Kapitel 11 - Zwergenhöhle
„Wir kommen jetzt in das Gebiet der Zwerge."sagte Shi-Ala leise auf Elfisch.
Harry nickte und sie ritten einige Minuten weiter.
Plötzlich schnaubte Maturon und gleichzeitig hob Shi-Ala die Hand.
„Wir haben Gesellschaft."flüsterte.
'Das wollte ich auch grade sagen, Mann die Sinne eines Pferdes sind nicht gerade berauschend.' maulte Maturon missmutig.
'Danke.'
Ein Ein-Meter-Dreißig kleiner Mann, der fast so breit wie hoch zu sein schien und einen sorgfältig in Zöpfe geflochtenen dichten Bart hatte, trat vor ihnen auf den Weg. Er hatte eine kräftige Axt über der Schulter.
„Mei, Mei, ein Elf und ein Mensch. Ein seltenes Bild dieser Tage. Und sie schlitzen sich nicht mal die Kehlen auf."schnarrte der Zwerg.
Harry lachte herzlich über die Attitüden des Zwerges und auch Shi-Ala lächelte. Daraufhin zogen sich auch die Mundwinkel des Zwerges etwas nach oben.
„Meister Zwerg, sagt euren sechs Gefährten, sie können aus dem Unterholz kommen. Wir sind keine Gefahr für euch, solange ihr uns nichts tun wollt. Wir kommen in Frieden."rief Harry in der Sprache der Zwerge.
Der Zwerg musterte ihn überrascht, dann nickte er und pfiff zweimal laut. Kurz darauf traten seine Gefährten auf die Straße und starrten das ungleiche Paar an.
„Woher wusstet ihr, dass ich sechs Gefährten habe?"fragte der Zwerg.
„Meine Freundin hier, ist ein Elf und eine verdammt gute Fährtenleserin und Waldkr... ähm Waldläuferin, Meister Zwerg. Ihr entgeht nichts so leicht."
„Das mag sein, das erklärt aber nicht, wie IHR es wissen konntet."
„Euch entgeht auch nichts. Sagen wir, mir hat es jemand geflüstert." erwiderte Harry grinsend.
'Danke, Mat.'
'Kein Problem.'
Der Zwerg nickte.
„Wir haben uns noch nicht vorgestellt, ich bin Sworax, Anführer dieses Rüpelhaufens hier."sagte der Zwerg und deutete mit seiner Axt auf die anderen Zwerge.
„Freut mich, euch kennen zu lernen. Meine Partnerin hier ist Shi-Ala und meine Wenigkeit heißt Harry."sagte Harry mit einer leichten Verbeugung.
„Shi-Ala? Heißt nicht die Tochter des Königpaares so?"
„Ja, das mag sein, dass die Tochter der Elfen-Herrscher so heißt." erwiderte Harry jovial.
„Wir sind hier, um eine Passage durch die Himmelsberge zu erbitten. Wir sehen uns gezwungen in die Lande von Gwann Dath zu reisen, Meister Zwerg."
Daraufhin schwiegen die Zwerge und starrten die beiden an. Maturon schnaubte verächtlich.
„Was um der Berge willen, könnt ihr in diesen verfluchten Landen wollen?"
„Wir haben gehört, eine böse Hexe soll sich dort aufhalten und sie hat etwas, das uns gehört. Zudem hat sie den letzten Ausbruch des Krieges zwischen den Menschen und den Elfen verursacht. Wenn es sich ergibt, werden wir sie dafür zur Rechenschaft ziehen."sagte Harry mit hartem Blick.
„Ihr seid nur zu zweit und wenn das wahr ist, was wir gehört haben, stehen ihr viele dunkle Kreaturen zur Seite."sagte der Zwerg nachdenklich.
„Das mag wohl sein, doch wir sind auch nicht zu verachten. Unterschätzt uns nicht! Nebenbei bemerkt, kann man mit List und Tücke auch viel Schaden anrichten. Wenn wir es schaffen, die Hexe auszuschalten, sind die Kreaturen kein Hindernis für uns."
„Dann müsst ihr nur noch bis dahin kommen."sagte der Zwerg mit einem sarkastischen Grinsen, „Doch genug der Worte, folgt uns und lernt die Gastfreundschaft der Zwerge kennen. Die Feinde dieser alten Hexe sind uns willkommen, denn auch uns hat sie schon mehr als genug Ärger gemacht. "
Sie stiegen von ihren Pferden ab und liefen neben den Zwergen her. Fast unbewusst, hatten sie sich an den Händen gefasst und beide sahen sich tief in die Augen und lächelten. Unbemerkt hatte Sworax das mit einem ehrlichen Lächeln beobachtet. Er stopfte sich eine kleine Pfeife und blies kleine Tabakwolken in die Luft.
‚Ist das normal, dass Zwerge Feuer spucken?' fragte Maturon amüsiert.
‚Er raucht Tabak, mein Freund. Er speit kein Feuer.' sagte Harry im Geist und kicherte.
Eine halbe Stunde später erreichten sie einen Höhleneingang, der kunstvoll mit Steinen ummauert war.
„Tretet ein, Freunde und staunt ob der Wunder unserer Höhlen."
„Vielen Dank, Meister Sworax."erwiderte Shi-Ala höflich und folgte dem Zwerg. Harry folgte ihr.
Sie schritten durch einen mehrfach gewundenen Gang, der sich über zweihundert Meter erstreckte.
„Durch die Windungen lässt er sich leichter verteidigen."erklärte der Zwerg.
Harry nickte zustimmend.
Dann weitete sich der Gang und sie standen in einer großen Höhle. Sie erkannten mehrere kleine Höhleneingänge an den Wänden der Halle.
