G.N.: Alles ihrs, nichts meins. Außer meine SLASH- Hoffnungen.
Haha. Diesmal waren es nur dreizehn Tage. Aber ich will mich nicht im Eigenlob suhlen, oder zumindest nur ein bisschen. Es freut mich natürlich wieder seeeehr, dass so viele Kommentare hinterlassen haben und ich knuddle jeden einzeln dafür. Bitte, behaltet das bei! Diese Kapitel habe ich aus zwei Gründen sehr gern, erstens es ist ziemlich lang geworden ist (ich würde fast behaupten, dass längste bisher) und zweitens weil ich endlich die letzte Szene mit Draco und der alten Lady einbauen konnte. Ich freue mich schon seit Wochen darauf, dass schreiben zu dürfen. (Nein, es ist keine Kussszene.)
Garfieldsg08, Mitsuki-Chin (Es hat keinen wichtigen Grund, ich fand es nur irgendwie lustig, weil ihr dadurch irgendwie Identität fehlt. Von wegen das namelose Grauen.), Silithiel (siehe oben ;)), Neara (Hass, Hass, Hass...so ein böses Wort. Stimmt aber irgendwie.), sweet-girli (Sehr bald wäre gelogen.), Anne (Merci.), Maia-May (Nur dreizehn Tage.), Maegwin (Noch eine Weile.), Meta Capricorn (Ich hab keine Ahnung wie lange das wird. Aber keine 100 Kapitel, versprochen.), zissy, Amunet (Wünschen wir uns das nicht alle?), Maja-chan (Schluss machen? Äh.), g.a. (Don't worry, be happy...lalalalala...), Zutzi alias Susi und schu12 (2x). Danke. Merci. Thanks. Gracias. Grazie.
When The Sin Met Quidditch
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Von Eifersucht und Niederlagen
Draco hasste es zu verlieren. Daher verlor er wahrscheinlich auch so selten.
Was früher Lucius in väterlich selbstverständlicher Manier gelöst hatte (Draco erinnerte sich stets lächelnd, an den Nachmittag an dem sein damaliges Kindermädchen unter Tränen aus dem Haus floh. Entlassen, weil sie ihm nicht erlaubt hatte mit Messer und Gabel zu essen. Oder der denkwürdige Abend an dem Draco acht Jahre alt wurde und ein weiteres Kindermädchen loswurde, in dem er sie der versuchten Brandstiftung bezichtigte.), übernahm nun er selbst mit der gleichen Strenge, Unempfindlichkeit und unheimlichen Erfolgsquote. Draco war also nicht nur boshaft, sondern auch erfinderisch.
Und er würde beide Eigenschaften brauchen um Henry Fetcher zu vernichten.
Er verließ rasch Henrys Büro und noch auf dem Weg aus dem Ministerium griff er nach seinem Handy in der Innentasche seines Anzugs. Er drückte die Kurzwahltaste und es dauerte keine fünf Sekunden bis sich eine freundliche ältere Frauenstimme meldete.
„Guten Tag. Dr. Andres' Kanzlei. Was kann ich für Sie tun?"
„Hier spricht Draco Malfoy. Ich muss dringend mit Miss Andres sprechen." Er eilte durch die Eingangshalle auf einen Kamin zu.
„Sie ist gerade beim Mittagessen, Mr. Malfoy. Kann ich etwas ausrichten?"
„Nein. Ich werde sie persönlich aufsuchen.", knurrte Draco ins Telefon und legte auf. Dann griff er mit einer Hand in die Flohpulverschale und trat in den Kamin. Der war ziemlich verdreckt und so hielt er seinen Umhang angewidert hoch. Verdammtes Ministerium. Dann rief er die Straße, in der sich die Anwältin Maria Andres mit drei anderen Kollegen eine Kanzlei teilte. Sie war die einzige, die ihm noch helfen konnte.
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Den nächsten Tag blieben wir wundersamerweise von Malfoy verschont.
Die Wirkung war erstaunlich.
Max und Ralphi schienen wieder etwas mehr Farbe im Gesicht zu bekommen.
