G.N.: Alles ihrs, nichts meins. Außer meine SLASH- Hoffnungen.

Sechs Tage sind wirklich schnell. Also für meine Verhlätnisse. Ich hoffe, ihr seht das nicht anders ;) Eure Reviews freuen mich sooo, danke, danke, danke dafür. Fühl mich sehr geehrt, dass es euch gefällt.

Amunet (Wooow! Danke für so viel Lob! Das bedeutet mir sehr viel.), Meta-Capricorn (Ja, Malfoy ist eben ein kluges Kerlchen. Hehe.), Nici Black (Kalter Entzug? Untreu? - Tu's nicht! Ich beeile mich.), schu12 (Ja, ja...mitschmacht), Giftschnecke (Ja, er is ne explosive Mischung.), Noire (Kein Problem, fühl mich geehrt. Aber wo finde ich die Sprüchesammlung denn? ), Maja-chan (Idiot? Inwiefern? verwirrt bin), Vanilla Cherry (Siehe Nummer Vier. Aber es freut mich, dass du wieder reviewst ;)), Schattenengl (Danke!), BloodyDevil 239 (Nein, es ist noch nicht bald Schluss eg Ja, Harry und Draco werden sich noch ähm öfters unterhalten.), Amidala85 (Er glaubt, dass Draco den alten Sponsor ruiniert hat, um nachzurücken.), araglas16 (Danke fürs zitieren. Ja, dieses Kapitel ist länger.), SweetVanilla (Danke!), Mitsuki-Chin (Ich beeile mich. ;)), sweet-girlie (Naja, es werden nicht sooo viele.) und Nie-chan (Ah, jemand der Mitleid mit ihr hat. Sehr nett von dir. ;)) DANKE AN EUCH!

Noch ein paar zusätzliche Informationen über und zur Geschichte, die mir immer wieder auffallen und eigentlich nur Kleinigkeiten sind:
1. Emmeline (ich liebe diesen Namen...E-m-m-e-l-i-n-e. Klingt fantastisch) heißt absichtlich Vane und Vance. Sie ist nicht die Hexe, die im fünften Band am Anfang vorkommt.
2. Die WM findet ungefähr in einem Monat statt. Ein oder zwei Wochen mehr oder weniger, da leg ich mich nicht so fest.
3. Harry und Draco sind Anfang zwanzig (wobei Harry fast ein Jahr älter ist).
4. Voldemort ist tot. Wie er gestorben ist, kann sich jeder selber aussuchen. Malfoy ist kein Todesser mehr, aber Harry glaubt es natürlich. Sltyherin sind alle böse...blablabla. Aber Todesser gibt es noch immer, denn mit dem Tod des "Anführers"stirbt janoch lange nicht die Idee. Leider.

When The Sin Met Quidditch

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Die wenigsten Dinge enden so gut, wie sie beginnen

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In dieser Nacht plagten mich ein sehr seltsamer Traum und viele, unendlich viele wirren Gedanken.

Ich stand im Quidditchstadion, fertig angezogen für das große Spiel und zittrig vor Aufregung. Die Tribünen waren dunkel und obwohl ich kein Geschrei hörte, wusste ich, dass das Stadion gestopft voll war und alle nur noch auf den Anpfiff warteten. Ich wunderte mich wo die anderen steckten und ärgerte mich, dass ich als einziger am Feld stand. Dann kam Malfoy auf mich zu. Allerdings ein elfjähriger Malfoy.

Natürlich konnte ich mich nicht mehr daran erinnern, wie er wirklich ausgesehen hatte, aber wie das so ist, ich wusste es eben.

„…Ich kann dir da behilflich sein…", sagte der kleine Malfoy leise und streckte seine Hand aus. Ich ergriff sie. „Wo sind denn die anderen?", fragte ich und sah mich verwirrt um. Er drückte meine Hand fest an seine schmale Brust und redete ungerührt weiter. „Es sind unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind, Harry."

