Kapitel 3 – Lenya

Als er das nächste Mal erwachte, sah er auf eine weiße Zimmerdecke und es roch nach unterschiedlichen Kräutern. Er stöhnte auf. Warum waren bloß alle Krankenzimmer gleich? Weiß, steril und ein stechender Geruch schwebt in der Luft.

Er sah sich um und erkannte eine ältere Frau, in einen weißen Umhang gekleidet, die an einem anderen Bett arbeitete.

Irgendetwas stimmte hier nicht. Er hatte das Gefühl, dass etwas sehr wichtiges fehlte. Nur was? Sein Zauberstab? Nein, der war es nicht, denn das Ministerium hatte ihm diesen entwendet. Instinktiv fuhr er sich durch die Haare und da fiel es ihm wie Schuppen von den Augen.

Seine Brille, sie war weg... und dennoch konnte er klar sehen.

Die Frau hatte inzwischen bemerkt, dass er wach war und kam zu ihm herüber. Herablassend schaute sie ihn an und knurrte in einer merkwürdig klingenden Sprache. Harry kräuselte die Stirn. Er verstand kein Wort. Fragend und mehr als nur verwirrt blickte er sie an. Ihre Worte klangen harsch und kratzig in seinen Ohren. Ein merkwürdiges Gefühl machte sich ihn ihm breit. Sie kreuzte die Arme vor der Brust und schnaubte abfällig. Dies wiederum erinnerte ihn stark an Snape und er musste sich ein Grinsen verkneifen, denn er wollte sie nicht noch weiter verärgern.

Er schüttelte verwirrt mit dem Kopf und wollte ihr damit zeigen, dass er sie nicht verstand.

Nach einigen Minuten gab sie es auf, warf verärgert die Hände in die Luft und eilte aus dem Raum. Die Tür knallte mit einem lauten Rumms ins Schloss. Harry zuckte überrascht zusammen.

Zehn Minuten später, ging erneut die Tür auf. Die Frau, die anscheinend eine Art Krankenschwester war, trat dicht gefolgt von einem älteren Mann, in dunkelgrüner Robe, in den Krankenflügel. Der Mann erinnerte Harry stark an Dumbledore, nur das dieser hier eher kälter und härter in Erscheinung trat, als der stets freundliche Schulleiter Hogwarts.

Der Mann erhob seine Hand und schwang sie einmal kurz über Harry hinweg. Für einen kurzen Moment erfüllte ihn ein grünes Leuchten.

„Besser?", sagte der Mann, mit kalter, kratziger Stimme und schaute Harry herablassend an. Harry nickte unwillkürlich. Plötzlich hielt er inne. Moment mal! Er verstand die Sprache! Ein leichtes Lächeln umspielte seine Gesichtszüge.

„Wo... wo bin ich?", fragte Harry etwas unsicher und schaute seine Gegenüber unsicher an.

„Lenya." antwortete der Alte, mit starrem Blick, der ihn zu durchbohren schien, kurz angebunden.

„Lenya?", fragte Harry verwirrt. Seine Gedanken kreisten, wie wild. Er war verängstigt, verunsichert, verwirrt und wusste nicht, wie er hier her kam. Er machte kurz die Augen zu um sich zu sammeln. Er spürte die bohrenden Blicke der anderen im Raum. Er fühlte sich gar nicht wohl in seiner Haut.

„Lenya, unsere Heimat... unsere Welt, wenn du so willst.", antwortete der Mann. Die Abneigung schwang sehr deutlich in seiner Stimme mit und Harry lief ein Schauer über den Rücken.

„Unsere Welt?", wollte Harry wissen. Er verstand immer noch nicht so ganz, was geschehen war und er wollte Antworten.

Der Mann rollte genervt mit den Augen. Ein Seufzen entfloh seinen gekräuselten Lippen.

„Ja. Du kommst offensichtlich nicht von hier. Deine Augengläser... ich nehme mal an, die halfen dir, deine Sicht zu verbessern?", fragte der Alte neugierig.

Harry nickte.

„So etwas brauchen wir hier nicht, wir haben Zauber für so etwas."

„Sie haben meine Augen geheilt?", fragte Harry ungläubig, aber auch dankbar, dass er endlich seine Brille los war.

Der Mann nickte.

„Danke sehr... äh... wie heißen Sie?", fragte er unsicher. Wie sollte er den Mann ansprechen, wenn er dessen Namen nicht kannte? Er konnte ja schlecht „Hey Sie da!"rufen. Das schien ihm doch zu suspect und respektlos. Nein, er wollte nicht respektlos erscheinen.

„Deletrios. Ich bin Heiler und Wahrer des Wissens von Lenya.", sagte der Alte stolz und ein Funkeln trat in seine kalten Augen. Die erste ‚menschliche' Reaktion die er ihm gegen über beobachten konnte. Nicht viel, aber immerhin. Er konnte sich einfach nicht helfen, Deletrios wirkte arrogant und überheblich, genauso wie die Krankenschwester. Waren hier alle so?

„Mein Name ist Harry, Harry Potter.", stellte er sich höflich vor.

„Du hast zwei Namen?", fragte Deletrios und war sichtlich überrascht

„Ähm... eigentlich drei. Ich heiße Harry James Potter."sagte Harry vorsichtig.

„Warum hast du dann nicht deinen vollen Namen genannt?"fragte der Alte misstrauisch.

„Es ist bei uns ... also da wo ich her komme, nicht üblich. Harry ist mein Rufname, Potter mein Familienname und James war der Name meines Vaters.", klärte er Deletrios auf. Dieser kräuselte die Stirn.