„Das ist die Vorstadt. Wir werden noch etwas tiefer gehen, dort treffen wir auf die Haupthalle, dieser Seite des Berges. Es gibt mehrere solcher Höhlenstädte in diesen Bergen. Wo wir hingehen, ist die größte und beeindruckendste Stadt und gleichzeitig der Sitz unseres Königs. Wie ihr vielleicht wisst, sind die Könige der Zwerge gewählt und herrschen nicht auf Lebenszeit. Eine Amtsperiode erstreckt sich über zehn Jahre und der momentane König herrscht seit fünf Jahren, er kann aber wieder gewählt werden, was auch oft genug geschieht."
„Ah und wer ist der momentane König, wenn ich fragen darf?"fragte Harry freundlich.
„Hmm... das bin dann wohl ich."sagte der Zwerg amüsiert.
Harry und Shi-Ala starrten ihn völlig perplex an.
„Verzeiht unsere Unhöflichkeit, Majestät."sagte Harry erschrocken und mit einer Verbeugung.
Der Zwerg lachte nur schallend und winkte ab.
„Keine Sorge, Oberst und Prinzessin, wir legen hier keinen Wert auf Förmlichkeiten. Wir Zwerge sind alle eine große Familie und die Könige sehen ihre Position als eine Aufgabe und nicht als Anlass für Pomp."
Harry schluckte, doch dann grinste er. „Ihr habt uns ganz schön vorgeführt, König Sworax. Ihr wusstet die ganze Zeit, wer wir sind."
„Sworax tut es auch, Harry. Und ja, wir haben auch unsere ‚Quellen'. Ich hatte allerdings eher erwartet, dass ihr auf einem Drachen reitet. Ihr seid doch der berüchtigte Anführer der Blauen Garde, oder?"
„Das habe ich schon hier und da so gehört, ja."sagte Harry unschuldig.
Shi-Ala lachte und sagte: „Er ist so bescheiden, was seinen Ruf angeht. Er sagt immer nur, er hätte nur seine Pflicht getan und er wäre nichts besonderes, sondern einfach nur Harry."
„Vernünftige Einstellung. Wir werden uns gut verstehen."sagte der Zwerg grinsend, „Wir lassen den König und den Oberst weg und auch die Prinzessin, wenn es euch recht ist, und unterhalten uns wie normale Leute."
„Selbstverständlich Sworax."sagte Shi-Ala freundlich und lächelte ihn an.
„Was den Drachen angeht, da mussten wir eine andere Lösung finden, er hätte nicht in diese Höhlen gepasst."sagte Harry mit amüsiert funkelnden Augen.
„Ich verstehe. Wir sind gleich da. Verzeiht meine Offenheit, aber es scheint, als wäre eure Allianz etwas über einen Waffenstillstand hinaus gekommen?"fragte der Zwerg mit schelmisch funkelnden Augen.
„So könnte man es auch formulieren. Wir sind sozusagen ein Paradebeispiel für die freundschaftliche Beziehung zwischen den Völkern. Schließlich müssen wir als Führungspositionen ja mit gutem Beispiel voran gehen."sagte Harry in seiner besten Dozentenstimme.
„Etwas mehr, als nur freundschaftlich."sagte Shi-Ala genauso lehrhaft.
Sie sahen sich an und brachen in schallendes Gelächter aus.
Auch Sworax lachte in seiner für einen so kleinen Mann tiefen Stimme.
„Ihr seid ganz nach meinem Geschmack. Ich frage ja nur, ob ich euch beiden ein gemeinsames Quartier geben kann, oder wäre dies unangemessen?"
„Nein, dafür wären wir sehr dankbar."sagte Shi-Ala schnell. Harry sah sie doch etwas überrascht an, schließlich strahlte er und sie zwinkerte ihm lächelnd zu.
Schließlich kamen sie in eine noch größere Halle, unzählige sorgfältig ummauerte und kunstvoll verzierte Höhleneingänge deuteten auf viele Wohnungen hin und sie sahen, wie einige große Gänge in der Halle abzweigten, die auf angeschlossene Hallen deuteten.
„Wie viele Zwerge leben hier?"fragte Harry beeindruckt.
„Etwa dreitausend."
„Wow."
Sie gingen auf einen großen, aus weißem Marmor gemauerten Eingang zu, der durch ein festes Tor verschlossen war. Davor standen zwei Zwergenkrieger mit gefährlich aussehenden Äxten und voller Rüstung.
„Öffnet das Tor, ihr nichtsnutzigen Türsteher!" bellte Sworax gutmütig.
Die beiden Wachen grinsten ihm zu und öffneten die Tür.
„Das sind meine Vettern. Sie tun den ganzen Tag nichts weiter, als vor dieser Tür rumzustehen. Pah, als ob es je jemand bis hierher schaffen würde. Und wenn, würden die beiden auch nichts mehr reißen."
„Wohl wahr."sagte Harry grinsend.
Sie traten in einen wunderschönen langen Raum aus Marmor mit weißen Säulen rechts und links ein. In der Mitte stand eine lange Tafel und am Kopfende waren zwei kunstvoll geschnitzte Holzthrone.
Ein Diener in feiner grüner Seide kam herbei geeilt und verneigte sich tief.
„Lass das, du Laubfrosch. Schick nach meiner Frau und besorg etwas Brot, Schinken und Met. Wenn ich keine Gäste habe, verneigst du dich auch nicht."
Der Diener verschwand eilig.
„Was bin ich froh, wenn die fünf Jahre rum sind."seufzte Sworax gutmütig.
Harry lachte und Shi-Ala, die so aufgewachsen war, grinste und sagte:
„Ja, manchmal will man einfach nur seine Ruhe haben vor dem ganzen Gesindel, an anderen Tagen ist man allerdings froh, wenn man sich nicht um jede Kleinigkeit kümmern muss."
„Das mag sein, doch ihr seid im Gegensatz zu mir so aufgewachsen. Ich bin als Krieger aufgewachsen und gewohnt, für mich selbst zu sorgen."