Dann schreckte ich plötzlich aus meinem Traum auf und lag verschwitzt am Rücken, Arme und Beine von mir gestreckt. Im ersten Moment glaubte ich noch immer zu träumen, doch als mein Blick von meinem Wecker (es war halb zwei oder fünf, ich hatte meine Augen zusammengekniffen) über das gekippte Fenster bis hin zu meinen eigenen Füßen wanderte, wusste ich, dass ich wach war.

Ich dachte an Malfoys hageres, ungesund blasses Gesicht und seine dazu unpassend tiefe Stimme (Also die Stimme, die er jetzt hatte. Ich konnte mich beim besten Willen nicht mehr an seine echte Stimme als Elfjähriger erinnern.), mit der er mit Hilfe versprach. Mir schauderte bei dem Gedanken, dass ich seine Hand genommen hatte. Wenn ich mir vorstelle ihn jetzt anzufassen, wurde mir schlecht.

Potters Gefühle bestimmen seine Fähigkeiten.

Was wusste er schon, verzogener Bastard.

Er hatte doch genauso viel Ahnung von mir, wie von Quidditch.

Also eine ganze Menge, flüsterte eine samtige Stimme in meinem Kopf und ich drückte mein Gesicht in meinen warmen Polster. Nein, Williams hatte Unrecht. Er war vielleicht ein guter Trainer und hatte ein Auge für Talente, aber er kannte Malfoy nicht so gut wie ich ihn kante. Er hatte nicht seine arrogante kleine Fresse gesehen, als er im zweiten Jahr ins Team gekommen war, weil Daddy ihn eingekauft hatte. Er hatte Malfoy nie fliegen sehen.

Malfoy flog wie…wie ein kleiner verwöhnter Mistkerl eben fliegt.

Anmaßend und arrogant. Über allen und den Blick abwertend auf seine Mitspieler gerichtet. Er hätte sich nie die Finger schmutzig gemacht oder irgendeine Emotion in seine Bewegungen gelegt. Er war nur im Team um mir zu schaden. Um mir zu zeigen, wie viel Geld und Macht er hatte. Er hätte wahrscheinlich am liebsten die ganze Zeit eines Spiels damit verbracht mich mit Klatschern abzuschießen und vom Besen zu stoßen.

Ich bekam keine Luft mehr und drehte mich wieder auf den Rücken.

„Verdammter Malfoy…"

Für wen hielt er sich, dass er mir etwas über Leistungssteigerung erzählen konnte. Für wen hielt er sich, dass er über mich bestimmen durfte. Über meine Art zu fliegen und zu gewinnen. Und für wen verflucht hielt er sich, dass er sich in mein Leben drängte, einfach so ungebeten und wieder da war…wieder da, um mir zu schaden und mir weh zu tun…mich leiden zu lassen…

Ich schloss die Augen und zwang mich, mich nicht in irgendwas reinzusteigern.

All die Jahre hatte nichts an meinem Hass gegenüber Malfoy geändert.

Wahrscheinlich lag es daran, dass ich ihn schon so lange hasste, dass es einfach keine Möglichkeit mehr gab das loszuwerden und es schon ein Teil von mir war. Eine alte Gewohntheit, die man schon so lieb gewonnen hat, dass man gar nicht mehr ohne sie kann. Wobei ich nicht Malfoy lieb gewonnen hatte, sondern nur die allgemeine Abneigung gegen ihn.

Also – zusammenfassend gesagt: Entweder ich kündigte meinen Job und trat Malfoy kräftig in…oder ich ertrug ihn schweigend und lebte mit andauerndem Bluthochdruck bei seinem Anblick. Beides wollte ich nicht. Beides war falsch.

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Es wäre gelogen zu sagen, dass das all meine Gedanken in dieser Nacht gewesen waren.

Die anderen waren – peinlich. Peinlich für mich, Harry Potter. Und peinlich für mich, als erwachsener Mann, der es eigentlich besser wissen sollte.

Sie war ja nicht meine erste Freundin.

Verdammt.

Ich verdrängte sie bis halb sechs.

