3. Kapitel – Das Trimagische Turnier
Die letzte Ferienwoche bei Sirius war viel zu schnell rumgegangen und nun saßen Laila und Harry schon mit Ron und Hermine in einem Abteil für sich allein im Hogwartsexpress. Die letzte Woche hatten sie größtenteils in der Eingangshalle von Grimmauldplatz Nr. 12 verbracht und diese verschönert. Sie hatten alle Bilder von Sirius Verwandten abgehängt, bis auf das von seiner Mutter hinter dem Vorhang, denn dieses hatten sie einfach nicht herunter bekommen, und hatten neue, ähnlich denen im Wohnzimmer, aufgehängt. Außerdem hatten sie überall neue Lampen befestigt, geputzt und Sirius hatte die Tapeten mit einem Wisch eines Zauberstabes gereinigt, sodass die Halle nun in völlig neuem Glanz erschien. Nur die alte Holztreppe knarrte noch bei jedem Schritt leise.
Harry und Laila waren gerade mit ihren Beschreibungen von Sirius' Haus fertig, als der Süßigkeitenwagen vorbeikam und sie sich Berge von Süßigkeiten bestellten, die sie allerdings im Nu verschlungen hatten. „Wer wohl der neue Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste wird?" ,fragte Ron, während der auf einer Gummischlange herumkaute. „Keine Ahnung" ,meinte Harry, „Aber besser als Lupin ist er sicherlich nicht." „Nun wartet es doch erst mal ab" ,mischte sich Hermine ein.
„Endlich wieder Quidditch" ,wechselte Laila das Thema. „Oh ja" ,rief Harry, „Aber hoffentlich hat Wood nicht schon wieder neue und längere Trainingsstunden angesetzt." „Er will doch nur den Pokal wieder gewinnen." „Das schafft ihr auch so" ,mampfte Ron und stopfte sich den Rest eines Schokofrosches in den Mund. „Bestimmt nicht" ,schnarrte eine kalte Stimme an der Abteilungstür. Laila wusste auch ohne auf zuschauen, dass Draco Malfoy mit Crabbe und Goyle dort stand. „Ach ja? Und warum nicht?" ,fragte Laila und blickte Malfoy hasserfüllt an, „Haben die Slytherins endlich einen ordentlichen Sucher?" Malfoy erwiderte ihren Blick herablassend und tat so, als hätte er nichts gehört. „Nicht doch, Adams... sag bloß ihr habt es noch nicht gehört?" Ron sprang auf, bereit jeden Moment seinen Zauberstab zu zücken. „Was gehört?" ,fragte er. „Na, gerade du solltest es doch wissen. Dein Vater arbeitet doch im Ministerium oder nicht, Weasley? Aber ist wohl ein zu kleiner Fisch, als dass man ihm so was verraten könnte. Mein Vater weiß es schon lange." „Du meinst deinen muggelquälenden Todesser-Vater, Malfoy?" ,mischte sich nun auch Harry ein und sprang ebenfalls auf. Malfoys graue Augen funkelnden hasserfüllt auf und er zückte seinen Zauberstab, Crabbe und Goyle drohten mit den Fäusten. Harry und Ron zogen ebenfalls ihre Zauberstäbe. Laila behielt ihren – Ahorn und Phönixfeder, 7 Zoll- jedoch in der Tasche und schob die zwei Jungs zurück. Sie warf Malfoy einen letzten grimmigen Blick zu und knallte ihm dann die Tür so heftig vor der Nase zu, dass der ganze Zug erzittern zu schien. „Warum" ,brummte Ron, „Warum hast du mich ihn nicht fertig machen lassen?" „Bist du bescheuert? Malfoy würde kaum das wir im Schloss angekommen sind, plärrend zu einem Lehrer, wahrscheinlich Snape, laufen und wir hätten schon Strafarbeiten am Hals, bevor das Schuljahr überhaupt angefangen hat" ,seufzte Laila, „Willst du das vielleicht?" Ron schüttelte den Kopf.
