Kapitel 4 - I can't hide the tears in my eyes
Die Tage zogen ins Land, ebenso die Woche. Die Hufflepuffs gewann ihr erstes Quidditchspiel, da Amy sich für wenige Minuten im Rausch der Freiheitsgefühl des Fliegens befand und dann hatte Mickey auch schon den Schnatz gefangen. Er war wirklich gut. Inzwischen war es schon Anfang November und das zweite Hogsmeadewochenende stand bevor. Um das Erste hatte Amy sich gerade noch drücken können, aber diesmal gab es kein Entrinnen. Ihre drei Freundinnen zerrten sie regelrecht vom Schlossgelände. Wenigsten gelang es Amy sich nach einige Momente loszueisen, da die Freundinnen mit dem jeweiligen Freund, den inzwischen Jede von ihnen hatte, beschäftigt waren.
Während es den Rest der Schülerschaft in den Drei Besen oder sonstige angesehene Läden von Hogsmeade trieb, ging Amy weiter bis sie eine schäbige Kneipe erreichte, den Eberkopf. Sie wusste selbst nicht so genau, was sie dort hintrieb. Vielleicht lag es daran, dass sie sicher sein konnte, dass sie dort alleine war, abgeschieden von all den anderen Hogwartsschülern. Aber da war noch ein anderes Gefühl in ihrer Magengegend, welches ihr sagte, dass sie dort hingehen sollte und nirgendwo anders.
„Butterbier" ,nuschelte Amy, nachdem sie sich auf einem der wackligen Barhocker hatte fallen lassen. Diese Spelunke gefiel ihr überhaupt nicht und sie fragte sich, ob sie nicht doch wieder gehen sollte. Doch dazu war es schon zu spät. Der Schemen hinter dem Tresen, der ihr bis eben noch den Rücken zugewandt hatte, drehte sich nun zu ihr herum.
„Was hast du gesagt?" ,fragte eine tiefe, melodisch klingende Stimme, die Amy einen warmen Schauer über den Rücken jagte. Der Tresenmann kam auf sie zu und entpuppte sich als ein Typ, der höchstens 2 Jahre älter war als Amy selbst. Er hatte schwarze Haare, die wild in alle Richtungen abstanden und Augen, die so silbern waren wie das Armband, welches Cedric Amy zu Ostern geschenkt hatte. Er war ziemlich groß und wirkte fast ein wenig schlaksig. Seine Klamotten passten kaum in die Zauberwelt, mit ihren Löchern, Fetzen und Rissen dafür aber um so mehr in das Ambiente des Eberkopfs. Die silbernen Augen verweilten für einen Moment stumm auf Amy, bevor der dazugehörige Zauberer erneut die tiefe Stimme erhob: „Mein Beileid."
Amy starrte ihn entgeistert an. „Warum?" ,fragte sie dann mit hochgezogener Augenbraue, „Sehe ich so schrecklich aus?" Der Fremde schaute Amy nur nachdenklich an, bevor er leicht den Kopf schüttelte. „Nein... nein, bestimmt nicht. Ich kannte Cedric gut." Nun war es an Amy ihr Gegenüber nachdenklich zu mustern. Woher wusste er, dass sie Cedric gekannt hatte? Wer war dieser mysteriöse Fremde, der in diesem Schrotthaufen jobbte? Und woher kannte er Cedric? Cedric war bestimmt nie hier gewesen. „Aberforth" ,rief der Fremde durch eine Tür nach hinten in einen anderen Raum, „Kann ich Schluss machen für heute?" Es kam eine gebrummelte Antwort, die Amy nicht verstand. Aber da der Schwarzhaarige seine Schürze abnahm und hinter dem Tresen vorkam, nahm sie an, dass es ein ‚Ja' gewesen sein musste.