Bis dahin war ich mit den Hasstiraden und gedanklichen Verwünschungen an Malfoy gut über die Runden gekommen. Aber ab halb sechs wurde es kritisch, denn mir ging der Stoff aus. Und es ist ja nicht so, dass Gedanken sich wirklich beeinflussen lassen. Man kann zwar versuchen, sie zu verscheuchen, aber es gelingt nur sehr selten und ich würde fast behaupten nie.

Im einen Moment denkst du noch ans Frühstück. An den Kühlschrank, vielleicht. Und dann – ohne Vorwarnung ist sie da. Und du bemühst dich sie wegzuschieben und den Orangensaft zurückzuholen, doch zum einen ist sie stärker und zum anderen willst du es ja gar nicht wirklich. Du willst im Selbstmitleid baden und dich selbst darin bestätigen, dass du verdammt noch mal recht hattest und sie kindisch war und die drei Mädchen keine Groupies und dass der Ball tatsächlich auf ihrer Seite liegt und dass sie sich melden sollte. Sie. Sie. Sie.

Eben. Ich versuchte sie zu verdrängen und je mehr ich es versuchte, desto mehr verkrampfte ich mich auf das Thema.

Schließlich war es sieben und ich dachte es wäre eine vernünftige Zeit aufzustehen (vor allem da ich um acht im Stadion sein musste). Ich hoffte, sie hätte eine Nachricht hinterlassen, während ich geschlafen hatte, doch dem war nicht so. Natürlich würde ich ihr nicht nachlaufen. Wenn sie mich anrufen wollte (um sich zu entschuldigen, natürlich), dann war das gut, wenn nicht – ihr Pech!

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„Zu spät, Potter.", begrüßte mich Williams ärgerlich und schloss hinter mir die Tür zum Besprechungsraum. Die anderen sechs saßen schon im volkschultypischen Sitzkreis. Sie sahen alle irgendwie ausgeruht aus. Ich setzte mich auf den letzten leeren Stuhl. „Aber du hast Glück. Mr. Malfoy-"

„Du musst ihn nicht so nennen, wenn er nicht im Raum ist.", sagte Watts langsam und streckte seine Beine aus.

„Nenn ihn doch Arschgesicht, Saftsack oder…"

„Bastard…", half ich aus.

„Genau. Nenn ihn doch lieber so. Das würde uns allen gut tun, Coach.", sagte Emmeline, die heute wieder gute Laune zu haben schien. Sie sah Williams lange in die Augen, bis er den Blickkontakt geschlagen abbrach. Er schüttelte den Kopf und trat wieder an seine Tafel, die er immer zum Besprechen von Taktiken verwendete. „Was ich sagen wollte, Potter. Der Grund warum hier augenscheinlich so fröhliche Stimmung herrscht-" Er sah uns missmutig an. Ich sah mich um.

Emmeline sah glücklich aus und ihre Augen strahlten, aber das war die meiste Zeit so. Doch auch James lächelte versonnen und hatte seine Hand auf ihr Knie gelegt. Ralph und Max hatten mehr Farbe im Gesicht als gestern. Sogar Watts schien für seine Verhältnisse euphorisch. Nur Mike war – beleidigt.

„– ist der, dass Malfoy (Nein, Vane ich nenne ihn bestimmt nicht Bastard.) unseren Termin aus einem dringenderen Grund absagen musste. Er entschuldigt sich. Das heißt, er hat nicht gesagt, dass es ihm Leid tut, aber ich nehme es an. Schon aus Höflichkeit sollte man sagen, dass es einem Leid tut, auch wenn das gar nicht stimmt. Auf jeden Fall. Wir sehen ihn erst am Montag wieder."

„Ein Malfoyfreies-Wochenende.", lächelte Emmeline mir zu.

„Was für ein wichtigerer Termin denn?", fragte ich.

„Ich weiß es nicht.", sagte Williams schulternzuckend, „Und es interessiert mich auch nicht. Wir haben wichtigeres zu tun. Also los Leute, noch mal von vorne. Nach dem Anpfiff…"

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„Lies vor!"