Erst gegen Abend kamen sie am Bahnhof von Hogsmeade an von wo aus sie mit den pferdelosen Kutschen weiter nach Hogwarts fuhren. Hermine, Ron, Harry und Laila, die sich eine Kutsche teilten, beneideten die Erstklässler, die mit Hagrid über den See fahren mussten nicht gerade. Das Wetter war elend, es regnete wie aus Kübeln und ein kalter Wind fegte über das Land. Selbst die Kutschen kamen nur langsam und beschwerlich vorwärts. Wasser spritzte immer wieder fast hoch bis zu den Fenster und sie waren froh, als sie endlich vor den Mauern von Hogwarts anhielten. Schnell liefen sie nach drinnen und ließen sich neben Ginny, Fred, George und Wood am Gryffindortisch fallen.
„Hundswetter" ,beschwerte sich George und schüttelte Wasser aus seinen langen roten Haaren. „Uäh, George, als ob ich nicht schon nass genug wäre" ,meckerte Laila, die das ganze Wasser abgekommen hat und schlug George auf den Oberarm. „Na, da macht doch das bisschen Wasser auch nichts mehr aus" ,meinte er und haute zurück. Die beiden schlugen, knufften und hauten sich, während die anderen Gryffindors sie grinsend beobachteten. „George, au! Nicht so fest" ,rief Laila, als George sie in den Bauch gekniffen hatte. „Tut mir Leid" ,grinste George und startete eine Kitzelattacke um Laila entgültig fertig zu machen.
Laila, die furchtbar kitzlig war, was George natürlich wusste, fing lauthals anzulachen und versuchte seine Hände wegzuschlagen, hatte jedoch keine Chance. „George... hör... auf... bitte" ,keuchte sie zwischen zwei Lachern. Doch dieser zeigte kein Erbarmen und hörte erst auf, als Dumbledore sich erhob und sie mit einem Lächeln zum Schweigen brachte, wobei sein Blick auf George und Laila ruhte. Mit einem ‚pff' ditshte Laila George auf den Kopf, bevor sie ihren Umhang wieder zurecht zog und sich ordentlich hinsetzte. Die Erstklässler standen nun in einer Reihe vor den Haustischen und Professor McGonagall brachte den dreibeinigen Stuhl und den alten Hut herein. Als McGonagall ihn auf den Stuhl gelegt hatte, öffnete sich ein Riss direkt über der Krempe und der Hut sang ein Lied:
Eintausend Jahr und mehr ist's her,
seit mich genäht ein Schneiderer.
Da lebten vier Zauberer wohl angesehn;
Ihre Namen werden nie vergehn.
Von wilder Heide der kühne Gryffindor,
der schöne Ravenclaw den höchsten Fels erkor.
Der gute Huffelpuff aus sanftem Tal,
der schlaue Slytherin aus Sümpfen fahl.
Sue teilten einen Wunsch und Traum,
einen kühnen Plan, ihr glaubt es kaum-
junge Zauberer gut erziehn,
das war von Hogwarts der Beginn.
Es waren unsere Gründer vier,
die schufen diese Häuser hier
und jeder schätzte eine andere Tugend
bei der von ihm belehrten Jugend.
Die Mutigsten zog Gryffindor
bei weitem allen andern vor;
für Ravenclaw die Klügsten waren
alleine wert der Lehrerqualen.
Und jedem, der da eifrig lernte,
bescherte Huffelpuff reiche Ernte.
Bei Slytherin der Ehrgeiz nur
stillte den Machttrieb seiner Natur.
Es ist vor langer Zeit gewesen,
da konnten sie noch selbst verlesen,
denn sie würden ja nicht ewig leben.
's war Gryffindor, des Rates gewiss,
der mich sogleich vom Kopfe riss.
Die Gründer sollten mir verleihn
von ihrem Grips 'nen Teil ganz klein.
So kann ich jetzt an ihrer statt,
sagen, wer wohin zu gehen hat.
Nun setzt mich rasch auf eure Schöpfe,
damit ich euch dann vor mir knöpfe.
Falsch gewählt hab ich noch nie,
weil ich in eure Herzen seh.
Nun wollen wir nicht weiter rechten,
ich sag, wohin ihr passt am besten.
Die Aufteilung schien ewig zu dauern, die Reihe der Erstklässler wollte nicht kürzer werden und das, obwohl Laila und die anderen schon am Verhungern waren. „Wie lange dauert das denn noch?" ,stöhnte Fred, als gerade Dennis Creevery, der Bruder von Colin Creevery, Harrys größtem Verehrer, aufgerufen wurde und sein Magen knurrte laut dabei, „Ich sterbe vor Hunger." „Gryffindor" ,brüllte der Hut und der kleine Dennis vergaß fast ihn abzusetzen und stolperte auf seinem Weg zum Gryffindortisch mehrmals.