„Und was ist mit meinem Butterbier?" ,fragte Amy perplex, als er schon fast an ihr vorbei gegangen und auf dem Weg zur Tür war. „Wir könnten uns welche mitnehmen" ,erwiderte der Fremde und ging noch einmal hinter den Tresen, um sich zwei Flaschen Butterbier zuschnappen. „Wir?" ,wiederholte Amy und zog erneut eine Augenbraue nach oben. „Ich dachte ich hätte dein Interesse geweckt" ,erwiderte der Fremde und ging zur Tür, „Aber du kannst natürlich auch hier bleiben." Er nahm eine dicke Winterjacke von der Garderobe und öffnete die Tür, hielt dann jedoch inne und schaute zu Amy.
Diese musterte ihn nachdenklich, warf einen angewiderten Blick durch die Kneipe und rutsche schließlich von ihrem Stuhl. Sie folgte dem Fremden zur Tür, nahm ihren Winterumhang und ihren Schal vom Haken und zog sie an. „Hufflepuff" ,stellte ihr Gegenüber fest, „Treue und Freundschaft, richtig?" Amy schlang sich den Schal um den Hals und nickt leicht, bevor sie hinaus ging. Inzwischen hatte es angefangen zu schneien. Dicke weiße Flocken suchten in Scharen ihren Weg zu ihren Artgenossen auf dem Boden. Der mysteriöse Kellner aus dem Eberkopf schloss die Tür hinter sich und deutete Amy ihm zufolgen.
Sie wusste selbst nicht so genau, warum sie dem Fremden durch die inzwischen schneebedeckten Straßen von Hogsmeade folgte, sie tat es einfach. Vielleicht war es die Tatsache, dass er Cedric gekannt hatte, die ihr Vertrauen weckte, vielleicht lag es auch nur an diesen unglaublichen Augen. Stumm und unbehelligt bogen sie in eine Seitengasse ein, wo der Fremde schließlich vor einem schäbigen zweistöckigen Haus stehen blieb.
„Wahrscheinlich bist du besseres gewohnt" ,meinte er, nachdem er die Tür aufgeschlossen hatte und Amy eintreten ließ, „Aber drinnen sieht es nicht ganz so übel aus." Doch Amy schüttelte den Kopf. Sie fühlte sich fast ein wenig an ihr eigenes Heim erinnert, das von außen ebenfalls nicht viel hermachte. Die Beiden gingen die vier Stufen zu der Erdgeschosswohnung nach oben und der Fremde ließ Amy eintreten. Drinnen sah es tatsächlich wesentlich gemütlicher aus. Amy wurde direkt in das Esszimmer mit Küche geleitet. „Schmeiß den Umhang einfach auf nen Stuhl" ,meinte der Schwarzhaarige und durchwühlte Schubladen, „Ich such noch nen Flaschenöffner." Langsam und umständlich schlüpfte Amy aus ihrem Umhang, während sie sich in dem Raum umschaute. Sie hatte sich gerade auf einem Stuhl fallen gelassen, als ein Butterbier vor ihr auf den Tisch gestellt wurde. Amy nickte und der Fremde ließ sich ihr gegenüber fallen.
„Du warst nicht auf Hogwarts" ,stellte Amy nach einer Weile fest. Das erste Mal, dass sie wirkliches Interesse an dem Fremden zeigte. Das erste Mal, dass sie überhaupt an irgendwas richtiges Interesse zeigt, seit... Die Antwort dauerte eine Weile, es wurden mehrer Schlucke Butterbier genommen, bis sie kam. „Nein, nicht Hogwarts. Ich war in Kanada auf einer Zauberschule, hab sie aber im letzten Schuljahr geschmissen. Aber das ist auch schon wieder zwei Jahre her."
„Das heißt du bist 19?" ,hakte Amy nach und nahm erneut einen Schluck von ihrem Butterbier. „Nein, nicht ganz" ,antwortete der Fremde, „Seit ein paar Tagen 20." Da Amy ein anständiges Mädchen war, gratulierte sie ihm. Aber kurz darauf packte sie erneut ihre Neugier. „Woher kenn... kanntest du Cedric?" ,fragte sie weiter, „Und woher wusstest du, dass ich ihn ken... kannte?" Noch immer fiel es ihr so unheimlich schwer in der Vergangenheit über ihn zusprechen.
