In dieser Gesichte sind die Tatsachen im Vergleich zu den Harry Potter Büchern etwas verdreht und der Verlauf stimmt auch nicht immer völlig mit diesen überein. Die Story beginnt im 3. Schuljahr von Harry Potter und dessen Freunden. Der Gryffindorkapitän Oliver Wood ist nicht in der 7. Klasse, sondern Viertklässler und die dritte Jägerin im Team der Gryffindors ist anstatt Alicia Spinnet, die Klassenkameradin und Freundin von Harry, Ron und Hermine, Laila Adams.
Disclaimer: Jo, mir gehört mal wieder nichts und niemand, außer Laila...
Orte, Charakter etc.: Rowling
Song: Santana feat. Chad Kroeger – Why Don't You And I
Why Don't You and I?
Since the moment I spotted you,
Like
walking around with little wings on my shoes,
My stomach's filled
with the butterflies,
Ooh, and it's all right,
Bouncing
round from cloud to cloud,
I'd got the feeling like I'm never
gonna come down,
If I'd said I didn't like it then you'd know I
lied,
Everytime I try to talk to you,
I get tongue-tied,
It turns out that everything I say to you,
Comes out wrong
and never comes out right.
So I'll say why don't you and I,
Get together and take on the world and be together forever,
Heads we will, Tails we'll try again,
So I'll say why don't
you and I,
Hold each other and fly to the moon and straight on to
heaven,
Cause without you they're never gonna let me in.
When's
this fever going to break?
I think I've handled more than any man
can take,
I'm like a love-sick puppy chasing you around,
Slowly
I begin to realize,
This is never going to end
Right about
the same time you walk by,
And I say 'Oh here we go again'
1. Kapitel - Das verrückte 3. Schuljahr
„Wood, nun halt endlich die Klappe" ,herrschte Laila den Quidditch- Kapitän der Gryffindors während des Frühstücks an, „Wir sind alle schon nervös genug." Die Blick der Gryffindorspieler flogen von ihren Tellern zu Laila und dann zu Wood, der sie entgeistert anstarrte. Laila wand sich, zufrieden mit sich selbst, da Wood wirklich die Schnauze hielt, wieder ihrem Essen zu und versuchte nicht an das bevorstehende Spiel gegen die Slytherins zu denken.
„Er hält tatsächlich die Klappe" ,hörte sie Katie neben sich Angelina zu murmeln und Laila grinste zufrieden. Sie warf Harry, der ihr gegenüber saß und kaum einen Bissen seines Toasts hinunter bekam, ein aufmunterndes Lächeln zu, bevor sie sich den letzten Löffel ihres Müslis in den Mund schob.
Kaum hatte sie geschluckt, hörte Laila das Rascheln von Hunderten von Flügeln, als die Eulen in die Große Halle flogen. Im Gegensatz zum Rest der Schüler schauten weder Laila noch Harry auf, denn sie bekamen beide nie Post. Wie auch? Lailas Eltern waren tot, umgebracht von einem tödlichen Fluch aus Lord Voldemorts Zauberstab, während sie, gerade mal 9 Monate alt, bei befreundeten Zauberern friedlich geschlafen hatten. Genauso wie James und Lily Potter, Harrys Eltern, nur das... nun ja, die Geschichte von Harry Potter ist wohl jedem bekannt und muss nicht schon wieder erzählt werden. Während Harry nun bei Onkel und Tante lebte, den wohl schlimmsten Muggeln in ganz England, hatte es Laila mit ihrem Muggelwaisenhaus doch noch ein wenig besser erwischt, denn die Leute dort waren recht nett. Genau wie Harry hatte auch sie erst kurz nach ihrem 11. Geburtstag erfahren, dass sie eine Hexe war und von nun an nach Hogwarts gehen würde. Laila musste grinsen bei dem Gedanken an den Schock den sie damals bekommen hatte, als eine Eule gegen ihr Fenster geklackert hatte und ihr den Brief auf den Schoß geworfen hatte.