Es schien Ewigkeiten bis der Hut nach ‚Whitby, Kevin' endlich verstummte und Dumbledore sich erneut erhob. „Wird auch Zeit" ,knurrte Ron und griff nach Messer und Gabel. „Ich habe nur zwei Worte zu sagen" ,verkündete Dumbledore am Lehrertisch, „Haut rein." Sofort füllten sich die goldenen Schüssel mit Essen und Ron lud sich so viel es ging auf seinen Teller. Auch die anderen hauten ordentlich rein, während der Fast Kopflose Nick, der Hausgeist von Gryffindor, ihnen mitteilte, dass Peeves, der Poltergeist, mal wieder Ärger in der Küche gemacht hatte. „Was hat er denn angestellt?" ,fragte Ron mampfend. „Och, das Übliche" ,sagte der Fast Kopflose Nick achselzuckend, „Verwüstung und Chaos. Überall lagen Töpfe und Pfannen herum. Die ganze Küche schwamm in Suppe. Hat die Hauselfen fast zu Tode erschreckt-" Plötzlich fing Hermine anzuhusten, sie hatte ein Stück von ihrem Rinderfilet verschluckt und schmiss nun auch noch ihren Becher mit Kürbissaft um. Ron klopfte ihr auf die Schultern und Laila schenkte Hermine nach. „Hier gibt es Hauselfen?" ,fragte Hermine nachdem sie sich wieder beruhigt und einen Schluck getrunken hatte und starrte Nick entsetzt an, „In Hogwarts?" „Natürlich" ,meinte dieser, „Mehr als in jedem anderen Hause Britanniens, glaub ich. Über hundert." „Aber... aber sie werden doch bezahlt?" ,fragte Hermine weiter, „Sie kriegen Urlaub, oder nicht? Und sie sind krankenversichert und bekommen eine Rente?" Unter dem lauten Gegluckse von Nick fiel ihm sein Kopf zur Seite, da die Halskrause heruntergerutscht war. „Krankversicherung, Rente?" ,gluckste er weiter, nachdem er seinen Hals wieder auf dem Kopf befestigt hatte, „Hauselfen wollen sich nicht krankschreiben lassen und auch nicht in Rente gehen!"
Daraufhin beschloss Hermine in den Essstreik zu gehen und ließ sich von keinem ihrer Freunde überreden, weiter zu essen. „Hermine, hör mal..." ,versucht es Ron zum dritten Mal, „Selbst wenn du dich zu Tode hungerst, kriegen sie keinen Urlaub!" „Sklavenarbeit" ,murmelte Hermine immer wieder, „Sklavenarbeit!" In der Zwischenzeit war der erste Gang verschwunden und auf den Tellern und Schüsseln erschien der Nachtisch. Ron bot Hermine alle möglichen Sachen an, doch sie lehnte immer wieder ab. Also gab er auf und stopfte sich selbst mit Siruptorte, Schokopudding, Schokokuchen und allem anderen was auf dem Tisch stand voll. Auch Harry langte noch einmal kräftig zu, doch Laila war satt und schaffte nicht mehr als ein wenig Schokopudding.
Als die letzten Krümel des Nachtischs verschlungen und die Teller leer gefegt waren, erhob sich Dumbledore von neuem. „So" ,sagte er lächelnd, „Nun, da wir alle gefüttert und gewässert sind, muss ich noch mal um eure Aufmerksamkeit bitten und euch einige Dinge mitteilen. Mr. Filch, der Hausmeister, hat mich gebeten, euch zu sagen, dass die Liste der verbotenen Gegenstände in den Mauern des Schlosses für dieses Jahr erweitert wurde und nun auch Jaulende Jojos, Fangzähnige Frisbees und Bissige Bumerangs enthält. Die vollständige Liste zählt, soviel ich weiß, etwa 437 Gegenstände auf und kann in Mr. Filchs Büro eingesehen werden, falls jemand sie zu Rate ziehen will."
Bei seinen letzten Worten zuckten seine Mundwinkel nach oben und er musste sich ein Grinsen schwer verkneifen. „Wie immer" ,fuhr er fort, „Möchte ich euch daran erinnern, dass der Wald auf dem Schlossgelände für Schüler verboten ist, wie auch das Dorf Hogsmeade für alle Schüler der ersten und zweiten Klasse. Ich habe zudem die schmerzliche Pflicht, euch mitzuteilen, dass der Quidditch- Wettbewerb zwischen den Häusern dieses Jahr nicht stattfinden wird."
