3.Kapitel
„Hey Harry! Wusstest du eigentlich dass Oliver Wood jetzt für die London Tigers Quidditch spielt? Er soll sogar für den Platz als Kapitän im Gespräch sein, das hat mir jedenfalls Percy gestern erzählt."
Hermine rollte mit den Augen.
„Och Ron, könntet ihr euch nicht mal nach 2 langen Stunden Quidditch über etwas anderes unterhalten?"
Gespielt schmollen knuffte sie ihrem Freund leicht in die Seite.
Die drei saßen zusammen mit Ginny sowie Neville und Seamus, die sich vor kurzem zu ihnen gesellt haben in einem Abteil im Hogwartsexpress.
„Was meint ihr, ob wir diesen Jahr einen neuen Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste bekommen, oder ob Snape endlich den Job bekommen hat?", fragte Hermine hoch interessiert um vom Thema abzulenken und Riss dabei Ginny aus ihren Gedanken.
Seamus stopfte sich gerade eine Hand voll Schokobonbons in den Mund.
„Isch… Isch denke… der wird…. Den Tschob nie ham", nuschelte er vor sich hin.
Da fiel Ginny etwas ein.
„Ich glaube wir bekommen dieses Jahr eine Lehrerin. Weißt du noch Ron? Dad hat doch irgendetwas in der Richtung erwähnt?"
„Ja stimmt. Er wollte mir aber partout nicht mehr verraten. Hat nur gesagt ‚ihr werdet ja sehen'."
Harry schaute seine beiden besten Freunde an.
„Na ja, hoffen wir mal, dass wir dieses Mal mit der Lehrerin keine Probleme haben."
Durch seinen etwas nachdenklichen Blick wussten Ron und Hermine was er damit gemeint hatte. Letztes Jahr, in ihrem 6. Schuljahr, hatten sie mit einem Todesser Unterricht gehabt, natürlich ohne es zu ahnen. Zu Ostern wären Ron und Hermine fast getötet worden und Harry entkam auch nur knapp dem Jenseits. Ginny wusste das von Hermine aber die Anderen hatten natürlich keine Ahnung. Die drei hatten keinen ihrer Freunde sowie kein ehemaliges DA-Mitglied mit einbezogen und Dumbledores Armee existierte seit Ende des 5. Schuljahres ja nicht mehr. Mittlerweile hatte sich der Club auch nicht mehr neu gegründet.
„Ach übrigens, ich muss noch mit euch beiden reden."
Hermine sah Ginny, Neville und Seamus entschuldigend an.
„Ist okay, wir verschwinden schon. Wir sehen uns nachher", sagte Seamus daraufhin mit einem breiten Grinsen und sprang auf.
Auch die beiden anderen gingen hinaus.
„Sei nicht böse Ginny okay, wir vier fahren dann zusammen mit der Kutsche zum Schloss, ja?" Hermine zwinkerte mehr als auffällig Harry zu.
„Hey Gin kommste mit uns mit? Wir gehen die anderen suchen", fragte Neville sie.
„Ja, ähm.. komm doch mit uns." Seamus wurde irgendwie rot im Gesicht. Vielleicht irrte sich Ginny auch und das war nur die Hitze. Im September?
„Nein schon gut, lieb von euch. Ich geh aber lieber mal Luna suchen."
Und schon drehte sie ihnen den Rücken zu und verschwand. Ginny lächelte beim Laufen so vor sich hin.
Seamus ist irgendwie süß, mit seinen braunen Haaren und den blauen Augen.
Als sie Luna nirgendwo finden konnte und lieber nicht den ganzen Zug auf den Kopf stellen wollte, entschied sie sich ein leeres Abteil zu suchen. Ginny setzte sich dann in ein Abteil wo nur noch eine Person, eine Frau mit kurzen schwarzen Haaren und einer edlen dunkelroten Robe saß und ein Buch las.
„Entschuldigen sie, darf ich mich zu ihnen setzten?"
„Ja natürlich, setzt dich nur Mädchen."
Die fremde Frau lächelte sie freundlich an.
„Ich möchte nicht unhöflich sein, aber sind sie zufällig eine neue Lehrerin an Hogwarts?"
Ginny vermutete schon das sie die neue Lehrerin über die sie vorher mit den anderen gesprochen hatte war, immerhin welcher Erwachsene wollte schon nach Hogwarts, wenn nicht ein Lehrer?
„Ja ganz recht. Ich bin Professor Veritas, neue Lehrerin für Verteidigung gegen die dunklen Künste. Und mit wem habe ich die Ehre?"
„Mein Name ist Ginny Weasley, freut mich sie kennen zu lernen."