„Laila? Hallo?" ,Wood klopfte ihr heftig auf die Schulter, „Komm schon! Oder muss ich dich eigenhändig zum Feld schleppen?" Sie verdreht die Augen und folgte dem Rest der Mannschaft nach draußen, über die grünen, vom Regen zermatschten, Wiesen zum Quidditchfeld. Während sie ihren scharlachroten Umhänge anzogen, hielt Wood seine übliche Rede und die Weasley Zwillingen zogen ihre Grimassen.
Dann ging sie hinter den anderen Spielern her, kaum das sie das Feld betreten hatten, begann das Stadion zu toben. Die Slytherins buhten, doch der Rest des Stadions johlte. Auch Ravenclaw und Huffelpuff waren heute auf Gryffindors Seite, denn man wollte endlich Slytherin den Pokal wegschnappen. Auf Madam Hoochs „Auf die Besen" hin, stieg Laila auf ihren Besen und stieg damit aufwärts. Es war ein wundervolles Gefühl, obwohl der Regen hart auf ihren Umhang prasselte und ihn immer schwerer machte. Sie bekam den Quaffel von Katie Bell zugeworfen und stob damit in Richtung der Torstangen der Slytherins. Sie täuschte kurz an, warf den Ball... und traf! Sie jubelte mit den anderen einen Moment, bis der Quaffel wieder im Spiel war.
Nach gut einer halben Stunde war das Spiel beendet, Harry hatte den Schnatz gefangen und Gryffindor hatte 230 zu 40 gewonnen. Wood, der ihr am nächsten war, stob ungehalten auf sie zu und schmiss die Arme um sie, dann machten sie sich gemeinsam auf den Weg zum Rest des Teams und fielen auch den anderen um den Hals. Besonders Harry wurde öfters als nötig durch geknuddelt. Gryffindor hatte das 1. Spiel gewonnen und damit besten Chancen auf den Gewinn des Pokals. Das musst gefeiert werden!
Gemeinsam zog die Mannschaft, kaum das sie sich umgezogen hatte, nach oben zu ihrem Gemeinschaftsraum, aus dem ihnen schon laute Stimmen entgegen kamen. George blubberte der fetten Dame das Passwort entgegen, diese schwang zur Seite und ließ Einen nach dem Anderen eintreten. Jubel brach erneut unter ihren Mitschülern aus, Schultern wurden geklopft und Hände wurden geschüttelt. Harry und Laila brauchten eine ganze Weile, bis sie sich zu Ron und Hermine durchdrängen konnten. Sie ließen sich auf den Sessel fallen, die ihre Freunde für sie reserviert hatten. Ron, Harry und Laila ließen das Spiel noch einmal Revue passieren, während Hermine über ihren Hausaufgaben brütete.
„Hermine, wie kannst du jetzt Hausaufgaben machen?" ,fragte Ron nach einer Weile laut. Hermine sah auf. „Was? Oh... wann soll ich sie denn sonst machen? Ich muss Montag mit dem Aritmantik fertig sein und mit Verwandlung hab ich nicht mal angefangen. Oh Gott!" Kaum hatte sie ausgesprochen beugte sie sich auch schon wieder über ihr Pergament. Ron schnitt eine Grimasse und wand sich dann wieder Harry zu und schwärmte erneut über dessen Fang. Laila war unterdessen in ihren Sessel eingenickt und träumte von Klatschern und Quaffel...