„Potters Stimmungen bestimmen seine Fähigkeiten. Manchmal scheint er durchaus konzentriert und beinahe talentiert, doch dann sieht er den Schnatz direkt vor seinem Besen nicht. Er muss an seiner Professionalität arbeiten und lernen, dass Quidditch sein Job ist und kein Hobby und wenn er seinen Job behalten will, sollte er seine Gefühle nicht am Spielfeld ausleben.", wiederholte ich widerwillig.

„Und?", fragte Hermione, „Hat er Recht?"

„Natürlich hat er nicht Recht.", grinste Ron und riss mir den Zettel aus der Hand. Wir saßen in meiner Küche. „Professionalität? Ha!"

Hermione schien zu zweifeln.

„Na ja. Hin und wieder ist jeder mal unkonzentriert." Sie sah Rons Blick. „Aber eigentlich sind deine Gefühle ja deine Stärke, Harry. Was bringt es dir schließlich, wenn du verbissen nach dem Schnatz suchst statt auf deine Intuition zu hören? Außerdem hattest du mit deiner Methode bis jetzt immer Erfolg." Sie zwinkerte mir aufmunternd zu.

„Aber wir reden hier doch noch immer von Malfoy.", sagte Ron unnachgiebig, „Dem dürfen wir nicht Recht geben!"

„Das ist keine Frage von Sympathie.", erklärte Hermione genervt, „Wenn er Recht hat…ein wenig Recht hat", fügte sie schnell hinzu, als sie mein Gesicht sah, „dann hat das nichts mit ihm persönlich zu tun. Er hat Harry objektiv beurteilt und ehrlich gesagt überrascht es mich, dass er so professionell klingt."

„Aber es ist M-a-l-f-o-y. Außerdem klingt…beinahe talentiert…nicht sehr objektiv. Welcher beinahe talentierte Idiot kommt schon ins englische Nationalteam, hm? Ich glaube ja das ist nur wieder einer von Malfoys zahlreichen – und doch immer wieder zum scheitern verurteilten Versuche – Harry klein zu kriegen. Er hat schon in der Schule versucht dir das Leben schwer zu machen, Kumpel."

„Und wann hat er es je geschafft?", pflichtete ich Ron bei, „Ich meine, warum kauft er sonst ein Nationalteam?"

Hermione prustete in ihre Tasse. „Also bitte – ihr glaubt doch nicht, dass Malfoy ein millionenschweres Team kauft nur um dir eins auszuwischen. Ihr beide leidet unter Verfolgungswahn. Nicht alles auf der Welt hat mit Harry zu tun! Ich meine, Malfoy ist erwachsen…vielleicht ist er im Gegensatz zu euch klüger und verschwendet seine Zeit nicht mehr mit dummen Streichen und Wer-nervt-wen-am-meisten-Spielchen."

Ron und ich sahen uns an.

„Aber Malfoy hasst Harry. In der Schule war Harry alles, was Malfoy nicht war. Beliebt, gut im Quidditch…" Ich schluckte hart. Das war genau die Beschreibung, die Sirius ihm einst über das Verhältnis Snapes zu seinem Vater gegeben hatte. Ich wollte nicht so sein wie Sirius und Snape. Eigentlich nur nicht so wie Snape.

„Jetzt übertreibst du aber.", sagte ich eher kleinlaut. „Malfoy war auch beliebt. In seinen Kreisen."

„Todesserkreisen.", sagte Hermione bedrückt, „Aber ja, er hatte Freunde. Überhaupt, du hast dir schon so viele Theorien zusammen gesponnen, Ron und wann hattest du je recht. Und er war auch nicht so schlecht im Quidditch, objektiv betrachtet. Harry war nur immer besser." Ich lächelte. „Danke, Mione."

„Kein Problem.", sagte sie, „Lass dich einfach nicht von Malfoy ärgern. Ihr seid beide erwachsen, also versuch das Problem wie ein Erwachsener zu handhaben und such keinen Streit. Ignorier ihn einfach. Mit etwas Glück verliert er schon nach der Meisterschaft die Lust an einem eigenen Team und auf Nimmer Wiedersehen, Frettchen."

