Kapitel 9 – Shi-Ala

Sie öffnete die Augen und wich vor ihm zurück. „Bleib zurück, Mensch!", zischte sie in der Sprache der Menschen und wich noch weiter vor ihm zurück.

Harry erkannte, dass sie verletzt sein musste.

Er näherte sich ihr mit erhobenen Händen um ihr zu zeigen, dass er ihr nichts tun würde. „Ruhig! Ich tue dir nichts. Lass mich dir helfen!", sagte er leise und beruhigend auf elfisch. Überrascht, dass er ihre Sprache konnte, riss sie die kristallblauen Augen weit auf. Skeptisch musterte sie ihn. Sie spürte eine mächtige Aura um den jungen Mann, doch auch dass er nur gutes im Sinn hatte, Zögerlich nahm sie seine Hand, die er ihr entgegenstreckte.

Er half ihr auf, doch sie war zu schwach, um sich auf den Beinen zu halten und schwankte bedrohlich. Er nahm sie auf seine starken Arme und trug sie auf die Pritsche, dort setzte er sie dann ab. Er führte ein paar Diagnose-Zauber aus, um sicher zu gehen, dass sie nicht schwerer verletzt war, als es den Anschein hatte.

Sie hatte ein angebrochenes Schienbein und ein paar Prellungen. Das schlimmste jedoch waren die Auswirkungen der Dementoren.

„Leg dich hin! Ich werde dein Bein heilen!"

„Wie.... wie kannst du hier drin zaubern?", fragte sie verwirrt und verängstigt. So ganz vertraute sie dem Menschen immer noch nicht. Skeptisch behielt sie ihn im Auge und beobachtete jeden seiner Bewegungen. Dabei vielen ihr seine smaragd-grünen Augen auf. Sie konnte sich in diesen Augen verlieren. Schnell fasste sie sich wieder und schaute in die entgegengesetzte Richtung.

Harry dachte nach. Es hatte kurz aufgeblitzt, als er die Außentür sprengte.

„Gab es Schutzzauber?"fragte er und sie nickte schwach.

„Ich muss sie mit der Tür ins Nirwana gesprengt haben.", sagte er grinsend.
"Dann musst du sehr mächtig sein, Mensch."

„Ich habe einen Namen. Ich heiße Harry Potter."

„Der Oberst der blauen Garde. Ich habe von dir gehört."sagte sie leise und mit schwacher Stimme.

„Ist das so?"fragte er und heilte den Bruch mit einem Zauber.

„Ja, die Hexe war ab und an hier und hat sich amüsiert, dass die Elfen und die Menschen kämpfen und sie machen kann, was sie will. Sie hat das alles eingefädelt."

Harry heilte nun die Prellungen und führte ein paar Reinigungszauber aus. Dann beschwor er Schokolade für die junge Prinzessin.

„Hier, iss das. Es wird dir helfen."

Zögernd steckte sie ein Stück in den Mund. Dann, als sie sah, dass es half, aß sie den Rest.

„Danke, jetzt geht es mir besser. Was war das?"

„Schokolade, ist gut gegen die Effekte der Dementoren, oder des Seelentods, wie sie hier genannt werden."

„Was wirst du jetzt mit mir tun? Nimmst du mich nun gefangen?"

„Nein. Wie bist du hier eigentlich hineingeraten?"

„Ich habe die Nase voll von dem ewigen Krieg. Ich begab mich auf die Suche nach dem Ei. Nun bin ich mir sicher, dass die Hexe es hat. Aber ich weiß nicht wo sie es versteckt hält und wo sie lebt."

„Damit wären wir schon zwei. Ich hasse diesen Krieg auch, vielleicht sogar noch mehr, als du."

„Das kann ich mir kaum vorstellen. ... Du hast mir noch immer nicht gesagt, was du jetzt tun wirst."

„Ich bring dich zurück zu deinem Volk, damit wir den Krieg beenden oder zumindest einen Waffenstillstand erreichen und dann werde ich mich auf die Suche nach diesem blöden Ei machen."

Die Prinzessin musste lachen, als er das so abwertend sagte.

„Sehr ungewöhnlich für einen Drachenreiter."sagte sie kichernd.

„Ich bin nicht aus dieser Dimension. Aber das erkläre ich dir später. Soweit ich weiß, hat das Ei lediglich eine symbolische Bedeutung. Es bewirkt nichts und wenn überhaupt, nur in den Köpfen der Menschen. Für mich ist es nur ein Staubfänger. Jetzt verschwinden wir hier, bevor die Garde das Haus dem Erdboden gleichmacht."

Er hob sie ungeniert auf seine Arme und trug sie nach draußen.

„Maturon! Schwing deinen blauen Hintern hierher!"rief er laut.

Sekunden später hörte er das Schlagen mächtiger Flügel und der beeindruckende Drache landete vor ihnen und beäugte die Prinzessin neugierig und beschnupperte sie.

Sie klammerte sich ängstlich an Harry fest und begann zu zittern, als das wagengroße Maul ihr so nahe kam, dass es sie berührte.

„Schhh! Er ist mein Freund. Er wird dir nichts tun. Maturon, das ist Shi-Ala, das vermisste Elfenküken. Shi-Ala, mein Partner Maturon."

"Elfenküken?" empörte sich die Prinzessin mit schwacher Stimme.

Der Drache lachte in Harrys Geist und wurde von einem mächtigen Brüllen begleitet.

Sie klammerte sich nur noch fester an ihn und grub ihre Fingernägel in seine Oberarme.

„Hab keine Angst, er lacht nur."sagte Harry amüsiert.

„Worüber?"

„Darüber, dass euch die Bezeichnung ‚Elfenküken' soviel Unbehagen bereitet und ihr euch über mich empört."

„So, und jetzt sitzen wir auf."entschied Harry.