Bis sie jemand unsanft anstupste. Zu ihrer Überraschung war es nicht Hermine, die ihr sagen wollte, dass es Zeit war zum schlafen gehen, sondern Wood. „Wood... was willst du denn?" ,nuschelte sie und rieb sich über die Augen. „Na ja, ich dachte ich weck dich mal auf... sind alle schon schlafen gegangen" ,meinte er und sie glaubte den Anflug eines Lächelns über seine Lippen huschen zu sehen. Sie sah sich um, tatsächlich war der Gemeinschaftsraum bis auf sie, Wood und Percy Weasley vollkommen leer. „Oh, ähm... ja, danke!" ,nuschelte sie verlegen, „Wenigstens du hast an mich gedacht." Nun glaubte sie zu sehen, wie sich Olivers Wangen ein wenig rötlich färbten, aber wahrscheinlich war das immer noch die Müdigkeit. Wood lächelte nicht, außer er spielte Quidditch oder konnte in den Erinnerungen des letzten gewonnen Spiels schwelgen und Wood wurde auch nicht rot, außer er war wütend auf einen seiner Spieler, der Mist gebaut hatte. Sie rieb sich erneut über die Augen, wünschte ihrem Kapitän und Percy eine gute Nacht und verschwand in ihren Schlafsaal.
Die Monate zogen dahin und außer den zwei ‚Angriffen' von Sirius Black, passierte nicht viel. Die Gryffindors hatten jedoch ihr 2. Spiel gegen Huffelpuff verloren, da unverhofft die Dementoren, die rund um das Schlossgelände Wache hielten, beim Spiel aufgetaucht waren und Harry ohnmächtig von seinem Besen gefallen war. Und da Ravenclaw gegen Slytherin verloren hatte, konnten die Gryffindors nur noch gewinnen, wenn sie das letzte Spiel gegen Ravenclaw mit 70 Punkten Vorsprung gewannen.
Es war inzwischen Ende Mai und das letzte Qudditichspiel stand vor der Tür. Diesmal bekam keiner der Gryffindors auch nur einen Biss herunter, Wood, der seiner Mannschaft zum 100sten mal die Strategie erklärte, schon gar nicht. Dann machten sie sich auf den Weg zum Qudditichfeld. Während sie sich umzogen, schwiegen diesmal selbst Wood und die Weasley Zwillinge.
„Wir schaffen das schon. So gut sind die Ravenclaws auch nicht, besonders ihr Hüter nicht. Da sollten 70 Punkte mehr nicht so schwer sein" ,versuchte Laila Harry beim Hinausgehen ein wenig aufzumuntern, „Und da wir den besten Sucher seit langem haben, ist der Rest kein Problem." Sie zwinkerte ihm noch einmal zu und nahm dann ihre Position ein.
„Auf die Besen" ,rief Madam Hooch und sie und die 14 Spieler stießen sich vom Boden ab. Während Angelina, Katie und Laila den Quaffel alle paar Minuten in den Toren der Ravenclaws versenkten, kam der rote Ball nur selten an Wood vorbei. Dann, Gryffindor führte 130 zu 40, fing Harry den Schnatz. Laila konnte es erst nicht begreifen, erst als Wood ihr heulend um den Hals fiel, verstand sie. Gryffindor hatte den Quidditchpokal gewonnen! Das erste Mal seit 7 Jahren hatte Gryffindor den Pokal wieder! Laila tätschelte dem immer noch flennenden Wood den Kopf und genoss den Jubel der Zuschauer eine Weile, bis Wood sich wieder von ihr löste und sie dem Rest der Mannschaft auf den Boden folgten. Das Gefühl als Angelina ihr den Pokal reichte, war einfach unglaublich und nun standen auch Laila Tränen in den Augen.
Etwa eine Woche später lag Laila mit einem gebrochnen Bein und einem gestauchten Handgelenk im Krankenflügel, was das Resultat aus einem Streit mit Draco Malfoy war, bei dem sie unglücklich auf eine Treppenstufe geknallt und die restlichen 10 Stufen hinunter gerollt war. „Grüßt Hagrid von mir" ,meinte sie zu ihren drei Freunden, die nach dem Besuch bei ihr zu Hagrid, dem Wildhüter, wollten. „Klar" ,meinte Harry und folgte Ron und Hermine zur Tür. „Bis morgen" ,rief sie den Dreien nach, die gerade unter Harrys Tarnumhang verschwanden.
