Wenn lieben verboten ist…
Huhu. Ich hab mir gedacht, ich schreib mal ne HP-FF, die in dem wunderbaren Ägypten spielt. Und tadaaaa, hier ist sie! Es ist daher eine etwas andere FF, denn sie spielt im alten Ägypten, also vor mehreren Tausend Jahren – hat daher nix mit Hogwarts zu tun. Hoffe ihr schaut trotzdem mal rein. Wenn ja, viel Spaß beim Lesen. Ciao bis zum nächsten Teil eure Schneeprinzessin
Prolog
„Prinzessin, aufwachen!", riss die kratzige Stimme ihrer Zofe sie aus dem Schlaf. Doch die Angesprochene bewegte sich nicht. ‚Noch nicht. Ich will noch weiter schlafen!' Schmunzelnd öffnete die Zofe mit Schwung die dunkelblauen Vorhänge. Daraufhin verzog die Prinzessin ihr Gesicht, denn die hellen Sonnenstrahlen kitzelten und blendeten sie.
Sie wollte nach ihrer Decke greifen, um sie sich über den Kopf zu ziehen. Doch sie griff ins Leere, denn ihre Zofe hatte sich diese bereits geschnappt und brachte sie nun zum Fenster um zu lüften. Das Mädchen seufzte. „Jeden Morgen das Selbe mit Euch!", seufzte die Zofe und ging zu dem großen, begehbaren Schrank hinüber um Kleidung für das Mädchen rauszusuchen.
Diese vergrub ihr Gesicht in den weichen Kissen. ‚Warum musste sie mich gerade jetzt wecken? Er war so kurz davor endlich aus dem Schatten zu treten…', dachte sie mit einem verträumten Lächeln auf den Lippen.
„Jetzt kommt schon, Prinzessin. Ihr müsst aufstehen. Wenn die Sonne 45° über dem Nil steht, müsst Ihr zur Kleidanprobe für die Feier zu Ehren eures 16. Geburtstags!", drängelte die Zofe und legte einen Stapel Kleider auf einen großen Stuhl. ‚Ach ja, das Fest! Warum kann das nicht einfach ausfallen? Ich hab keinen Lust mit all den Männern zu tanzen, die meinen Vater darum bitten.', dachte sie gequält und setzte sich mühsam auf. Sie gähnte und streckte sich ausgiebig, bevor sie gemächlich aus dem Bett krabbelte.
„Wenn ich das mal sagen darf, aber Sie werden nie einen reichen, netten Mann bekommen mit Ihrer Manieren, Virginie!", behauptete sie, während sie auch die anderen Vorhänge öffnete, „Sheik Mohammed wird diesmal, außer Eurem Aussehen, nichts Gutes an Ihnen finden können." ‚Umso besser. Ich würde das, glaube ich, auch nicht noch mal aushalten so von dem angemacht zu werden! Wieso muss meine Mutter ihn auch eingeladen haben? Warum konnte ich die Einladungen nicht selbst schreiben? Dann würden einige von diesen aufgeblasenen, hässlichen Königen, Sheiks und was weiß ich nicht was nicht kommen. Schön wär's!', dachte sie jetzt schon genervt.
In der Zeit zog sich die Prinzessin per Zauberspruch erst ihr Nachthemd aus und dann Unterwäsche, ein dünnes Untergewand, einen Unterrock, ein beiges, ärmelloses Kleid und eine blaue, feine Schürze an.
In dem Moment, als sie fertig war, ließ sie ein Wasserbecken zu sich hinfliegen und sie wusch sich kurz das Gesicht. Das Handtuch schwebte bereits neben ihr, und wartete darauf benutzt zu werden. Anschließend setzte sie sich auf einen Stuhl vor einen großen Spiegel und ließ sich von ihrer Zofe geschickt eine Hochsteckfrisur machen.
„Kann ich mich denn wenigstens für diese Veranstaltung schminken, Ramonnah?", fragte sie und betrachtete sich im Spiegel. Sie war wirklich hübsch mit ihrer reinen, hellbraunen Haut, den mandelfarbenen Augen und dem braunen, in der Sonne leicht rot schimmerndem, langem Haar. „Das glaube ich nicht, Prinzessin!", sagte die ältere Frau und steckte ihr eine funkelnde Spange ins Haar. „Aber ich werde schon 16!", erwiderte diese stur, „immer heißt es, ich bin noch zu jung. Jetzt bin ich es nicht mehr!" „Das müsst Ihr mit Ihrer Hoheit, Eurer Mutter, klären Virginie!", redete sie sich daraus. Das Mädchen seufzte theatralisch. „Das werde ich tun. Und diesmal werde ich meinen Willen durchsetzen!", murmelte sie leise mit einem Funkeln in den Augen.
