Genau konnte er gar nicht sagen, wie lange er schon in die Flammen gestarrt hatte, als die Tür sich öffnete und seine Frau endlich reisefertig hereinkam. Sie hatte sich wirklich gut für die kalte Witterung angezogen, und er hatte dafür gesorgt, dass die Kutsche entsprechend warm gehalten wurde, und außer den heißen Ziegelsteinen extra noch einige Felle und Decken hineinlegen lassen.
„Hast du dich bereits verabschiedet?" Er brauchte es eigentlich nicht zu fragen, denn er sah ihr an, dass sie ein wenig geweint hatte. Sie nickte nur stumm. Mit einem Riesenschritt war er bei ihr und umfing ihre feine Gestalt. Sie barg ihren Kopf an seiner breiten Brust. Er wiegte sie einen Moment lang wie ein kleines Kind, bevor er zur Tür trat. Er nickte ihr kurz zu: „Liebste, dann sollten wir nun gehen, oder?" Sie nahm den ihr gebotenen Arm und sie traten in die Halle. Er neigte da und dort den Kopf, als ihnen Abschiedsworte zugerufen wurden. Vor dem Haus stand die Kutsche. Dort hatten sich Jane und Charles, sowie Georgiana und die Bennets versammelt. Nur die engste Verwandtschaft eben. Allen anderen hatten sie drinnen Lebewohl gesagt. Er umfasste Charles Unterarme und die Freunde sahen sich bewegt an. Dann beugte er sich galant vor und küsste seiner Schwägerin Jane die Hand, die sofort errötete und noch weiter bis zum Haaransatz rot anlief, als Fitzwilliam ihr murmelnd versicherte: „Werte Mrs. Bingley, liebe Jane, Sie sind eine außergewöhnlich schöne Braut und ich freue mich für sie beide, meinen guten Freund Charles und Sie. Mehr aber freue ich mich, dass ich Sie von nun an auch noch eine liebe Schwester nennen darf!" Jane suchte nach Worten, es kam zögerlich, aber schon ziemlich große Dame, als sie antwortete: „Sir, ich schätze Sie als meinen geschätzten Bruder und Freund meines Gatten, aber mehr noch als den geliebten Mann meiner geliebten Schwester. Leben Sie wohl. …", es kam ihr noch nicht ganz so glatt über die Lippen „… Fitzwilliam." Dann lächelte sie ihr typisches Jane-Lächeln.
Wortlos umarmte Fitzwilliam seine Schwester Georgiana, der die Tränen der Rührung hemmungslos an den Wangen herunter liefen. Sie waren beide nicht fähig zu sprechen. Georgiana würde am nächsten Tag mit Tante und Cousine zunächst nach Matlock reisen. Später dann, sobald Fitzwilliam und Elizabeth einige Tage alleine auf Pemberley verbracht hatten, würde sie zu den Jungvermählten dazu stoßen.
Kitty und Mary nahmen Georgiana in ihre Mitte. Ihr imposanter Schwager verbeugte sich knapp vor den beiden Bennet-Mädchen. „Miss Mary, ich wünsche ihnen alles Gute; Miss Kitty, geben Sie gut auf sich Acht, auf Wiedersehen." Die beiden waren noch immer leicht eingeschüchtert, wenn der Mann von Elizabeth sich in ihrer Nähe aufhielt, zu Schwager Charles hingegen hatten sie ein etwas lockereres Verhältnis. Aber Kitty brachte es immerhin fertig, ein „Gute Reise, Sir" zu stammeln.
Dann stand Fitzwilliam vor seinen Schwiegereltern, Mrs. Bennet, wie zu erwarten gewesen war, in Tränen aufgelöst, Mr. Bennet stoische Ruhe verbreitend, aber sicher innerlich aufgewühlt. Er reichte seinem Schwiegervater die Hand, eine außergewöhnliche Geste, Verbeugungen waren gängiger, der Handschlag (ein Brauch aus Landwirtschaft und Handel) hatte sich in höheren Kreisen noch nicht recht durchgesetzt, galt aber auch dort zunehmend als äußerst freundschaftliche Geste: „Sir, ich denke, ich brauche nicht noch einmal zu versichern, dass es Elizabeth an nichts fehlen wird, seien Sie daher unbesorgt. Ich möchte Sie bitten, sich so bald wie möglich selbst davon zu überzeugen und unser Gast auf Pemberley zu sein, so lange Sie mögen. Was natürlich Mrs. Bennet und die jüngeren Mädchen mit einschließt. Ich danke Ihnen für Ihre Freundlichkeit und Ihr großes Entgegenkommen, ich habe mich stets sehr wohl bei Ihnen gefühlt." Mr. Bennet nickte bewegt mit dem Kopf.