Der Fremde schien fast ein wenig überwältigt von Amys Wissbegierde, antworte jedoch trotzdem. „Er war oft im Eberkopf und..." „Das kann gar nicht sein" ,rief Amy dazwischen, „Das wüsste ich, das hätte er mir erzählt." Amy glaubte ein Lächeln über das Gesicht des mysteriöse Fremden huschen zusehen. Doch es war so schnell verschwunden, dass sie sich nicht sicher war. Sein Schulterzucken war jedoch deutlich wahrnehmbar. „Hm... er war an fast jedem Wochenende da, dass von Oben für Hogsmeade vorgesehen war. Er hat mit mir über seine Probleme gesprochen. Quidditch, die Schule... und dich, seine Freundin."
„Mich?" ,wiederholte Amy ungläubig, „Du musst mich mit Cho Chang verwechseln, das war seine Freundin." Doch zu ihrer Verwunderung schüttelte der Fremde stur den Kopf. „Nein... von der hat er auch ab und an gesprochen. Aber meistens sprach er von einem Mädchen mit grünen Augen, die leuchten wie zwei Smaragde und mit gingerfarbenem Haar, das man sicher nur einmal auf Hogwarts finden würde. Und auch wenn deine Augen nicht leuchten, würde ich behaupten, dass du dieses Mädchen bist. Deinen Namen hat er mir aber nie verraten..."
Amy starrte ihn einen Moment mit offnem Mund an, bevor sie sich wieder gefasst hatte. Das hatte Cedric wirklich gesagt? „A-Amy" ,nuschelte sie dann, „Und du heißt wie?" „Jamie" ,antwortete der Fremde und schien fast ein wenig belustigt, über Amys Fassungslosigkeit, „Na ja... hast du Hunger?" Amy verneint, sie aß noch immer kaum etwas, was sie natürlich schon bemerkbar gemacht hatte. Aber sie konnte es gut kaschieren. Jamie zuckte nur mit den Schultern und holte sich die verschiedensten Süßigkeiten und Obst aus seinem Kühlschrank.
„Wirklich nicht?" ,fragte er und hielt Amy einen Schokoriegel unter die Nase, doch sie schüttelte erneut den Kopf, „Gut... darf ich jetzt auch mal eine Frage stellen? Warum bist du mitgekommen?" Amy schaute nachdenklich die hölzerne Tischplatte an und überlegte. Ja, warum eigentlich? „Ich weiß auch nicht so genau..." ,meinte sie dann, „Du hast gesagt, dass du Ced... kanntest und dann..." Amy zuckte mit den Schultern und ließ ihren Satz offen im Raum stehen.
Jamie nickte verständnisvoll, schien Amy aber tatsächlich komplett falsch verstanden zu haben. „Ihr wart sicher ein tolles Paar" ,sagte er leise, „Schade, dass er dich mir nicht früher vorgestellt hatte." „P-Paar?" ,stotterte Amy und starrte ihr Gegenüber verwirrt an, „Ich... ich glaub, du hast da was falsch verstanden. Wir... wir waren nur beste Freunde." „Wieso?" ,erwiderte Jamie ebenso perplex, „Hast du ihn nicht geliebt?" Amy hielt inne. Was machte sie hier eigentlich? Das ging ihn ja wohl gar nichts an. Warum war sie noch hier? Warum war sie überhaupt mitgekommen? „W-Was? Doch, das ha..." ,nuschelte sie trotzdem, dann besann sie sich, „Was geht dich das denn eigentlich an?"