„Was" ,keuchten Harry und Laila. Fred und George starrten Dumbledore entsetzt an und schickten ein stummes Flehen in seine Richtung, Wood jedoch war vor Schreck von der Bank geplumpst und saß perplex auf dem kalten Steinboden der Großen Halle. „Was?" ,rief er, „Das ist nicht ihr Ernst! Das kann nicht ihr Ernst sein!" Laila musste ein Lachen unterdrücken und half Wood wieder auf die Sitzbank. Seine Hände zitterten und er brabbelte vor sich hin, dass das nur ein Witz war. „Nun ist aber gut" ,fuhr Laila ihn an, „Lass ihn doch erst mal ausreden." Wood verstummt und Dumbledore fuhrt fort.
„Danke Miss Adams" ,meinte er mit einem Zwinkern, „Tut mir Leid Mr. Wood, aber Quidditch gibt es wirklich erst wieder im nächsten Jahr. Der Grund ist eine Veranstaltung, die im Oktober beginnt und den Lehrern das ganze restliche Schuljahr viel Zeit und Kraft abverlangen wird – doch ich bin sicher, ihr werdet alle viel Spaß dabei haben. Mit größtem Vergnügen möchte ich ankündigen, dass dieses Jahr in Hogwarts-"
Doch Dumbledore konnte ihn nicht sagen, was Hogwarts dieses Jahr haben würde, denn in diesem Moment gab es einen ohrenbetäubendes Donnergrollen und die Flügeltüren der Großen Halle schlugen krachend auf. Ein Mann trat ein, er war auf einen langen Stock gestützt, der bei jedem Schritt ein lautes Klong durch die Halle hallen ließ und war in einen langen schwarzen Reiseumhang gehüllt. Er schüttelte das Wasser aus seiner grauweißen langen Haarmähne und ging auf den Lehrertisch zu. Ein Blitz ließ das Gesicht des Mannes erhellen. Es war völlig vernarbt, jeder Millimeter schien von Narben verfurcht und der Mund des Mannes war eine klaffende Wunde, welche sich schräg über das Gesicht zog, außerdem fehlte auch ein großer Teil seiner Nase. Aber besonders seltsam waren seine Augen. Das eine war klein und dunkel, das andere war rund, groß und leuchtete in stählernem Blau. Es bewegte sich unentwegt in seiner Höhle, zuckte herum, drehte sich nach innen oder blickte manch einen Schüler scharf an.
Er ging auf den Schulleiter zu und hielt ihm die vernarbte Hand entgegen. Dumbledore schüttelte sie und sie unterhielten sich einen Moment flüsternd. Dann setzte sich der Fremde auf den einzigen freien Platz am Lehrertisch neben Dumbledore und begann die Würstchen auf dem Teller mit dem Rest seiner Nase zu beschnüffeln.
„Ich möchte euch eueren neuen Lehrer in Verteidigung gegen die dunklen Künste vorstellen" ,verkündete Dumbledore, „Professor Moody." Niemand außer Dumbledore selbst und Hagrid klatschen und sie hören auch bald wieder auf, da sich ihr leises Klatschen in der Stille erbärmlich mager anhörte. Die Schüler waren wie gebannt von Moodys Anblick und starrten ihn an. „Moody?" ,wisperte Fred, „Mad-Eye Moody?" George nickte. „Yepp. Das muss er sein. War mal Auror müsst ihr wissen" ,erklärte er dann Harry, Hermine und Laila.
„Ein ganz Großer" ,meinte Fred zustimmend, „Bis er... nun ja, ein wenig verrückt wurde." Laila beobachtete Moody, der gerade einen Flachmann aus seinem Umhang zog, der dabei verrutschte. Sie konnte ein Holzbein mit Klauenfuß entdecken und erschauerte. Dann räusperte sich Dumbledore erneut und fuhr fort: „Wie ich eben erwähnte, werden wir in den kommenden Monaten die Ehre haben, Gastgeber einer sehr spannenden Veranstaltung zu sein, eines Ereignisses, das seit über einem Jahrhundert nicht mehr stattgefunden hat. Mit allergrößtem Vergnügen teile ich euch mit, dass dieses Jahr in Hogwarts das Trimagische Turnier stattfinden wird." „Sie machen Witze" ,rief Fred laut. Dumbledore gluckste zufrieden, so als hätte er wirklich einen Witz gemacht und die Schüler lachten. „Ich mache keine Witze Mr. Weasley. Obwohl, da fällt mir einer ein..." ,doch bevor er den Witz erzählen konnte, räusperte sich Professor McGonagall vernehmlich.
