Lieben Dank an euch alle – für eure Kommentare, die Kudos, die Bookmarks, Favoriteneinträge. Ich habe mich sehr gefreut.
Ich hoffe, euch hat meine kleine Geschichte über Kim Burgess und Hank Voight gefallen. Heute gibt es nun den Epilog.
Epilog
Hank Voight konnte später nicht mehr sagen, was es war, dass ihn in dieser Nacht geweckt hatte.
Langsam rollte er sich im Bett auf die andere Seite und streckte den Arm aus. Aber er fühlte nur den Stoff des Lakens unter seiner Hand. Das Bett neben ihm war kalt und leer.
Kim wurde seitdem sie vor ein paar Wochen aus dem Krankenhaus entlassen worden war, immer wieder nachts von Alpträumen gequält. Die Therapie bei Doktor Charles half ein wenig. Aber es lag noch ein langer Weg vor Kim. Vor ihnen Beiden.
Voight schlug die Decke weg und stand auf. Er ahnte, dass es wieder ein Alptraum gewesen war, der Kim aus dem Bett getrieben hatte. Und er ahnte auch, wo er sie finden würde.
Langsam ging er die Treppe hinunter. An der Tür zu seinem Wohnzimmer blieb er einen Moment lang stehen und lehnte am Türrahmen. Er beobachtete Kim. Sie stand mit dem Rücken zu ihm und sah aus dem Fenster. Sie sah hinaus in die Nacht.
Die letzte Zeit war nicht einfach gewesen. Die letzte Zeit war für Kim und ihn geprägt gewesen von Alpträumen und Panikattacken. Wenn Kim schweißgebadet und von Alpträumen geplagt neben ihm im Bett aufgewacht war, dann hatte er sie in seine Arme gezogen und beruhigend leise Worte in ihr Ohr geflüstert. Voight war stark gewesen. Für sie Beide. Auch wenn er manchmal schwach sein wollte. Es tat ihm weh seine Kim so zu sehen. So verletzlich. Am liebsten würde er ihr all den Schmerz abnehmen. Ihren Schmerz für sie übernehmen.
„Kim, Schatz", sagte er als er langsam auf sie zuging.
Direkt hinter ihr blieb er stehen und wartete.
„Ich wollte dich nicht wecken. Es tut mir leid", sagte sie leise.
„Ein Alptraum?" fragte er stattdessen.
„Ich war wieder in dem Lagerhaus und konnte mich nicht bewegen", begann Kim langsam von ihrem Alptraum zu berichten, „Ich hab die ganze Zeit darauf gewartet, dass er in den Raum kommt, mit dem Messer. Aber er kam nicht. Und dann ging plötzlich die Tür auf. Jemand kam herein. Ich konnte ihn nicht erkennen, sein Gesicht war ganz verschwommen. Und dann war er plötzlich über mir und das Messer-"
Die Alpträume, die Kim quälten, waren immer ähnlich. Das Lagerhaus. Der Kerl. Das Messer.
Voight legte seine Arme um Kim und zog sie an sich.
„Hank, hört das denn nie auf?" fragte sie leise.
Er konnte deutlich die unterdrückten Tränen in ihrer Stimme hören.
„Ich-", Voight fehlten die Worte, „Aber ich bin da. Ich lass dich nicht allein. Du musst das nicht allein durchstehen. Ich bin da. Für dich da. Immer. Wir schaffen das, zusammen."
„Danke", Kim legte ihre Hände aufs die von Hank, die er vor ihrem Bauch verschränkt hatte.
Er hatte Recht. Sie würden es schaffen. Zusammen. Auch wenn es sich gerade nicht danach anfühlte. Auch wenn sie gerade das Gefühl hatte, dass es immer schlimmer wurde. Die Alpträume. Die Panikattacken. Die Angst.
„Komm wieder ins Bett. Du solltest versuchen etwas zu schlafen", bat er sie.
Kim zögerte nur kurz.
„Geh schon einmal vor, ich komm gleich nach", sagte sie dann.
Kim hoffte, dass er bald wieder eingeschlafen war und sie noch eine Weile hier stehen und in die Dunkelheit starren konnte. Sie wollte einfach nicht wieder einschlafen. Zu schrecklich war der letzte Alptraum gewesen. Viel zu schrecklich.
„Kim", flüsterte er leise und löste sich von ihr. Sanft drehte er sie zu sich um, so dass sie ihn ansehen musste, „Bitte."
Sie sah all die unausgesprochenen Worte in seinen Augen. All die Gefühle. Gefühle, die er für sie hatte. Vorsichtig verschränkte sie ihre Hand mit seiner. Kim war froh, dass sie ihn hatte. Das er für sie da war.
Sie wusste, irgendwann würde alles wieder gut sein. Dann würden die Träume vorbei sein. Die schlechten Träume zumindest. Und in ihrem Leben nur noch Platz für gute Träume sein. Für gute Erinnerungen und Momente. Mit Hank.
„Ok", flüsterte sie dann leise und griff nach seiner ausgestreckten Hand, verflocht ihre Finger mit seinen.
ENDE