„WAS?" rief die Prinzessin entsetzt.

„Wollt ihr laufen?"

„Ähm... nein."

„Gut. Ich habe gesagt, ich tue euch nichts, und ich halte mein Wort."

Er stieg auf und setzte sie direkt vor sich. Er griff ihr um die Hüfte und fasste nach den Zügeln. So hatte er sie sicher zwischen seinen Armen und sie konnte nicht herunter fallen.

Der Drache schlug mit seinen mächtigen Schwingen und war Augenblicke später in der Luft.

Er flog sofort zu dem Rest seiner Kompanie, die anderen Züge waren inzwischen eingetroffen.

„Oberst... wer ist das?"fragte Clanasya neugierig.

„Das, werte Clanasya, ist Prinzessin Shi-Ala."

Die Krieger ächzten auf.

„Was nun?"fragte Clanasya überrascht.

„Du übernimmst das Kommando und führst die Garde zurück in die Hauptstadt. Du wirst dort deinem Vater persönlich Bericht erstatten, klar?"

„Verstanden, Oberst. Was ist mit dir?"

„Ich werde die Prinzessin persönlich zu ihren Eltern bringen und dafür sorgen, dass dieser Krieg ein für alle Male beendet wird."

„Sie werden dich umbringen, Harry!"rief sie verzweifelt.

„Solange ich Shi-Ala bei mir habe? Wohl kaum. Außerdem haben sie keine Ahnung, wozu ich fähig bin. Sie sollten es besser gar nicht erst probieren."

„Wohl wahr. Pass auf dich auf!"

„Du auch. Denk daran, du hast die Verantwortung über die Männer so lange ich nicht da bin. Es kann sehr lange dauern, bis ich wieder komme, denn ich habe eine Ahnung, dass ich mich auf die Suche nach dem Ei machen werde, um diesen Krieg wirklich zu beenden."

„Aber..."

„Sie haben ihre Befehle, Soldat. Ich werde mich melden, sobald ich kann. Bis dahin sind alle Angriffe auf die Elfen einzustellen. Es soll sich auf Verteidigung beschränkt werden!"sagte Harry nun etwas harscher.

„Aber..."

„WEGTRETEN!", bellte Harry und seine Augen blitzten gefährlich auf.

Clanasya warf ihm einen bösen Blick zu und wandte sich um. Dann rückte sie mit ihren Truppen ab.

„Ist sie deine Partnerin?"fragte Shi-Ala amüsiert.

„Nein, nur eine Freundin."

„Freundschaft ist selten unter Drachenreitern."sagte Shi-Ala nachdenklich.

„Ich weiß, aber wie schon gesagt, ich bin nicht von hier."

„Woher dann?"

„Von der Erde."

Sie starrte ihn ungläubig und ehrfürchtig an.

Maturon flog gemächlich über das weite Land Lenyas gen Südosten, wo das Land der Menschen an das der Elfen grenzte.

Shi-Ala hatte sich nach einer halben Stunde guten Zuredens endlich an ihn gelehnt und entspannt. Inzwischen schlief sie tief und fest.

Er lächelte, als er in ihr entspanntes wunderschönes Gesicht sah.

Nach einigen Stunden hatten sie die Grenze erreicht.

„Flieg etwas langsamer, Mat. Lass mal sehen, ob wir eine Patrouille treffen."

‚Verstanden.'

Nach zwanzig Minuten hatte er eine Patrouille gefunden.

Sofort wurde er mit Flüchen und Pfeilen eingedeckt.

Shi-Ala erwachte und klammerte sich an ihn. Er hatte sie beide und den Drachen mit einem starken Schild geschützt.

„Halt dich am Drachen fest, ich geh mal kurz runter und rede mit ihnen." sagte Harry lachend.

Dann zappte er herunter.

Sîdh" rief er laut.

Sie stellten das Feuer ein.

„Lasst den Unsinn. Ich habe eure Prinzessin wieder gefunden und bringe sie zurück zu ihren Eltern. Verbreitet die Kunde, damit uns nicht überall so ein netter Empfang droht wie hier."

„Pah, warum sollten wir dich nicht auf der Stelle töten, und sie selbst nach Hause bringen, Menschling?"fragte der Anführer arrogant.

Harrys Augen funkelten wütend, „Darum!"sagte er und ließ einen gleißenden Blitz vor dem Elf in den Boden schlagen.

Der Elf stand wie erstarrt.

„Maturon, komm etwas runter damit die Waldkrabbler hier unseren Gast sehen!" rief Harry auf Elfisch, wohl wissend, dass Mat ihn verstand... und die Elfen natürlich auch.

‚Angeber!' sagte Mat, nichtsdestotrotz sank er tiefer.

„Hey Prinzessin, sag deinen Leuten, sie sollen ihre Angriffe auf die Menschen einstellen und mache ihnen klar, dass ICH dich nach Hause bringe."

Sie funkelte ihn an, „Dein Ton gefällt mir nicht."sagte böse sie in der Sprache der Drachenreiter.

Doch der Ton gegenüber den Elfen war noch härter, „Was fällt euch ein, mich anzugreifen. Habt ihr keine Augen im Kopf? Und dann droht ihr ihm noch, obwohl ihr wisst, dass ich der Gnade seines Drachen ausgeliefert bin? Was ist in euch gefahren?"

Die Elfen sanken auf die Knie und senkten ihr Haupt in Schande.

„Ihr habt den Oberst gehört! Die Menschen haben mich nicht entführt, sondern eine Hexe. Jeglicher Angriff auf die Menschen ist einzustellen und Zuwiderhandlungen werden als Hochverrat geahndet. Verbreitet das an der Front und schickt Nachricht nach Hause, dass wir in... wie lange brauchen wir noch, Harry?"