„Dann brauchen sie aber wieder einen neuen Sponsor.", sagte Ron giftig.

„Das nächste Malfinden siejemand besseren.", sagte Hermione mit zusammengepressten Lippen. „Du wirst das nicht ewig aushalten müssen, keine Sorge, Harry.Und vielleicht-", fügte sie vorsichtig hinzu, „kannst du ja auch was von seinen Ratschlägen lernen!"

Ich starrte sie an.

„Zeit für einen Themenwechsel.", sprang Ron schnell ein. „Bills und Fleurs Wir-bekommen-in-neun-Monaten-ein-Baby- Party. Mione hat mir erzählt, dass du auch kommen willst. In Begleitung." Er grinste. Mir wurde recht flau im Magen. Ich hatte nun schon ein paar Minuten nicht mehr daran gedacht.

Ich atmete tief ein. „Ähm, ja. Aber es ist noch gar nicht sicher, dass sie kommt. Vielleicht muss ich auch arbeiten."

„Du weißt ja noch gar nicht wann sie stattfindet…", sagte Hermione und runzelte die Stirn.

„Na ja, sie muss in nächster Zeit eben immer viel arbeiten.", redete ich mich schnell raus, doch sie hatte mich schon erwischt. „Sie findet am Sonntag statt. Kein Mensch arbeitet an einem Sonntag. Sie ist doch auch eine Hexe, oder?"

„Ja, aber morgen ist sehr knapp…"

„Dann arbeitet sie am Sonntag garantiert nicht. Ich weiß, dass es etwas kurzfristig ist, aber da sie sowieso frei hat. Ihr geht doch nicht in die Kirche oder so. Oder gibt – gibt es einen anderen Grund warum sie nicht kommen könnte?" Ron und Hermione blickten mich beide fragend an.

„Nein…nein, wir werden morgen da sein. In Bills und Fleurs Haus, richtig?"

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Wir werden morgen da sein. Macht euch keine Sorgen. Ja sicher. Um elf. Klar. Wir werden nur Blumen mitbringen. Nein, nicht mehr. Mhm. Ich freu' mich auch schon. Ja, sie sich auch. Ja, ja, sie ist sehr nett. Ihr werdet sie mögen. Nein, wir wohnen nicht zusammen. Nein. Nein. Ich werde noch nicht so bald Vater. Ganz sicher. Hör jetzt auf damit, ja? Sag Ron, dass das nicht stimmt. Ja, sie verhütet. Ja. Ja, Hermione. Warum ist das wichtig? Ihr seht sie sowieso morgen. Hellbraun. Mir gefällt die Haarfarbe, danke. Ich muss jetzt aufhören, Hermione. Ja. Gut. Bis dann. Ich lege jetzt auf. Jetzt.

Nachdem Hermione mich angerufen hatte, verfiel ich in leichte Panik.

Ich erwog sogar einen Moment, eine fremde Frau mit hellbraunen Haaren auf der Straße mit Geld zu bestechen mich morgen zu begleiten. Doch ich fand letztlich, dass wäre nicht sehr charmant oder ehrlich oder nett. Aber die Zeit verging rasend schnell und ich war der Lösung meines Problems noch keinen Schritt näher. Das Telefon stand vor mir.

Ach, ich durfte kein Baby sein.

„Hallo?"

„Hallo. Ich bin's Harry." Schweigen. Ich biss mir auf die Zunge. Ich wusste ja, ich hätte nicht anrufen sollen.

„Hi, Harry.", sagte sie langsam. „Schön, dass du anrufst."

„Mhm. Wegen gestern –" Ich machte eine Pause, um ihr die Möglichkeit zu geben, als erste Entschuldigung zu sagen. Sie schwieg auch und ich hörte das Rascheln als sie den Hörer ans andere Ohr hielt. „Du weißt doch noch, was gestern war, oder? Das im Kino und als du einfach weggelaufen bist." Ich knallte den Hörer gegen meine Stirn. Erste Regel, nie Vorwürfe machen.