„Ähm- aber vielleicht ein andermal... nein..." ,sagte Dumbledore, „Wo war ich stehen geblieben? Ah ja, das Trimagische Turnier... nun, einige von euch werden nicht wissen, worum es bei diesem Turnier geht, und ich hoffe, dass die anderen mir verzeihen, wenn ich es kurz erkläre, sie können ja inzwischen weghören." Laila dachte nicht daran wegzuhören und hang förmlich an Dumbledores Lippen, als er ihnen erzählte, dass das Turnier erst mal vor etwa 700 Jahren statt gefunden hätte. Es war ein freundlicher Wettstreit zwischen drei der größten europäischen Zauberschulen – Hogwarts, Beauxbatons und Drumstrang. Die Schule wechselten sich alle fünf Jahre als Gastgeber ab und jede Schule stellte einen Champion, der sie verrat und drei gefährliche und schwierige Aufgaben bewältigen musste. Dann jedoch war die Todesrate beträtliche gestiegen und das Turnier wurde eingestellt. „Todesrate?" ,flüsterte Hermine erschrocken. Doch niemand hörte ihr zu, allen waren von der ersten Sekunde an von diesem Turnier begeistert und wollten mit machen. Keiner machte sich groß Gedanken über Todesfälle, die schon ewig zurück lagen. „Es gab im Laufe der Jahrhunderte mehrere Versuche, das Turnier wieder einzuführen" ,fuhr Dumbledore fort, „Doch keiner davon war sehr erfolgreich. Nun allerdings hat unsere Abteilung für Magische Spiele und Sportarten beschlossen, dass die Zeit reif ist für einen neuen Versuch. Den ganzen Sommer über haben wir uns alle Mühe gegeben, dafür zu sorgen, dass diesmal kein Champion in tödliche Gefahr geraten kann.
Die Schulleiter von Beauxbatons und Drumstrang werden mit ihren Kandidaten engerer Wahl im Oktober hier eintreffen und der Ausscheidungskampf für die drei Champions wird an Halloween stattfinden. Ein unparteiischer Richter wird entscheiden, welche Schüler geeignet sind, im Trimagischen Turnier für den Ruhm ihrer Schule anzutreten und das ausgesetzt Preisgeld von tausend Galleonen zu gewinnen. Zwar weiß ich, wie begierig ihr alle darauf seid, den Trimagischen Pokal für Hogwarts zu holen, doch die Leiter der teilnehmenden Schulen haben gemeinsam mit dem Zaubereiministerium beschlossen, in diesem Jahr eine Altersbegrenzung für die Bewerber festzusetzen. Nur Schüler, die volljährig sind- das heißt 17 Jahre oder älter-, erhalten die Erlaubnis sich am Wettbewerb zu beteiligen. Dies ist ein Schritt-" Doch Laila bekam, obwohl Dumbledore nun ein wenig lauter sprach, nicht mit was das für ein Schritt das war, denn einige Schüler hatten angefangen laut und empört zu murmeln. Die Weasley Zwillingen schien mächtig sauer und starrten Dumbledore an. Sie hatten Laila und Harry zugezischte, dass sie auf jeden Fall mit machen würde.
Als Dumbledore zu Ende gesprochen hatten, verließen die Schüler die Große Halle. „Das können sie nicht machen" ,beschwerten George und Fred sich, während sie mit Ginny, Hermine, Laila, Harry und Ron nach oben gingen. „Wer soll denn dieser unparteiische Richter überhaupt sein?" ,fragte Harry. „Keine Ahnung" ,meinte Fred, „Aber den werden wir schon irgendwie austricksen. Ein paar Tropfen Alterungstropfen werden genügen. Ihr macht doch auch mit oder?" Bei diesen Worte huschte Hermine, die hinter den Zwillingen gelaufen war, schnurstracks an ihnen vorbei und Ginny folgte ihr. Fred blickte zu Ron, Harry und Laila, die sich ernsthaft Gedanken machten, ob sie es nicht auch versuchen sollten. „Ich weiß nicht" ,meinte Ron, „Wäre schon cool. Aber ich glaube, dazu können wir noch nicht genug. Sie suchen sicher, wen älteres als..." „Harry, Laila?" ,fragte George. Die beiden zuckten mit den Schultern. „Weiß nicht" ,meinte Harry, „Cool wär's schon..." „Quatsch" ,sagte Fred zu der fetten Dame und sie schwang beiseite.