„Ungewöhnlich. Noch ein Indiz, dass du nicht von unserer Welt stammst. Das Material deiner Augengläser, der Schuhe und der anderen Sachen. So etwas gibt es bei uns nicht."

„Sie meinen Plastik?"

„Was ist Plastik?", fragte der Alte verwirrt und schüttelte leicht mit dem Kopf. Dieser Junge war für ihn einfach nur verwirrend.

„Ah, vergessen Sie es lieber… Das hier ist also Lenya. Wie bin ich überhaupt hierher gekommen?"

„Das wissen wir leider auch nicht! Normalerweise hätten wir dich noch vor Ort und Stelle exekutiert, weil du für einen Spion gehalten wurdest. De facto war der Drachenreiter gerade dabei dies zu tun, als du… nun ja sagen wir mal… durch bestimmte Umstände verschont wurdest!"

„Drachenreiter?"

„Ja. Weißt du denn überhaupt nichts? Die Drachenreiter sind die beherrschende Kaste unter den Menschen. Die zwölf Anführer wählen einen Herrscher auf Lebenszeit, der mit seiner Frau das Land regiert. Die Drachenreiter sind gleichzeitig Herrscher und Beschützer des Landes. Sie sind Krieger und nur die besten Männer werden zu Drachenreitern ausgebildet. Es wurde entschieden, dass du auch ausgebildet wirst."

„Ich werde also auch ein Drachenreiter?"

„Falls du die Ausbildung überlebst."sagte Deletrios in einem Ton, der klarmachte, dass er daran ernsthaft zweifelte.

„Was werde ich lernen?"

„Schwertkampf, Magie, Geschichte, Traditionen und anderes. Wenn du dich als würdig erweist, wirst du den Drachen vorgestellt. Wenn dich ein Drache erwählt und sich mit dir verbindet, beginnt deine eigentliche Ausbildung, die zum großen Teil durch deinen Drachen bestimmt wird."

„Herrscht ihr über die Drachen?"

„Pass gut auf, was du sagst, Potter!"sagte Deletrios plötzlich kalt und gefährlich. „Die Drachen sind heilige Wesen für uns. Niemand beherrscht sie. Sie beherrschen auch nicht uns, obwohl sie über uns erhaben sind. Wenn sich ein Drache mit einem Reiter verbindet, ist das eine rein freiwillige Handlung seitens des Drachen und der Drache wird den Reiter immer unterstützen. Er wird seine Magie und seine Kraft mit dem Reiter teilen… Der Sprachzauber wird in einem Tag nachlassen, ich schlage vor, du lernst unsere Sprache und zwar schnell."

Damit verschwand Deletrios, mit wehender Robe.

Toll, dachte Harry, wie sollte er die Sprache lernen, wenn der Alte verschwand und die Schwester oder wie auch immer man hier die Heiler bezeichnete, beschäftigt war?

Eine halbe Stunde später wurde er aus seinem halbschlafartigen Zustand aufgeschreckt, als die Tür aufflog und ein breitschultriger Mann, mittleren Alters, eine junge Frau auf den Armen herein trug. Sie verlor viel Blut und war bewusstlos.

Der Mann legte sie vorsichtig auf das Bett. Die Heilerin eilte sofort auf sie zu und versorgte die junge Frau.

Sie wirkte einige Zauber und applizierte einige Salben.

„Was ist ihr diesmal zugestoßen, Meister Xeroxius?", fragte die Heilerin, sichtlich besorgt.

„Sie hat das Duell gegen Malarde verloren. Der hat nicht aufgehört, als sie bereits auf dem Boden lag und aufgegeben hatte… Wird sie durchkommen?"

„Ich bin mir nicht sicher. Sie hat viel Blut verloren."Sie schüttelte traurig mit dem Kopf. „Ich habe alles in meiner Macht stehende für sie getan."

„Argh, der Lord wird mich umbringen, wenn seine Tochter dies nicht überlebt.", fluchte der Fremde.

Harry horchte interessiert auf.

„Ich wusste, dass es nicht gut ist, eine Frau auszubilden. Sie sind zu schwach. Gibt es nichts was du tun kannst?"

Die Heilerin schüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht weiter!", wisperte sie verzweifelt. Es schien, als wäre ihr das Mädchen sehr nah.

„Ähm... vielleicht kann ich ja helfen.", meldete sich Harry leise und vorsichtig zu Wort.

„Hast du keine Manieren, Junge?", blaffte der Mann Harry an und dieser zuckte sichtlich unter dem barschen Ton zusammen.

„Entschuldigen Sie. Ich komme nicht von hier und bin mit den Sitten nicht vertraut. Ich wollte nicht unhöflich erscheinen."

„Du wirst mich mit Meister ansprechen, damit das klar ist! Du wirst warten müssen, bis man dich anspricht."

„Ich habe verstanden, Meister."

„Besser. Also wie solltest du mir helfen können, Junge?"

„Ähm...", wollte Harry anfangen, wurde jedoch wieder unterbrochen.

„Kannst du auch in vernünftigen Sätzen reden?"

„Wenn ich die richtigen Zutaten finde, kann ich einen Trank brauen, der ihr Blut erneuert, Meister Xeroxius."

Der Mann zog skeptisch die Augenbrauen zusammen.

„Du bist der neue... aus der anderen Welt, nicht wahr?"

„Ja, Meister."

Xeroxius sah die Heilerin fragend an. Sie zuckte nur hilflos mit den Schultern.

„Was brauchst du?"

„Asphodel, Wasser, Flügel eines Gelbkäfers...", und so zählte er sie Zutaten des Trankes auf, den er im letzten Schuljahr mit Hermine gepaukt hatte. Genau genommen war das der letzte Trank, den er gelernt und gebraut hatte, bevor er nach Askaban gebracht worden war.

