und weiter gehts... könnt ihr denn nicht mal kommentieren+g ich weiß gar nicht, obs überhaupt wer liest... :'(

Andraj sah Maxim an, der mit glasigen Augen am Fenster stand. Er schien vor sich hinzuträumen- oder dunklen Gedanken nachzuhängen. Er betrachtete ihn eingehend, seine zierliche Gestalt, die er so oft durch weite Kleidung, zum Beispiel unter langen (mindestens knielangen) Kilts, versteckte. Andraj konnte nicht verstehen warum er das tat, doch er ließ ihn gewähren, denn es war schließlich Maxims Sache, wie er sich kleidete und wie nicht. Dieser jedoch bekam momentan wirklich gar nichts mit, doch Andraj sah umso mehr, so zum Beispiel die vereinzelte Träne in Maxims Augen, die sich langsam den Weg über seine blasse Wange bahnte. Er hatte noch nie Maxims Tränen gesehen, doch faszinierten ihn diese, denn sie waren tiefschwarz und hinterließen zarte graue Spuren auf Maxims Wangen. Er folgte der Bahn der Träne mit seinem Blick und schließlich, als eine weitere Träne folgte, stand er wortlos auf, ging zu Maxim und schloss ihn von hinten in die Arme. Maxim sah erschrocken auf, dann drehte er den Kopf zur Seite und sah Andraj an. „Danke..:" flüsterte er. „Nicht dafür..." wehrte Andraj ab und wurde ein wenig rot. Maxim drehte sich rum und barg seinen Kopf an der Schulter seines Freundes. Seine Schultern zitterten und Andraj spürte seine Tränen, die sein Hemd benetzten- Maxim weinte bitterlich, aber still und für sich. Andraj bewunderte ihn irgendwie für diese Selbstbeherrschung, denn er hätte in dieser Situation wohl die Fassung verloren und laut geschluchzt oder so. Doch Maxim schwieg beharrlich, weinte stille, schwarze Tränen, wie er es immer getan hatte, sein Leben lang. Nie hatte ihm jemand erklären können, warum seine Tränen dunkel wie die Nacht waren und nie hatte jemand erklären können, warum er schon mit drei Jahren begann, zu Schlafwandeln. Seine Eltern waren mit ihm von Arzt zu Arzt gegangen, in der Hoffnung, eine klare Diagnose zu erhalten, doch Fehlanzeige! Kein Arzt hatte auch nur ansatzweise eine Ahnung, was los sein könnte, doch verschrieben sie die verschiedensten Methoden. Maxim bekam ein leichtes Schlafmittel, damit er nicht weiterhin nachts durch das Haus wandelte, doch dies machte alles nur noch schlimmer und es geschah, dass Maxim mitten in der Nacht raus in den Garten ging, im tiefsten Schlafe, und in den Teich fiel. Er kam ins Krankenhaus, ein vierjähriges Kind, und wusste nicht einmal warum. Die Ärzte rieten dazu, ihm ein Schellenbändchen um den Knöchel zu binden, damit sie hörten, wenn er aufstand, und so lagen seine Eltern abends oft lange wach um zu hören, ob ihr kleiner Sohn irgendwelche Regungen zeigte, doch oftmals vergeblich, sodass sie irgendwann durch das helle Klingeln der Glöckchen geweckt wurden und ihren Sohn auffingen, bevor er sich selbst in Gefahr brachte. Doch dann kam der Tag, an dem Maxim das erste Mal wirklich in Tränen ausbrach und das erste Mal keine normalen Tränen weinte... er war gefallen und hatte sich das Bein aufgeschlagen, und durch den Schock begann er, zu weinen, ließ es einfach raus... und zu seinem Erstaunen, und dem aller anderen, waren seine Tränen pechschwarz. Wenig später sprach seine Erzieherin seine Eltern darauf an, welche verstört reagierten und wieder mit ihrem jüngsten von Arzt zu Arzt hetzten, doch niemand wusste, was diese merkwürdige Färbung auslöste. Doch Maxim wusste, wie er es verhindern konnte, dass die Tränen schwarz waren... er verkniff sie sich! Wie oft lag er abends im Bett und weinte leise vor sich hin, für sich alleine, damit niemand sah, dass seine Tränen nicht normal waren. Dies begann bereits im Kindergarten und hörte auch nicht auf, als er in die Schule kam und langsam, im Laufe der Jahre, zu einem stattlichen jungen Mann heranwuchs. Doch irgendwann kam der große Schnitt in seinem Leben, die Geburt der lacrima nocis, den auch seine Eltern bemerkten, doch bemerkten sie nur, dass Maxim sich verändert hatte und sie fortan öfter mit ihm aneinander gerieten, denn Maxim wusste sehr genau, welche Ziele und Wünsche er hatte, doch diese missfielen gar zu oft seinen Eltern. Sie spürten, dass Maxim sich verändert hatte, und nach zwei Jahren gipfelten diese Streitigkeiten- Maxim zog aus...

Er lehnte weiterhin an der Brust seines Freundes und weinte, als es an der Tür klingelte. Maxim sah auf, wischte sich durch die Augen und ging dann in Richtung Tür. „Ja?" fragte er und hielt seine Stimme so gut unter Kontrolle, wie er nur konnte. „Wer ist da?" „Ich bin's, Maxim... ich wollte mit dir reden!" Maxims Gesichtszüge erstarrten. „Geh!" meinte er leise und mit zitternder Stimme, nicht fähig, sie weiter unter Kontrolle zu halten.