„Oh, du erinnerst dich an meinen Namen. Ich fühle mich geehrt." sagte Harry amüsiert in der Menschensprache und verneigte sich spöttisch.

„Wie lange?"fragte sie nach und rollte genervt mit den Augen. ‚Männer!', dachte sie sarkastisch.

„Wie weit ist es denn noch?"

„Neunzig Meilen etwa."

„Wenn wir langsam fliegen, zwei Stunden. Wenn wir zappen, zehn Sekunden."

Sie starrte ihn verwundert an, „Wir sind in zwei Stunden da und ich erwarte, dass Oberst Potter mit Ehren empfangen wird. Er hat mich gerettet und ist als Friedensbotschafter unterwegs, klar?"

„Wir haben verstanden, Majestät. Wir werden sofort einen Phönix losschicken und außerdem die Posten an der Front informieren, dass Waffenstillstand herrscht. Sollen wir euch nicht begleiten?"

„Nein, ich bin bei dem Oberst der blauen Garde gut aufgehoben."

Die Augen der Elfen weiteten sich, „Die blaue Garde?...Potter..." murmelten sie und traten instinktiv einen Schritt zurück.

Harry lächelte amüsiert und fragte die Prinzessin leise: „Sehe ich so furchtbar aus?"

Sie sah ihn an und musterte ihn erneut von oben bis unten. Dann grinste sie schelmisch. „Eigentlich siehst du ganz süß aus."

Er wurde tatsächlich leicht rot, doch dann fasste er sich wieder und stieg auf den Drachen auf.

Maturon lachte natürlich schallend in seinem Geist.

„Lass dir nicht einfallen, laut zu lachen, Mat, sonst erschrecken sich die Elfen noch zu Tode."

Die Prinzessin kicherte nun auch und in seinem Geist sagte Mat stockend: „Ich...räusper... versuche es ja..."

„Dann lass uns mal schnell starten. In welche Richtung, Prinzessin?"

„Osten, Harry... ich darf doch Harry sagen, oder ist das unhöflich?"

„Das kommt darauf an. Normalerweise, reden sich nur Freunde mit dem Vornamen an, Fremde benutzen aus Höflichkeit den Nachnamen und einen Titel davor oder einfach ‚Mister' bzw. ‚Miss' oder ‚Mrs.'"

"Oh, dann ...."

Doch Harry unterbrach sie. "Ich würde mich aber geehrt fühlen, wenn du mich Harry nennst und wir uns duzen würden."

„Danke, die Ehre ist ganz meinerseits. Schließlich bist du der gefürchtete Kommandant der blauen Garde."

Harry lachte, „Ich würde das normalerweise abstreiten, aber die Gesichter der Waldkra... ähm, der Patrouille waren doch zu schön. Ich wusste gar nicht, dass sie so viel Angst vor mir haben."

„Du bist halt ein großer Krieger."

„Danke... Ihr benutzt also Phönixe, um Post zu transportieren?"

„Ja, jedenfalls wenn es wichtig ist. Sonst bitten wir einfach die Vögel. Die meisten tun uns gern den Gefallen nur die Sperlinge halten sich für etwas Besseres. Mal abgesehen davon sind sie unzuverlässig. Sie lassen sich zu leicht ablenken."

Wieder lachte Harry, „Das kann ich mir bildlich vorstellen. Phönixe allerdings sind faszinierende Kreaturen. Ich kenne einen, er hat mir mal das Leben gerettet."

„Ehrlich? Erzähl bitte."

So erzählte ihr Harry die Geschichte um die Kammer des Schreckens.

„Unfassbar, und das mit zwölf. Was hast du noch erlebt?"

Sein Gesicht wurde traurig, seine Augen gebrochen und Shi-Ala erschrak darüber. Schließlich begann er zu erzählen und endete erst damit, wie er nach Lenya gekommen war.

Shi-Ala hatte Tränen in den Augen.

„Das ist eine furchtbare Geschichte, Harry."
"Wem sagst du das. Ich wünschte nur, ich könnte Luna helfen... aber dazu müsste ich erst mal zurückkehren können."

„Was deine Freundin angeht, wir Elfen sind sehr versiert in der Heilkunst. Ich kann die Ältesten mal fragen. Die Rückkehr allerdings dürfte schwer werden, zumal die Zeit in deiner Dimension anders verläuft."

„Was meinst du?"

„Weißt du es nicht?"

„Was?"

„Die Zeit in deiner Dimension läuft fünfmal langsamer ab als hier auf Lenya."

„Wow, woher weißt du das?"
"Wir, wie auch die Menschen, sind früher durch die Portale zwischen den Dimensionen gereist. Da die Elfen länger leben, bleibt das Wissen besser gewahrt, als bei den Menschen. Vielleicht finden wir ja zusammen einen Weg, dass du zurückkehren kannst. Aber erst müssen wir das Ei finden, damit der Krieg endlich ein Ende hat."

„Wir?"

„Ja, wir. Es ist mein Volk betroffen, genau wie deins, obwohl die Drachenreiter technisch nicht mal dein Volk sind."

„Oh, gut. Ich würde diese Reise gern mit dir zusammen bestreiten, du bist in Ordnung ... für eine Prinzessin."

„Hey..."

„Jedenfalls bist du nicht halb so arrogant wie die Waldkrabbler vorhin."

„Danke.", sagte sie sarkastisch, doch dann lachte sie.

Nun erzählte sie ihm etwas aus ihrem Leben und so verging die Zeit relativ schnell.

‚Hey ihr Turteltäubchen, wir sind da!' ertönte Mat und das Schmunzeln konnte Harry sehr wohl raushören.

„Was heißt hier Turteltäubchen?"murrte Harry und gab dem Drachen einen Klaps auf seinen gewaltigen Schädel.

Shi-Ala kicherte amüsiert, doch ihre Wangen färbten sich leicht rosa.