„Jala (komm, beeil dich), lasst den besten Schneider des ganzen Reiches nicht warten!", forderte die Zofe sie auf und überreichte ihr ihren Zauberstab, den sie in eine extra für ihn angefertigte, schwarze Holzscheide an ihrem schmalen Gürtel steckte. „Ja, ja, Ramonnah!", murrte die 15-Jährige, ahnend, dass sie noch eine Weile einen leeren Magen haben würde.
Sie folgte ihrer Zofe aus ihren Gemächern. Draußen auf dem Gang erwarteten sie schon zwei Wachen, die mit je einem Speer und Pfeil und Bogen hinter ihnen her marschierten. Doch Virginie beachtete diese nicht mehr.
Ihr Blick flog wie immer durch die großen Fenster hinaus zu der Stadt. Luxor war wirklich wunderschön. Die ganzen Sandsteinhäuser umgeben von Palmen und Papyrussträuchern. Der Nil schenkte ihnen so viel Wasser, sodass die Stadt eine riesige Oase in diesem sandigen Reich geworden war.
Doch der Ausblick machte sie auch sehr traurig. Nur zu selten durfte sie den Palast verlassen und wenn, dann auch nur in Begleitung von mindestens sieben Wachen.
Sie verkniff sich einen Seufzer, als sie Kinder in den kleinen Gassen fangen spielen sah. Einige Jungen kämpften mit Stöcken gegeneinander oder spielten Boccia. Vor einem Haus saß ein Mädchen, das von seiner Mutter die Haare gemacht bekam und geschminkt wurde. Wie gerne würde sie mit dem Mädchen tauschen. Ihre Mutter hatte so gut wie nie für sie Zeit.
Sie traf sich mit angesehenen Frauen, ließ sich durch Massagen, Pediküren und anderlei verwöhnen, selten nahm sie auch an einigen Sitzungen des Pharaos teil. Sonst traf sie sich mit ihren wenigen Freundinnen und hatte Spaß. Nur für ihre eigene, einzige Tochter hatte sie nur sehr selten Zeit. Virginie hatte oft das Gefühl, dass ihrer Mutter alles andere wichtiger war als sie.
Ihr Vater hatte auch keine Zeit für sie. Falls er diese doch mal hatte, wusste er allerdings nicht, was er mit ihr anfangen sollte. Sie war ein temperamentvolles Mädchen, mitten in der Pubertät. Und er fühlte sich in ihrer Anwesenheit immer nur hilflos. Virginie versuchte immer so höflich und unschwierig wie möglich in seiner Anwesenheit zu sein, doch es half trotzdem nichts. Er wusste nicht, was er mit ihr sollte. Bei ihren großen Brüdern war das ganz anders. Mit denen veranstaltete er Wagenrennen, nahm sie mit auf seine Reisen, redete mit ihnen, erzählte ihnen von Schlachten und ihren Vorfahren. Früher sollte er sogar mit ihnen gespielt haben, wie die Bilder in seiner Pyramide zeigen.
‚Pyramide!', dachte sie sehnsüchtig und ihr Blick schweifte noch weiter in die Ferne, auch wenn sie die Pyramide nicht sehen konnte. ‚Dort sind meine Brüder jetzt schon wieder. Was soll ich nur nachher wieder machen? Ich will auch mal mit zum Bau. Es ist unfair, dass ich nicht darf. Ich habe doch keinen außer ihnen. Mit wem soll ich denn sonst was machen?' Traurig starrte sie hinaus in das klare Wasser des Nils.
„Wo seid Ihr denn schon wieder mit Euren Gedanken, Prinzessin! Wir müssen hier her!", holte ihre Zofe sie wieder in die Gegenwart zurück und zog sie in einen Gang, der ins Innere des Palastes führte. Willenlos ließ die 15-Jährige sich mitziehen. Was hätte es auch gebracht sich aufzulehnen!
Plötzlich zogen ein paar Stimmen ihre Aufmerksamkeit auf sich. Sie hob ihren Blick und sah zwei Dienstboten, einen Vater und seinen Sohn, die sich auf dem Gang stritten. Als sie die Herankommenden bemerkten, verstummten sie sofort. Mit zu Boden gerichteten Gesichtern traten sie aus dem Weg und stellten sich mit dem Rücken zur Wand.
Virginie blinzelte. Sie traute ihren Augen nicht. ‚Ihn habe ich ja schon ewig nicht mehr gesehen. Das ist doch Draco, oder?', überlegte sie überrascht.
Fortsetzung folgt