Als Fitzwilliam Mrs. Bennet entgegentrat, hatte er wieder eine Augenbraue hochgezogen. Sie wich daher einen Schritt vor ihm zurück, nicht ohne sich ständig mit dem Taschentuch die Augen zu tupfen. Er schmunzelte und wusste in diesem Moment, wie er sie zu guter Letzt doch noch vollständig gewinnen konnte: „Verehrte Frau Mama", begann er und alle Augen waren bei dieser Anrede verwundert auf ihn gerichtet, sogar Mrs. Bennet wagte es nun, ihm direkt ins Gesicht zu blicken „ich raube Ihnen einen teuren Schatz, das ist mir klar, aber so sollten wir das nicht sehen. Ist es nicht vielmehr so, dass Sie in mir einen Sohn gewonnen haben? Wenn Sie gestatten, würde ich das nämlich gerne sein. Wie Sie wissen, habe ich meine eigene Mutter bereits in jungen Jahren verloren und daher wäre es sehr schön, wenn Sie mich von nun an als Ihren Sohn ansehen würden. Das wünsche ich mir zum Abschied von Ihnen!" Und er nahm die Hand seiner Schwiegermutter und küsste sie dezent. Da brachen natürlich alle Dämme bei Mrs. Bennet, sie vergaß ihre unterschwellige Angst vor ihm völlig und umarmte ihren Schwiegersohn mit herzlichster Geste. Sie schluchzte herzzerreißend als sie sich mühsam auf die Zehenspitzen stellte, um ihn auf seine Stirn zu küssen: „Mr. Darcy… ich weiß gar nicht, was ich sagen soll!" Er wehrte ihre stürmische Attacke ein klein wenig ab, in dem er einen Schritt zurücktrat, aber er lächelte. „Nun, wie wäre es dann, wenn Sie Ihren Sohn dann bei seinem Namen nennen würden?" war sein Vorschlag. Mrs. Bennet tupfte sich erneut die Augen und nickte dann eifrig: „Natürlich, natürlich, selbstverständlich, Mr. … ähm, will sagen, mein lieber Fitzwilliam!" Alle mussten unwillkürlich ein wenig schmunzeln, auch wenn es die Abschiedssituation eigentlich gar nicht zuließ.
Elizabeth hatte währenddessen stumm in der Kutsche Platz genommen und dies alles mit großem Erstaunen wahrgenommen. Sie hatte ihren Abschied ja bereits vorhin im Haus, in Fitzwilliams Zimmer gehabt, wo sich ihre gesamte Familie versammelt hatte, inklusive Jane. Auch da war es bereits überaus emotional zugegangen. Ihr Gatte hatte allerdings allem die Krone aufgesetzt, nie im Leben hätte Elizabeth gedacht, dass er sich derart offen und emotionsgeladen gegenüber ihrer Familie zeigen würde. Sie konnte beim Zusehen kaum anders, als hilflos wie ein Baby zu weinen. Dann saß er endlich neben ihr in der warmen Kutsche, warf sich eine der Decken über die Beine. Die Kutsche rollte an. Draußen winkten alle heftig, mit Händen, Taschentücher, Frack- oder Mantelzipfeln. Tränen rollten, Abschiedsworte wurden gerufen, dann war man außer Sichtweite. Er schloss Elizabeth in seine Arme und spendete ihr Trost, um ihr über den schweren Abschied hinweg zu helfen.
Auf der Fahrt beruhigte sie sich dann langsam. Sie gerieten ins Plaudern, sie kicherte ein wenig, da sie sich kaum besser als ihre Schwester Lydia befand, weil sie ebenfalls ständig ihren funkelnden Ring betrachtete. Er spielte das Spiel gerne mit, auch um sie ein wenig zu zerstreuen und abzulenken. Innerhalb von zehn Minuten hatte er gut fünf- oder sechsmal ihre Hand unter den Fuchsfellen hervorgezogen und den Ring hin- und hergedreht, um ihn genau in Augenschein zu nehmen. Zum Schluss musste sie sehr lachen. „Fitzwilliam lass, meine Hand wird sonst noch ganz kalt!" Er schüttelte heftig den Kopf, wärmte ihre Hand in der seinen und sagte: „Nun, ich werde schon dafür sorgen, dass dir nicht kalt wird." Und er zog sie ganz dicht an sich heran und legte liebevoll seinen linken Arm wieder um sie. Dem Ganzen ließ er einen überaus herzhaften Kuss folgen.
Nach mehr als drei Stunden Fahrt hatten sie das vorläufige Ziel erreicht. Ein kleiner Ort in Bedfordshire, aber mit einem großartigen Gasthof. Der Besitzer und seine Frau beeilten sich, das junge Paar persönlich zu begrüßen. Sie wurden in eine freundliche, saubere Gaststube geleitet, das Gepäck auf die Zimmer verbracht. „Sie haben sich einen überaus günstigen Zeitpunkt für Ihren Aufenthalt hier ausgesucht, Sir", sprach die rundliche Dame ihn an „es sind außer Ihnen keine Hausgäste da, lediglich zum Essen werden wir noch einige Leute erwarten. Wenn Sie möchten, können wir Ihnen jedoch auch oben servieren. Und alles andere ist natürlich wie besprochen arrangiert, Sir." „Das Dinner oben wäre sehr freundlich, danke Mrs. Arthurs", erwiderte Fitzwillliam Darcy der Frau. Dann ging sie dem Paar voraus nach oben. Eine Tür öffnete sie, da standen bereits die Koffer und außerdem eine Badewanne, bereits gefüllt mit heißem Wasser. „Das Bad ist gerichtet, wie Sie sehen können", plapperte Mrs. Arthurs fröhlich vor sich hin. Eine weitere Tür auf der anderen Seite des Flurs führte zu einer Art kleinem Salon. „Dort bringe ich Ihnen dann das Essen hin", war die Frau wieder zu vernehmen. Die nächste Tür öffnete sich zum Schlafgemach, das von einem sehr eindrucksvollen Bett dominiert wurde. Mrs. Arthurs beeilte sich noch zu sagen, dass der Schlafraum mit dem Badezimmer direkt verbunden wäre. Dann ließ sie Mr. und Mrs. Darcy endlich alleine.