Als Laila am nächsten Morgen aufwachte, musste sie verwundert feststellen, dass drei weitere Betten im Krankenflügel besetzt waren. Und aus diesen drei Betten ruhten die Blicke von Ron, Hermine und Harry auf ihr. Laila setzte sich ein wenig auf und schaute fragend zurück. Dann begannen die drei abwechselnd zu erzählen, was in der Nacht passiert war. Wie der Hund, welcher sich später als Sirius Black herausgestellt hatte, sie angegriffen hatte und Ron mit sich durch einen Geheimgang unter der Peitschenden Weide gezogen hatten und Hermine und Harry ihm gefolgt waren. Wie Lupin dann zu ihnen gestoßen war, sich mir nichts dir nichts auf Blacks Seite gestellt hatte, wie heraus gekommen war, dass er ein Werwolf war, wie Snape mitten in Blacks Erklärung geplatzt war und Harry, Ron und Hermine ihn gleichzeitig mit einem Entwaffnungszauber erledigt hatten. Dann hatte sich herausgestellt, dass Rons Ratte, Krätze, der vermeintliche Tote Peter Pettigrew war und dieser der eigentlich Geheimniswahrer der Potters war und sie verraten hatte. Lupin und Black wollten ihn umbringen, doch Harry war dagegen und so wurde Pettigrew nur gefesselt. Gemeinsam mit dem immer noch bewusstlosen Snape machte sich die Truppe auf den Weg zum Schloss.
„Wir sind natürlich sofort zu Dumbledore und haben ihm alles erzählt" ,berichtete Hermine weiter, „Dann kam Fudge dazu und wir mussten alles noch einmal erzählen. Fudge hat die Dementoren her bestellt, damit sie Pettigrew ihren Kuss geben, der einem Menschen die Seele entzieht." Laila lief bei dieser Beschreibung ein Schauer über den Rücken. Ein Mensch ohne Seele? „Na ja" ,meinte Harry, „Und dann hat uns Madam Pomfrey hier hergeholt. Wir sollten uns ausruhen, dass wäre sicher anstrengend gewesen. Sirius ist immer noch bei Dumbledore." Harry blickte nachdenklich über den Rand seines Betts an die Wand, irgendetwas schien ihn zu beschäftigen. „Dumbledore wollte übrigens noch mit dir reden" ,meinte Ron zu Laila gewandt, „Keine Ahnung warum. Meinte du sollst in sein Büro kommen, sobald du hier raus kannst."
Also machte sich Laila gegen Abend, als Madam Pomfrey sie endlich aus dem Krankenflügel entließ, gleich auf den Weg zu dem Wasserspeier im 7. Stock, der zu Dumbledores Büro führte. Dort blieb sie stehen. Sie kannte das neue Passwort nicht... sie war schon ewig nicht mehr in Dumbledores Büro gewesen. Das letzte Mal lag schon mehr als ein Jahr zurück.
Sie wollte gerade zurück zum Krankenflügel laufen, denn Harry, Ron oder Hermine kannten es bestimmt, sie waren ja erst gestern bei Dumbledore gewesen, als jemand hinter sie trat und „Rückwärtswürgende Teufelszungen" murmelte. Sofort ging der Wasserspeier auseinander und machte den Weg zu der Treppe frei. Erschrocken drehte Laila sich herum und hinter ihr stand Sirius Black. Allerdings sah er ein wenig anders aus, als auf den Fotos im Tagespropheten. Er sah nun nicht mehr heruntergekommen, zerzaust und abgemagert aus, sondern hatte sich frisch gewaschen, rasiert und sich die Haare geschnitten. Fast hätte sie ihn nicht erkannt.
„Nach dir" ,meinte er, seine Stimme hörte sich auch nicht mehr so krächzend an, wie Ron sie beschrieben hatte, und machte eine Handbewegung zur Treppe. Laila ging die ersten drei Stufen auf die Treppe und Black folgte ihr, dann fuhr sich die Treppe von alleine aufwärts und wenig später standen sie vor einer Tür.