Als Laila in ihrem Himmelbett oben im Schlafsaal der Mädchen aus der 4. Klasse lag, die Vorhänge zugezogen, dachte sie noch einmal darüber nach beim Turnier mitzumachen. Wenn Fred und George einen Trick fanden, diesen Richter auszutricksen, würde sie wohl mitmachen... jedenfalls wenn Ron und Harry es auch machten. Auf Hermine brauchte sie bestimmt nicht zu zählen, die würde so was nie und nimmer machen. Aber warum denn nicht? Sie würde es nicht zum Schulchampion schaffen, aber der Kick es wenigstens zu probieren war sicher schon groß genug.
Dann schlief sie ein und träumte, davon wie der unparteiische Richter, den sie allerdings nicht sehen konnte, laut ihren Namen ausrief. „Laila Adams" ,wiederholte Dumbledore ein wenig ungläubig, „Nun eigentlich ist sie zu jung..." Aber Dumbledore konnte nichts machen und so wurde Laila der Hogwarts- Champion und kämpfte gegen die beiden Schüler, in ihrem Traum nur zwei verschwommene Gestalten, von Drumstrang und Beauxbatons. Und sie gewann! Sie schaffte alle drei Aufgaben und war dabei noch wesentlich besser als die beiden 3 Jahre älteren Schüler aus den anderen Schulen. Die gesamten Hogwartsschüler, selbst die Slytherins, schienen ihr zu zujubeln, als sie einen großen Pokal, den Trimagischen Pokal, in die Höhe hielt und strahlte. Dumbledore und die anderen Richter gratulierten ihr zu dieser hervorragenden Leistung und Laila lächelte ein wenig zu überheblich (wie sie sich später dachte). Dann kam das gesamte Gryffindor- Quidditchteam auf sie zustürmt und sie verschwand in einem Knäuel aus Armen. Sie strahlten allesamt sowie damals, als sie den Quidditchpokal gewonnen hatten. Dann hievten sie Laila auf ihre Schultern und trugen sie eine Ehrenrunde lang durch das Stadion. Laila konnte nur glücklich die Arme nach oben reisen und strahlen. Ihr Preisgeld überließ sie den Weasleys.
Als sie am nächsten Morgen aufwachte, wusste sie natürlich, dass das alles nur kühne Spinnerein waren, doch ein schöner Traum war es allemal gewesen. Sie zog sich an und ging mit Hermine nach unten zum Frühstück. Die beiden Jungs saßen schon unten am Tisch und begutachteten miesepetrig ihre neuen Stundenpläne. Wood reichte den beiden Mädchen die ihrigen und wand sich dann wieder seinem Toast zu. Hermines Stundenplan hatte, da sie Wahrsagen und Muggelkunde abgewählt hatte, nun wieder normale Ausmaße und Lailas war identisch mit dem von Harry und Ron, da sie damals exakt die selben Fächer gewählt hatten.
„So übel ist er doch gar nicht" ,wollte Laila die Jungs aufmuntern, „Heute erst mal Kräuterkunde mit den Huffelpuffs... und dann Pflege magischer Geschöpfe mit..." „Den Slytherins" ,fiel Ron ihr ins Wort, „Wann werden wir die nur endlich los?" „Und heute Mittag Doppelstunde Wahrsagen" ,stöhnte Harry, „Wie oft sie wohl diesmal meinen Tod voraussagen wird?" Hermine stopfte munter ihren Toast in sich hinein und meinte zu Harry, er hätte lieber Arithmantik wählen sollen, wie sie. „Du isst ja wieder" ,stellte Ron fest. „Ja, ich bin zu dem Schluss gekommen, dass es bessere Wege gibt, um..." „Ja, klar und außerdem hattest du Hunger" ,grinste Ron frech. Als sie mit Essen fertig waren, machten sie sich auf den Weg nach unten zu Kräuterkunde.