Fitzwilliam ging schwungvoll auf die Zwischentür zu, die gefüllte Wanne kam wieder zum Vorschein. Er lächelte seiner Frau aufmunternd zu: „Also, ich weiß nicht, wie du denkst, aber ich brauche auf alle Fälle ein Bad. Es war zum Schluss doch schon ein wenig kalt in der Kutsche, findest du nicht auch?" Er klang äußerst aufgeräumt. Sie schaute ihn etwas zweifelnd an. Er ließ seinen Worten sofort Taten folgen, zog den Mantel, die Stiefel, die Krawatte, den Frack aus. Dann begab er sich ins das kleine Badezimmer und zog die Tür hinter sich zu. Elizabeth machte gequält ihre Augen für einen Moment zu. Dann ließ sie sich mit einem großen Seufzer auf das Bett fallen. Sie knöpfte ihren Mantel auf, löste die Schnüre an ihren Stiefeln. So verharrte sie unschlüssig. Was sollte das geben? Sie saß mutterseelenallein hier herum, während Fitzwilliam sich im warmen Wasser aalte. Oh nein, das war nicht nach ihrem Geschmack.
Entschlossen stand sie auf. Doch je mehr sie sich der Verbindungstür näherte, desto langsamer wurden ihre Schritte. Die Tür war nicht ganz geschlossen, nur angelehnt. Sie drückte sie vorsichtig auf. Ihr Gatte lag mit geschlossenen Augen in der Wanne – nackt!
Sie atmete tief durch. Die Seifenlauge verbarg noch einiges vor ihren Blicken, aber sie starrte unverwandt auf seine muskulöse, dicht behaarte Brust, die sich mit seinen regelmäßigen Atemzügen hob und senkte. Sie fuhr erschrocken zusammen, als er sie mit seiner sonoren Stimme ansprach: „Liebling, warum hast du dir so lange Zeit gelassen?" Dabei öffnete er die Augen und strahlte sie an. Sie fing an, ein klein wenig zu zittern. „Ich weiß nicht recht… ich … ich", sie konnte nur stottern. Er hob eine Hand aus dem Wasser und hielt sie ihr hin. „Komm rüber zu mir", lockte er sie. Zögerlich ergriff sie die Hand, er zog sie sofort an den Wannenrand. Sein Körper schimmerte jetzt um einiges deutlicher im Wasser, man konnte den Rest ziemlich gut – erahnen. Sie schluckte. „Küss mich", forderte er unmissverständlich. Ihr lief ein Schauer den Rücken herunter. Sie beugte sich zu ihm, drückte ihren Mund auf seine nassen Lippen. Er packte sie mit seiner triefenden Hand um den Nacken, sie begann nun Gefallen an dem Spiel zu finden. Der Kuss schien nicht enden zu wollen.
Plötzlich wandte er sich zur anderen Seite und nestelte neben der Wanne herum. Als er sich wieder zu seiner Frau hindrehte, hielt er einen prachtvollen Rosenstrauß in den Händen. Sie war sprachlos. „Wo hast du zu solcher Jahreszeit Rosen her?" fragte sie verblüfft. Er freute sich, dass die Überraschung so gelungen war. „Hmh, es war in der Tat nicht einfach, aber man darf sich von ein paar kleinen Hindernissen nicht von seinem Weg abhalten lassen!" gab er vieldeutig zur Antwort. Und dann – ganz unverhofft und mit großem Nachdruck vorgebracht, kam seine nächste Aufforderung an sie: „Würdest du nun endlich die Güte haben, ebenfalls in diese Wanne zu steigen, bevor das Wasser kalt wird." Er beobachtete vergnügt, wie sich ihre Augen vor Schreck weiteten. Aber sie fasste sich rasch, lief hinüber in das Schlafzimmer und zog Übergewand und Unterkleid aus. Sie wickelte sich in eines der Bettlaken, dann blieb sie einen Moment stehen und lauschte ihrem aufgeregten Herzschlag. Sie hatte sich alles Mögliche vorgestellt, aber eine Badewanne, nein, das war in ihrer Gedankenwelt zum Thema Hochzeitsnacht nicht vorgekommen. Weit gefehlt.
Als sie zurückkehrte, starrte ihr Ehemann sie seinerseits mit großen Augen an: „Lizzie, ich dachte nicht, dass du das als ernst gemeinte Aufforderung ansehen würdest, ich meinte eher, du würdest nun drüben auf mich warten." Sie jedoch beachtete seinen Kommentar überhaupt nicht und stieg erst mit dem einen Bein, dann mit dem anderen zu ihm in die Wanne. Dann ließ sie sich langsam nieder und als sie ins Wasser sank, warf sie das Laken neben der Wanne auf den Boden. In unverhohlener Spannung hatte er mal wieder seine Augenbraue geliftet. Dann beugte er sich zu ihr vor und zog sie langsam auf sich, bis sie vollkommen bäuchlings auf ihm lag. Er wunderte sich, dass in diesem Moment das Wasser nicht anfing lichterloh zu brennen.
Vorsichtig löste er die Nadeln aus ihrem Haar, dann griff er mit einer Hand an ihren Hinterkopf und ließ das brünette Haar langsam durch seine Finger gleiten, so dass es einen Augenblick später sich in langer Flut über ihre Schultern bis ins Wasser ergoss. Ihr typischer Duft von Lavendel strömte ihm entgegen, seine Hand glitt weiter, ihren Rücken hinab. Er war völlig fasziniert, wo er doch eine Vorliebe für Frauen mit langem, offenem Haar hatte. Die Erregung durchflutete ihn mit Macht.