Emmeline was wieder das Leben selbst. Sie spielte voller Begeisterung und hochkonzentriert, genauso wie James, der den Klatscher an jenem besonders guten Abend sogar mit der Hand fing. (ich beobachtete mit gewisser Besorgnis, dass er den Schlägerarm immer wieder wechselte).
Und auch ich schien mich wie nach einer hartnäckigen Verkühlung zu erholen. Williams lief zu voller Form auf, als er uns vollkommen neue Spielzüge zeigte (und sie schwungvoll pantomimisch darstellte) und uns schließlich eine Stunde früher Schluss machen ließ. "Genug für heute! Ihr wart SEHR GUT! Wenn ihr so bei der Meisterschaft spielt, dann haben wir den Pokal schon so gut wie in der Tasche."
Wir wunderten uns die ganze Zeit in der Umkleide über dieses Kompliment.
„Es liegt alles an Malfoy.", sagte James weise und zog sich nach der Dusche wieder an. „Wir alle haben unsere Motivation wieder! Wenn der dunkle Schatten Malfoy nicht über uns hängt, bringen wir viel bessere Leistungen." Wir ignorierten Mikes Gestöhne.
„Dunkler Schatten?", fragte ich.
„Mehr oder weniger. Auf jeden Fall spielen wir viel…entspannter, wenn uns der Bastard nicht im Nacken sitzt und überwacht. Ich meine – seine Ratschläge mögen gut sein, aber auf die könnte ich verzichten, wenn Amas wieder der stille Sponsor sein könnte."
„Die Betonung liegt auf still.", sagte Max. „Habt ihr das Interview mit ihn gelesen? Wenn ihr mich fragt, stimmt da was nicht. Jahrelang schwimmt er förmlich im Geld und dann Schlag auf Schlag – in wenigen Monaten ist er das ganze Geld los…das geht doch gar nicht."
„Er ist wahrscheinlich ein Säufer, der das ganze Geld im Casino verprasst hat.", sagte Mike boshaft und packte seine Tasche zusammen um zu gehen.
„Dich hat keiner gefragt!", sagte James, ohne ihn anzusehen, aber mit deutlicher Schärfe in der Stimme.
„War auch nicht nötig.", erwiderte Mike, „Ich nehme an, ihr ignoriert es einfach und hofft niemand bemerkt es – aber jeder von euch, sogar Potter, hält sich an Malfoys Ratschläge! Max sieht jetzt auch über seine linke Schulter und beginnt richtige Taktiken bei seinem Spiel zu entwickeln, Vane scheint sich endlich mal auf einen Klatscher zu konzentrieren und glaub nicht, dass es mit entgangen ist, dass du immer wieder den Arm wechselst. Warum ihr euch alle so gut fühlt? Weil ihr gut spielt. Warum ihr gut spielt? Wegen Malfoy!" Er lächelte triumphierend.
„Halt die Klappe und geh Malfoy die Schuhe ablecken."
Mike grinste nur und verließ die Umkleiden.
Keiner sagte ein Wort, doch alle dachten das gleiche.
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CHRISTIAN AMAS, 46 EHEMALS ERFOLGREICHER MULTIMILLIONÄR UND BESITZER DES ENGLISCHEN QUIDDITCHNATIONALTEAMS SPRICHT ERSTMALS UND EXKLUSIV IN DER HEXENWOCHE ÜBER DEN PLÖTZLICHEN BANKROTT, SEIN NEUES LEBEN UND SEINE PLÄNE UM ZURÜCK AN DIE SPITZE ZU KOMMEN…
HW: (Wir sitzen in einem kleinen Café in der Innenstadt Londons. Mr. Amas erscheint in einem schlichten schwarzen Anzug ohne Krawatte. Er sieht müde aus, aber bemüht sich um ein Lächeln, als er sich zum Interview setzt.) Guten Tag, Mr. Amas. Wir freuen uns, dass Sie sich so spontan zu einem Interview bereit erklärt haben. Nach der Zwangsräumung ihrer Villa, wo wohnen Sie nun?
CA: Vorerst wohne ich im Hilton. Die Frage ist, wie lange mein Geld dafür noch ausreicht.
HW: Wie viel ist ihnen geblieben?