„Ich weiß was du meinst, Sworax und ich weiß nicht, ob ich mich daran gewöhnen könnte."sagte Harry lachend.
Shi-Ala sah ihn ernst an und sagte leise und unsicher, „Aber vielleicht wirst du das eines Tages müssen."
Er musterte sie und Verstehen zeichnete sich in seinen Augen ab, „Wenn das der Weg ist, wie ich mit dir zusammen sein kann, werde ich den überschwänglichen Luxus und die unzähligen Diener sicher ertragen können."sagte er ernst und fügte leise hinzu, „Für dich würde ich alles tun, und wenn ich durch die Hölle gehen muss und wieder zurück."
„Das bist du doch schon. Einmal reicht."sagte sie mitfühlend, doch dann lachte sie, „Aber so schlimm ist es bei uns nun auch wieder nicht."
Eine rundliche Frau mit apfelroten Wangen und lustig funkelnden Augen trat in die Halle ein, gefolgt von zwei kleinen Kindern.
„Wo hast du dich nun schon wieder rumgetrieben, Sworax? Du kannst dem Thron nicht davonlaufen!" schnauzte sie ihren Mann an und schwang ihr Nudelholz in der Luft. Kichernd duckte sich Sworax und auch Harry und Shi-Ala konten sich ein Schmunzeln nicht ganz verkneifen.
Dann sah sie Harry und Shi-Ala, „Oh, wir haben Gäste. Warum hat mir dein nichtsnutziger Cousin nichts davon gesagt? Verzeiht, meine Unhöflichkeit. Ich bin Sina, die Frau des Königs."
„Es freut uns, sie kennen zu lernen."sagte Shi-Ala höflich.
„Du stehst ganz schön unter ihrem Pantoffel, nicht wahr, Sworax?" fragte Harry grinsend und reichte Sina die Hand. Sie kicherte, als er dies sagte.
„Warts nur ab, wenn sie dich endgültig in ihren Fängen hat, bist du auch nicht besser dran."sagte Sworax und deutete dabei auf Shi-Ala.
Das brachte nun Shi-Ala zum Kichern.
„Hi Schatz."Begrüßte nun Sworax seine Frau und schloss sie in eine herzliche Umarmung.
„Die beiden Herrschaften hier, die du eben so rüde begrüßt hast, sind übrigens Prinzessin Shi-Ala von den Elfen und Oberst Harry Potter von den Drachenreitern, der Anführer der Blauen Garde."sagte Sworax jovial.
Sina starrte die beiden an und wurde knallrot.
„Verzeiht, noch mal meine Unhöflichkeit."
Harry winkte ab. „Wir halten, zumindest momentan, genauso wenig von den Förmlichkeiten wie Sworax. Ich bin einfach nur Harry und das ist meine Freundin und Partnerin Shi-Ala. Nebenbei wollten wir vermeiden, dass unsere Namen bzw. unser Rang herumposaunt wird, sonst mag uns auf der anderen Seite der Berge ein übles Empfangskomitee erwarten."
Sie sah zwischen Harry und Shi-Ala hin und her, dann platzte es aus ihr heraus, „Habe ich das richtig gehört? Ihr seid... ein Paar?"
„Ja, seit ein paar Tagen."sagte Shi-Ala strahlend.
„Ein Elf und ein Mensch, noch dazu die Prinzessin und ein Anführer der Drachenreiter, nun habe ich alles gesehen."sagte sie perplex.
Doch dann weiteten sich ihre Augen und sie wurde wieder knallrot.
„Das war nun wirklich unhöflich."sagte Sworax, doch es klang amüsiert und auch Harry und Shi-Ala lächelten.
„Dabei wisst ihr noch nicht mal die halbe Wahrheit."sagte Shi-Ala fröhlich.
„Ni... nicht?"fragte Sina neugierig und Harry rollte in Erwartung des unausweichlichen mit den Augen.
„Ja, Harry ist nicht mal aus Lenya. Er kommt von einer anderen Dimension vom Planeten Erde."
„Ich glaube, das verlangt nach einem köstlichen Mahl, bei dem ihr uns eure Geschichte erzählen könnt."sagte Sworax, „Im Übrigen, das sind unsere Kinder. Ich bin mir sicher, sie würden auch gern mehr über eure Abenteuer hören."
Sie setzten sich an den Tisch und zwei Diener tafelten ein einfaches aber herzhaftes Mahl auf, das von schäumendem Met begleitet wurde.
So erzählte Harry in der gemütlichen Runde eine stark zensierte Version seiner Abenteuer. Die Erlebnisse seines sechsten Schuljahres allerdings ließ er völlig aus.
Die Kinder waren begeistert von seinem Kampf mit dem Basilisken, dem trimagischen Turnier, wobei er die Auferstehung Voldemorts nur erwähnte, mit bedeutendem Blick auf Sworax und die Kinder, wobei Sworax verstehend nickte und allen anderen Erlebnissen, die er für erwähnenswert hielt.
Dann schickte Sworax die Kinder jedoch ins Bett.
„Du hast uns nicht alles erzählt, nicht wahr Harry?"
„Nein, es... es fällt mir auch nach so vielen Jahren noch sehr schwer darüber zu reden. Und wenn es nicht sein muss, würde ich gern darauf verzichten."
Sworax nickte, „Das kann ich verstehen."
Er musterte sie und seufzte.
„Ich werde dafür sorgen, dass ihr eine schnelle Passage durch das Gebirge bekommt, meine Freunde. Ich tue das aus freien Stücken und ich möchte dafür keine Gegenleistung."sagte Sworax etwas zögernd.
„Spuck es schon aus, Sworax, was hast du auf dem Herzen?"sagte Harry ernst.