„Jaah.", sagte sie überraschend schuldbewusst. „Ich hätte nicht gedacht, dass dich das mit den Mädchen so stört." Ich starrte ins Leere. War das jetzt eine Entschuldigung oder ein weiterer Vorwurf? „Wie meinst du das?", fragte ich mit zusammengebissenen Zähnen.

„Na ja, ich hab vielleicht übertrieben."

Vielleicht?

„Mhm, vielleicht."

„Und das ich einfach weggelaufen bin, war auch nicht okay. Aber du hättest auch nicht gleich so beleidigt reagieren müssen, Harry. Ich meine, du bist bekannt und das ist ja nichts Schlechtes…"

„Kommt drauf an wofür.", antwortete ich. „Aber es tut mir auch leid. Ich hätte dich nicht anschreien dürfen."

„Schon in Ordnung. Ist jetzt zwischen uns alles wieder in Ordnung?"

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Anscheinend schon.

„Ich erinnere mich an Hermione Granger. Sie war die Jahrgangsbeste, nicht wahr? Komisch, dass sie nicht nach Ravenclaw gekommen ist…" Sie wickelte sich die Bettdecke um und stand auf. Ihre Silhouette war bezaubernd. Ich stützte meinen Kopf auf meinen Ellenbogen. „Aber sie schien mir ehrlich gesagt immer etwas streberhaft." Ich lachte. „Das war sie auch."

„Oh." Sie lächelte. „Und Ron Weasley…sagt mir gerade nichts. Also, natürlich wurde sein Name ein, zweimal im Tagesprophet erwähnt, aber ich wüsste nicht wie er aussieht…" Sie verschwand in die Küche und ich lehnte mich zurück. Zwei Menschen streiten sich und zwei Menschen vertragen sich wieder…und wieder…Ich bemühte mich nicht zu grinsen. Wie oft wir auch streiten würden, solange wir uns so wieder vertrugen, sah ich für diese Beziehung eine lange Haltbarkeit.

„Er hat rote Haare…und viele Geschwister.", rief ich und Sekunden später kam sie wieder in Zimmer geschwebt. Sie hielt zwei Tassen in der Hand und während sie mir eine gab, runzelte sie nachdenklich die Stirn. „Rote Haare? Hmmm…oh hat er eine Schwester, die Ginny heißt?"

„Genau."

„Oh ja, sie hat mir von ihm erzählt. Er hat sich immer so furchtbar über ihre Freunde aufgeregt.", sagte sie langsam und trank einen Schluck. Ich setzte mich aufrecht hin. „Ron regt sich hin und wieder über Kleinigkeiten auf. Aber du wirst sie sicher mögen. Und Ginny wird auch da sein…da hast du schon mal jemand, mit dem du dich unterhalten kannst…"

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Bills und Fleurs Haus war ein echtes Vorstadthäuschen mit perfekt gepflegten Gärtchen und kleinen Beetchen davor mit exakt identischen Rosenbüschen. Ein paar Treppen führten zu einer weißen Veranda auf der die wenigen Gäste sich bereits unterhielten. Die Tür stand weit offen und ich so konnte ich einen Blick auf die blendend weißen Möbel werfen. Bill trat auf uns zu und er hatte sich kein bisschen verändert. Noch immer schien er einen Faible für Lederklamotten (nein, nicht solche Lederklamotten) zu haben und auch der Ohrring mit dem Zahn baumelte noch an seinem Ohr.

„Hi, Harry. Freut mich, dass du gekommen bist." Er schüttelte uns beiden die Hand. „Und dass du so eine bezaubernde Dame mitgebracht hast." Mein Mund lächelte, doch meine Augen blieben starr auf Bill gerichtet. Er schien den Wink zu verstehen und nahm mir die mitgebrachten Blumen ab. „Hermione und Ron stehen da hinten. Amüsiert euch!"

„Wow.", flüsterte sie mir ins Ohr als Bill ins Haus eilte.

„Ja, er ist nett."