Die Heilerin rümpfte angewidert die Nase, „DAS soll jemand trinken?"

„Es hilft! Wenn es Sie beruhigt, werde ich vorher etwas davon trinken. Ach ja, dann benötige ich noch einen Kessel und eine Flamme, die regulierbar ist. Da ich keinen Zauberstab mehr habe, kann ich das nicht mit Magie machen. Dazu ein Skalpell oder ein scharfes Messer und eine genaue Waage."

„Also schön. Ich kann das alles besorgen.", sagte die Heilerin. Sie schaute Xeroxius an und nach einem bestätigenden Nicken des Meisters verschwand sie.

„Du benötigst keinen Zauberstab zum Zaubern, Schüler. Das ist nur eine Krücke und was für Schwächlinge. Bei uns gibt es so etwas nicht mal."sagte der Meister nun etwas freundlicher.

„Lass mal sehen, das wird gleich deine erste Lektion."

Er begann, Harry zu erklären, wie er ohne Zauberstab eine Flamme beschwören und manipulieren konnte.

Als die Heilerin nach einer Stunde zurückkam, konnte er es, auch wenn es ihn ziemlich ausgelaugt hatte. Was ihm wirklich half, war, dass er nun seine Magie spüren konnte. Das war eine Lektion, die er in Askaban gelernt hatte. Früher hatte er sie nicht einmal bewusst wahrgenommen, doch nachdem sie mit dem Zusammenbruch der Schutzzauber in ihn zurückgekehrt war, fühlte er sie und nun konnte er sie bewusst wahrnehmen und lenken.

Zusammen mit den neu erlernten Gesten und dem Spruch, den ihm Xeroxius beigebracht hatte, war es nun fast so leicht, wie mit einem Zauberstab. Dennoch spürte er, dass es ihn mehr Energie kostete und körperlich sehr beanspruchte.

Er stand enthusiastisch auf, nur um wieder auf das Bett zurückzufallen. Ihm war schwindlig und alles drehte sich.

„Du musst es ruhig angehen lassen. Was hat diesen Zustand eigentlich verursacht?"fragte die Schwester.

„Dementoren und Voldemort."

„Was sind Dementoren und was ist Voldemort?", fragte die Heilerin neugierig. Auch Xeroxius schaute ihn neugierig an.

„Später. Jetzt müssen wir erst mal was für sie tun."erwiderte Harry in respektvollem, jedoch entscheidendem Ton und deutete auf die bewusstlose junge Frau.

Harry sammelte sich und stand auf, diesmal langsamer. Die Schwester hatte einen Tisch leer gemacht und die Zutaten dort abgelegt.

Harry musterte sie und legte sie in der Reihenfolge zurecht, wie er sie brauchte.

„Kann ich etwas zu schreiben haben? Ich möchte das Rezept gern notieren.", bat er leise.

Die Heilerin reichte ihm ein Platt Pergament, eine Feder und etwas Tinte. Harry notierte sich das Rezept und las es mehrmals, bis er sich sicher war, dass er auch nichts vergessen hatte.

Dann begann er die Zutaten zuzubereiten.

Sorgfältig schnitt er die Wurzeln, zermahlte die Flügel und anderen Zutaten und legte sie bereit. Dann entfachte er mit dem neuen Zauber ein Feuer unter dem Kessel und gab etwas Wasser dazu.

Als es kochte, fügte er die ersten Zutaten hinzu.

Nach einer dreiviertel Stunde war er fertig und löschte das Feuer.

Er wischte sich den Schweiß von der Stirn. Es war ziemlich anstrengend für ihn gewesen und er war mehr als nur geschwächt. Oft genug musste er sich zusammenreißen, damit seine Hände nicht zitterten.

Er nahm sich mit der Erlaubnis der Schwester eine Glasphiole und füllte etwas hinein. Dann hielt er sie gegen das Licht und schwenkte sie leicht. Skeptisch beurteilte er Farbe, Geruch und Konsistenz. Der Trank war tiefrot und halbtransparent.

„Es sieht gut aus, genauso wie es auch aussehen sollte.", sagte er erleichtert und zufrieden mit sich selbst.

Dann trank er die Phiole leer und verzog angewidert das Gesicht.

„Bäh, sie schmeckt auch genauso abartig, wie sie schmecken sollte.", sagte er und schüttelte sich. Der Nachgeschmack war einfach widerlich.

„Du hast das Zeug schon trinken müssen?", fragte Meister Xeroxius ungläubig und kräuselte die Stirn.

„Ich war schon oft genug im Krankenflügel, danke.", antwortete Harry sarkastisch. Meister Xeroxius sah ihn missbilligend an. Schnell senkte Harry sein Haupt und entschuldigte sich respektvoll: „Entschuldigen Sie, Meister Xeroxius."

Der Meister nickte nur.

„Ist es sicher, den Trank anzuwenden?"

„Ja, wie Sie sehen, geht es mir gut. Ich... ich verbürge mich für die Sicherheit dieses Trankes."

Der Meister und die Heilerin sahen ihn erstaunt und überrascht an.

„Dir ist bewusst, dass dein Leben verwirkt ist, wenn der Trank ihr weiteren Schaden zufügt?"

Harrys Augen weiteten sich geschockt. Damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet. Sein Magen zog sich, bei dem Gedanken daran, schmerzhaft zusammen. Doch was hatte er denn groß zu verlieren? Nichts! Außerdem wusste er ganz genau, dass der Trank helfen würde. Er zuckte kaum merkbar mit den Schultern und nickte dann.

„Geben Sie ihr jetzt eine solche Phiole und dann in zwei Stunden noch einmal. Das sollte sie bis morgen wieder fit machen, was den Blutverlust angeht.", sagte Harry und taumelte müde zu seinem Bett zurück.

