Am nächsten Tag:
Tristan öffnete seine Augen. Das Licht blendete ihn. Er rieb sich den Schlaf aus den Augen und versuchte sich an die Helligkeit zu gewöhnen. Plötzlich raschelte etwas neben ihm. Er drehte sich zur Seite und erblickte Rory, die gerade eine Seite von ihrem Buch umgeblättert hatte. ,Das war ja klar. Du musst schon gleich am Morgen ein Buch lesen. Sonst ist es ein versauter Tag, oder?", meinte er und kicherte. ,Leider falsch. Wenn ich keinen Kaffee bekomme, dann ist es ein versauter Tag. Ich habe angefangen ein Buch zu lesen, weil ich zu faul bin aufzustehen" - ,Hey, ich dachte, du hast was anderes vor, als den ganzen Tag nur herumzusitzen und dich zu langweilen!" - ,Ein Buch zu lesen ist aber nicht langweilig!" - ,Typische Worte für eine Streberin!" Tristan erhob sich, streckte sich und sah dann wieder zu Rory. ,Was hast du gerade gesagt?", meinte sie drohend. - ,Ich habe gesagt ,typische Worte für eine Streberin´" ,Na warte, diese Worte wirst du noch bereuen!", brüllte Rory, stand auf und jagte Tristan durch das Gebäude.
5 Minuten später stoppte Tristan und lehnte sich an die Wand. Er war erschöpft. Er blickte aus dem Fenster und lächelte. Rory kam dazu und schlug Tristan auf seine Schulter. ,Hab ich dich!", keuchte sie erschöpft. Doch Tristan gab ihr keine Achtung. Er starrte immer noch aus dem Fenster. ,Schau nur", begann er ,,es schneit" Rory blickte nun auch aus dem Fenster. Und tatsächlich, alles war bedeckt von Schnee. Und noch immer glitten weiße Schneeflocken zu Boden. Rory musste traurig lächeln. Bis heute war sie immer zusammen mit ihrer Mutter gewesen, als der erste Schnee im Jahr fiel. Nun steckte sie in Chilton fest, ohne ihre Mutter.
,Komm, lass und nach draußen gehen!", unterbrach Tristan ihre Gedanken. Rory starrte ihn an. ,Ähm…hallo, jemand zu Hause?", fragte er und fuchtelte mit seiner Hand vor Rorys Augen hin und her.
,Ähm…Entschuldigung. Was hast du gesagt?" - ,Ich habe gefragt, ob du mit mir nach draußen gehen willst. Du weißt doch, ein bisschen in die schöne, weite Welt hinaus. Wenn du willst, kann ich dir auch noch das Sonnensystem beschreiben!" - ,Ähm, nein danke. Ich glaube, ich kann wieder klar denken. Also…worauf warten wir noch, raus in die schöne, weite Welt!" Rory und Tristan zogen ihre Jacken an und wateten hinaus in den kniehohen Schnee. Rory ging voraus.
,Ist das nicht wunderbar?", meinte Rory. Sie breitete ihre Arme aus und drehte sich im Kreis, immer wieder und wieder. Tristan hob ein bisschen Schnee vom Boden auf und formte einen Schneeball. Er holte aus und bang…getroffen! Der Schneeball landete mitten auf Rorys Rücken. Rory drehte sich um, lachte auf und meinte,,Du willst dich ernsthaft mit mir anlegen? Mit mir, Rory Gilmore, die Meisterin der Schneeballschlachten?" - ,Ooh…als ob ich Angst hätte vor einem Mädchen wie dir. Ich meine, schau dich doch mal an, du bist um die Hälfte kleiner wie ich!" Bumm…der Schneeball von Rory traf ihn mitten ins Gesicht. ,Das bedeutet Rache!", drohte er, als er sich den Schnee von seinem Gesicht weggewischt hatte. Wenige Sekunden später flogen die Schneebälle nur so durch die Gegend.
Eine halbe Stunde später ließen sich die beiden erschöpft in den Schnee fallen. ,Wow, das hat gut getan!", sagte Tristan. - ,Obwohl du verloren hast?" - ,Träum weiter. Du hast verloren! Und zwar eindeutig!" - ,Armer Tris…du musst Fieber haben, denn ich habe eindeutig gewonnen" – ,Okay, ich sehe schon, dass diese Unterhaltung zu nichts führen wird. Lassen wir dieses Thema also!" - ,Ja ja, nur weil du verloren hast!" - ,Nein, weil du anfangen würdest zu weinen, wenn du endlich erkennen würdest, dass ICH gewonnen habe!"