Black klopfte und wenig später bat Dumbledore sie herein. Er schien nicht sonderlich erstaunt darüber, dass Black Laila nach drinnen folgte und bat beide sich doch zu setzen. „Laila, du kennst Sirius sicher schon aus dem Tagespropheten. Aber es gibt einiges, das weder der Tagesprophet noch du wissen könnt" ,meinte Dumbledore, „Deine Freunde werden dir sicher schon erzählt haben, was gestern Nacht passiert ist, aber-" „Albus, ähm, ich würde ihr das gerne selbst sagen" ,unterbrach Black ihn. „Natürlich" ,meinte dieser und überließ Sirius das Wort.
„Nun, ähm..." ,wand Black sich an Laila und wusste scheinbar nicht so recht, wie er anfangen sollte, „Ich nehme an, du hast keine Ahnung, wie deine Mutter vor der Heirat mit Nachnamen hieß?" Laila schüttelte verwirrt den Kopf, was hatte denn das jetzt damit zu tun? „Abby Black" ,sagte Sirius leise, fast flüsternd und Laila schaute ihn mit großen Augen an. „Black? Aber dann... sie... du?" ,stotterte sie. „Sie war meine Schwester. Neben mir die Einzige aus der ganzen Familie, die zu ihrer Schulzeit in Gryffindor war. Als sie dann Scott Adams, deinen Vater, einen muggelstämmigen Zauberer, heiratete, war sie beim Rest der Familie unten durch. Niemand sprach mehr über sie, außer mir. Ich hab sie immer gemocht" ,erzählte Black und wurde dabei immer leiser „Sie war die Einzige aus der Familie, die immer zu mir gehalten hat. Und dann, kaum das du 9 Monate alt warst, ..."
Nun brach er endgültig ab, aber Laila konnte sich denken, was er hatte sagen wollen. Doch das interessierte sie gar nicht, sie wusste, dass Voldemort ihre Eltern getötet hatte. „Das... das heißt, du bist mein Onkel?" ,fragte sie immer noch vollkommen verwirrt. Sirius nickte. „Oh... das, wow" ,nuschelte Laila und wusste noch nicht so recht, was sie davon halten sollte. Sie musste sich erst noch daran gewöhnen, dass Sirius Black kein Massenmörder und Anhänger Voldemorts war, sondern ihr Onkel. „Nun, ähm... ich habe es Harry auch schon angeboten" ,sprach Black weiter und räusperte sich, „Nun... aber, ähm, vielleicht möchtest du auch... ähm, bei mir wohnen?"
Laila riss die Augen auf und starrte Sirius an. „Also, ähm, wenn du nicht möchtest..." ,stotterte er. „Nicht wollen? Bist du bescheuert? Natürlich will ich!" Nun war es an Sirius seine Nichte anzustarren. „Wirklich?" ,fragte er noch einmal nach und sie nickte. „Es wird noch eine Weile dauern, bis dein Name wieder reingewaschen ist, Sirius" ,mischte Dumbledore sich nun wieder ein und richtete sich in seinem Stuhl auf, „So lange sollten so wohl Laila als auch Harry bei ihren jetzigen Familien bleiben. Aber ich denke spätestens Mitte der Ferien sollte sich das erledigt haben. Nun, ich denke ihr könnt nun gehen." Sirius und Laila erhoben sich, verabschiedeten sich von Dumbledore und gingen hinaus.