Sie sahen die zierlichen grazilen Elfentürme am Horizont auftauchen und Shi-Ala dirigierte Harry direkt zum Palast.

„Lande bitte auf dem großen Hof vor dem Brunnen. Meine Eltern erwarten uns bereits."sagte sie aufgeregt.

„Euer Wunsch ist mir Befehl, eure Hoheit.", sagte er grinsend und deutete eine Verbeugung an.

„Hey, wir waren doch beim Du."sagte sie enttäuscht.

„Ich weiß, war nur Spaß. Soll ich dich am Hof auch duzen?"

„Hmm... ja. Schließlich hast du mir das Leben gerettet. Außerdem bist du ganz in Ordnung für einen Wurmreiter... nichts für Ungut, Maturon."

Der Drache schnaubte nur belustigt und kleine Rauchschwaden traten aus seinen Nüstern hervor.

„Ist das so, ja?"fragte Harry mit einem tückischen Funkeln in den Augen und begann plötzlich sie zu kitzeln, was sie zum Lachen brachte.

„Bitte... hör auf."flehte sie mit tränenden Augen.

Er hörte auf, doch fragte: „Warum? Du hast ein sehr schönes Lachen."

„Danke." sagte sie leise und verlor sich abermals in den Tiefen seiner grünen Augen.

Doch dann wandte sie sich wieder um und beobachtete, wie Mat langsam in den Sinkflug ging und sacht zum Boden herabschwebte, um kurz darauf auf dem marmorgepflasterten Platz zu landen.

Rings um den Platz standen Soldaten mit erhobenen Waffen Wache.

Sobald der Drache auf dem Boden war, sprang Harry ab und reichte der Prinzessin seine Hand. Dankbar ergriff sie sie und stieg von Maturon ab.

Als sie wieder Boden unter den Füßen hatte, rannte sie gleich auf ihre strahlenden Eltern zu. Neben dem Königspaar stand eine junge Elfenfrau, die Shi-Ala sehr ähnlich sah, sie schien die jüngere Schwester zu sein und sie musterte Harry mit einem eiskalten Blick.

Plötzlich schoss ein Pfeil von der Seite auf Harry zu. Harry sah ihn aus dem Augenwinkel und drehte sich reflexartig zur Seite, so traf ihn der Pfeil nur im Arm.

Mit einer Handbewegung stand ein Schild um ihn und Mat. Mat bemerkte dass etwas faul war und richtete sich zu seiner vollen Größe auf und brüllte ohrenbetäubend. Dann drehte er sich zu dem Schützen um, der einen neuen Pfeil einlegte und holte Luft, um ein Flammeninferno loszulassen, doch Harry bremste ihn.

„STOPP!" rief er, während er sich den Arm hielt. Das Blut lief aus der Wunde, in dem der Pfeil steckte und färbte seinen Umhang rot. Er verzog kurz sein Gesicht, als er sich dem Schmerz gewahr wurde, doch fasste sich gleich wieder. Mat funkelte den Elfen warnend an.

Shi-Ala fuhr herum und sah den Pfeil in Harrys Arm stecken. Entsetzt machte sie kehrt und rannte zurück zu ihm. Die junge Elfe neben dem Königspaar warf Shi-Ala einen verabscheuenden Blick zu.

„HARRY!" rief Shi verzweifelt.

Er ließ sie durch den Schild.

Sie griff seinen Arm und untersuchte ihn vorsichtig.

„Wir müssen ihn herausziehen!"schluchzte sie.

„Ich weiß."

„Aber die Widerha..."

„Ich weiß."sagte Harry und biss die Zähne zusammen. Dann schob er den Pfeil weiter durch den Arm, bis er auf der anderen Seite heraustrat. Danach brach er das Ende ab und zog ihn an der Spitze durch den Arm hindurch. Er hatte zu tun, dass er nicht aufschrie, aber er schaffte es. Shi-Ala hingegen liefen die Tränen über die Wangen. Sie murmelte einen Heilzauber, der die Wunde schloss. Nach einer Weile blieben nur noch kleine Narben zurück.

„Ist schon ok. War ja nur ein Kratzer."beruhigte Harry sie, „Ich hab schon schlimmeres überstanden."

Sie nickte und zwang sich zu einem Lächeln, was angesichts der Tränen nicht sehr überzeugend aussah.

Dann wandte sie ihren Blick dem Schützen zu und stapfte furios auf ihn zu. Harry entließ sie aus dem Schild und beobachtete mit geweiteten Augen, wie sie auf den Elfenkrieger in seiner prächtigen Rüstung zuging, direkt vor ihm stehen blieb und dem einen Kopf größeren Mann einen kräftigen Schwinger verpasste, der ihn auf die Bretter schickte.

Maturon begann erst in Harrys Geist schallend zu lachen, bevor er sich nicht mehr beherrschen konnte und ein lautes Brüllen ausstieß. Die Elfenkrieger erhoben wieder nervös ihre Waffen, doch Shi-Ala verneigte sich spielerisch vor dem mächtigen Drachen und sagte laut: „Freut mich, dass ich zu ihrem Amüsement beitragen konnte, ehrenwerter Drache."

Das rief ein weiteres Brüllen des Drachen hervor, der sich dann ebenfalls spielerisch verneigte.

Sie kehrte zu Harry zurück und packte ihn am Arm.

Daraufhin zuckte er ächzend zusammen und ihre Augen weiteten sich entsetzt. Sie hatte ihn genau an der Wunde gegriffen.

„Verzeih..." stammelte sie, doch Harry winkte ab.

„Nimm nur bitte den anderen."bat er grinsend.

Sie griff ihn am anderen Arm und zog ihn mit sich.

„Komm mit. Nicht dass noch mal jemand auf so eine blöde Idee kommt."