CA: Lächerlich wenig, vielleicht ein paar tausend Galleonen. Ja, ja ich weiß, dass klingt nach viel, aber glauben Sie mir in der Oberliga verlässt man für tausend Galleonen nicht einmal das Bett.
HW: Ihr Absturz geht die letzten Wochen ohne Unterbrechung durch die Medien. Es gibt mittlerweile hundert Theorien über ihren Konkurs und eine ist haarsträubender als die andere. Zum Beispiel wird behauptet, Sie hätten das Geld verschenkt...
CA: Wohl kaum. Ich mochte mein Geld dort wo es war: nämlich in meiner Nähe.
HW: Oder das Sie spielsüchtig sind…
CA: (erhebt die Stimme) Gegen diesen Vorwurf verwehre ich mich entschieden! Ich habe in meinem Leben noch nie leichtsinnigen Handel mit Geld betrieben. Ich habe natürlich auch von den Gerüchten und Vermutungen gehört und ich darf sie versichern, dass alle erstunken und erlogen sind.
HW: Aber was ist denn dann nur wirklich passiert?
CA: (zögert) Fehlinvestitionen, Verkalkulierungen – Fehler, die jedem Geschäftmann das Genick brechen.
HW: Aber Mr. Amas wir reden hier von Verkalkulierungen im sechsstelligen Bereich innerhalb eines halben Jahres. Blutigen Anfängern mag das, das Genick brechen, aber doch keinem erfahrenen und vor allem jahrelang erfolgreichen Geschäftsmann wie Ihnen!
CA: (redet sehr ruhig) So war es aber. Ich habe den Fehler gemacht den falschen Ideen zu glauben und Geld an den falschen Stellen auszugeben. Nun bezahle ich bitter dafür.
HW: Was werden Sie machen, wenn ihnen das Geld ausgeht? Haben Sie Freunde bei denen sie unterkommen könnten, Familie vielleicht?
CA: In diesem Business hat man keine Freunde, aber eine Menge Konkurrenten. Wenn die Zeit gekommen ist, da ich kein Geld mehr habe, werde ich wohl betteln. (lacht trocken) Ich habe auch keine Familie mehr, meine Frau – oder eigentlich Ex-Frau hat mich vor drei Jahren verlassen. Sie lebt mit den Kindern und einem neuen Mann in Vermont.
HW: Wollen Sie ihre Firma wieder aufbauen?
CA: Firma…ich selbst war meine Firma. Ich habe damals mit fünfzehn mein eigenes Geld in Aktien investiert und so zum ersten Mal mein eigenes Geld verloren. Das war mir eine Lehre. Es hat Jahre gedauert bis ich wieder investiert habe. Vorsichtig zuerst und nur wenig Geld, aber mit der Zeit ist mein Vermögen gewachsen und so habe ich mich immer mehr von der Börse an Privatleute und Unternehmen gewandt. Sie wissen schon, Sie haben es, Sie geben es. Die Kunden haben es nach einer Zeit auch wieder und geben das Doppelte zurück.
HW: Das klingt nach einer kalkulierten Taktik. Wie konnten Sie dabei-
CA: (unterbricht die Reporterin) Das hatten wir doch schon. Das Geld ist weg und ich werde es wohl nicht mehr zurückbekommen. Es macht keinen Sinn über vergossene Milch zu weinen.
HW: Wir reden hier aber von ihrem Leben.
CA: (gelassen) Ich habe es einmal aus dem Nichts geschafft. Mir wird es auch problemlos ein zweites Mal gelingen.
HW: Danke für dieses offene Gespräch.
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„Was liest du denn da?"
„Das Interview mit Amas in der Hexenwoche.", antwortete ich knapp und tätschelte schnell ihren Kopf. Sie lehnte sich an meine Schulter und las laut vor. Ich habe es einmal aus dem nichts geschafft. Mir wird es auch problemlos ein zweites Mal gelingen. Wow. Was für ein sympathischer Typ." Sie tippte gegen das kleine Foto, dass Amas in besagtem Café zeigte. Er hatte eine Zigarette in der Hand und sah gelassen in Kamera.
„Er sieht ganz nett und entspannt aus."
„Ja, weil er vor dem Interview ein, zwei kleine Wodkagläschen gekippt hat.", sagte sie lachend und frottierte ihre nassen Haare trocken.