Als die Beiden wieder unten vor dem Wasserspeier standen, starrten sie sich eine Weile schweigend an, bis Sirius sich räusperte und etwas aus seinem Umhang zog. „Das hier wird dir sicher gefallen" ,meinte er und reichte ihr ein kleines, dickes Fotoalbum, „Sind Fotos von deiner Mum und deinem Dad und ihren Freunden und so..." Laila strich vorsichtig mit den Fingern über den ledernen Einband und wusste nicht was sie sagen sollte. Noch nie hatte sie irgendwelche Fotos von ihren Eltern gesehen und an die Zeit vor ihrem Tod konnte sie sich nicht mehr erinnern. Dankbar sah sie Sirius an und fiel ihm kurzer Hand um den Hals.
„Danke" ,murmelte sie und löste sich wieder von ihm, „Was wirst du jetzt machen?" „Nun, erst mal was ordentliches essen" ,meinte Sirius mit einem Grinsen, „Und dann nach Hause gehen und ein bisschen aufräumen. Nicht, dass ihr einen Schock bekommt, wenn ihr zu mir kommt." Laila seufzte, sie konnte es immer noch nicht begreifen... Sie würde in einem richtigen Zaubererhaus wohnen mit ihrem Onkel und Harry. Das war... Wahnsinn!
„Nun, wir sehen uns dann in ein paar Wochen" ,lächelte Sirius und schien sich mächtig zu freuen endlich wieder unter der Gesellschaft von Menschen zu leben. Was man auch verstehen konnte, da er ja 12 Jahre lang nur Dementoren zu sehen bekommen hatte und ab und an mal den Zauberminister. Laila konnte sich ein Grinsen kaum verkneifen, während sie nickte. „Ja, ich freu mich schon" ,stimmte sie ihm zu. „Wo soll ich dich abholen kommen?" ,fiel es Sirius gerade noch ein und er wirbelte noch einmal herum. Laila nannte ihm die Adresse und Sirius nickte. „Gut, ich schick dir vorher ne Eule. Bis dann, Laila" ,meinte Sirius und verabschiedete sich mit einem kurzen Winken. Dann verschwand er hinter der nächsten Ecke. Laila schaute noch eine Weile auf den Punkt, wo er verschwunden war, bevor sie sich auf den Weg zum Gryffindorturm machte.
Der Gemeinschaftsraum war voller Leute und so wollte Laila gleich weiter nach oben in den Schlafsaal, doch eine Hand schlang sich um ihr Handgelenk und hielt sie zurück. Es war Harry. Noch bevor sie ihn fragen konnte, was er denn wollte, hatte er sie in eine ruhige Ecke gezogen und fragte sie, ob Sirius es ihr gesagt hätte. „Du wusstest, dass er mein Onkel ist?" ,empörte sich Laila. „Mhm. Er hat's mir gestern gesagt, aber er wollte es dir unbedingt selbst sagen. Darum hab ich's dir nicht gesagt. Und?" „Was und?" ,fragend starrte sie Harry an, aber dann wurde es ihr schon selbst klar, „Ach... ob ich auch bei ihm wohnen werde? Mhm. Er hat's mir angeboten... und wer würde da schon nein sagen?" Sie grinsten sich einen Moment an, dann wurde Harry ernst. „Meinst du wir halten das aus, uns auch noch den ganzen Sommer auf der Pelle zu hocken?" Einen Moment glaubte Laila tatsächlich, dass er die Frage ernst gemeint hatte und wollte schon antworten, als er den Mund zu einem Grinsen verzog und zwinkerte.
„Haha, fast wäre ich drauf reingefallen" ,meinte sie und knuffte ihn leicht in die Seite. „Ich hab's gesehen. Aber was hast du da eigentlich?" ,meinte Harry und deutete auf das Lederbuch in ihrer Hand. „Oh. Das hätte ich fast vergessen. Hat Sirius mir geben, ist ein Fotoalbum." „Von deinen Eltern?" Laila nickte und strich dabei erneut über den braunen Ledereinbund. Sie platzte fast vor Neugierde, aber sie wollte sich die Fotos nicht hier anschauen, wo alle dabei zusehen konnten. Harry verstand dies sofort, auch ihm war es so gegangen, als Hagrid ihm ein Fotoalbum seiner Eltern geschenkt hatte. „Na, dann... Gute Nacht, Laila" ,meinte er und ging wieder hinüber zu Ron und Hermine.