„Nach allem was ich gehört habe, bist du ein großer Krieger und ein mächtiger Zauberer noch dazu. Auch von dir Shi-Ala habe ich nur gutes gehört. Ich frage mich, ob ihr mir vielleicht helfen könntet. Wie ihr wisst, verstehen wir uns sehr wohl auf das Kämpfen und auf die Kunst, Metalle zu schmieden, nicht jedoch auf die Magie. In den westlichen Höhlen, die noch reich an Erzen sind, herrscht ein furchtbarer Schrecken, der verhindert, dass wir in den Höhlen schürfen können. Die tapfersten unserer Krieger haben sich bereits an dem ersten Schrecken vorbeigekämpft, doch dann mussten sie flüchten, denn hinter dem Schrecken lauerte der Seelentod."
„Dementoren? Wie viele?"fragte Harry plötzlich ernst.
„Deme... was?"fragte Sworax.
„Dementoren. So nennen wir den ‚Seelentod' auf der Erde."
„Aha. Es waren nur vier, glaube ich. Wir sind uns nicht sicher, aber wir gehen davon aus, dass sie sich auf den Streifzügen der Hexe in diese Höhle verirrt haben. Wir haben schon alles Mögliche versucht, aber wir können sie nicht vernichten."
„Dieser Schrecken, von dem du redest, was ist das?"
„Wir wissen es nicht. Jeder sieht sich einem anderen Monster gegenüber."
„Ich habe eine Idee, was dieser Schrecken sein könnte. Ich kann es vermutlich besiegen. Was die Dementoren angeht, die können nicht vernichtet werden, soweit ich weiß, jedoch kann ich sie vertreiben. Wenn es nicht zu weit von unserem Weg abführt, werde ich euch gern helfen."
Shi sah ihn entsetzt und leichenblass an.
„Bist... bist du dir sicher, Liebster? Ich habe dich gerade gefunden und ich möchte dich nicht verlieren."sagte sie auf englisch.
„Mach dir keine Sorgen, so leicht wirst du mich schon nicht los."erwiderte er aber in der Sprache der Zwerge, denn es war unhöflich in anderen Sprachen vor Gastgebern zu reden.
„Ich werde euch begleiten. Morgen werde ich alles Nötige veranlassen, es sei denn, ihr wollt euch ein paar Tage länger ausruhen."
„Das ist nicht nötig. Unsere Reise war bisher sehr entspannt. Wir würden gern so schnell wie möglich weiterreisen, denn der Weg ist noch lang und das ist nicht meine einzige Aufgabe. Ich muss einen Weg finden, zur Erde zurückzukehren und dort den dunklen Lord zu besiegen."
„Ich verstehe. Morgen werden wir alles vorbereiten und übermorgen in der Früh brechen wir auf."
„Einverstanden." sagte Harry.
Sie unterhielten sich noch eine Weile, dann führte Sworax sie in ihr Quartier. Für die Verhältnisse der Zwerge, die sie bis jetzt gesehen hatten, war das Zimmer luxuriös. Es enthielt ein Doppelbett mit seidener Bettwäsche, eine bequeme Couch und zwei Sessel und einen kleinen Tisch auf dem eine Schale mit frischem Obst und eine Karaffe mit frischem Quellwasser stand.
„Ich hoffe ihr seid zufrieden?"fragte Sworax.
„Überwältigt, trifft es wohl eher. Habt vielen Dank, Sworax."
„Dann wünsche ich euch eine angenehme Nacht."sagte der Zwerg, zwinkerte ihnen schelmisch zu und verabschiedete sich.
Shi-Ala fiel Harry um den Hals und küsste ihn leidenschaftlich.
„Harry, ich liebe dich und ich möchte dich nicht verlieren."sagte sie ernst.
„Ich liebe dich auch, Shi. Ich verspreche dir, mir wird nichts passieren, wenn es so ist, wie es uns Sworax geschildert hat. Außerdem kenne ich jemanden, der auf mich aufpasst."sagte er und zwinkerte ihr zu.
„Das ist richtig, aber ich kann nichts gegen den Seelentod tun."
„Nicht? Dann muss ich dir das wohl beibringen."sagte Harry freundlich.
Er hielt sie noch einige Minuten in der Umarmung fest und küsste sie nochmals.
Dann trat sie plötzlich einen Schritt zurück, „Gehst du zuerst ins Bad?"fragte sie.
Er nickte und legte seine Waffen und seinen Umhang ab, bevor er ging.
Das Bad war ganz einfach gehalten. Es enthielt einen Abort, ein großes Waschbecken, eine hölzerne Wanne, die mit heißem, leicht dampfendem Wasser gefüllt war und einen Spiegel. Dazu lagen weiche Handtücher für sie bereit.
Er wusch sich schnell und ging, nur in Unterwäsche bekleidet, zurück in das Schlafzimmer.
Dort erwartete ihn bereits Shi-Ala. Sie hatte sich in die Bettdecke gehüllt und stand direkt vor ihm. Sie küsste ihn, als er perplex drein schaute und ließ die Decke langsam zu Boden gleiten. Damit stand sie vor ihm, wie die Götter sie geschaffen hatten. Langsam und sprachlos vor Staunen ließ er seinen Blick über den grazilen nahezu übernatürlich perfekten Körper der Elfenprinzessin gleiten. Kein Mensch konnte seiner Meinung nach so schön sein und sein Herz begann mit Vehemenz schneller zu klopfen.
„Wow, du ... du bist wirklich wunderschön."sagte er leise von ihrer Schönheit ergriffen. Sie lächelte, fasste ihn an der Hand und zog ihn ins Bett.
Eine Stunde später lagen sie sich erschöpft und verschwitzt in den Armen.
„Ich liebe dich."flüsterte Harry leise und strich ihr sanft eine Haarsträne aus der Stirn.
„Ich dich auch. Aber jetzt bräuchte ich ein Bad."seufzte sie.
Er setzte sich abrupt auf und sagte „Warum nicht?"