„Unsinn. Der ist nüchtern."
„Sieh dir mal seine Pupillen an! Glaub mir, ich sehe oft Betrunkene im Krankenhaus während sie fast gegen die Wand laufen und alle beteuern nüchtern zu sein. Davon aber mal ganz abgesehen, er hat was Verbissenes an sich, vielleicht auch skrupellos."
„Klingt ziemlich schlecht. Stimmt aber wahrscheinlich.", sagte ich langsam. „Ich wäre allerdings auch verbissenen, wenn ich praktisch mein ganzes Leben verloren hätte und mich an die Spitze zurück kämpfen müsste."
„Ich würde mich weinend verkriechen."
„Bei dem Gedanken daran, dass ich das alles Malfoy zu verdanken habe, würde ich aufstehen und mit allem kämpfen, was mir geblieben ist.", sagte ich nachdenklich und sah ihr zu wie sie ihre Haare wieder zurückwarf. Sie setzte sich neben mich aufs Bett. Etwas schien ihr auf dem Herzen zu liegen.
„Apropos Malfoy. Ich dachte mir, ich erwähne es nicht, falls es dich irgendwie aufregt und du Teller oder so durch die Gegen wirfst. Aber – wie lief's gestern mit Malfoy beim Training?"
Ich lächelte um zu zeigen, dass ich mit nichts werfen würde.
„Keine Sorge. Es lief ganz gut." Ich überlegte einen Moment und dann fiel mir wieder ein wie es wirklich gewesen war. „Na ja – verhältnismäßig eben. Wir hatten eine kleine Auseinandersetzung, aber nichts ist eskaliert. Das Training danach war natürlich furchtbar und wir wollten uns alle unter der Dusche ersäufen. Ich hab' ganz vergessen davon zu erzählen. Tut mir leid."
„Kein Problem.", sagte sie lächelnd, auch wenn es nicht ganz echt wirkte.
„Nachdem ich mit Hermione gesprochen hatte, hab ich es ganz vergessen. Ron ist übrigens noch immer wütend.", sagte ich kopfschüttelnd und faltete die Hexenwoche zusammen. „Weil ich ihn ja angeblich verraten hätte. Ich hab' mir schon überlegt ob ich nicht zu ihm fahre und ihn auslache, weil er sich aufführt wie ein Zehnjähriger."
„Du hast Malfoy tatsächlich vergessen? Wow!" Sie schien die Ron-Anekdote einfach übergangen zu haben.
„Na ja nicht vergessen, aber die Sache mit Ron stand da irgendwie im Vordergrund, wenn du verstehst. Mein bester Freund ist mir noch immer wichtiger als dieser kleine – "
„Achso und ich dachte schon, es hätte etwas mit Hermione zu tun.", unterbrach sie mich und ich hatte das Gefühl, dass sie mir nicht mehr wirklich zuhörte, doch natürlich erkannte ich ihr Problem.
„Nein, hatte es nicht. Kein Grund eifersüchtig zu sein.", sagte ich lächelnd. Aber sie sah das nicht ganz so locker.
„Ich bin nicht eifersüchtig.", sagte sie und stand auf.
Als wäre ihre Stimme nicht der beste Beweis dafür, dass sie doch (wenn auch grundlos) eifersüchtig war. „Schon okay, dann eben nicht.", sagte ich knapp und hoffte, dass wir es dabei belassen konnten. Natürlich konnten wir nicht.
„Sag das nicht in diesem Ich weiß alles besser – Tonfall!"
„Welcher Tonfall bitte?", fragte ich und musste lachen. Ein Fehler von vielen.
„Du weißt genau was ich meine!", sagte sie und ihre Augen wurden glasig, wie die einer Hauptdarstellerin (ehemaligen Hardcore – Pornodarstellerin) in einer Seifenoper, die gerade erfahren hat, dass ihr Verlobter das hässliche Kindermädchen in der Vorratskammer (wir reden hier von alten Seifenopern) gevögelt hat.
„Ach ja?", sagte ich lang gezogen und hoffte, dass sie bemerkte, wie lächerlich sie sich verhielt.