Laila tauschte ihren Umhang gegen einen Schlafanzug, legte sich auf ihr Bett und zog die Vorhänge zu. „Lumos" ,murmelte sie und sofort begann ihr Zauberstab zu leuchten. Erneut griff sie nach dem Fotoalbum und schlug es mit zitternder Hand auf. Auf der 1. Seite fand sie ein Foto von sich selbst, als sie wohl etwa ein halbes Jahr alt war. Sie musterte ihr 12 ½ Jahre jüngeres Selbst einen Moment, wie es wild umher strampelte, bevor sie weiter blätterte.
Auf der nächsten Seite war ein Hochzeitsfoto. Eine kleine, schlanke Frau mit langem schwarzen Haaren winkte ihr und lächelte sie freudig an. Laila war sofort klar, dass das ihre Mutter war, denn sie sah genauso aus wie sie selbst – bis auf die Augen. Denn die Augen funkelten in einem tiefen grün, während Lailas Augen hellblau waren. Und genau diese leuchtend blauen Augen strahlten ihr aus dem Gesicht ihres Vaters entgegen, der einen Arm um ihr Mutter geschlungen hatte. Scott Adams war groß gewachsen, sportlich, hatte straßenköterblondes Haar und eine etwas zu groß geratenen Knubbelnase. Er lächelte ihr entgegen und dabei bildeten sich kleine Grübchen, wie bei Laila selbst. Ewig starrte sie auf das Bild, bis sie mit einem Lächeln auf den Lippen einschlief.
Als sie am Morgen aufwachte, spürte sie jeden ihrer Knochen, da sie wohl irgendwie total verkrüppelt da gelegen hatte. Leise schob sie den Vorhang beiseite, stieg aus dem Bett und streckte sich erst mal ein wenig. Dann ging sie vorsichtig, um die anderen nicht zu wecken, zum Fenster und schaute hinaus. Doch Nebel versperrte ihr die Sicht auf das Schulgelände, es war scheinbar noch sehr früh. Sie schnappte sich das Fotoalbum und stieg damit auf Zehenspitzen die Treppen in den noch leeren Gemeinschaftsraum hinunter.
Dort zog sie sich einen der roten Sessel an ein Fenster, dass sie öffnete um frische Luft in den Raum zu lassen und ließ sich drauf fallen. Erneut schlug sie das Fotoalbum auf, diesmal auf der dritten Seite. Auf diesem Foto erkannte sie ihre Eltern, Sirius und Professor Lupin, außerdem erinnerten sie die schwarzen Strubelhaare des vierten Manns und die grünen Augen der anderen Frau stark an Harry. Das waren also James und Lily Potter.
Sie blätterte weiter. Das nächste Foto war blindlings in die Hochzeitsgesellschaft hineinfotografiert. Plötzlich bemerkte Laila aus den Augenwinkeln, wie ein Schatten hinter sie trat und schrak auf. Sie verrenkte ihren Kopf, wobei ihre Wirbel laut knackten, um sehen zu können, wer hinter ihr stand. Es war Wood der sie aus seinen braunen Augen ansah. Er ging etwas in die Knie um ihr über die Schultern und somit in das Fotoalbum schauen zu können.
„Das sind ja meine Eltern" ,stellte er fest und deutete auf ein Pärchen, das links neben Sirius und Lupin stand, „Was ist das für ein Foto?" Laila antwortete nicht gleich, schaute sich lieber erst mal Woods Eltern genauer an. Die Frau war klein und rundlich, hatte rote Haare (ob sie wohl mit den Weasleys verwandt war?) und gräuliche Augen und hatte mit Oliver äußerlich nicht viel gemeinsam. Dafür sah sein Vater aus, als wäre er ihm aus dem Gesicht geschnitten. Beide waren groß und sportlich, hatten kurze braune Haare, braune Augen und dieses süße Lächeln. Wood stupste sie unsanft gegen die Schulter und Laila blickte erneut auf.