Ohne abzuwarten hob er sie auf die Arme und trug sie ins Bad.
Dort setzte er sie kurzerhand in die Wanne, worauf sie plötzlich quiekte und rief: „Das Wasser ist ja eiskalt!"
„Hmm... vorhin war es noch warm."sagte Harry grinsend.
Doch dann schwang er einmal seine Hand über die Wanne und murmelte einen Zauberspruch.
„Ahh, das ist schon besser. Perfekt wäre es gewesen, wenn du das gemacht hättest, bevor du mich hier rein gesetzt hast, du Barbar."neckte sie ihn.
„Hey... ich kann das auch umkehren..."drohte Harry diebisch grinsend.
„Nein, Gnade!... ", flehte sie und fügte mit verführerischem Blick hinzu, „viel lieber wäre es mir, wenn du mir Gesellschaft leistest."
So stieg Harry mit in die Wanne und sie genossen das entspannende warme Bad gemeinsam.
Es war sehr spät in der Nacht, als sie sich endlich in das weiche Bett legten und dicht aneinander gekuschelt einschliefen.
Am nächsten Morgen frühstückten sie in der Halle mit Sworax und Sina. Dann zeigten ihnen die beiden die Stadt. Sie waren wirklich beeindruckt von dem gewaltigen Wunder, das die Zwerge hier geschaffen hatten. Am Nachmittag berieten sie mit einigen älteren Zwergen, welche Wege sie gehen mussten und was sie erwarten würde. Der König würde sie durch den ganzen Berg begleiten. Harry dachte sich innerlich lachend, er machte das nur, um dem Thron zu entkommen.
Später am Abend dann, gab es ein Bankett zu Ehren der Gäste und als sie dort zusammen mit den alten Zwergen und Ratgebern saßen, bat Sworax schließlich um Ruhe.
„Ich habe meinen Gästen versprochen, sie ohne Gegenleistung auf ihrem Weg zu führen. Sie haben mit jedoch ihre Hilfe bei einer gefährlichen Aufgabe zugesagt. Wir Zwerge sind nicht undankbar. Daher habe ich beschlossen, ihnen ein Geschenk zu machen, dafür, dass sie uns helfen und ich hoffe, es wird ihnen auf ihrem Weg helfen.
Er klatschte in die Hände und fünf Diener traten in die Halle. Die ersten zwei traten vor und legten je ein in Samt geschlagenes Bündel vor Harry und Shi-Ala auf den Tisch.
Sie sahen sich unsicher an, schließlich öffneten sie die Pakete.
In den Stoffbündeln lagen je ein Kettenhemd, das silbrig schimmerte, ja fast schon weiß war und sehr fein gearbeitet war. Die Maschen waren so fein, dass es fast aus Stoff gewebt schien.
„Das ist aus Mithril. So leicht wie eine Feder und härter als der härteste Stahl."erklärte Sworax, zu recht Stolz auf die wunderbare Arbeit der Zwerge.
„Das ist zu wertvoll."sagte Shi-Ala voller Ehrfurcht.
„Unsinn. Es ist ein Geschenk und ich bitte euch, dass ihr es annehmt. Es ist mir eine Ehre und erfüllt mich mit Stolz", sagte der Zwergenkönig ehrlich.
Die beiden nickten verdattert.
Daraufhin traten die nächsten beiden Diener an den Tisch und legten zwei lange Bündel ab.
Sie schlugen den Stoff beiseite und zum Vorschein kamen zwei prächtige Schwerter. Das Shi-Alas war schmal und leicht geschwungen, ähnlich wie ihr eigenes, doch die Klinge war kunstvoll verziert und es schimmerte genauso, wie die Kettenhemden. Der Griff schien aus einem Material ähnlich dem Elfenbein zu sein.
Harrys Schwert war einem mächtigen Breitschwert nachempfunden und schimmerte genauso, wie das von Shi-Ala. Der Griff allerdings schien gold besetzt und mit dunkelgrünem Leder gebunden. Am Ende des Griffes war ein großer Smaragd in der Farbe seiner Augen eingelassen und die Parierstange wurde von kleinen Smaragdsplittern verziert. Beide Schwerter schienen mehr als nur scharf zu sein.
„Da uns die lausige Schmiedekunst der Elfen und der Menschen bekannt ist, dachte ich mir, ich statte euch mit wirklichen Waffen für euren Kampf aus und damit ihr es gleich wisst, ein Nein akzeptiere ich nicht."
Harry nickte und sah ihn dankbar an. Er stand auf und schwang das Schwert einige male prüfend durch die Luft.
„Ein exzellentes Schwert, Sworax. Meinen herzlichsten Dank."
Sworax nickte strahlend.
Daraufhin trat der letzte Diener vor und legte ein Buch vor Harry ab. „Unsere Weisen sagen, dass in diesem Buch etwas über die Portale geschrieben steht, es ist jedoch nicht in unserer Sprache verfasst worden. Gerüchten zufolge stammt es aus den Bibliotheken der ersten Menschen auf Lenya und ist seitdem in unseren Hallen. Vielleicht hilft es dir, einen Weg nach Hause zu finden, Harry."
Ehrfürchtig schlug Harry das in Leder gebundene Buch auf.
Es war in altem Latein, es würde Mühe machen, aber er würde es verstehen.
Neben dem Buch lag eine Kette mit einem roten Stein, der von innen zu leuchten schien.
„Und das Harry, ist mein letztes Geschenk. Es wurde mit dem Buch zusammen gefunden und es stellt eine Transportmöglichkeit in deine Welt dar. Du wirst aber nicht mehr als zwei Stunden in deine Welt versetzt und kehrst danach automatisch wieder hierher zurück. Du kannst es auch nur einmal verwenden und wenn du jemanden berührst, kannst du diesen Jemand mitnehmen. Derjenige wird auch automatisch wieder zurück transportiert. Nutze es weise, Harry."