Sie konnten es beide kaum fassen, was gerade zwischen ihnen ablief. Er küsste sie zart. „Meine Liebste" er musste erneut ansetzen, weil ihm die Stimme zu versagen drohte „meine Liebste, du bist wirklich einzigartig. Lange halte ich das mit dir zusammen hier nicht aus, das darfst du mir glauben, aber für alles Weitere ist mir der Platz hier zu eng. Ich möchte alles genießen und das solltest du auch, also sollten wir uns für einen anderen Ort entscheiden und da fällt mir spontan das schöne, weiche, große Bett dafür ein. Was meinst du?" Sie schien erst nicht zu reagieren, lag noch immer lang gestreckt auf ihm. Ganz langsam erst suchte sie seinen Blick, dann antwortete sie mit einem viel sagenden Augenaufschlag: „Ach, was hältst du denn hier nicht aus? Erkläre es mir, mein Schatz!" Er drohte ihr scherzhaft mit dem Zeigefinger: „Elizabeth! Du weißt, dass ich es dir an unserem Verlobungstag schon einmal erläutert habe, das mit den körperlichen Reaktionen, weißt du noch?" Sie nickte mit Bestimmtheit. Er lächelte zufrieden. Dann wollte er sie langsam von sich schieben, um aufstehen zu können, aber sie hatte genau den Hauptort seiner körperlichen Reaktionen unter sich gefunden, sie spürte es an ihrem Oberschenkel. Sie bewegte sich ein klein wenig zur Seite, dann ließ sie ihre Hand an eben diese Stelle wandern. Er rief, nein, er schrie fast ihren Namen: „Elizabeth! Himmel, nein, tu das bitte nicht!" Er richtete sich kerzengrade in der Wanne auf. Sie schaute sehr eingeschüchtert drein. „Oh, tut mir leid, hab ich dir wehgetan, etwas falsch gemacht? Verzeih bitte." Sie küsste ihn auf eine Schulter. Und dann sah er, weil auch sie sich aufgesetzt hatte, ihre Brüste, ihren flachen Bauch.
Sofort sprang er mit einem kraftvollen Satz aus der Wanne, hob sie in fast der gleichen Sekunde ebenfalls heraus. Sie hinterließen eine triefende Spur bis zum Bett. Dort legte er seine Frau sanft nieder und wickelte sie zunächst in ein Laken, um sie kräftig abzurubbeln, damit sie nicht anfing zu frieren. Dabei fand er endlich seine Sprache wieder: „Nein, du hast natürlich nichts falsch gemacht und wehgetan hat es auch nicht, ganz im Gegenteil. Nur Lizzie, das hätte dich und mich beinahe für diese kommende Stunde oder auch ein wenig länger um… ähm… ach, um unser gemeinsames Vergnügen gebracht." Sie schien die Worte zwar, aber nicht ganz den Sinn zu erfassen.
Er zog ein Tablett mit Trauben und Äpfeln heran (er musste zugeben. Mrs. Arthurs hatte alle seine Anordnungen akribisch befolgt und ausgeführt, was ihm nun einen wohligen Seufzer entlockte). Eine Traube nahm er in den Mund, zwischen die Lippen und reichte sie so hinüber zu Elizabeth. Diese stützte sich auf ihre Ellbogen und nahm ihrem Mann die süße Last mit ihren Lippen ab. Der Kuss folgte auf dem Fuß. Sein Verlangen flammte sofort wieder auf. Er zog das Laken ein Stück weg. Langsam streifte er mit seinen Händen über ihre Schultern, die Arme hinunter. Das Laken war eindeutig im Weg. Mit einem Ruck riss er es ganz weg. Sie war überall warm, sanft und rosig im Schein der Kerzen. Er lag halb auf einer Seite, seine Hand wanderte über ihre Beine. Auf ihrem Oberschenkel rastete er einen Moment. Dann arbeitete er sich weiter, über ihren Bauch nach oben. Er beobachtete genau ihr Gesicht. Sie hatte überwiegend die Augen geschlossen, nur manchmal atmete sie scharf ein, oder öffnete verblüfft für kurze Zeit ihre Augen um ihren Mann mit verschleiertem Blick anzusehen.
Er war völlig überwältigt. Während der letzten fünfzig Tage, als sicher war, dass er ihr Mann werden würde, hatte er sich manchmal die Gedanken gestattet, sich auszumalen, was ihn alles erwarten würde, mit ihr an seiner Seite, natürlich auch in der Intimität des Schlafgemachs. Er hatte es sich nicht annähernd so herrlich vorgestellt. Niemals! Er konnte kaum glauben, dass sie nun wahrhaft, wie Gott sie schuf, neben ihm lag und unter seinen zarten Berührungen erbebte. Er war überglücklich. Er küsste sie mit Inbrunst. „Ich liebe dich" murmelte er, als sie kurz Atem schöpften. „Und ich liebe dich, Fitzwilliam", gab sie atemlos zur Antwort. Er legte sich flach auf den Rücken, nur für einen Moment. Er brauchte einen Augenblick, um seine Gedanken zu sammeln und sich wieder ein bisschen zurückzunehmen. Es würde keinem helfen, wenn er jetzt sofort – nein, unverzeihlich wäre das.
Als er merkte, dass Elizabeth sich neben ihm immer mehr bewegte, machte er die Augen auf. Bei Gott, was tat sie da? Sie hatte sich halb auf ihn gelegt, genau wie er es zuvor so ähnlich getan hatte. Das würde nicht lange gut gehen, schätzte er, ließ sie aber erst einmal gewähren. Sie verteilte kleine Küsse auf seinem Oberkörper. Er erschauerte. Sie fuhr mit ihren Fingern durch sein Haar am Kopf, zerwühlte alles, was noch nicht zu Berge stand endgültig. Er atmete tief durch. Sie wanderte mit ihren Fingern durch die vielen dunklen Haare auf seiner Brust. Er gab einen merkwürdigen Laut von sich. Dann sah sie das, was er immer so beiläufig als gewisse körperliche Reaktion beschrieben hatte und was sie einstmals für einen Ast in seiner Hose gehalten hatte. Sie unterdrückte ein Kichern. Dann ließ sie ihre Hand drauf nieder. Er wand sich auf dem Bett unruhig hin und her und öffnete seine tiefblauen Augen. Als sie die Hand weiter zu seinem Oberschenkel bewegte, schlossen sich seine Augen wieder. „Fitzwilliam, ich habe noch niemals einen nackten Mann gesehen, also ich meine, einen wahrhaft lebendigen, aber all die schönen Statuen, die ich zum Beispiel in Pemberley sah, können es nicht einmal annähernd mit dir aufnehmen. Du bist – ja, es ist so, es gibt kein anderes Wort dafür – wunderschön."