„Den Rest können Sie abfüllen. Wenn er dunkel gelagert wird, hält er sich für einen Monat.", sagte er, bevor ihm die Augen zufielen und er in einen unruhigen Schlaf fiel.

Drei Stunden später, erwachte er mit einem markenerschütternden Schrei. Gehetzt und desorientiert schaute er sich um. Nur ganz langsam wurde er sich seiner Umgebung bewusst. Seine Atmung verlangsamte sich merklich. Mit einem lautem Seufzen ließ er sich in die Kissen zurückfallen.

Die Heilerin eilte sofort zu ihm und musterte ihn besorgt.

„Was ist mit dir?"

„Es war nur ein Albtraum.", sagte er beschwichtigend.

„Hast du oft solche Albträume?", fragte sie ihn, schon fast fürsorglich.

Harrys Kopf zuckte hoch und er sah sie fragend an.

„Was ist?"fragte sie irritiert.

„Ich will nicht unhöflich sein, aber ihr Ton ist... netter."

„Oh, na ja, du hast Clanasya gerettet. Und das ist etwas, wofür ich in deiner Schuld stehe. Ich habe dich falsch beurteilt... ich hielt dich für schwach…"harry schnaubte. „… und die meisten Männer hier... insbesondere die Drachenreiter sind arrogant und wie du gesehen hast, sind Frauen hier nicht sehr angesehen. Da hilft nur Kühle und Ellbogen. Doch du scheinst mir anders zu sein."Sie musterte ihn von oben bis unten, bis ihr wieder einfiel, was sie eigentlich wissen wollte.

„Also was ist nun mit den Albträumen?"

„Schlimme Erlebnisse, die ich hatte. Folterungen und Tode, deren Zeuge ich wurde. Der Tod meines Paten, eines Freundes, unzähliger anderer Unbekannter und nicht zuletzt meiner Eltern. Meine eigenen Erlebnisse kommen auch noch hinzu."

Die Heilerin schaute ihn ungläubig an und ohne noch was zu sagen, drehte sie sich um und ging aus dem Zimmer. Kurz darauf kam sie mit Xeroxius und Deletrius zurück.

Verwirrt blickte Harry die Neuankömmlinge an. Was sollte das denn jetzt schon wieder werden?

Deletrius musterte neugierig den Trank und als sein Blick auf das Rezept fiel, weiteten sich seine Augen, vor Verblüffung.

Sein Kopf fuhr zu Harry herum.

„Diese Schriftzeichen habe ich schon mal gesehen."

„Was? Wo?"fragte Harry aufgebracht, doch als er den Blick sah, entschuldigte er sich und fragte nochmals höflicher nach.

„Gut, du lernst. In unserer Bibliothek. Es gibt eine Legende, die besagt, dass wir vor Tausenden von Jahren Kontakt mit anderen Welten hatten und daher stammen auch diese Bücher und Schriften. Vielleicht... vielleicht könnten wie zusammenarbeiten, um sie zu übersetzen?" Er sah Xeroxius fragend an.

„Wenn er mit seinem Training gut voran kommt, dann kann er in seiner Freizeit tun und lassen, was er will. Obwohl er vielleicht davon profitieren könnte, wenn du ihm im Gegenzug unsere Sprache, Gebräuche und unser Wissen beibringst. Er muss noch viel lernen.", antwortete Xeroxius aufrichtig.

Harry nickte und lächelte. „Es wäre mir eine Ehre, Meister."

„Gut, was ist das nun mit deinen Erlebnissen?", fragte Xeroxius skeptisch.

Sein bohrender Blick und sein Ton ließen Harry zusammenzucken und ehe er sich versah, begann er wie unter Zwang seine Geschichte zu berichten.

Als er fertig war, sah er in ungläubige Gesichter und Xeroxius schnaubte abfällig.

Harry konnte es einfach nicht fassen. Er hatte soeben seine qualvollsten Erlebnisse geschildert und sie glaubten ihm kein Wort? Er spürte, wie seine Wut zunahm und die Kontrolle über sich verlor. Er spürte, wie seine Magie in Bewegung geriet und ohne Vorwarnung ausbrach.

Er sah fassungslos, wie Xeroxius, Deletrios und die Heilerin zusammenzuckten und sich ihre Augen geschockt weiteten. Selbst die Tochter des Lords stöhnte gequält auf.

Harry sah die Erlebnisse noch mal vor seinem geistigen Auge ablaufen und er wusste instinktiv, dass die anderen auch diese Bilder sahen.

Die Erinnerungen verblassten. Die Magie ebbte ab und er sank kraftlos auf sein Bett zurück. Sein Herz raste und seine Atmung war schnell. Er zwang seinen Körper sich zu beruhigen. Doch er konnte die Reaktion seines Körpers, auf die Erinnerungen, nicht unter Kontrolle bringen. Dafür waren sie einfach zu schmerzhaft.

Die Heilerin war leichenblass. Sie rannte letztendlich zum Waschbecken und übergab sich. Meister Xeroxius strich ihr beruhigend über den Rücken. Auch ihm war anzusehen, dass ihn die Erinnerungen sehr mitgenommen hatten und er schwer mit sich kämpfte. Meister Deletrius stand mit weit aufgerissenen Augen die, die pures Grauen und Schrecken widerspiegelten.

Die junge Frau wimmerte und warf ihren Kopf unruhig von einer Seite auf die andere. Ihre Atmung ging schnell, doch sie wachte nicht auf. Harry, der das mitbekommen hatte, stand auf und ging zu ihr hinüber. Sanft streichelte er ihr über die Stirn und sprach beruhigend auf sie ein. „Schhht. Es ist alles nur ein Traum."Sein sanfte und beruhigende Stimme schien sie zu beruhigen. Ihre Atmung verlangsamte sich wieder und sie entspannte sich sichtlich.