Harry starrte ihn an.
„Danke, du hast keine Ahnung, was das für mich bedeutet."
„Keine Ursache. Für uns ist es nicht von Nutzen und ich helfe dir gern."
„Wir können Luna helfen."sagte Harry noch immer fassungslos und Shi-Ala nickte mit Tränen in den Augen und umarmte ihn.
„So und nun werden wir das Fest beenden, wir brechen morgen früh auf."entschied Sworax.
Harry und Shi-Ala gingen glücklich in ihr Zimmer.
„Ich freue mich so für dich, Liebster."sagte sie liebevoll.
Harry nickte und umarmte sie.
„Ich möchte sie retten, bevor wir nach Gwann Dath gehen, denn wir wissen nicht, was uns dort erwartet, aber ich möchte es erst tun, wenn wir Sworax geholfen haben."
„Das macht Sinn. Ich werde dich begleiten und dir helfen, Harry."
„Ich liebe dich."
Sie legten sich ins Bett und schliefen tief und fest, erleichtert, dass sich eines ihrer Probleme von selbst gelöst hatte.
Sie wurden zeitig geweckt und waren noch vor Sonnenaufgang marschbereit.
Sie wurden von Sworax zu den Ställen begleitet, wo sie Maturon und Windschatten abholten.
‚Na, hast du dich gut amüsiert?' fragte Maturon gehässig.
Harry lief knallrot an. 'Hast du denn gar keinen Anstand und kannst mir etwas Privatsphäre lassen? Oder muss ich dich jedes mal erst betäuben?'
Das Pferd wieherte belustigt.
‚Keine Sorge. Es war nur eine Vermutung, die du allerdings gerade selbst bestätigt hast. Seitdem ihr zusammen seid, blockiere ich alle Gefühle von dir bis auf Schmerz, Angst und Gefahr, so wie ich es auch bei Clanasya gemacht habe.'
‚Danke.'
‚Hey, wir sind Freunde und Partner. Ich bin zwar schnippisch, aber es gibt Grenzen.'
Harry streichelte sein Pferd. Shi-Ala und Sworax hatten diesen stummen Austausch überrascht beobachtet.
Als er in ihre fragenden Gesichter sah, sagte er jovial, „Ich verstehe mich sehr gut mit Maturon, es ist manchmal, als könnten wir in unserem Geist kommunizieren."Und warf einen bedeutenden Blick auf Shi.
„Ein kompletter Bund?"fragte sie in Englisch und Harry nickte.
„Wow."
Sie trugen nun die Kettenhemden der Zwerge, sie saßen wie angegossen und hatten anstelle ihrer alten Schwerter die neuen an ihren Seiten. Die alten waren in Scheiden an den Sätteln der Pferde befestigt.
Sie wurden von Sworax durch die endlosen und teilweise engen Höhlen geführt und unterhielten sich leise.
„Wir werden zwei Stunden benötigen."klärte er sie auf.
„Sworax, sage mir vorher Bescheid, damit ich erkunden kann."
„Du bist viel zu auffällig."lachte der Zwerg.
„Und du unterschätzt mich."erwiderte Harry grinsend.
Sie liefen die zwei Stunden in schnellen Schritten und waren überrascht, wie schnell und sicher sich der Zwerg bewegte, er hatte schließlich kürzere Beine als sie.
Plötzlich gab der Zwerg ein Handzeichen und sie hielten an.
Harry wandte sich seinem Pferd zu.
„Ihr bleibt hier, klar? Sollte uns was geschehen, lauft zurück in die Stadt."
Maturon wieherte zustimmend.
Dann wandte sich Harry an seine Begleiter, „Ihr wartet hier, bis ich zurück kehre."
„Du wirst nicht allein gehen!"sagte Shi entschieden.
„Ich greife sie nicht an, ich verspreche es. Ich gehe nur erkunden."
„Aber wie?"
„So..." sagte er und verwandelte sich vor ihren Augen in einen riesigen Tiger. Im Gegensatz zu den normalen Tigern jedoch, hatte er dunkelgraues Fell, das silbrig im Licht der Fackeln schimmerte und das von schwarzen Streifen durchsetzt war. Seine grünen Augen hatte er behalten und er war so groß, wie ein sibirischer Tiger. Sein Kopf war auf der Höhe des Kopfes von Sworax, der ängstlich einen Schritt zurück trat.
Harrys Augen funkelten tückisch, als er vor ihren Augen einfach verschwand.
Shi und Sworax sahen sich an, unfähig auch nur ein Wort zu sagen.
Schließlich sammelte sich Sworax wieder und räusperte sich, „Wusstest du, dass er das kann?"
„Nein...ja... er hat mal angedeutet, dass er sich in ein Tier verwandeln kann, aber... wow."
„Kennst du das Tier?"fragte der König der Zwerge noch immer geschockt.
„Nein, du?"
„Keine Ahnung."
Sie warteten zehn Minuten, bevor der Tiger vor ihnen wieder auftauchte und sie zusammenfuhren.
Harry verwandelte sich wieder zurück und grinste.
„Alles klar bei euch?"
Shi gab ihm einen Klaps auf den Arm.
„Was fällt dir ein, uns so zu erschrecken."
„Ich wusste ja nicht, dass ihr Angst vor kleinen Kätzchen habt, besonders Sworax."
Der Zwerg grummelte etwas in den Bart hinein.
„Was ist das für ein Tier?"
„Es ist ein Tiger, allerdings kein gewöhnlicher, sondern ein magischer. Die genaue Bezeichnung ist Schattentiger. Sie sind selbst auf der Erde nur Legende, denn niemand hat sie seit Jahrhunderten gesehen. Sie sind verwandt mit den Mystikatzen. Wie ihr seht, können sie verschwinden, aber sie werden nicht unsichtbar, sondern versetzen sich irgendwie in einen parallelen Raum. Ich konnte euch noch sehen und hören, aber ihr mich nicht. Ihr hättet mich auch nicht ertasten können und ich kann sogar durch Türen gehen. Außerdem können sich diese Tiere durch Willenskraft auf dieser Ebene an einen anderen Ort versetzen. Übrigens sind es 5 Dementoren und ein Irrwicht."