Diese Worte von ihr erregten ihn fast mehr als ihre rastlosen Hände. Sein Puls raste, sein Herz hämmerte, nun war es wohl an der Zeit. Er dachte einen Moment lang an die Erfahrungen, die er auf dem Gebiet der körperlichen Vereinigung gesammelt hatte, nicht sehr viele, aber ausreichende. Dann fiel ihm plötzlich siedendheiß ein, dass Elizabeth ja noch gänzlich unberührt war und er noch niemals zuvor… also es war eigentlich auch sein erstes Mal mit einer Jungfrau, genau genommen. Er hatte eine ganz ausgedörrte Kehle. Er drehte sich auf die Seite und schenkte Wein in einen Becher. Erst natürlich reichte er das Getränk seiner Frau. Sie nahm einen sehr ordentlichen Schluck, dann löschte er seinen Durst. Er lächelte sie versonnen an. Inzwischen lag sie auf dem Rücken, blickte ihm entgegen. Er nahm den Becher und träufelte einige Tropfen Wein in ihren Bauchnabel. Sie quiekte kurz. Er schlürfte den Wein geschickt aus ihrem Nabel. Dann küsste er sie. Sehr fordernd.
Er fasste sie um ihre Taille und rollte sie auf sich. Seine Hände nahmen sich nun ihrer Brüste an. Sie gab einen erstaunten Laut von sich. Sie beugte sich zu ihm hinunter, damit die Küsse nicht aufhörten. Er hatte es einigermaßen geschickt angestellt, dass sie nun kniete, ihre Knie außen an seinen Oberschenkeln liegend. Er fühlte schon die Vorboten der Ekstase, aber er wusste, dass er den nächsten Schritt nicht ohne Vorwarnung machen durfte. „Meine Geliebte, hör mir nur bitte noch einen Moment zu. Vielleicht wird dir das, was nun geschehen wird, ein bisschen peinlich sein, oder es ist gar unangenehm. Du musst es mir dann sofort sagen, auch im Falle, dass es wehtut, was ich auf gar keinen Fall möchte, was sich aber vielleicht nicht ganz vermeiden lässt. Vertraust du mir?" Sie gab ein schwaches Ja von sich. Er fuhr fort: „Ich möchte, dass du Genuss empfindest, nicht Verdruss, verstanden? Also sei bitte so frei, wie du immer bist, und teile mir mit, sobald du dich unwohl fühlst, ja?" Diesmal nickte sie.
Er küsste sie sehr leidenschaftlich, bis sie alles rings um sich zu vergessen schien. Dann platzierte er seine Hand an einer ganz bestimmten Stelle und merkte, wie sie zusammenzuckte. Er wollte nicht schon wieder alles zerreden, sie hatte auch nichts gesagt, also machte er tapfer weiter. Seine Finger bahnten sich ihren Weg, sie fuhr mit ihrem Kopf ruckartig nach oben. „Oh!" war alles, was sie raus brachte. Sie keuchte. Seine Hand war plötzlich weg, dafür zog er ihre Hüften mit starkem Druck nach unten. Sie setzte sich auf seinen Schoß, aber etwas schien ihre Mitte zerreißen und verbrennen zu wollen. Sie wollte es nicht, wehrte sich gegen den immensen Druck. Mit einer geschickten Bewegung rollte er sie zusammen mit ihm herum, so dass er nun auf ihr und ihren, oh Schreck! gespreizten Beinen zu liegen kam. Er küsste sie, hatte dabei sogar Tränen in den Augen, dann stieß er mit Macht zu. Sie wimmerte. Etwas Langes, Glattes, Festes machte sich in ihr breit, der Schmerz ließ etwas nach. Er wusste, dass es kein reines Vergnügen für sie war. Er durfte sie nicht in etwas Negatives hinein manövrieren. Nicht ohne Bedauern zog er sich von ihr zurück. Sie öffnete die Augen. Er lächelte sie an, küsste sie abermals. Dann verschwand sein Kopf, mit vielen Küssen ihren Bauch entlang.
Sie klammerte sich entsetzt an das Kissen, als ihr klar wurde, was er da machte! Aber es jagte ihr nun einen Schauer nach dem anderen durch ihren Körper. Sie fing an zu stöhnen. Bei Gott, gab sie wirklich diese animalischen Laute von sich? In einem letzten verzweifelten Versuch, ihren Mann von dieser Stelle wegzubewegen, kniff sie die Beine zusammen so gut es nur ging. Er hörte in der Tat auf, aber nur um mit Nachdruck ihre Schenkel wieder zu öffnen und schnell die Worte hervorzusprudeln, ob sie denn vorhätte, ihn mit ihrer Beinpresse kläglich zu ersticken. Sie versuchte, sich zu entspannen.