„Das war sehr mächtige Magie, Junge.", sagte Xeroxius misstrauisch, der die Heilerin von Waschbecken zu einem Stuhl führte und sie hineingleiten ließ.

„Ich habe das nicht absichtlich getan, es... so etwas geschieht ab und an, wenn ich sehr wütend werde.", antwortete er ehrlich. Es tat ihm ein wenig leid, dass sie dass durch leben mussten, doch auf der anderen Seite, hatten sie es auch nicht anders verdient.

„Warum warst du wütend?", fragte der Meister verwirrt.

„Es ist sehr schwer für mich, fremden Leuten von meinen Erinnerungen zu erzählen und dann alles noch mal mitzuerleben. Doch alles, was ihr tut, ist, sich über mich lustig zu machen."Er schaute Xeroxius verärgert an.

„... Meister.", fügte Harry noch bissig hinzu.

„Du hast viel Potential, ohne Frage.", sagte dieser einfach und ging.

Harry setzte sich verwirrt auf sein Bett zurück.

Deletrius, der das Gespräch mitangehört hatte, ging ebenfalls, nur um mit einigen alten Bücher zurück zukehren.

„Meister Deletrius, wissen Sie, wie die Menschen damals zu den anderen Welten gereist sind?", fragte Harry schließlich neugierig, als Deletrius sich neben seinem Bett auf einen Stuhl gesetzt hatte. Die Bücher lagen auf seinem Schoß.

„Man sagt, sie hätten damals steinerne Tore gebraucht, doch sie funktionieren schon sehr lange nicht mehr. Offensichtlich fehlen die Gegenstücke. Die Magie der Tore ist zweifellos noch aktiv, zumindest auf unserer Seite.", erklärte Deletrius und sein Blick nahm einen verträumten Ausdruck an.

Harrys Hoffnung sank wieder. Wie sollte er je wieder zurückkommen?

Er nahm sich das erste Buch und schlug es auf. Er runzelte die Stirn.

„Was ist?"fragte Deletrios neugierig.

Harry blätterte nachdenklich weiter, ohne auf Deletrius einzugehen. Dann nahm er das nächste Buch.

„Also: Das erste hier, ist in Latein. Ich kann zwar etwas Latein, aber es wird eine Weile dauern, bis ich mich rein gearbeitet habe. Das andere ist in Englisch, meiner Muttersprache, aber es scheint ein sehr altertümlicher Dialekt zu sein und noch dazu in alter Schrift. Auch daran muss ich mich erst gewöhnen.", klärte er schließlich Deletrius auf.

„Kannst du erkennen, um was es in dem Buch geht?"Harry nickte.

„Pflanzen und Kräuter."

„Und das in La.. ähm... Latein?"

Harry nahm das Buch und fuhr über einige der Worte.

„Hmm...Ars magica candida--- reine Magie. Vielleicht…", sagte er aufgeregt und blätterte eilig durch das Buch.

Seine Augen leuchteten auf.

„Was hast du gefunden?"

„Eure und meine Magie scheinen unterschiedlich zu sein. In diesem Buch sind die Zaubersprüche benannt, wie ich sie gelernt habe, zumindest einige davon. Die anderen kenne ich vermutlich nur noch nicht. Und in diesem Buch steht nichts von einem Zauberstab dafür aber Handgesten, das heißt, es erklärt stablose Magie... aber meine Magie. Es wäre für mich ein sehr großer Vorteil, das zu lernen und zusätzlich eure Magie zu lernen, für den Fall, dass ich je zurückkehren kann und mich Voldemort stellen muss."

„Wie wäre es mit einem Abkommen? Du hilfst mir, das zu lernen, oder zumindest zu übersetzen und ich helfe dir persönlich, alles von uns zu lernen, was du willst. Sei dir bewusst, dass ist bei uns eine große Ehre. Normalerweise wird von den Schülern erwartet, dass sie sich das meiste selbst beibringen.", sagte Deletrius freundlich und zwinkerte ihm zu. Dies war die erste freundliche Geste, die Harry von ihm erhalten hatte. Harry lächelte dankbar.

„Es wäre mir eine Ehre, Meister."

„Ich denke, du wirst noch eine Weile hier bleiben müssen, bis du aufgepäppelt bist. Du bist ziemlich unterernährt. Wir könnten diese Zeit sehr gut nutzen."

Harry nickte begeistert und die nächste Stunde verbrachte er damit, von Deletrius die Sprache zu lernen. Dafür übersetzte Harry, die Stunde darauf, einen Teil des Buches. Eine Stunde später brachte ihm Deletrius etwas Magie der Drachenreiter bei und eine Stunde danach war es an Harry, Deletrius etwas englisch beizubringen. Außerdem waren sie übereingekommen, dass Harry ihm etwas Magie beibringen würde, wenn er selbst sich in die stablose Magie der Erde eingearbeitet hatte.

Am nächsten Morgen fand Harry einen nützlichen Spruch in einem der anderen Bücher und übte ihn, bis er ihn beherrschte. Dann führte er ihn aus und konzentrierte sich auf die Sprache der Drachenreiter.

Er würde sie nun binnen weniger Tage verstehen lernen, insbesondere, da er die Sprache momentan nur durch Deletrius Zauber noch beherrschte.