„Irrwicht?"
„Das sind Wesen, die die Gestalt deiner schlimmsten Furcht annehmen. Deswegen hat jeder ein anderes Monster gesehen. Ich war überrascht, aber wenn ich auf der anderen Ebene bin, sehe ich ihre wirkliche Form. Sie sehen echt niedlich aus."sagte Harry lachend.
„Ich gehe vor, da ich weiß, in was sich der Irrwicht verwandelt. Die Kunst, ihn zu besiegen, ist, über ihn zu lachen. Ich kenne einen Zauber, mit dem ich seine Form verändern kann. Ich versuche ihn lächerlich zu machen und wenn wir lachen, wird er vernichtet."
„Harry, in was verwandelt sich der Irrwicht bei dir?"fragte Shi vorsichtig.
Harry sah mit gejagten Augen in unendliche Fernen und sagte leise: „In einen Dementor."
Sworax und Shi-Ala schluckten und sie umarmte ihn.
„Keine Angst, da wir wissen, dass es nur ein Irrwicht ist, ist es leichter für uns. Kommt mit!"
Sie gingen drei Meter hinter ihm durch die Höhle.
Plötzlich erschien vor ihnen ein Dementor wie aus dem Nichts und sofort spürten sie die eisige Kälte, die von ihm ausging.
Harry jedoch streckte seinen Finger aus und rief: „RIDDIKULUS!"
Plötzlich hatte der Dementor statt der schwarzen Fetzen eine rosafarbene Kutte an, die mit grellblauen Punkten übersäht war und ein Clownsgesicht. Außerdem machte die Gestalt einen Schritt nach vorn, trat dabei auf die Kutte, verhedderte sich und fiel genau auf die Nase.
Harry, Shi-Ala und Sworax krümmten sich vor Lachen und der Irrwicht schrumpfte, bevor er mit einem Plopp verschwand.
„Das war Schrecken Nummer 1"sagte Harry, nachdem er sich beruhigt hatte.
„Bleibt etwas hinter mir!"sagte er und schritt weiter in die Höhle hinein.
Wieder spürten sie die unheimliche Kälte und Harry hörte wieder die unzähligen Schreie der Opfer Voldemorts. Für einen Moment hatte er Probleme, einen glücklichen Gedanken zu fassen, doch dann erinnerte er sich an das Lagerfeuer im Wald und daran, wie ihm Shi geschworen hatte, ihn nie zu verlassen und dann erinnerte er sich an den ersten Kuss den sie geteilt hatten.
Er streckte den fünf Dementoren, die immer näher gekommen waren, seine Hand entgegen und rief mit fester Stimme: „EXPECTO PATRONUM!"
Der Drachen brach aus seiner Hand heraus und diesmal schimmerte er mehr golden als Silber. Er füllte fast die gesamte Höhle aus, als er auf die Dementoren zustürzte. Sie konnten nicht ausweichen und als der Drache durch sie hindurch schoss, lösten sie sich in schwarze Wolken auf. Die Kälte und Furcht verschwand wie weggeblasen.
Shi umarmte ihn schluchzend.
„Das war furchtbar, Harry."
„Jetzt ist es vorbei, wir haben es geschafft."
„Ich... ich dachte, man kann sie nicht vernichten."sagte Sworax.
„Das dachte ich auch."sagte Harry schulterzuckend, „Aber normalerweise ist der Patronus, die Gestalt in dem Zauber, auch nicht golden sondern silbern. Wer weiß? Ich bin jedenfalls froh, dass sie weg sind."
„Ich könnte etwas von dieser Schokolade vertragen."sagte Shi-Ala.
„Das ist eine gute Idee."sagte Harry und beschwor drei große Tafeln, die er verteilte.
„Ah, schon besser."sagte er nach dem Essen und sie setzten ihren Weg fort.
„Siehst du, du hast dir deine Geschenke verdient, Harry. In dieser Höhle verläuft eine äußerst ergiebige Mithril-Ader. Dank dir können wir jetzt mehr davon abbauen."sagte Sworax grinsend.
Harry lächelte dankbar und griff unbewusst nach seinem prächtigen Schwert.
„Harry, wie funktioniert der Zauber?"fragte Shi-Ala nach ein paar Schritten.
„Das ist ein sehr schwieriger Zauber, der sehr viel Macht erfordert. Das Problem ist, dass ein glücklicher Gedanke benötigt wird, um einen körperlichen Patronus zu beschwören. Je glücklicher der Gedanke, desto mächtiger der Patronus. Nur wenn man gerade seine schlimmsten Erinnerungen erlebt, ist das nicht so einfach."
„Hmm... was war dein glücklicher Gedanke?"fragte sie nachdenklich.
„Der Abend am Lagerfeuer, als du mir gesagt hast, du würdest mich nie verlassen und der Kuss danach."sagte er und küsste ihr auf die Stirn.
Sie strahlte ihn an.
„Ich möchte es auch versuchen."
„Ok. Stell dir dein glücklichstes Erlebnis vor und bewege deine Hand so... ja, genau. Dann sagst du Expecto-Patronum."
Sie schwang ihre Hand und rief: „EXPECTO PATRONUM!"
Ein feiner silbriger Nebel löste sich aus ihrer Hand.
„Ohh..." seufzte sie enttäuscht, doch Harry schaute sie verblüfft an.
„Was ist?"fragte sie ihn.
„Das... das war unglaublich für den ersten Versuch. Der Nebel würde Dementoren zumindest schon von dir fern halten. Wow."