„Hm?" ,fragte sie, „Oh, das ist von der Hochzeit meiner Eltern. Sirius hat mir das Album geschenkt. Dein Vater sieht dir übrigens verdammt ähnlich." Wood zuckte mit den Schultern: „Ja, das sagt jeder. Ähm... was ich eigentlich fragen wollte: Kommst du auch zur Quidditch- Weltmeisterschaft im Sommer? Mein Dad hat uns die Karten schon vor ein paar Wochen besorgt. Das wird so Hammer!" „Ähm, nein... ich glaub nicht, dass ich mir das leisten kann" ,nuschelte Laila und klappte das Album zu. Wenn Wood einmal mit Quidditch anfing, würde er nicht so schnell wieder aufhören. Und wirklich, er zog sich einen Sessel zu ihr hin, ließ sich darauf fallen und quatschte sie zu, bis der Gemeinschaftsraum sich langsam zu füllen begann.
Die letzte Woche ging schnell vorbei und Laila war froh, dass sie alle Prüfungen bestanden hatte, selbst in Geschichte der Zauberei, obwohl sie immer glaubte sich kein Wort merken zu können, das aus Professor Binns' Mund kam und Zaubertränke, denn sie hatte schon befürchtet, dass Snape sie, Harry, Ron und Hermine mit Absicht durchfallen lassen würde, denn Snape hasst Harry abgrundtief und somit auch alle, die es wagten mit Harry befreundet zu sein. Beim Abschiedsfest, die Große Halle leuchtete in Rot und Gold, da Gryffindor den Hauspokal zum dritten Mal hintereinander gewonnen hatte, schlugen Laila und die anderen sich noch mal richtig den Bauch voll, bevor es am nächsten Morgen mit dem Hogwarts- Express Richtung Heimat ging.
„Ron pass doch auf" ,rief Laila, als sie aus dem Zug steigen wollten, „Ich flieg noch raus!" Vor ihr waren ein paar 1. Klässler, die sich nur langsam vorwärts bewegten und hinter ihr schob Ron sie vorwärts. „Ich kann doch auch nichts dafür... das sind die hinter mir" ,rief Ron zurück, „Wart, ich halt dich fest." Doch dazu war es schon zu spät, Laila landete gerade mit den Knien und Händen auf dem Bahnsteig. Langsam richtete sie sich wieder auf und wischte den Dreck von ihren aufgeschürften Händen ab. Dann besah sie sich ihre Knie. Ihre Jeans hatte jetzt am rechten Knie ein großes Loch, das den Blick auf ihr blutendes Knie freigab und am linken Hosenbein war sie ziemlich abgewetzt.
„Hier" ,meinte Hermine, die inzwischen samt Harry und Ron neben ihr stand und reichte ihr ein Taschentuch. „Danke" ,murmelte Laila, während sie ihr Knie damit abtupfte. Gemeinsam gingen die Vier durch das große Tor zurück in die Muggelwelt, die restlichen Weasleys folgten ihnen. Draußen warteten schon Mrs. und Mr. Granger, Molly und Arthur Weasley, eine Betreuerin aus Lailas Heim und, mit einigem Abstand, auch die Dursleys. „Ich kann immer noch nicht fassen, dass ich sie in ein paar Wochen los bin. Für immer" ,meinte Harry und grinste zufrieden. Mrs. Weasley kam auf sie zugelaufen und knuddelte sie alle der Reihe nach durch, Mr. Weasley und Hermines Eltern schüttelten ihnen die Hand. Nachdem sich auch die vier Freunde von einander verabschiedeten hatten, folgte Laila der Betreuerin zum Auto. ‚Nur noch ein paar Woche', dachte sie, ‚Dann sehe ich Harry und Sirius schon wieder.'
