw. verschwunden sind.
Ähm ja das war dann auch schon das Wichtigste! Ich hoffe nur, dass euch gefällt, was ich mir dazu ausgedacht habe

Knuddelz
MM