Als nächstes fuhr sie ihre Eltern an, „Was sollte das? Er rettet mir das Leben, bringt mich hier her zurück und kommt mit einem Friedensangebot und zum Dank wird er angeschossen?"

Ihre Eltern zuckten vor ihrem Zorn zurück und sahen beschämt zu Boden. Die andere Elfin jedoch sah Harry mit Verachtung an.

Der König fasste sich und sagte: „Verzeiht..."

„... Oberst Potter."half Shi-Ala ihrem Vater amüsiert aus.

Die Augen des Königs und der Königin weiteten sich entsetzt und beide traten instinktiv einen Schritt zurück und selbst die Elfe zuckte zusammen. Harry sah Shi-Ala an und rollte mit den Augen, während sie kicherte.

„Es gibt keinen Grund sich zu fürchten, Eure Hoheit. Ich komme in Frieden."

„Verzeiht, bitte, Oberst Potter. Vielen Dank für die Rettung unserer Tochter. Sie kommen wirklich mit einem Friedensangebot?"

„Natürlich. Mir hängt dieser Krieg zum Hals raus, wenn ich das mal so formulieren darf."

„Einen Moment, wir müssen die Strafe des Schützen besprechen, dann verlagern wir die Gespräche nach drinnen."

„Lasst ihn in Ruhe, Majestät. Vor versammelter Mannschaft von einer jungen Frau auf die Bretter geschickt zu werden, ist für die meisten Männer Strafe genug. Sagt ihm jedoch, wenn er noch einmal meinen Weg kreuzt, gebe ich ihn Maturon zum Spielen und das ist ein Versprechen."

„Wer ist Maturon?"fragte die Königin.

Harry deutete nur mit seinem Daumen über seine Schulter, wo sein Drache es sich auf dem Boden bequem gemacht hatte und er ab und an kleine Rauchwolken aus seinen Nüstern ausstieß, nur um die Elfen zusammenzucken zu sehen.

„Ich verstehe."sagte sie und schluckte.

Der König wechselte ein paar Worte mit einem Krieger, der so eine Art General zu sein schien und Harry respektvoll musterte. Der Krieger ging in Richtung des Schützen davon und der König bat Harry und Shi-Ala ihm zu folgen.

Die Königin begleitete sie ebenfalls und sie war es schließlich die fragte, „Oberst Potter, benötigt ihr Drache vielleicht etwas. Wir werden eine Weile brauchen."

‚Mat, brauchst du irgendwas?'

‚Hmm... etwas Fleisch wäre nicht schlecht. Vorzugsweise Wild. Yam! Yam!'

Harry lachte amüsiert.

„Er hat Appetit auf etwas Wild, Majestät. Wenn es nicht zu viele Umstände macht..."

„Kein Problem."Sie schickte einen ihrer Diener und zehn Minuten später hörte Harry in seinem Geist ‚Hmm... exzellent. Junges Rehlein.' Harry musste ein Lachen unterdrücken und schüttelte belustigt den Kopf.

Als sie an einem runden Tisch saßen und die Diener etwas Wein eingeschenkt hatten, bedankte sich Harry.

„Maturon lässt seinen Dank übermitteln, eure Hoheit."

Sie nickte lächelnd.

„Verzeiht meine Unhöflichkeit. Wir haben uns noch nicht mal vorgestellt." sagte der König plötzlich.

„Mein Name ist Thorion und das meine liebe Frau Shula. Neben ihr ist unsere Tochter und jüngere Schwester von Shi-Ala, Salonei."

„Es freut mich, sie alle kennen zu lernen. Meinen Namen kennen sie ja bereits, aber der Form halber ich heiße Harry James Potter."

„Ein ungewöhnlicher Name, selbst für einen Menschen."spie Salonei förmlich und das Wort Menschen betonte sie noch mal extra herablassend.

Harry musterte sie kühl, „Das mag sein, Prinzessin. Habe ich euch irgendetwas getan, oder euch irgendwie beleidigt?"

„Du hast Hunderte unserer Krieger getötet und fragst, ob du mir etwas getan hast? Pah, allein, dass du ein Mensch bist und unsere Stadt durch deine Anwesenheit besudelst ist schon Beleidigung genug."

„SALONEI!" bellte der König funkelte seine jüngste Tochter wütend an.

Sie starrte ihn an, stand auf, machte auf dem Absatz kehrt und eilte erhobenen Hauptes aus dem Raum.

„Verzeiht die Unhöflichkeit meiner Tochter. Sie hat große... Vorurteile."entschuldigte sich die Königin beschämt.

Shi-Ala sah ihn fast ängstlich an und schaute schnell zu Boden. Sie schämte sich offensichtlich für das Verhalten ihrer Schwester.

„Ich hoffe, sie überdenkt ihre Einstellung noch mal, denn wenn alle Elfen so denken, wird es nie zu einem Frieden kommen."sagte Harry kühl und die Königin nickte ernst. Shi-Ala jedoch zuckte unter dieser harschen Bemerkung zusammen, wie unter einem Peitschenhieb.

„Euch jedoch mache ich keinen Vorwurf, Mylady. Ihr habt mich respektvoll und freundlich empfangen und auch Shi-Alas Verhalten auf dem Weg hierher war freundlich und entgegenkommend. Ich fühle mich nicht angegriffen."

Shi-Ala sah ihn an und ein erleichtertes Lächeln stahl sich in ihr Gesicht.

„Also, Shi-Ala erzähl doch mal, was genau passiert ist? Wir waren krank vor Sorge."

Und sie berichtete. Harry trug seinen Teil dazu bei, als er von der Rettung und dem Angriff auf Denráan berichtete.

„Dann war es also die ganze Zeit nur diese Hexe?"

Harry nickte düster.

„Die unzähligen Opfer... alles umsonst."seufzte der König.

Harry nickte traurig, doch dann wich der Trauer Entschlossenheit.