Er plante jedoch nicht, Deletrius von diesem Spruch zu erzählen. Er wusste, dass das hier nur ein Geschäft war und so lange Deletrius seine Sprachen nicht konnte, war Harry für ihn nützlich und würde ihm auch helfen. Harry wollte verhindern, dass er zu schnell seine Nützlichkeit verlor, damit er selbst soviel wie möglich lernen konnte. Er fand das auf der einen Seite sehr egoistisch von ihm, doch andererseits, konnte man ja nie wissen.

So würde er auch seine schnellen Fortschritte verbergen.

Er legte dieses Buch und ein anderes über Animagus-Transformation beiseite. Er wusste nicht, ob die Drachenreiter so etwas konnten, aber wenn nicht, hatte er noch einen weiteren Vorteil.

Später, als er sich mit Deletrius unterhielt, erfuhr er, dass vieles von dem alten Wissen ihrer Vorfahren durch einen langjährigen Krieg verloren gegangen war. So gab es zum Beispiel kaum irgendwelche wirkungsvollen Tränke mehr und schon gar keinen, der sie brauen konnte. Früher hatte es nur wenige Meister dieser Kunst gegeben. Doch als diese im Krieg gefallen waren, war das ein schwerer Schlag für die Drachenreiter.

Harry schrieb ein paar Worte in Latein und Englisch auf ein Papier und gab sie Deletrius.

„Würden sie nach Büchern mit diesen Worten suchen, Meister?"

Deletrius nickte und steckte den Zettel ein.

Dann fuhren sie mit ihrem Studium fort.

Gegen Mittag erwachte Clanasya aus ihrem Schlaf und Deletrius stellte Harry vor.

„Clanasya, dies ist Harry James Potter. Er kommt von der Erde, einer Welt in einer anderen Dimension. Er wird zum Drachenreiter ausgebildet, sobald er genesen ist."

Die junge Frau war nicht unbedingt eine vollkommene Schönheit, aber auch nicht hässlich. Sie wirkte nur etwas kühl und arrogant... wie die Heilerin sagte, Kühle und Ellbogen, dachte sich Harry und schmunzelte. Das musste insbesondere gelten, wenn sie als einzige Frau bei den Drachenreitern ausgebildet werden sollte.

Sie schnaubte arrogant und verzog das Gesicht. Sie sah ihn an, wie Malfoy ihn immer angesehen hatte und das schloss den Fall Clanasya was Harry anging, damit ab.

Clanaysa drehte sich weg, als ob die beiden unter ihrer Würde wären.

Harry und Deletrius widmeten sich wieder ihrem Studium, ohne weiter auf ihr Verhalten einzugehen. Harry fiel es, dank seines Spruches, plötzlich sehr leicht, das alte Englisch und Latein zu verstehen, doch er hielt sich damit zurück.

Als Deletrius ging, Harry schätzte, es war so gegen Zehn Uhr Vormittag, vertiefte sich Harry erst richtig in sein Buch über stablose Magie. Als er sicher war, dass Clanasya wieder tief schlief, probierte er einige der Zauber sogar aus und stellte mit Zufriedenheit fest, dass er kaum Schwierigkeiten damit hatte. Einige Sprüche schienen identisch zu denen zu sein, die er bereits kannte und die Handbewegungen folgten einem bestimmten Muster, ähnlich dem Zauberstab. Er musste sich nur bewusst auf seine Magie konzentrieren, sie lenken und aktivieren. Das kostete jedoch sehr viel Kraft. Er resümierte, dass er alle Zauber beherrschen würde, die er in Hogwarts gelernt hatte, wenn er das Muster der Handbewegungen erkannte und analysierte. Er stellte weiterhin fest, dass die Zauberer auf der Erde nicht ohne Stab zaubern konnten, weil sie sich ihrer Magie nicht bewusst waren und so benötigten sie den Zauberstab, der die Magie für sie fokussierte.

Was er brauchte, war mehr Fokus für sich selbst und so versuchte er, seinen Geist zu leeren und zu meditieren, wie er es in den Okklumentik Stunden bei Snape gelernt hatte.

Das half ihm bei der stablosen Magie ungemein.

Nach dem reichhaltigen und nahrhaften Mittagessen, das er hier erhielt um ihn aufzupäppeln, kehrte Deletrius mit einem weiteren Stapel Bücher zurück.

Harry schnappte sich die Bücher und durchblätterte sie.

Er wurde unterbrochen, als die Heilerin kam um ihn zu untersuchen. Widerwillig ließ er dies über sich ergehen.

„Wer hat dich nur so verhungern lassen?", fragte sie entsetzt.

Klasse, dachte Harry, sie hat von Petunias Arroganz auf Pomfreys übermäßige Besorgnis umgestellt. Er war sich nicht sicher, was ihm lieber war.

„Zwei Monate Wasser und Brot im Gefängnis und ohne Schlaf tendieren dazu, einem das anzutun."sagte er bitter und seine Augen verdunkelten sich.

Die Heilerin schluckte und wandte sich Clanasya zu.

Harry verfolgte das interessiert.

„Was fehlt ihr?"fragte er.

„Sie hat eine Wunde im Bauchbereich, die heilen muss. Es ist nichts ernstes, doch es wird eine Weile dauern, da sie noch keinen Drachen hat."

„Darf ich mal sehen?"fragte Harry.

„Wag dich ja nicht!"ertönte die arrogante Stimme Clanasyas.

Harry rollte mit den Augen, konzentrierte sich und betäubte sie mit einem „Stupor!"

Er hatte nicht weiter nachgedacht und war selbst überrascht, dass es geklappt hatte.

Die beiden Erwachsenen starrten ihn entsetzt an.

„Was hast du getan?"schrie die Heilerin.

„Nichts, sie ist nur betäubt."sagte Harry und untersuchte die Wunde vorsichtig.