Es war nicht einfach. tausend neue Eindrücke prasselten auf sie nieder. Doch sie ergab sich immer mehr in die Situation. Sie wusste, es konnte ihr nichts passieren, sie hatte ihren geliebten Fitzwilliam an ihrer Seite, der zwar ganz ungeheuerliche Sachen tat, aber – oh, sie stöhnte wieder auf. Sie fühlte eine enorme Welle auf sich zukommen, obwohl sie noch nie am Meer gewesen war, aber so stellte sie sich vor, wenn man von einem Brecher überrollt wurde. Doch die Welle erwies sich als gar nicht so groß. Sie war nur Wegbereiter für eine weitere, noch größere Welle. Sie hörte sich den Namen ihres Gatten rufen. Plötzlich war er wieder ganz auf ihr, küsste sie verlangend, sie fühlte, wie eine weitere Welle im Anmarsch war. Er drang abermals in sie, diesmal fast ohne Schmerz. Er bewegte sich nun rhythmisch. Sie konnte nicht umhin, sich ihm dabei anzupassen. Er setzte sehr geschickt abermals seine Finger ein. Die nächste Welle war etwas ganz besonderes, das fühlte sie bereits. Sie zuckte innerlich zusammen, in ihrem Kopf explodierten tausend Sterne, sie schrie laut auf, hielt sich vor Schreck die Hand vor den Mund. Alles bebte in ihr, merkwürdigerweise bebte Fitzwilliam mit, er hatte ebenfalls einen unterdrückten Ruf von sich gegeben. Sie hatte das Gefühl, dass etwas sehr Warmes nun in ihrem Innersten zu fließen schien.
Als es einige Zeit später laut klopfte, fuhren sie beide auseinander. Mrs. Arthurs teilte durch die Tür mit, dass sie das Dinner nebenan serviert habe. Nach etwa fünf Minuten Wartezeit erhob sich Fitzwilliam aus dem Bett, gürtete seinen Morgenrock um und öffnete die Tür. Er lief schnell über den Flur, holte das Tablett mit dem Essen und schlüpfte wieder zurück ins Zimmer. Er hatte nun schon ein wenig Hunger, musste er zugeben. Bevor er den Morgenmantel öffnete und provokativ fallen ließ, was bei seiner Frau einen Heiterkeitsausbruch verursachte, stopfte er sich rasch ein Stück der Fischpastete in seinen Mund. Sehr lecker, Mrs. Arthurs schien eine gute Küche zu führen. Er glitt ins Bett zurück, balancierte das Tablett mit leicht wackliger Hand und platzierte es auf einer der Nachtkommoden.
Elizabeth langte nach einem Brot, ebenso nach einer Scheibe Schinken. Damit sie sich nicht zu sehr verrenken musste, reichte ihr Gatte ihr das Gewünschte. Das führte dazu, dass sie sich schließlich gegenseitig mit allen möglichen Happen fütterten. Fitzwilliam nahm dies im weiteren Verlauf zur Gelegenheit, dass sie beide ihre Körper noch besser erkundeten. Er platzierte einen Leckerbissen auf seinem Körper und sie musste ihn dort mit dem Mund wegnehmen. Dann durfte sie eine Leckerei auf ihrem Körper ablegen und er musste damit genauso verfahren.
So ging es eine ganze Weile hin und her. Die Lust aufeinander wuchs wieder, das Spiel trug natürlich erheblich dazu bei. Er wagte es jedoch nicht, sich ein Stückchen Käse auf sein Geschlecht zu legen, er dachte, es sei dafür eindeutig noch zu früh. Man musste sich auch etwas für später aufheben. Sie machte da weit weniger Aufhebens, weil er sich ja an dieser Stelle ihres Körpers bereits ausgetobt hatte, also platzierte sie geschickt ein Stück des Pies auf dem dunklen Dreieck zwischen ihren Beinen. Er nahm es voller Genuss auf. Sie blickte ihn fragend an. Er schaute mit hochgezogener Augenbraue zurück.
„Du bist dran!" erklang es an seinem Ohr. „Ich weiß", er legte den Käse auf sein geschlossenes Augenlid. „Nein", lachte sie „das hatten wir doch schon." „Ja, aber da war es das andere Auge, bin ich mir sicher", gab er zu bedenken. Sie schüttelte den Kopf. Der Käse blieb liegen. Er resignierte: „Was schlägst du vor?" Sie blickte an seinem gestählten Körper herab, blieb mit den Augen an einer bestimmten Stelle hängen. Er nahm den Käse vom Auge und legte ihn provokativ auf die von ihr angedeutete Stelle. Dann hielt er die Luft an. Sie zögerte nur einen Moment, dann nahm sie das Stückchen mit ihren Zähnen auf. Er zitterte am ganzen Körper dabei. Sie rutschte wieder nach oben zu ihm, er atmete auf.
Nicht lange, denn nun bombardierte sie ihn mit ihren neugierigen Fragen quer durch den gesamten Themenkomplex bezüglich körperlicher Vereinigung. Ihm war es eigentlich zuerst peinlich, weil es ganz sicher ungewöhnlich war, über derlei Dinge total offen zu reden, auch oder erst recht unter Eheleuten, er wusste auch manchmal gar nicht, wie er dies alles ausdrücken sollte, aber es gefiel ihm zunehmend. Doch als sie nun wissen wollte, was er vorhin mit ihr gemacht hatte, wusste er keine rechte Antwort zu geben. Er sagte ihr lediglich, dass es eine ganz wundervolle Art sei, der Frau höchst lustvollen Genuss zu bereiten. Ob dies auch in ähnlicher Form umgekehrt funktioniere, wollte sie als nächstes wissen. Er hatte es geahnt! Sie stieß ihn mit dem Ellbogen in die Rippen, als seine Antwort auf sich warten ließ. Ganz zögerlich nickte er. Schließlich gab er fast widerwillig zu, dass durchaus wohl Varianten existierten, die beim Manne Anwendung fanden.