„JA!" Sie lief aus dem Schlafzimmer.
„Läufst du wieder weg?", fragte ich sarkastisch und verschränkte die Arme vor der Brust. Das hier war doch wirklich zu blöd.
„Halt die Klappe!"
„Was?", schrie ich zurück, klemmte die Zeitung unter meinen Arm und folgte ihr ins Wohnzimmer. „Du kannst mir nicht verbieten zu sprechen! Ich weiß du wünschst dir, du könntest es, aber tja Pech! Es geht nicht. Ich gehöre dir nämlich nicht!"
„Willst du das nicht lieber mit Hermione besprechen? Die kann dir da sicher helfen.", fragte sie verletzt und sie quetschte tatsächlich eine Träne hervor. Wow, der reiche Landlord hatte als nicht nur das Kindermädchen gevögelt, sondern auch noch seine schöne Assistentin und die Schwester der Hardcore – Pornoaktrice.
„Weißt du was, vielleicht wär's besser du würdest doch weg laufen.", sagte ich wieder ruhig, weil ich die Oberhand hatte. „Wenn du schon auf Hermione eifersüchtig bist! Ich meine, sie hat einen Freund und das schon seit Jahren, aber bitte…"
„Das ist meine Wohnung.", sagte sie ruhig, weil sie jetzt die Oberhand hatte.
Verdammt!
„Fein.", sagte ich.
„Fein!", erwiderte sie.
So würdevoll wie möglich verließ ich ihre Wohnung. Dabei wurde ich den Gedanken nicht los, dass wieder einmal alles Malfoys Schuld war.
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Daraufhin vertrug ich mich mit Ron.
Ich läutete bei Hermiones und Rons Wohnung Sturm, wohl wissend, dass Hermione heute länger arbeiten musste. Ron öffnete genervt die Tür (er hatte ein Schürze um) und wollte sie mir auch gleich wieder vorm Gesicht zuschlagen. Ich hielt sie allerdings auf. Er kniff die Augen zusammen. „Geh weg, Harry!"
„Ron, ich würde mich ja ganz ehrlich entschuldigen, wenn ich einen wirklichen Grund hätte das zu tun. Du weißt selbst, dass du aus einem idiotischen Grund wütend bist. Ich kann Malfoy doch genauso wenig leiden wie du, wenn nicht noch weniger. Aber er ist verdammt noch mal mein Boss und ich hasse es das zu sagen, aber wenn ich meinen Job behalten will, muss ich bis zu einem gewissen Grad tun, was er sagt." Ich sah den Kampf in Rons Augen.
„Ich würde natürlich nicht alles für ihn tun. Nur das Nötigste und ich mache mich auch bei jeder passenden Gelegenheit über ihn lustig und ärgere ihn..." Warum auf Argumente setzen, wenn man Neckerein viel weiter kam?
„Das hoffe ich auch.", sagte Ron ernst und hielt mir die Tür auf.
Ich trat ein. „Das letzte Mal hatte er eine Sonnenbrille auf...da hab ich wirklich gelacht..."
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„Was für ein blöder Grund um zu streiten!"
„Oh ja. Vor allem weil es eigentlich gar keinen Grund gibt."
„Na ja, solange zwischen Hermione und dir wirklich nichts ist…"
„Nicht du auch noch…", sagte ich düster und wich einem kleinen Jungen aus, der schnell auf mich zukam. Wir waren nur noch ein paar Straßen von dem großen unbenutzten Sportplatz entfernt, von dem die Muggel dachten, dass er wegen Treibschlamm geschlossen war (Für den Fall, dass es jemand interessiert: Falls doch jemand mal auf die recht dumme Idee kommt auf dem Sportplatz zu spielen, wartet eine recht äh klebrige Überraschung auf ihn.) Ron begleitete mich Training, was ja eigentlich verboten war. Aber egal.
„Sie war so melodramatisch.", sagte ich kopfschüttelnd.
„Das Wort nachdem du suchst, heißt emotional. Und alle Frauen sind das. Du wirst es noch lernen.", sagte Ron weise.
„Oh mein Gott!"
„Das ist ihr Zauber!"