„Dann bist du ja die Tochter von Molly und Arthur Weasley. Weißt du, ich kenn deine Eltern von früher. Ich bin mit ihnen zur Schule gegangen. Sie waren ein Jahr über mir."
Ginny staunte nicht schlecht und als sie gerade etwas erwidern wollte lenkte sie das Geräusch der öffnenden Tür ab.
Draco Malfoy kam gerade herein und staunte nicht schlecht als er die beiden sah. Anscheinend hatte er nicht groß darauf geachtet wer im Abteil sitzt und wieder umdrehen wäre auch blöd, da Crabbe und Goyle ja hinter ihm her waren. Also setzte er sich, ohne weiteren Blick auf die beiden Personen neben das rothaarige Mädchen. Natürlich mit genug Sicherheitsabstand.
Ginny kam aus dem Staunen nicht mehr raus. Der leibhaftige Draco-Frettchen-Malfoy saß mit ihr in einem Abteil. Neben ihr. Freiwillig. Sie hoffte nur das ihr Mund nicht zu weit auf stand, denn das würde wohl ziemlich dämlich aussehen.
„Und wer ist dieser junge Mann, wenn ich fragen darf?" Prof. Veritas wand sich an den blonden Jungen.
„Dürfen sie nicht", war seine knappe Antwort.
Jaja, dachte Ginny belustigt. Mach dich ruhig unbeliebt bei einem Lehrer, würde dir mal gut tun. War wohl nichts mit einschleimen was?
Prof. Veritas behielt aber trotzdem ihre Freundlichkeit.
„Nun, ich dachte es ist mir erlaubt meine zukünftigen Schüler wenigstens beim Namen zu kennen. Ich bin übrigens Professor Veritas, eure neue Lehrerin für Verteidigung gegen die dunklen Künste."
Draco wurde leicht blass und das musste bei dieser halben Geistergestalt schon was heißen.
„Ähm, Entschuldigung ich bin Draco Malfoy. Ich wusste nicht…"
Jetzt war er ziemlich kleinlaut, behielt trotzdem seinen gelangweilten kalten Ausdruck im Gesicht.
Die Lehrerin aber wirkte auf einmal nachdenklich. Ginny hörte sie vor sich hin nuscheln.
„Soso… Draco Malfoy…. Malfoy also!"
Jetzt verstand die Rothaarige gar nichts mehr. Die Malfoys kannte sie also auch.
„Na ja das scheint irgendwie lustig zu werden an dieser Schule. Ich geh dann mal, wir sind bald da. Macht euch schon bereit."
Prof. Veritas verschwand mit einem lächeln aus dem Abteil.
Was sollte das denn, Draco fand diese Frau seltsam, sie gefiel ihm überhaupt nicht.
Gerade als Ginny ebenfalls durch die Schiebetür wollte, immerhin musste sie ja nicht allein mit IHM in einem Abteil sein, schnellte sein Arm hervor und versperrte ihr den Weg.
„Na Weasley-Kücken, hast dich wohl schön bei ihr eingeschmeichelt. Habt ihr nett geplaudert?"
Er hatte ein widerliches Grinsen auf den Lippen.
„Lass mich durch Malfoy!"
„Na sag schon, was habt ihr so geredet?" Seine Stimme war nun verspottend.
„Hör zu! Ich hab es nicht nötig mich bei Lehrern einzuschleimen so wie du. Außerdem geht es dich nichts an. Och nun lass mich endlich durch verdammt!"
Er hob seinen Arm und ließ sie gehen. Ginny hätte zum zweiten Mal an diesem Tag am liebsten ihren Zauberstab genommen und ihn in ein Warzenschwein verwandelt, aber schließlich hatte sie ja eine gute Erziehung genossen, oder? Außerdem hätte sie den passenden Zauberspruch sowieso nicht gewusst.
Das Bremsen des Zuges riss sie aus ihren Foltergedanken und sie machte sich auf den Weg nach draußen zu den Kutschen. Ginny traf dann auch ihre Freundinnen Luna Lovegood und Maggie Loretta, ein Griffindormädchen in ihrem Jahr und als die drei zu einer Kutsche gingen, sah Ginny Hermine, Harry und Ron gerade wegfahren.
So viel zum Thema wir fahren dann nachher zusammen, alle vier!
Was soll's. Seit dem Hermine nun Ron hatte fühlte sie sich nicht mehr so stehengelassen als einziges Mädchen mit zwei Jungs und vergaß öfter mal ihre Freundinnen. Ginny freute sich aber trotzdem für die beiden, obwohl sich Harry jetzt wohl ein bisschen überflüssig vorkommen musste.
Als die Kutsche losgefahren war konnte sie dann von weiten schon die Lichter in den Türmen von Hogwarts erkennen und freute sich auf das Abendessen und die Auswahl-Zeremonie.
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