Der September und Oktober zog dahin und außer den Unterrichtsstunden bei Professor Moody passierte nicht viel interessantes. Mad-Eye Moody hatte ihnen die unverzeihlichen Flüche gezeigt und den Imperius- Fluch sogar an ihnen selbst ausprobiert. Die meisten Schüler taten alles, was er ihnen befahl: hüpften auf Tische, tanzten Ballett oder sangen schwachsinnige Lieder.
Doch Harry und Laila hatten, zu ihrer eigenen Verwunderung, den Dreh sofort raus. Eine Stimme in ihrem Kopf sagten ihnen, dass es völliger Blödsinn war, was Moody von ihnen verlangen und je mehr sie auf diese Stimme lauschten, desto lauter wurde sie und hielt sie davon ab, das zu tun, was Moody ihnen sagte. Allerdings machten sie dadurch auch einige schmerzhafte Erfahrungen. Laila zum Beispiel hatte das Treppengeländer hinaufklettern sollen, doch die Stimme in ihrem Inneren hatte Moody widersprochen. Lailas Körper war hin und her gerissen, zwischen den zwei Befehlen und krachte schließlich gegen das Geländer. Harry hatte auf den Tisch springen sollen und bei ihm war es ähnlich verlaufen. Doch Moody hatte nur ‚Sehr gut!' gerufen und sie es immer wieder probieren lassen, bis sie den Fluch schließlich ganz abschütteln konnte. Sowohl Harry als auch Laila humpelten immer noch ein wenig.
Ach ja, etwas war doch noch passiert. Hermine hatte B.ELFE.R gegründet. Eine Hauselfen- Befreiungsaktion, die außer ihr, Harry, Ron und Laila, die nur dabei waren, damit Hermine nicht beleidigt war, nur sehr weniger Mitglieder zählte. Neville, z.B., hatte nur mitgemacht, damit Hermine ihn endlich in Ruhe ließ und ihn nicht jedes Mal böse anstarrte, wenn sie an ihm vorbei kam.
Nun war es Freitag, der 30. Oktober und heute würden die Schüler aus Beauxbatons und Drumstrang kommen. Was das beste daran war, war das der Zaubertrankunterricht eine halbe Stunde früher aufgehört hatte. Nun standen sie mit all den anderen Schülern aus Hogwarts vor dem Schloss und warteten, darauf, dass die fremden Schüler anreisen würden. Wir würden sie kommen? Besen? Der Zug? Doch schnell wurden sie eines besseren belehrt. Um Punkt sechs Uhr tauchte etwas am Himmel auf und alles näher kam, konnte Laila eine von goldenen elefantengroßen Pferden gezogene fliegenden Kutsche erkennen, die schließlich wenige Meter neben Hagrids Hütte Halt machte. Eine Junge sprang aus der Kutsche und ließ eine Treppe von der Tür herab, dann hielt er die Tür weit auf. Einen Moment später trat eine riesige Frau heraus, in etwa so groß wie Hagrid, gefolgt von etwa 12 Schülern, die ihre dünnen Umhänge fest um sich gewickelt hatte. Die Frau eilte auf Dumbledore zu und wechselte leise ein paar Worte.
„Folgt mir... wir gehen 'inein" ,rief sie ihren Schülern zu und sie gingen an den Hogwartsschülern vorbei hinein in die große Halle. Kaum, dass die Beauxbatons im Schloss verschwunden waren, ertönte ein grollendes Geräusch aus Richtung des Sees. Die Köpfe wirbelten herum und Laila konnte einen geisterhaften Mast aus dem See steigen sehen, gefolgt von einem eben so geisterhaft aussehendem großen Schiff. Als das Schiff völlig aus dem Wasser aufgetaucht war, wurde eine Planke zum Land gelegt und ein hochgewachsener schlanker Mann kam, gefolgt von etwa neun Schülern zu ihnen herüber. Neben ihm lief in Pelzmantel und Mütze gehüllt ein großer Junger, der ein wenig zu watscheln schien. „Harry" ,quietschte Ron, „Harry, das ist Krum! Viktor Krum!" Laila hatte es im selben Moment erkannt wie Ron und auch Harry schien ihn erkannt zu haben. „Oh mein Gott!" ,flüsterte Ron, als Krum an ihnen vorüber ging, „Ich wusste gar nicht, dass er noch zur Schule geht." „Oh Ron" ,seufzte Hermine, „Er ist doch nur ein Quidditchspieler!"