„Ich meinte seinen-"

„Ich weiß, was du gemeint hast.", sagte ich durch den dünnen Spalt meiner Lippen. Sie lachte und drückte sich an mich. „Tja, sowas kannst du als Mann eben nicht verstehen."

„Zum Glück.", murmelte ich halblaut. „Hey, ihr beiden." Ron und Hermione hielten bereits Gläser in der Hand und hatten sich anscheinend gerade über den perfekt gepflegten Garten unterhalten. Hermione sah sie einen Moment an, dann lächelte sie mit einem gruselig mütterlich glücklichen Ausdruck in den Augen. Als wolle sie sagen, gute Wahl, Harry.

„Darf ich vorstellen? Das sind Ron und Hermione, ich hab dir ja schon von ihnen erzählt." Sie gab beiden die Hand. „Ron, Hermione das hier ist meine Freundin." Als ich Rons Blick sah, wuchs ich noch mal fünf Zentimeter vor Stolz über sie.

„Wir haben gerade über Fleurs Blumen unterhalten. Es ist fantastisch wie sie das schafft. Würde mich nicht wundern wenn da ein kleiner Zauber nachgeholfen hätte.", sagte Hermione und betrachtete die Rosen nachdenklich. Ron zuckte die Schultern. „Vielleicht hat sie bloß ein gutes Händchen dafür. Veela Sache."

Hermione legte den Kopf schief. „Nicht alles was Fleur macht, ist eine Veela Sache."

„Aber sie ist doch eine Veela. Durch und durch magisch."

Ron", sagte Hermione würdevoll, „Sie ist keine Göttin. Sie ist nicht unfehlbar und es ist wirklich typisch, dass du sie verteidigst." Ron schnaubte. „Verteidigen? Das stimmt doch gar nicht. Du greifst sie nur immer gleich an. Genauso wie Ginny. Was habt ihr bloß gegen sie? Sie ist doch wirklich nett."

„Ich werde in der Küche helfen gehen.", antwortete Hermione, dann wandte sie sich uns beiden zu. „Entschuldigt mich bitte!" Sie eilte an uns vorbei ins Haus. Ron sah ihr mit offenem Mund nach. „Ich verstehe ihr Problem wirklich nicht."

Ich zuckte mit den Schultern. „Ich auch nicht. Fleur ist nett."

„Fleur ist eine Veela?", fragte sie plötzlich recht aggressiv und runzelte die Stirn.

„Ja, aber das hat absolut nichts mit-"

Sie starrte mich mit regelrechter Empörung an. „Ich hätte nicht gedacht, dass du so oberflächlich bist, Harry.", sagte sie und wandte sich um. „Ich werde mal sehen, ob ich auch irgendwie in der Küche helfen kann." Und weg war sie.

„Kannst du mir das erklären?", fragte Ron. „Fleur ist doch nett."

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Bis zum Mittagessen eine Stunde später hatten sich die beiden aber wieder beruhigt. Vielleicht lag es daran, dass sie eingesehen hatte, wie lächerlich sie sich verhalten hatten oder daran, dass Ron und ich Fleur keines Blickes würdigten (was schwer war) und stattdessen unsere gesamte Aufmerksamkeit den beiden widmeten (was nicht sehr schwer war). Wir saßen im Wohnzimmer und genossen (schweigend) Fleurs Kochkünste.

„Natürlich ist ein Bürojob nicht sehr berauschend.", erklärte sie gerade wobei ihre Hand, so dass niemand es sah, auf meinem Knie lag. „Aber ich brauche ihn um das Studium zu finanzieren. Ich wusste schon in Hogwarts, dass ich mal Ärztin werden wollte. Also, Muggelärztin und keine Heilerin. Irgendwie scheint mir die nichtmagische Variante reizvoller."

Fred schluckte schnell. „Stimmt es, dass Muggel Wunden zunähen? Unser Vater hat das mal versucht, aber ich konnte es nicht so recht glauben…" Er verzog das Gesicht zu einer Grimasse und sie lachte. „Ja, das ist bei Muggeln sogar üblich. Und es funktioniert in den meisten Fällen sehr gut.", fügte sie hinzu, als sie reihum die skeptischen Blicke sah. Hermione pflichtete ihr bei. „Das hab ich ihnen auch gesagt, aber für Zauberer muss es wirklich seltsam klingen."