Nun war es an Jamie zu schweigen und nachzudenken. Sie hatte Recht, eigentlich ging es ihn wirklich nichts an. Das war ihre Sache. Aber er war neugierig geworden. Er hatte Cedric gerne gemocht und sich immer gefragt, warum das Mädchen seiner Träume den Freund so leiden ließ. Nun wurde es ihm so langsam klar und er hatte das dumpfe Gefühl, dass er es jetzt nicht mehr wissen wollte. Trotzdem bohrte er weiter: „Cedric war mein Freund. Du hast ihn also geliebt, aber ihr wart kein Paar? Das versteh ich nicht." Amy zog eine Augenbraue nach oben. Sie wusste, dass sie sich nun eigentlich im Schweigen üben sollte, aber sie konnte nicht. Diese silbernen Augen bewirkten etwas in ihr, dass sie weitersprechen ließ. „Ich... ich habe es selbst erst zu spät gemerkt" ,flüsterte sie, ihre Stimme kurz vorm Brechen, „Aber... aber das ist egal. Was hätte es mir genützt, es früher zu wissen? Für Cedric gab es immer nur Cho... und ich war die beste Freundin."
Jamie seufzte, er hatte also Recht gehabt. Eine Tragödie... die Zwei hatten sich geliebt, aber es musste erst einer sterben, bevor sie es gemerkt hatten. Die Liebe war für ihn eine der wenigen Dinge, die er niemals verstehen würde. Wen er dagegen sehr wohl verstehen konnte, war Cedric. Amy war wirklich süß... nur ihre traurigen Augen störten ihn. Cedric war seit fast einem halben Jahr tot und sie war noch lange nicht darüber hinweg. Er konnte nicht verhindern, dass sich ein Gedanke in sein Bewusstsein schlich... Er wollte dieses Mädchen wieder zum Lächeln bringen und ihre Augen leuchten sehen.
Amy beschäftigten derweil ganz andere Gedanken. Warum erzählte sie ihm das? Sie hatte es noch nie jemandem erzählt. Selbst Lenny nicht. Und nun erzählte sie es einfach diesem dahergelaufnen, angeblichem Freund von Cedric? Das war nicht richtig, das konnte nicht richtig sein. Aber Amy konnte sich nicht helfen, sie hatte das Gefühl, dass er mit diesen Augen jedes Detail aus ihrer rausbekommen könnte, wenn er nur wollte. Wer war dieser Junge nur? Und warum war gerade er derjenige, dem Amy sich anvertrauen konnte, obwohl er ihr doch völlig fremd war? Es war verrückt, aber Amy störte es nicht weiter. Es tat gut endlich darüber zu reden, auch wenn es nicht Lenny war, mit der sie redete.
„Bist du dir da sicher?" ,fragte Jamies tiefe Stimme und schreckte Amy aus ihren Gedanken hoch. „Wie?" ,erwiderte Amy nachdenklich, „Ja, ganz sicher. Es sei denn, du weißt was, was ich nicht weiß..." Jamie schwieg einen Moment, dachte nach, kam aber schließlich zu dem Schluss, dass er besser die Klappe halten sollte. Er war sich nicht sicher, ob sie das verkraften würde. „Nein, nein... ich glaube nicht" ,meinte er deshalb, „Hast du schon mit jemandem darüber geredet?" Amy zog eine Augenbraue nach und musterte ihn nachdenklich. Irgendwie tat sie das ziemlich oft, wie ihr gerade auffiel. „Nein..." ,murmelte sie dann, „Nur mit dir... warum?" „Du solltest mit deiner Freundin darüber reden und ich meine richtig darüber reden. Nicht nur so ein Wisch, wie gerade eben. Glaub mir, es tut gut." „Ich... ich kann nicht." „Verstehe. Schon mal was von Pergament gehört?" „Wie meinst du...? Oh." Jamie schmunzelte ein wenig, sagte jedoch nichts.
Es herrschte eine Weile Schweigen, bevor Amy aufstand und nach ihrem Mantel griff. „Ich muss wieder zum Schloss" ,meinte sie und schlang sich den Schal um ihren Hals. Jamie warf einen Blick zur Uhr, zuckte zusammen und griff ebenfalls nach seiner Jacke. „Ich bring dich" ,meinte er und ging zur Tür. Amy schaute ihn verwundert an: „Was? Nein, wieso? Ich komm schon alleine hin." „Das glaub ich gerne" ,erwiderte Jamie und schob sie zur Tür raus, „Aber nicht nachts um halb 10, wenn ein Schneesturm herrscht." „Bitte, wie viel Uhr ist es?" ,entrüstete sich Amy und ging nach draußen auf die Straße. Es war stockdunkel.