Sie strahlte ihn an.
„Wenn du etwas übst, schaffst du es. Ich bin mal auf deine Form gespannt. Der Wächter nimmt bei jedem eine andere Form an."
„Was meinst du, muss ich verbessern?"fragte sie.
„Der Zauber ist richtig, ich denke es liegt an deinem Gedanken. Halte ihn fest, versuche ihn, in den Spruch mit einfließen zu lassen."
Sworax beobachtete die beiden amüsiert.
„Junge Liebe."murmelte er. Das Pferd von Harry schnaubte belustigt.
„Du bist auch mehr, als du zu sein scheinst, oder?"
Wieder schnaubte das Pferd und Sworax tätschelte seinen Hals.
„EXPECTO PATRONUM!"donnerte Shi-Alas Stimme durch die Höhle. Diesmal nahm der Nebel eine Form an, doch sie war noch undefiniert.
„Ah, schon besser. Noch ein wenig Übung. Ich habe Monate gebraucht, du bist wirklich gut."sagte Harry stolz.
Immer wieder übte sie den Spruch mit ein paar Minuten Pause.
Schließlich kamen sie in eine große Höhle, das Licht der Fackeln reichte nicht weit.
„Weißt du, dein Patronus könnte die Halle etwas erleuchten."sagte Harry scherzhaft.
Sie sah ihn an und verzog die Stirn in Konzentration. Schließlich strahlten ihre Augen vor Glück und sie rief mit sicherer Stimme: „Expecto Patronum!"
Ein prächtiges Einhorn brach aus ihrer Hand hervor und galoppierte durch die Höhle. Das weiße Licht, was von ihm ausging, erhellte tatsächlich die Höhle und spiegelte sich in unzähligen Kristallen wieder, die an den Wänden gewachsen waren. Dann löste es sich wieder auf.
Harry fiel seiner Freundin um den Hals: „Gratuliere! Du hast es geschafft und ein so schöner Patronus noch dazu."
Auch Sworax gratulierte ihr.
„Wir werden hier rasten. Am Ende der Höhle ist eine Quelle. Das Wasser ist frisch, schmeckt aber etwas eigenartig. Es ist jedoch sehr gesund. Das kommt von den Mineralien in dieser Höhle." erklärte Sworax und deutete auf die Kristalle.
Harry nickte bestätigend.
Sie gingen weiter und machten sich einen Lagerplatz bereit.
Die Fackeln erhellten die Umgebung weiter als sonst, weil sich das Licht nun in den Kristallen brach.
„Sworax, ich würde gern die Kette einsetzen um mich und Shi zur Erde zu transportieren. Mit Shi kann ich eine Freundin heilen und wenn uns etwas passiert, wenn wir zu der Hexe aufbrechen, wäre diese Chance vertan."
„Ich wusste, du würdest sie weise einsetzen, mein Freund. Ich werde auf euch warten und über eure Pferde wachen."
„Danke. Wenn wir zwei Stunden dort sind, wirst du zehn Stunden warten müssen."
„Ich weiß. Das ist kein Problem. Ich werde mir ein kleines Feuerchen machen und ein Pfeifchen rauchen. Viel Erfolg!"
Harry griff nach der Kette und Shi berührte ihn und auch die Kette. Dann schloss er die Augen und konzentrierte sich auf den Krankenflügel in St. Mungos wo Nevilles Eltern lagen. Luna würde sicher auch dort sein.
Dann aktivierte er die Kette.
Lord Silver: Eine Zwergin mit einem Nudelholz, gefährliche Sache das. duckt sich
Harry: Da sind wir ausnahmsweise mal einer Meinung!
Lady Shadow: Silver, du hast eindeutig zu viel Kontakt mit Yoda lacht
Shi: Männer!
Lady Shadow: schüttelt sich vor lachen
Sina: Wo ist mein Mann schon wieder? Drückt der sich etwa? hebt drohend das Nudelholz
Lord Silver: Springt auf und deutet nach Osten DA ENTLANG!
Sina: rennt nach Osten, Nudelholz schwingend
Harry: Puh! Gut mitgedacht, Lord Silver!
Lady Shadow: Ich mag diese Zwergin!
Lord Silver: Ich auch und den Zwerg ebenso!
Maturon: wiehert zustimmend
Lord Silver: wendet sich an Shadow Was machen wir nun mit Luna? Retten wir sie?
Lady Shadow: schaut Silver nachdenklich an
Harry: wirft ihr einen flehenden blick zu
Lady Shadow: kichert Kann man diesem Blick widerstehen? Ja, wir werden sie retten!
Lord Silver: grinst teuflisch Aber wir müssen uns noch überlegen, ob das für den Beweis deiner Unschuld reicht
Shi: klimpert mit den Wimpern in Silvers Richtung
Harry: HEY! Nur weil er ein Gott ist, musst du nicht gleich mit ihm flirten!
Shi: schaut Harry böse an Ich will dir helfen!
Lady Shadow: Aber, aber!
Lord Silver: Na gut, ich schaue, was sich machen lässt, wenn ihr ruhig seid! hält sich die Schläfen
Lady Shadow: Armes tütüt!
Lord Silver: Ja! Ja! löst sich in Luft auf
Lady Shadow: schüttelt belustigt mit dem Kopf Und ihr zwei, geht nun Luna retten! sprachs und verschwand
A/N: Ein herzliches Dankeschön an alle die uns fleißig Reviews hinterlassen haben.
Mit dem zappen ist das ähnlich wie mit dem apperieren, wenn man nicht weiß, wo man landen wird, kann man nicht apperieren, bzw. zappen, also müssen Harry und Maturon in den sauren Apfel beißen und los marschieren. Außerdem mussten wir Shi-Ala und Harry doch die Zeit geben, sich näher kennen zu lernen! ;) Wir hoffen es ist nun allen klar geworden, warum Harry so reist! ;)