Dann ging er wieder zu seinem Bett und nahm sich eines der neuen Bücher.

„Weck sie wieder auf!"sagte die Heilerin panisch.

„Warum? So habe ich meine Ruhe und sie können sie untersuchen, ohne dass sie einen Aufstand macht. Nebenbei, sie wacht in spätestens einer Stunde von selbst wieder auf."

Deletrius hatte ein amüsiertes Funkeln in den Augen und die Heilerin bedachte ihn mit einem bösen Blick, doch dann nutzte sie die Situation.

„Du lernst schnell."

„Um ehrlich zu sein, ich habe nicht weiter drüber nachgedacht. Hier... das ist ein Elixier, das ihr helfen könnte. Ein Wundheilelixier.", sagte Harry und zeigte Deletrius eine Stelle in dem Buch. Die Worte auf dem Zettel, den er Deletrius gegeben hatte, waren einfach nur Trank oder Elixier in Englisch oder Latein.

„Ich kann es nicht lesen, aber wenn du meinst."

„Wenn sie mir...."er merkte, dass er wieder englisch redete.

Er konzentrierte sich und fragte in der Sprache der Drachenreiter gebrochen, ob Deletrius den Spruch noch mal anwenden könnte.

Deletrius seufzte, nickte aber.

Harry schrieb die Zutaten auf einen Zettel... aber diesmal in der Sprache der Drachenreiter.

Dieser überreichte ihn wortlos der Heilerin.

Sie lernten eine weitere Stunde Sprache und Magie, bis die Heilerin zurückkehrte.

Diesmal beobachtete Deletrius Harry genau, wie er den Trank braute.

Harry hätte zweimal fast den richtigen Augenblick für die Zutaten verpasst, doch letztendlich schaffte er auch dieses Elixier auf Anhieb. Er war einen Hauch trüber, als er sein sollte, doch es würde reichen.

„Soll ich das auch vorher probieren? Ich meine, es wird aufgetragen, nicht getrunken und ich habe keine Wunde."

„Bist du dir sicher, dass er wirkt?"

Harry seufzte und säuberte das Messer, bevor er sich in den Finger schnitt. Er tropfte etwas von dem dickflüssigen Elixier auf die Wunde. Sofort hörte sie auf zu bluten. Schließlich, nach mehreren Minuten begann sie, sich zu schließen.

Deletrius sah ihn mit geweiteten Augen an und schüttelte fassungslos den Kopf.

„Also?" fragte Harry.

„Warten wir bis die Heilerin wieder da ist."

Zehn Minuten später war sie wieder im Zimmer.

„Ich kann Clanasya helfen."erklärte er.

„Lass die Finger von mir, Fremder!"

„CLANSAYA!" bellte die Heilerin plötzlich, „Ohne ihn wärst du vermutlich tot, also benimm dich gefälligst!"

Das verschlug ihr effektiv die Sprache und den Moment nutzte Harry um den Trank auf die Wunde zu träufeln.

Sie biss die Zähne zusammen und Harry grinste, er wusste, dass dieses Elixier in der Wunde brannte, doch es war auszuhalten.

Der Heilerin klappte tatsächlich die Kinnlade herunter, als die Wunde langsam begann sich zu schließen. Es würde noch mindestens einen Tag dauern, aber es heilte.

Harry sagte ihr, wie lange das Elixier halten würde und ging wieder in sein Bett.

„Was... was meinst du damit, ich wäre ohne ihn tot?"fragte Clanasya die Heilerin leise.

„Das ist der zweite Trank, den er für dich gebraut hat. Der erste hat deinen Blutverlust ausgeglichen. Du hast so viel Blut verloren, dass du sehr wahrscheinlich gestorben wärst ohne ihn."

„Ich dachte, niemand kennt mehr solche Tränke."

„Du hast doch mitbekommen, dass er nicht von Lenya ist, oder? Er kann einige der alten Schriften lesen, dort scheint er den Heiltrank gefunden zu haben und den ersten hat er aus dem Gedächtnis gebraut."

Clanasya musterte den Fremden nachdenklich und schlief kurz darauf wieder ein.

Harry studierte mit Deletrius den ganzen Tag und am Abend studierte er selbst erst richtig. Er hatte Mühe, sich mit Deletrius zurückzuhalten.

Schließlich schlief er sehr spät in der Nacht ein.

Um am frühen Morgen mit einem weiteren Schrei aufzuwachen.

Diesmal versetzte ihn die Heilerin sofort mit einem Zauber in einen tiefen Schlaf. Er wachte zwar nicht auf, aber nach einer Stunde warf er sich hin und her. Die Heilerin seufzte.

„Was ist mit ihm?"fragte Clanasya neugierig.

„Er hat Albträume. Kannst du dich an irgendetwas erinnern, das während deiner Bewusstlosigkeit geschehen ist?"

„Ja, ich hatte einen furchtbaren Albtraum von Folter, Tod und Qual."

„Das war kein Traum. Harry hat irgendwie unkontrolliert seine Erlebnisse und Erinnerungen in uns projiziert. Er hat das alles tatsächlich erlebt oder miterlebt. Er ist mit dem dunklen Lord irgendwie verbunden und hat somit alles gesehen und gefühlt, was er getan hat."

Clanasya wirkte blass und sah ihn fast mit einer Spur von Mitleid an.

„Und was noch schlimmer ist... er war fälschlicherweise im Gefängnis und dieses Gefängnis wird von Wesen bewacht, die dich die schlimmsten Erinnerungen immer und immer wieder erleben lassen. Er war dort zwei Monate und soweit ich das beurteilen kann, stand er am Rande des Wahnsinns, als er irgendwie hierher gekommen ist."