Auf einmal wurde der Wind stärker, ein Sturm war im Anmarsch. ,Komm, ich helfe dir auf!", meinte Tristan, als er aufgestanden war und streckte Rory seine Hand entgegen. Rory griff dankbar nach ihr. Die beiden gingen zurück in das Gebäude und zogen sich um.
Eine viertel Stunde später trafen sich die beiden in der Halle, um zu beratschlagen, was sie jetzt unternehmen wollten. Auf einmal kam Henry hinzu,,Ähm Rory, kannst du kurz mal mitkommen?" - ,Ähm sicher Henry. Ich bin gleich wieder zurück Tristan"
Rory folgte Henry nach draußen in die Halle. ,Also Henry, was ist los?" - ,Ähm, ich weiß nicht, wie ich es dir sagen soll…dreh dich einfach mal um!" Rory drehte sich um. ,Dean! Was machst du denn hier?" - ,Rory, ich musste einfach mit dir reden!" Mit diesen Worten schleifte Dean Rory in ein einsamen Klassenzimmer. ,Dean, was willst du von mir?" - ,Ich muss einfach mit dir reden!" - ,Und worüber?" - ,Rory, ich weiß, dass das zwischen uns nicht geklappt hat, aber können wir nicht noch mal von vorne beginnen?" - ,Dean, das würde doch nichts bringen!" - ,Doch, ich könnte dir zeigen, wer ich wirklich bin!" - ,Das habe ich schon gesehen, du bist langweilig!" Deans Gesichtsausdruck war voller Schmerzen. ,Dean, es tut mir so Leid. Das habe ich nicht so gemeint!" , meinte Rory entschuldigend. ,Doch, das hast du!", und damit wandte sich Dean zum Gehen. ,Nein, Dean warte!" Dean blieb stehen, drehte sich aber immer noch nicht um. ,Bitte, bitte…geh nicht! Du bist nicht langweilig. Es ist nur, ich weiß nicht. Ich will unsere Beziehung nicht ein zweites Mal verletzen!" Dean drehte sich um. ,Weißt du was Rory, ich bezweifle eher, dass du dir nicht im Klaren bist, dass man in der Liebe auch ein Risiko eingehen muss!" - ,Glaubst du, das weiß ich nicht. Ich bin in unserer Beziehung so viele Risiken eingegangen. Ich habe aufgehört sie zu zählen. Wenn du das nicht bemerkt hast, dann solltest du vielleicht mal an dir zweifeln und nicht immer den anderen die Schuld an deinem Unglück geben!" - ,Okay, dann wären wir uns ja einig, dass wir beide Fehler gemacht haben, in unserem Leben und in unserer Beziehung. Aber ich möchte nur eins wissen…warum gibst du uns nicht eine zweite Chance?" ,Weil…weil ich dazu noch nicht bereit bin!", meinte Rory. Tränen stiegen ihr in die Augen und sie wollte einfach weglaufen…zu Tristan, um mit ihm über alles zu reden. Doch Dean packte sie am Arm und küsste sie. Rory stieß Dean weg. ,Was machst du da?" - ,Ich küsse dich" - ,Und warum?" - ,Weil ich nicht bereit bin, dich einfach so gehen zu lassen. Rory, komm, gib uns noch eine Chance. Glaub mir, ich kann mich ändern. Es wird sich alles ändern in unserer Beziehung, außer der Tatsache, dass ich dich liebe!" Dean sah ihr tief in die Augen, lehnte sich vor und küsste sie wieder. Wie lange hatte er darauf gewartet, mit Rory wieder zusammen zu kommen. Zu lange. Doch nun war seine Hoffnung wahr geworden. Sie war wieder auferstanden.