„Fitzwilliam, du musst mir sofort sagen, was ich tun soll, ich würde dir so gerne etwas von dieser ungeheuer geballten Lust, die ich vorhin verspürte, zurückgeben." „Meine Süße, das hast du bereits, es ist alles in bester Ordnung, ich fühle mich überaus wohl", kam seine Antwort sogleich. „Ich bestehe aber darauf!" beharrte sie eigensinnig und fuhr neckend fort „sonst versuche ich es auf eigene Faust und du wirst tausend Qualen leiden!" Er versuchte ein Lächeln, aber es kam nicht so recht zustande. Sie rutschte bereits wieder nach unten. Er hielt sie fest, sie wehrte sich. Sie kämpften einen kleinen Moment, dann hatte er sie klar besiegt.
Sie verließ sofort das Bett in einer Trotzreaktion. „Wo willst du hin. Elizabeth? Es ist draußen zu kalt, komm wieder ins Bett!" rief er ihr hinterher. „Nicht eher bis dass du mir zeigst, welche Kniffe ich nun anwenden soll" tönte es ihm aus der vom Bett am weitesten entfernten Zimmerecke entgegen. „Soll ich mich noch am Hochzeitstag von meiner Frau erpressen lassen?" schimpfte er nicht ganz ernst gemeint. Und weiter: „Lizzie, bitte das sind eh schon alles Dinge, über die man eigentlich nie redet, wirklich, wirklich niemals. Das fällt mir total schwer." Sie kam langsam zurück. „Das weiß ich, ich danke dir auch von Herzen, dass du so ohne Vorbehalte mit mir derlei Dinge besprichst. Ich möchte nun mal alle Möglichkeiten erfahren, um meinen Mann glücklich zu machen und ich werde alles daran setzen, dies dann auch in die Tat umzusetzen. Egal, ob es nun im Ehebett oder vielleicht auch in anderen Lebensbereichen ist."
Er zog sie wieder zu sich und küsste sie herausfordernd. Dann flüsterte er ihr ins Ohr, was sie die ganze Zeit schon wissen wollte. Sie lief hochrot an bei seinen Worten. „Oh, das ist ja - …", sie brach den Satz ab, weil ihr plötzlich etwas ganz anderes einfiel: „Fitzwilliam, mein Geliebter, woher weißt du eigentlich das alles? Dein Vater hat dir das sicher nicht offenbart, oder? Eher schon Wickham, dieser durchtriebene Kerl, nicht wahr?" Er blickte unbeteiligt zur Decke. Sie knuffte ihn leicht in die Seite. „Mein Herr, ich hatte ihnen eine Frage gestellt!" Er bequemte sich erst nach einer ganzen Weile zu einer Antwort: „Lizzie, ich bin absolut entsetzt, über welche Themen du hier ständig die Unterhaltung führst. Irgendwann machen Männer halt so ihre kleinen Erfahrungen, aber das ist nichts, gar nichts, im Vergleich zu wahrer Liebe, einer fundierten Ehe und den gemeinsamen Erlebnissen von tief empfundener Leidenschaft. Ich lernte dabei lediglich, wie männliche und weibliche Körper so funktionieren und – ja die technischen Abläufe, damit hatte es sich auch schon."
Sie schaute ihn mit halbgeschlossenen Augen an. „Hmh, ich weiß nicht, ob mir diese Erklärung gefällt, es macht mich eifersüchtig, dass du diese Dinge auch mit anderen Frauen getan hast!" Er lachte jetzt laut, seine sonore Stimme klang durch das Zimmer, dabei zog er ihren Kopf an seine nackte Brust. „Verzaubert hast nur du mich, du bist die einzige Frau, der ich jemals fast vom ersten Moment des Zusammentreffens an sagen wollte, dass ich sie liebe. Dass ich es dir dann endlich sagen konnte, beim ersten Mal zwar vergeblich, aber dann doch im zweiten Anlauf mit freudigem Ende, machte mich zum glücklichsten Mann der Welt. Andere Frauen haben mich stets wenig interessiert und seit du in mein Leben getreten bist, sowieso nicht mehr. Und das Wichtigste – du bist meine Frau vor Gottes Angesicht. Nur du allein zählst für mich!" Sie küsste ihn zart für seine gefühlvolle kleine Liebeserklärung.
Er räkelte sich behaglich. Dann holte er wieder den Obstteller hervor und verteilte die restlichen Trauben auf ihrem flachen Bauch, eine Frucht senkte er in ihren Bauchnabel. Als er wieder anfing, das Obst mit seinem Mund aufzunehmen, nahm sie rasch ungesehen zwei oder drei der Trauben weg und hielt sie versteckt. Er bot ihr eine Traube zum Essen an, sie nahm sie, kaute, schluckte und empfing einen glühenden Kuss von ihm. „Ich würde gerne wieder…", er zögerte, rang um angemessene Worte, aber da sie sich nun anscheinend beide eine große Offenheit angewöhnt hatten, richtete er sich danach und sagte es deshalb recht unverblümt „ähm, …in dir sein."