Schweigend gingen sie die Straßen zum Hogwartsgelände nach oben. Außerdem dem Wind, der den Schnee geräuschvoll durch die Luft wirbeln ließ, bevor er auf den Boden sank, war nichts zuhören. Erst als sie am Hoftor ankamen, wurden die Stimmen zu einem leisen Abschiedsgruß erhoben. Jamie blieb noch eine Weile dort stehen, nachdenklich an das Tor gelehnt und das dunkle Schloss anblickend, indem Amy schon vor vielen Minuten verschwunden war. Er konnte nicht sagen warum, aber er mochte dieses Mädchen.
Unterdessen lag Amy schon in ihrem Bett und starrte die Decke an. Zum ersten Mal seit Ewigkeiten hatte sie keine düsteren Gedanken oder Erinnerungen an Cedric im Kopf, der einzige Gedanke, der sie plagte, war der an Jamie und dessen Worte. Er hatte so viele Dinge gesagt, die Amy wie ein Rätsel erschienen, die sie nicht verstand. Außerdem verwirrte es sie, dass sie nicht an Cedric denken musste. Keiner ihrer Freunde hatte es bisher geschafft, sie von ihren trübsinnigen Gedanken los zueisen. Was hatte also dieser Junge, dass Cedric mit ein paar wenigen Worten aus ihrem Kopf verschwunden war?
Seine silbernen Augen hatte sich in ihr Gehirn gebrannt und ließen sie nun nicht mehr los, so sehr sie auch versuchte, an etwas anderes zudenken. Es erschien ihr nicht richtig über einen anderen Jungen nachzudenken, wo ihre Liebe doch noch immer Cedric galt. Sie dachte sie würde nie mehr glücklich werden, würde sich nie mehr für etwas interessieren können. Aber nun, da die ersten zaghaften Versuche in diese Richtung gewagt wurden, wusste sie nicht, ob sie dazu bereit war. Bereit für ein neues Leben. Bis vor kurzem hatte sie sich nichts sehnlicher gewünscht, als aus ihrer Apathie zu erwachen. Jetzt war es so weit und sie sträubte sich dagegen, rebellierte gegen die fremden Gedanken und Gefühle.
Sie verstand sich selbst nicht. Ihre Meinung schien sich von einer Sekunde auf die nächste zu verändern. Aber sie blieb die Gleiche. Die gleiche gedankenverlorene, manchmal etwas entrückt wirkende Amy, die nicht wusste, was sie tun sollte. Die Amy, die Tag und Nacht nur von vergangenen, besseren Zeiten träumte und nichts von ihrer Umwelt mitbekam. Nichts außer diese silbernen Augen, die sie nicht zum letzten Mal beschäftigen sollten. Amy schloss die Augenlider, doch das Silber von Jamies Augen verfolgte sie noch immer. Wie sollte sie so schlafen?
Eine Weile wälzte sie sich in ihrem Bett hin und her, versuchte einzuschlafen. Doch es hatte keinen Sinn. Ihr Kopf schmerzte von den verzweifelten Versuchen ihn von den lästigen Gedanken zu befreien. Amy seufzte. Es war schon schlimm genug gewesen, als ihre Welt nur von einem Gedanken beherrscht war, aber nun stritten sich zwei davon in ihrem Kopf. Keiner wollte nachgeben, beide wollten bis ganz zu Ende gedacht werden. Und so sehr Amy auch versuchte wenigstens einen von ihnen zu unterdrücken, wollte es ihr nicht gelingen.
Plötzlich spürte sie, wie etwas in ihrem Magen zu rebellieren begann, obwohl sie nicht einmal etwas gegessen hatte. Seit Tagen nicht. Mühsam stieg sie aus den Decken, in welchen sie sich eingewühlt hatte und lief zum Badezimmer. Sie stolperte durch das dunkle Zimmer und hatte Glück das Klo noch rechzeitig zu finden. Schließlich schlief sie auf dem Badboden ein.