„Dann lasst uns dafür sorgen, dass sie nicht umsonst waren. Lasst uns diesen unseligen Streit endgültig beenden!"sagte er hart.

Der König nickte, „Was schlagt ihr vor, Oberst?"

„Nun, eure Tochter war auf dem richtigen Weg. Ich würde mich auf den Weg machen und dieses dämliche Ei, verzeiht meine Ausdrucksweise, finden."

Shi-Ala lachte, während ihn das Königspaar überrascht anschaute.

„Er ist nicht aus Lenya."sagte Shi-Ala grinsend, „Deswegen findet er es albern, dass wegen diesem Ei ein über Jahrtausende dauernder Krieg entstand."

„Woher ist er dann?"

„Von der Erde. Und ich werde ihm helfen, das Ei zu suchen und einen Weg zu finden, wieder zurückzukehren. Da fällt mir ein, ich muss mal mit den Meistern der Heilkünste reden, Harry braucht unsere Hilfe."

„Harry?" fragte ihre Mutter amüsiert und zwinkerte ihrem Mann zu.

„Wo er herkommt, haben die Menschen einen Vornamen und einen Familiennamen und manchmal noch mehr. Aus Respekt werden die Menschen mit ihrem Titel und ihrem Familiennamen angeredet. Freunde reden sich mit Vornamen an."

„Freunde... so so."sagte die Königin.

„Um auf das Thema zurückzukommen."sagte Harry etwas nervös über die Richtung des Gespräches, „Zunächst mal sollten wir sicher stellen, dass ein stabiler Waffenstillstand herrscht. Shi-Ala vermutet, dass die Hexe das Ei hat, jedoch wir wissen im Moment noch nicht wo. Die Suche kann lange dauern. Daher wäre es das Beste, wenn ihr euch mit dem Drachenlord an einen Tisch setzt und einen Frieden aushandelt. Wir können noch etwas recherchieren, vielleicht finden wir noch Informationen über die Hexe. Wenn wir zusammenarbeiten, schaffen wir es. Außerdem müssen wir der Bedrohung entgegnen. Sie hat schon zwei Dörfer und eine Stadt vernichtet."

„Sie hat auch schon ein paar Siedlungen von uns angegriffen. Was ihr sagt, macht Sinn. Wie schnell können wir ein Treffen vereinbaren?"

Shi-Ala flüsterte ihrer Mutter etwas ins Ohr und sie nickte.

Shi-Ala brach in ein Grinsen aus und rannte aus dem Saal, sehr zur Verblüffung der Männer.

„Sie hat eine Idee. Ich würde sagen, ihr schreibt eine Nachricht an euren Lord. Wir könnten uns an der Grenze treffen, Oberst Potter. Shi-Ala wird dafür sorgen, dass die Nachricht schnell überbracht wird."

„Gut."

Ein Diener brachte etwas zum Schreiben und Harry schrieb eine Nachricht an den Lord. Der König der Elfen fügte noch etwas hinzu. Er erklärte schriftlich in der Elfensprache, dass er die Absicht habe, einen Waffenstillstand zu erreichen und mittelfristig den Krieg zu beenden. Er unterzeichnete und besiegelte es.

„Sehr gut, Majestät. Der Lord ist in der Lage das Elfisch zu lesen, übrigens eine wundervolle Sprache, wie ich finde."

„Danke."

In dem Moment kam Shi-Ala zurück in den Saal. Auf ihrer Schulter saß ein wunderschöner Phönix. Er war nicht rot und goldfarben wie Fawkes, sondern silbern während die Spitzen und Außenkanten der Federn und seine Brust- und Kopffedern golden schimmerten. Zudem war er um die Hälfte größer als Fawkes.

„Der ist beeindruckend."sagte Harry erstaunt.

„Ja, nicht wahr?"sagte die Königin, „Es ist kein normaler Phönix, sondern ein Phönixlord. Sie werden speziell für die königliche Familie gezüchtet."

„Und jetzt gehört er dir, Harry."fügte Shi-Ala strahlend hinzu.

„Das... das kann ich nicht annehmen. Das ist zu wertvoll."stammelte Harry.

„Unsinn. Ihr habt meiner Tochter das Leben gerettet und sie hat mir gesagt, ihr mögt diese Tiere. Wenn ihr eine reine Seele habt, wird euch dieser Phönix treu ergeben dienen."

Harry verneigte sich vor der Königin und sagte: „Ich fühle mich sehr geehrt und habt vielen Dank eure Majestät."

„Dankt Shi-Ala, es war ihre Idee."

Harry strahlte die Prinzessin dankbar an. „Hannon le!", flüsterte er und streckte seinen Arm aus. Der Phönix flog herüber und landete sanft auf dem Arm. Er sah Harry tief in die Augen und dann hob er seinen Kopf und trällerte einige aufbauende Noten. Den Phönix umgab plötzlich ein goldener Schein und kurz darauf Harry ebenfalls.

„Er hat dich akzeptiert, Harry. Sein Name ist Aglan, das bedeutet Lichtstrahl auf Elfisch."

Harry nickte dankbar und bewunderte den prächtigen Vogel.

Dann sammelte er sich wieder und gab ihm den Brief.

„Könntest du das zu meinem Lord bringen und auf eine Antwort warten, Aglan?"

Der Vogel trällerte zustimmend und verschwand in einer Flammenwolke.

Dann luden ihn die Herrscher der Elfen erst mal zum Dinner ein. Anschließend zeigten sie ihm seine Räume.

Am nächsten Morgen führte ihn Shi-Ala durch das Schloss, zeigte und erklärte ihm alles. Sie unterhielt sich sehr offen und freundlich mit ihm und es war, als würden sie sich schon ewig kennen.