„Ich kann's nicht leiden, wenn sie mich behandelt wie ihr Eigentum. Du weißt schon, so als könnte sie entscheiden wo ich wann bin. Vorgestern waren wir essen und da will sie doch ernsthaft von mir verlangen, dass ich Fisch esse, weil es gesünder wäre. Gesünder? Ich bitte dich! Und dann kommt sie mit ihren Tränen und sie weiß, dass mich das meistens schwach macht."
„Heute anscheinend nicht…"
„Heute war ja auch ein Sonderfall. So was sollte man nicht einmal mit einem beruhigenden Kopftätscheln bedenken." Je länger ich redete, wurde mir immer mehr bewusst, dass ich wohl genervter war als ich gedacht hatte. (Merke: Genervtheit ungleich Wut.)
„Du musst ruhig bleiben.", erklärte Ron weiter, als wir in die Straße zum Sportplatz einbogen "...und sie wie einen normalen Menschen und nicht eine durchgeknallte Heulsuse behandeln."
„Aber wenn sie sich doch so benimmt."
„Manchmal nervt der eine den anderen eben oder man ist grundlos eifersüchtig. Ich würde daran nicht allzu viele Gedanken verschwenden. Ehrlich, über so was musst du hinweg sehen lernen. Solange die guten Zeiten überwiegen."
Da musste ich wieder an die Nacht nach dem Fisch-Fiasko denken. Definitiv eine gut Zeit.
„Das Gute überwiegt!", sagte ich bestimmt, da viel mir das Interview wieder ein. „Aber zu etwas ganz anderem: Ich hab kurz vor dem Streit in der Hexenwoche noch ein Interview mit Amas gelesen. Du weißt schon, der, dem das Team vor Malfoy gehört hat. Und irgendwas stimmt da nicht, wenn du mich fragst. Er erklärt seinen Bankrott mit ein paar Fehlinvestitionen, dabei klingt er nicht gerade wie der Typ, der einfach millionenschwere Fehler macht."
„Denkst du wirklich, dass Malfoy dahinter steckt?", fragte Ron unsicher, als wir die Umkleide betraten. Wir waren zum Glück die ersten.
„Ich bin mir nicht sicher.", sagte ich ehrlich.
„Ich meine, es ist Malfoy und dem können wir fast alles zutrauen, aber jemand tatsächlich ruinieren?" Wir sahen uns eine Sekunde lang an. „Na gut, es ist recht wahrscheinlich, dass er es war…aber wie und warum?"
„Wie? Na ja, vielleicht konnte er Amas überreden oder er hat ihn einfach ausgetrickst. Keine Ahnung, wie genau er das geschafft haben soll, aber er ist Geschäftsmann und sicher verflucht erfinderisch."
„Und warum das alles? Weil er dich so sehr hasst?", fragte Ron skeptisch.
„Du warst doch fest davon überzeugt!"
„Ja, natürlich am Anfang...Aber Hermione...ich meine, ich hab ein bisschen darüber nachgedacht – und glaubst du, dass alles würde er nur wegen dir veranstalten?" Ron sah mich von oben bis unten an, als überlegte er ob ich hübsch genug wäre um als Grund durchzugehen.
„Ron, ich habe das ja nie behauptet! Zum mindest nicht so. Ein Teil wird Rache sein, ein anderer und viel größerer Teil allerdings – reines Interesse an einer Quidditchmannschaft. Er mochte Quidditch ja auch in der Schule!"
„Ich dachte, er wäre nur ins Team gekommen um dir eins auszuwischen?", fragte Ron.
Ich stöhnte frustriert. „Woher soll ich wissen wie Malfoy denkt? Es war und ist wahrscheinlich eine Mischung!"
„Mhm. Wahrscheinlich." Während ich mich umzog, starrte mich Ron noch immer an.
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„Wenn ich das sagen darf, Draco ist wirklich ein außergewöhnlicher Name."
Draco ignorierte die alte Lady mit Brille vor ihm.
„Ich meine, ich kenne niemanden der so heißt. Außer ihnen jetzt natürlich." Sie lachte leise. „Es heißt Drache, nicht wahr? Ich hatte in der Schule zwei Jahre Latein bei einer sehr netten Dame. Sie hatte allerdings keine echten Zähne mehr...und deshalb Probleme mit der Aussprache. Schade, dass ich mich nicht gerade an viel aus ihrem Unterricht erinnere. Ist ja aber auch schon eine Zeit her!"