„Es ist seltsam.", sagte George. „Und stimmt es, dass manche Patienten wochenlang diese weißen Dinge tragen?"

„Diese harten, die jucken.", sagte Fred.

„Achso. Ihr meint Gipse.", sagte sie und schien froh, dass alle so freundlich zu ihr waren. Und ich war froh, dass sie sich so gut mit allen verstand. „Ja, die bleiben meistens sechs Wochen oben. Und es juckt anscheinend so sehr, dass manche sogar mit Stricknadeln, Messern oder sonst was spitzem unter dem Gips kratzen. Keine gute Idee."

„Krank.", sagte Ron mit vollem Mund.

„In welchem Haus warst du denn?", fragte Hermione nach einer Pause in der sich Fred und George wohl bildlich vorstellten, selbst einen Gips zu tragen.

„Hufflepuff – und dafür schäme ich mich nicht.", sagte sie lachend.

„Seid ihr tatsächlich so langweilig, wie man immer behauptet?", fragte George direkt und erntete von Hermione, Ginny und mir dafür einen wütenden Blick. Doch sie schien es ganz locker zu nehmen. „Ja. Die meisten sind es. Stellt euch vor – manchmal haben wir die Vertrauensschüler zusammengetan und unter ihrer gewissenhaften Anleitung haben wir dann den Gemeinschaftsraum und die Schlafsäle geputzt. Das waren unsere Orgien."

Fred hustete ins Essen. „Geputzt? Freiwillig? – Aber Orgie find ich gut."

„Na ja, ich muss dazu sagen, dass ich nicht sehr begeistert davon war. Aber Orgie fand ich auch immer gut.", antwortete sie und alle lachten. Es war ein perfekter Moment und ich würde mich fast dazu versteigen zu sagen, es war ein perfekter Abend. Aber so etwas gibt es wahrscheinlich nicht. Perfektion herrscht nur eine Sekunde lang, wenn man Glück hat. Und auch dieser Abend hatte seinen – ähm Makel. Aber die wenigsten Dinge enden so gut, wie sie beginnen.

Mein Handy läutete und alle griffen in ihre Taschen um zu sehen ob es ihres war.

„Meins.", sagte ich und hob ab. „Ja?"

„Potter, du musst sofort herkommen. Wir haben einen – äh unangekündigten Termin. Schnell!" Ich war verwirrt. „Was, Coach? Ein Termin…aber wir haben doch erst am Montag…heute ist Sonntag und ich esse gerade..."

„Tja.", sagte Williams ungerührt. „Beeil dich!"

„Alles okay?", flüsterte Ron. Ich schüttelte den Kopf.

„Coach, kann man das nicht doch verschieben? Was ist denn überhaupt so dringend? Ich weiß ja, dass wir trainieren müssen, aber –"

„ICH HATTE AUCH FREI, KLAR, POTTER?", explodierte Williams plötzlich und ich hielt das Telefon von meinem Ohr weg. „TROTZDEM BIN ICH HIER, WEIL ES MEINE VERDAMMTE AUFGABE IST! ODER WILLST DU ETWA NICHT GEWINNEN? DU ARBEITEST GEGEN DEIN TEAM UND DEN SIEG, WENN DU DEINEN AR – " Es raschelte.

Die anderen am Tisch sahen mich fragend an und ich hielt den Hörer auf Armlänge.

„Potter, meine Zeit ist kostbar und ich will sie nicht mit deinem Herumgejammere verschwenden. In zehn Minuten bist du im Stadion oder…" Ich hörte Malfoy regelrecht grinsen. „…du weißt ja was sonst passiert…"

Mein Blut köchelte hoch. „Du kannst mich mal!", rief ich ohne nachzudenken.

„Als ob, Potter. Zehn Minuten." Dann legte er auf.

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t.b.c.?

Uuund? Wie fandet ihr's? Gut, okay, schlecht? Hm?