„Was tratscht du so freundlich mit diesem Adan, Shi-Ala?"ertönte plötzlich Saloneis Stimme hinter ihnen, als sie über den Hof liefen.

„Hast du denn gar keinen Anstand? Die Edain sind doch weit unter unserer Würde."schnauzte sie.

„Du hast doch keine Ahnung. Harry ist ein großer, mächtiger und ehrenvoller Krieger."verteidigte ihn Shi-Ala.

Salonei trat ihnen in den Weg.

„Ach ja, dann soll er doch mal zeigen, wie großartig er ist. Ich würde ihm gern zeigen, was einen großen Krieger ausmacht, der sich nicht hinter einem Drachen versteckt."

Harry verschränkte seine Arme vor der Brust und sagte kühl, „So sehr dein Ton mich reizt, diese Herausforderung anzunehmen, ich muss leider ablehnen. Dort wo ich herkomme, würde ein Gast nie die Hand gegen seinen Wirt erheben, schon gar nicht gegen die Schwester einer Freundin. Und dort wo ich herkomme, ist die Gastfreundschaft heilig und der Gast steht unter dem Schutz des Wirtes. Hier scheint man von solchen Moralvorstellungen nicht viel zu halten und du bezeichnest dich besser, als Menschen?"fragte Harry verächtlich.

Ihre Augen blitzten zornig auf und sie zog ihr Schwert. Sie hielt es Harry genau vor die Kehle, doch er zuckte nicht mal mit den Wimpern.

„WAS IST HIER LOS?"donnerte die Stimme des Königs plötzlich, eine Wache schien ihn alarmiert zu haben.

Adar, Salonei ist auf Streit aus. Sie provoziert Harry und will ihn zum Kampf herausfordern."rief Shi-Ala aufgebracht.

Der König seufzte, „Warum hast du dein Schwert nicht gezogen?" fragte er Harry.

„Die Regeln der Gastfreundschaft verbieten es mir, die Hand gegen meinen Gastgeber zu erheben, Mylord und erst recht gegen die Schwester einer Freundin. Überdies wäre es einem Frieden nicht förderlich."sagte Harry fest entschlossen.

„Wenn sie mich umbringen will, werde ich es nicht verhindern."fügte er noch hinzu und Shi-Ala ächzte überrascht auf. Nun zog sie ihr Schwert und hielt es Salonei vor die Brust, doch Harry legte seine Hand auf die stumpfe Seite der Klinge und drückte es herunter.

„Das ist mein Problem, nicht deins. Du wirst nicht wegen mir das Blut deiner Familie vergießen."sagte er fest.

„Salonei, lass unseren Gast in Ruhe!"befahl der König. Auch die Königin war inzwischen herangetreten.

„Nein!" schrie sie, „Er ist nur ein Adan, Abschaum und er hat unzählige tapfere Krieger unseres Volkes getötet. Er wird damit nicht davonkommen!"

„Wie kommst du eigentlich darauf, dass ihr Elfen besser seid, als wir Menschen?"fragte Harry amüsiert, „Nur weil ihr spitze Ohren habt und zugegebenermaßen, im allgemeinen schöner seid, als wir?"

Sie begann vor Wut zu zittern, „Ich werde dir zeigen, dass wir besser sind."

„Ah, es ist in der Tat ein Beweis, wenn du einen wehrlosen Menschen abschlachtest!"

„Dann wehre dich!"

„Nein!" sagte Harry und hatte sie damit geschickt in eine Zwickmühle navigiert.

„ARGH!" schrie sie und nun grinste Shi-Ala,

„Cleverer als du ist er alle male."sagte sie.

„DU! Du fällst mir in den Rücken, Muinthel?"

„Nein, du fällst uns in den Rücken. Wir versuchen den Elfen und den Menschen Frieden zu bringen und du drohst, alles zunichte zu machen."

„GENUG!" rief der König, dann wandte er sich an Harry, „Würdet ihr unter normalen Umständen die Herausforderung eines Kriegers gleich welcher Art annehmen, wenn er euch beleidigt?"

„Selbstverständlich, Majestät."

„Dann befreie ich euch von den Zwängen der Gastfreundschaft. Ich wünsche, dass dieser Konflikt ausgetragen wird, denn ich sehe leider keine andere Lösung."seufzte der König.

„Aber es handelt sich um eure Tochter!"sagte Harry überrascht.

„Oberst, ihr habt mein Wort, dass nichts, was bei diesem Duell geschieht, gegen euch verwendet wird. Dieser Kampf ging von meiner Familie aus und er wird keine Auswirkungen auf den angestrebten Frieden haben."

Harry nickte ernst und warf Shi-Ala einen bedauernden Blick zu.

„Tu es, Harry. Es geht nicht anders. Sie ist zu dickköpfig, um ihr Unrecht einzusehen."

Harry trat zurück und legte seinen Umhang ab. Dann zog er sein Schwert.

„Wünschst du irgendwelche Regeln, Prinzessin?"

Die Königin warf ängstliche Blicke zwischen ihrer Tochter und Harry hin und her.

„Nein! Gib alles was du hast, Menschenwurm."

Harry lachte nur über diese Überheblickeit.

„Dein Stolz wird dein Fall sein, Prinzesschen."ärgerte er sie.

Sie schlug zu, doch Harry wich einfach aus.

„Also Treffen ist schon mal nicht deine Stärke."reizte er sie noch mehr.

Sie schlug wieder zu, diesmal wehrte Harry die Klinge ab, tänzelte um sie herum und verpasste ihr einen Hieb mit der flachen Seite der Klinge auf ihren Allerwertesten, was sie zu einem Sprung nach vorn trieb.

„Selbstbeherrschung ist das A und O des Kampfes."belehrte er sie vergnügt.

Sie war nun wirklich in Rage und plötzlich murmelte sie Zaubersprüche und warf eine ganze Salve blauer fußballgroßer Feuerbälle auf ihn.