„Ja, das kann ich mir vorstellen.", sagte Draco kalt und hoffte sie damit zum schweigen zu bringen. Ohne Erfolg.
„Ja, ich werde diesen Sommer tatsächlich schon vierundsiebzig. Kann man sich das vorstellen? Klingt doch erschreckend, oder? Guten Tag, meine Name ist Annabelle Smith und ich bin vierundsiebzig Jahre alt! Erst in so einem Alter wird einem wirklich bewusst, was die Jugend wert ist. Sie sind ja noch jung. Fast noch ein Kind, nicht wahr? Wie alt sind sie denn, mein Junge?"
„Wie lange wird Miss Andres wohl noch brauchen?", fragte Draco und starre sehnsüchtig auf die Tür.
„Oh noch ein paar Minuten, schätze ich. Bei Telefonkonferenzen kann man das nie so genau sagen. Dr. Andres hat in letzter Zeit unheimlich viele Klienten, aber sie ist ja auch eine ganz zauberhafte junge Dame mit viel Grips.", sagte Annabelle die Sekretärin fröhlich. „Aber wechseln Sie nicht das Thema: Also wie alt sind sie, lieber Junge?"
„Fünf Minuten? Zehn vielleicht?"
„Ich weiß es wirklich nicht. Bei so vielen Klienten...schwer...kann auch noch eine Stunde dauern. Sind sie denn schon volljährig? So glatte Haut, wie sie haben, könnte man sie auch für zwölf halten, auch wenn sie ein wenig zu groß für einen Zwölfjährigen sind. Wie hübsch sie wären, wenn sie lächeln würden!" Sie lachte wieder leise.
„Ich bin einundzwanzig.", murmelte Draco.
„Einundzwanzig?", fragte sie überrascht, „Unglaublich wie jung sie aussehen! Aber glauben Sie mir, dass wird für Sie noch mal ein Vorteil sein, wenn Sie älter werden. Lächeln Sie doch einmal für mich, lieber Junge. Sie würden einer alten Lady eine Freude machen."
Draco dachte ja nicht im geringsten daran, der Alten einen Gefallen zu tun.
Als er also nicht reagierte, beschloss Annabelle etwas anderes zu fragen. "Was genau wollen Sie denn von Dr. Andres?"
„Beistand.", sagte Draco leise. „Rechtsbeistand."
„Das dachte ich mir. Sie sind witzig, Draco. In welcher Sache denn?"
„Mord. Ich bin angeklagt."
Die alte Lady riss die Augen auf. „Oooh..."
Draco drehte sich zu ihr um und lehnte sich über Tisch nahe an sie heran.. „Ja. Es war ein bedauerlicher Unfall, wissen Sie. Natürlich hat die Familie der Frau mir das nicht geglaubt, aber es war so. Wer hätte ahnen können, dass mein Auto so schnell und eine dreißigjährige Frau so langsam sein könnte. Unglücklicher Unfall. Ich hab mein Auto wochenlang nicht sauber bekommen."
Annabelle schien den Tränen nahe. „Nicht sauber?"
„Hat eine Weile gedauert, ja. Aber jetzt hab ich natürlich erst recht die ganzen Schererein von wegen vorsätzlichem Mord und lebenslänglicher Haft am Hals. Die Familie will mich natürlich hinter Gittern sehen, aber ehrlich ich hab sie nicht gesehen…und das Kind an ihrer Hand auch nicht. Verdammtes Unglück, kann ich ihnen sagen!"
„Lässt du mal wieder deinen Charme spielen?"
Draco wandte sich um und sah Maria vor sich. Sie war eine große, recht kurvige Frau mit einem sehr anziehenden französischen Akzent. Sie strich ihre langen dunklen Haare nach hinten und ergriff Dracos Hand. Er lächelte. „Sie hat mich danach gefragt!"
„Gehen wir doch in mein Büro!"
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t.b.c.
Wünsche, Beschwerden, Anregungen, Lob...alles zu mir bitte...