„Das ist ja grausam."

„In der Tat."

Die Heilerin nickte nur und ging ihrem Geschäft nach.

Clanasya wahrte dennoch ihre Distanz und wurde zwei Tage später entlassen. Harry war jedoch nach einer Woche immer noch an sein Bett gefesselt. Dies gefiel ihm überhaupt nicht. Er wollte endlich aufstehen und so wurde er langsam rastlos.

Als Demetrius am Ende der Woche zu ihm kam, platzte es aus Harry heraus: „Ich halte es hier nicht mehr aus! Ich habe zwei Monate im Knast gesessen ohne Bewegung und nun bin ich den ganzen Tag im Bett. Wenn das so weiter geht, kann ich bald nicht mal mehr aufstehen, weil alle meine Muskeln verkümmert sind. Wann kann ich endlich hier raus?"

Demetrius lachte nur und sagte: „Ich dachte schon, du würdest nie fragen."

„WAS? Soll das heißen, ihr habt nur gewartet, dass ich frage?"

„Nicht ganz, aber fast. Wir haben vorgestern entschieden, du bist gut genug erholt, um langsam mit deinem Training zu beginnen."

„Wann kann ich raus?"

„Hmm... ich hatte mich zwar schon auf eine neue Stunde mit dir gefreut, aber von mir aus sofort."

„Auf geht's!"

„Nicht so schnell. Hier hast du Trainingssachen."

Harry zog sich schnell im Bad um.

„Was ist mit den Büchern? Kann ich die mitnehmen, wo auch immer ich wohne?"

„Ja, wenn du es schaffst, sie alle zu tragen."

Harry stapelte die Bücher ordentlich und schrumpfte sie mit einem Wink seiner Hand.

Dann steckte er sie in die Tasche.

„Ähm..." sagte Deletrius baff, „...gut. Dann können wir gehen." Er hatte offenbar keine Ahnung, dass Harry inzwischen dazu in der Lage war.


Harry: Warum muss ich immer diese scheußlichen Tränke hinterwürgen?

Lord Silver: Weil es uns amüsiert!

Harry: Können wir nicht mal etwas Honig hizutun?

Lord Silver: Wo bliebe da der Spaß für die Leser?

Maturon: Schnaubt!

Harry: Er schon wieder!

Lord Silver: grinst nur und streichelt Maturon

Harry: zieht ein Schnute und stampft auf den Boden auf Ich will aber Honig haben!

Lady Shadow: Jetzt ist er wieder so kindisch rollt mit den Augen und schüttelt genervt mit dem Kopf

Lord Silver: Vielleicht sollten wir mal probieren, was dann passiert. Vielleicht wächst ihm ja dann ein Stachel, wenn der Honig mit dem Trank interagiert grinst diabolisch

Lady Shadow: grinst das sollten wir tatsächlich mal machen!

Harry: Hey, das ist nicht fair!

Lord Silver: lacht Hat irgend jemand gesagt, wir sind fair?

Lady Shadow: Das Leben ist niemals fair!

Clanasya: könnt ihr mir den Trottel nicht vom Halse schaffen?

Harry: Wunderbar, jetzt mischt sich die Ice-Queen auch noch ein!

Lady Shadow: wendet sich an Clanasya "Ähm... Nope! Hier geht es schließlich um ihn und nicht um dich!"

Harry: "Genau" streckt stolz die Brust raus

Clanasya: Männer!

Harry: Hey... das hab ich gehört!

Clanasya: streckt ihm die Zunnge raus

Lady Shadow: Schluss jetzt! rollt mit den Augen Was für ein Kindergarten!

Maturon: läßt ein lautes Brüllen los

Harry: zuckt erschrocken zusammen Wasss w... war d...d...das?

Lord Silver: Nicht was, sondern wer! - wendet sich an Lady Shadow und grinst tückisch - Wir hätten sie noch eine Weile im Krankenzimmer lassen sollen. Die beiden sind echt amüsant, oder?

Lady Shadow: NEIN! Das gibt Kopfschmerzen! Und jetzt ist Schluss, das nächste Kapitel wartet!


Obelix72: Wir kennen 'betrayed' das ist eine exzellente Story. Jedoch lag es uns fern, etwas zu kopieren. Es ist nur ein Fakt identisch, und das ist, dass Harry unschuldig im Knast landet. Ich bin mir nicht mal sicher, ob dieser Vorgang der selbe war und wenn ja, war es keineswegs beabsichtigt. Der Rest ist komplett unterschiedlich ;-) Was seine neuen Kräfte angeht, wenn er denn welche bekommt und ob er seine Freunde zurückbekommt... wartet es doch ab! grinst Übrigens ist die Story nicht von mir (Heiko) allein , im Gegenteil, die Grundidee stammt zum größten Teil von Shadow. Also darfst du auch gern sie fragen. Vielleicht ist sie ja etwas netter als ich? lacht

Keeline: Wenn es eine faire Verhandlung gewesen wäre und Harry schuldig wäre, hätten wir die Story nicht geschrieben grinst außerdem hätte Harry dann nicht auf seine Freunde wütend sein können. Und Harry wird niemanden spontan platt machen, wenn überhaupt erst später.

T-Wosz: Vielleicht war das Apparieren ohne Zauberstab ja ein einmaliges aus einer lebensbedrohlichen Situation geborenes Vorkommnis? Vielleicht auch göttliche Fügung? (Lady Shadow hat es so befohlen lacht)

Belgeran: Nein, das wird kein Slash... jedenfalls ist nichts dergleichen geplant.

alle anderen: Vielen Dank für eure Reviews, wir hoffen ihr bleibt unserer Geschichte treu. Liebe Grüße, Shadow und Silver