Er reflektierte die meisten zurück auf sie und sie konnte ausweichen und sah ihn überrascht und mit geweiteten Augen an. Der letzte Feuerball von ihr traf ihn jedoch am Arm. Das meiste fing zwar seine Uniform ab, doch er wurde leicht verletzt. Nun wurde er wütend, er hatte das Spiel lange genug mitgemacht.

Als seine grünen Augen im Feuer seiner Wut aufleuchteten, wich die Prinzessin wie unter Zwang einen Schritt zurück.

Nun schoss er einen Flammenstrahl vor ihr in den Boden, was sie noch mehr zurückweichen ließ. Er spürte, wie die Wut, das Element aufstachelte und er entließ es in einem gewaltigen Blitz, lenkte ihn aber auch so, dass er vor der Prinzessin einschlug. Es gab eine Explosion, die die Prinzessin bis zur nächsten Wand zurückwarf.

„EXPILLIARMUS! PETRIFICUS TOTALUS!"beendeten schließlich diese Farce und Harry fing das Schwert auf, das aus der Hand der Prinzessin geschleudert wurde.

Dann ging er auf die Prinzessin zu und hielt ihr das eigene Schwert an die Kehle. Ihre Augen, das einzige, was sie noch bewegen konnte, weiteten sich vor Angst.

„Ich hoffe, du hast deine Lektion gelernt, denn das nächste mal, werde ich wirklich kämpfen und nicht nur spielen, ist das klar?"

Sie blinzelte einmal.

„Gut, hast du deine Lektion gelernt?"

Sie blinzelte noch einmal.

„Hältst du dich immer noch für etwas besseres, als mich?"

Sie sah beschämt zu Boden.

„Dachte ich mir. FINITE INCATATEM!"

Sie sank zu Boden und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen.

Harry schüttelte den Kopf, griff nach ihrer Hand und zog sie auf die Beine. Dann drückte er ihr das Schwert wieder in die Hand und sagte: „Vielleicht können wir uns ja jetzt vernünftig unterhalten."

Sie nickte und steckte ihr Schwert ein.

„Du bist wirklich ein großer Krieger."sagte sie beschämt und ging.

Shi-Ala stürmte auf ihn zu und umarmte ihn kurz.

„Danke, dass du sie verschont hast."

„Wird sie sich nun ändern?"

„Ich weiß es nicht. Sie wird aber nicht mehr respektlos dir gegenüber sein, da sie dir ihr Leben schuldet."

Auch die Königin und der König traten an ihn heran.

„Habt Dank für eure Großzügigkeit, Oberst."

Harry nickte und winkte ab. Für ihn war das erledigt.


Sîdh – Friede

Hannon le – Danke

Adan – Mensch

Edain – Menschen

Adar – Vater

Muinthel – Schwester


Lord Silver: Eine ganz schöne Kratzbürste die kleine Salonei grinst

Harry: murrt SEHR Wahr

Lady Shadow: Aber uns Harrylein weiß ich ja zu wehren

Harry: wirft Shadow einen giftigen Blick zu Nenn mich nicht so!

Lord Silver: Sie erinnert mich an jemanden. Schaut auffällig unauffällig zu Lady Shadow

Lady Shadow: HEY! Das hab ich gesehen

Lord Silver: Solltest du ja grinst

Lady Shadow: zeigt Lord Silver die Faust Komm du mir nach Hause!

Lord Silver wirft Harry einen bedeutenden Blick zu Siehst du, was ich meine?

Harry grinst und nickt

Shadow: zieht einen Schmollmund Das merk ich mir. Na wartet!

Lord Silver tritt VORSICHTIG neben Lady Shadow und legt freundschaftlich den Arm um ihre Schulter Na, so böse war das gar nicht gemeint. Aber du kannst schon ziemlich hart werden... wenn es erforderlich ist natürlich.

Lady Shadow: Na wie soll man sonst die Rasselbande im Zaum halten? wirft Harry einen bedeutenden Blick zu

Lord Silver grinst Wohl wahr.

Harry: HEY! zieht schmollmund

Lord Silver und Lady Shadow gleichzeitig: AUS! HUNDEPLATZ!

Shi-Ala: kichert im Hintergrund

Lady Shadow und Lord Silver drehen sich um und schauen sie bedeutsam an: Du gehörst ebenfalls zur Rasselbande, Prinzesschen!

Harry: Fall du mir auch noch in den Rücken Shi!

Lady Shadow: Oder doch lieber Pink Camouflage?

Lord Silver: Schaut Lady Shadow überrascht an und schaut dann wieder bedeutsam zu Harry. Dann tippt er sich mit dem Zeigefinger an die Schläfe und macht eine typische Geste, die einen kreisenden Finger beinhaltet

Lady Shadow: wirft Lord Silver einen bösen Blick zu, dreht sich um und nuschelt was in ihren nicht vorhandenen Bart und geht

Harry und Shi: liegen vor lachen auf dem Boden


ZUERST MAL herzlichen Dank an alle unsere treuen Leser für eure Reviews.

Außerdem werden wir natürlich nichts über Harrys Zukunft mit oder ohne Shi-Ala, Salonei oder Clanasya verraten, ihr sollt ja die Story lesen ;-)

MechWOLLIer und blablabla: Das mit dem Ei ist in der Drachenschule erklärt worden... also schön brav zurückblättern und noch mal nachlesen ;-) Aber noch mal kurz zur Erklärung, wir sind ja nicht so, Die Menschen und die Elfen bekriegen sich, weil die Drachenreiter denken, die Elfen haben das Ei gestohlen, das erste Ei, was die Drachen gelegt haben und ein goldenes noch dazu. Es ist eine heilige Reliquie für die Menschen Lenyas, ein Zeichen der Freundschaft zwischen Drachen und Menschen.