Jetzt war es an ihr, laut zu lachen. Sie drückte ihn mit sanftem Nachdruck ins Kissen zurück. „Oh nein, noch nicht! Nachdem du mir nun verraten hast, was dich außerdem noch verzücken könnte, werde ich diesem Hinweis nun erst einmal nachgehen." Er wollte sich fassungslos aufstützen, doch sie drückte ihn abermals zurück. Er protestierte: „Lizzie, das halte ich für keine gute Idee, wirklich, du…", er konnte nicht weiter sprechen, weil sie bereits am Zielgebiet angelangt war. Er zuckte zusammen, als sie ihn vorsichtig berührte, sie erkundete das unbekannte Territorium zuerst mit beiden Händen. Er konnte es nicht fassen, sie war unglaublich - seine Frau! Er zischte zwischen ziemlich fest zusammengepressten Lippen: „Lizzie, bitte, ich halte das nicht sehr lange aus!" Als sie schließlich anfing, an gleicher Stelle Küsse zu verteilen, gebot er ihr Einhalt. „Darling, das geht keine Sekunde lang mehr gut, hör jetzt bitte auf!" Sie blickte zu ihm mit Bedauern auf, er zog sie zu sich hoch, dann tat er das, was sie zuvor schon einmal probiert hatten, was aber wegen ihrer da noch vorhandenen Barriere nicht funktioniert hatte: Er hob sie auf sich drauf, versenkte sich in ihr. Sie verzog für einen Moment das Gesicht, es brannte ein wenig. Doch kaum fing er an, sich leicht auf und ab zu bewegen, verging das unangenehme Gefühl und machte ganz anderen Empfindungen Platz. Sie schloss die Augen. Er flüsterte ihr leise zu, dass sie dank ihrer Position das Tempo bestimmen könne. Sie nahm die Anregung auf. Doch das brauchte es kaum noch, er zuckte noch in der gleichen Minute zusammen und musste sich erneut auf die Lippen beißen, um nicht zu laut zu werden. Er streichelte über ihren Rücken, wohl wissend, dass da eine kleine Unausgeglichenheit war.
Sie aber ließ sich einen Moment später in die Kissen zurücksinken. Er beugte sich liebevoll über sie, doch sie schaute ihn schon mit bleischweren Lidern an. Sie murmelte nur: „Ich glaube, ich bin jetzt ziemlich müde, Fitzwilliam." Er nickte, streckte sich, stellte die Rosen ins Wasser, holte die Decke vom Ende des Bettes, bemerkte dabei die kleinen Blutstropfen auf dem Laken, zog seine Braue ein wenig hoch und breitete dann die Decke über sie und sich. Zu guter Letzt löschte er die Kerzenflammen aus. Seine Frau war sofort eingeschlafen, er zog sie etwas mehr zu sich heran, kuschelte sich an ihren warmen Körper und fiel ebenfalls ziemlich bald mit glücklichem Gesichtsausdruck in tiefen Schlummer.
Er wachte durch ein schepperndes Geräusch auf. Dem folgte ein sehr leiser Fluch. Im Dunkel des Raumes konnte er schemenhaft sehen, wie Lizzie sich aus ihrer Bettseite rausbeugte. Er rollte zu ihr, fragte was los sei. Sie hatte Durst bekommen, wollte sich etwas in den Becher schenken und hatte im Dunkeln das Geschirr umgestoßen. Er zündete eine Kerze an, die das Bett und die nähere Umgebung in diffuses Licht tauchte. Dann schenkte er ein, ließ sie trinken, danach trank er den Rest des Weines aus. Sie grinste ihn kokett an. Er wusste es so gar nicht einzuschätzen. Als seine Augenbraue nach oben schnellte, brach sie in unterdrücktes Gelächter aus. „Das wollte ich nur sehen, Liebster, ich liebe das an dir." Er schüttelte verwundert den Kopf, legte sich wieder nieder. Als er das Licht löschen wollte, hielt sie ihn davon ab. Sie zauberte drei Weintrauben hervor, die sie ihm auf ihrer flachen Hand präsentierte. Dann zog sie langsam die Decke weg, die seinen Körper verhüllte. Er zeigte sofort eine körperliche Reaktion. Sie legte die Trauben in seine Leistenbeuge. Er sog den Atem scharf ein. Ganz langsam nahm sie eine nach der anderen mit ihrem Mund auf. Auch diesmal hielt er sie davon ab, weiter zu machen. Er bettete sie sanft in die Kissen. Dann begann er sein Spiel. „Ich schulde dir noch was", war sein einziger Kommentar. Sie wand sich unter seinen kundigen Händen. Mit etwas Geduld brachte er sie geschickt an die Grenze. Sie keuchte, stöhnte auf, dann schüttelte es sie innerlich durch. Er lächelte zufrieden.
Eng aneinander geschmiegt, fragte er sie, wie lange sie sich denn vorstellen könne, mit ihm hier in Bedfordshire zu bleiben. Sie war ein wenig erstaunt über diese Frage, da sie angenommen hatte, er wollte schon am kommenden Tag nach Pemberley reisen. „Ich weiß, du möchtest sicher so bald wie möglich nach Pemberley", antwortete sie „aber vielleicht noch nicht gleich morgen, lass uns noch einen weiteren Tag da bleiben, ja?" „Dein Wunsch ist mir Befehl", erwiderte er mit einem Schmunzeln „ich war so frei, bei Mrs. Arthurs für drei Nächte zu reservieren." Ein leidenschaftlicher Kuss seiner Frau belohnte ihn für diese weise Voraussicht. Er löschte das Licht. Bevor er einschlief, ging ihm noch der Gedanken durch den Kopf, dass die nun hinter ihnen liegende Hochzeitsnacht alle Erwartungen weit übertroffen hatte. Der nächste Gedanke allerdings ließ ihn fast hochschnellen, aber Elizabeth zu liebe, die bereits wieder schlief, unterdrückte er den Impuls: Er hatte zweimal seinen Samen in Elizabeth gepflanzt, das könnte auch bedeuten, dass er heute Nacht einen Nachkommen gezeugt hatte! Sein Puls beschleunigte sich. Daran hatte er bislang noch gar nicht gedacht, nun aber fand er es höchst aufregend, dass diese Wahrscheinlichkeit bestand. Die Anspannung hielt nicht lange an, er war nun sehr müde, er lehnte sich zurück, der Schlaf übermannte ihn.
Fünfzig Tage und eine Nacht waren vorbei…
THE END