Er trennte sich von Rory,,Direktor Charleston hat mir erlaubt hier zu bleiben. Ich meine, solange noch Gefahr besteht" - ,Okay, du kannst neben mir und Tristan schlafen!" Rory wünschte sich nach wenigen Sekunden diese Worte nie gesagt zu haben. ,Tristan?", fragte Dean ungläubig. - ,Das habe ich dir vergessen zu sagen. Na ja, weißt du, ich und Tristan schlafen nebeneinander, weil wir in den letzten Tagen Freunde geworden sind. Ich meine richtige Freunde!" - ,Aber Rory…Tristan! Du weißt doch auf was solche Typen aus sind. Ich weiß, du willst in jedem Menschen das Positive sehen, aber glaub mir, bei Typen wie Tristan gibt es nichts Positives. Lass dich nicht mit den falschen Leuten ein. Er wird dich nur verletzen und dich ausnutzen!" - ,Dean, du verstehst nicht. Tristan ist nicht so, wie du ihn kennst. Ich muss wissen wovon ich rede, ich kenne ihn ja schließlich besser und länger wie du!" - ,Rory, das ist doch nur ein Trick. Zuerst will er dein Vertrauen erspielen und stattdessen nutzt er dich nur aus. Solche Typen…,,Dean!", enterbrach ihn Rory,,du sagtest, du willst einiges in unserer Beziehung ändern. Dazu gehört auch, dass du nicht jedes Mal vor Eifersucht rast, wenn ich mich auch nur mit einem anderen Typen unterhalte!" ,Aber Rory…ich mach dir doch nur Sorgen um dich", erwiderte Dean leise. - ,Ich weiß Dean. Aber du musst mich auch eigene Erfahrungen sammeln lassen!" - ,Okay, ich mache dir einen Vorschlag: Ich versuche mich mit Tristan so gut zu verstehen, wie ich kann und versuche meine Eifersucht so gut es geht zurückzuhalten, aber wenn ich nur ein Zeichen entdecke, dass dich dieser Typ ausnutzt, dann werde ich nicht länger dastehen und etwas dagegen unternehmen!" Ohne weiteres Wort nahm er Rory an der Hand und ging zu Tristans und Rorys Schlafplatz.
Tristan hatte den beiden den Rücken gekehrt und stöberte in seinem Rucksack herum. ,Ähm…Tristan!", meinte Rory. Tristan drehte sich um. ,Oh hi Rory…Bohnenjunge?", meinte er mit einem verächtlichen Blick auf Dean,,was machst du denn hier? Gibt es keine Bohnen mehr, die du stocken musst?" ,Tristan!", warnte Rory ihn. ,Okay, sorry!", meinte Tristan um Rory einen Gefallen zu tun. ,Und wenn ihr mich jetzt bitte entschuldigt, ich habe noch etwas zu tun!", meinte er nach einer kurzen Pause und ließ Rory und Dean alleine. Rory schaute betroffen auf den Boden. Sie konnte schon ahnen, was Dean jetzt gleich sagen würde. Doch Dean sagte nichts. ,Macht es dir was aus, wenn ich kurz nach Tristan sehe?", meinte Rory zu Dean. ,Nein, nein, geh nur", sagte Dean. Rory fing an Tristan zu suchen. Sie entdeckte ihn schließlich, wie er mit Madeline redete. ,Sag mal Madeline, könntest du uns bitte kurz mal alleine lassen?", fragte Rory, als sie die beiden erreicht hatte. ,Ähm…sicher doch", meinte Madeline und ging weg. ,Was sollte denn das gerade?", wandte sich Rory an Tristan. - ,Was sollte was?" – ,Du weißt genau, was ich meine!" - ,Nein, weiß ich nicht" – Warum hast du Dean so gemein behandelt? Er wollte sich doch nur mit dir unterhalten!" - ,Wer´s glaubt!" - ,Was willst du damit sagen?" - ,Rory, hast du es NOCH nicht gemerkt? Er gibt sich nur so nett mit dir, sodass du glaubst, er wäre der nette Freund auf den du dich immer verlassen kannst und der dich nie verletzen würde. Er will nur dein Vertrauen, damit er es danach ausnutzen kann!" - ,Wie kannst du nur so etwas behaupten. Du kennst Dean doch überhaupt nicht!" - ,Nein, aber ich kenne solche Typen wie ihn. Die geben sich nach außer ganz nett und unschuldig und in Wirklichkeit…" - ,Und was ist, wenn Dean wirklich nett ist. Wenn er wirklich einfach eine nette Person ist, auf die man zählen kann!" - ,Dann fresse ich einen Besen samt Stiel!" Schweigen. ,Okay, weißt du was, ich gebe Dean eine Chance und versuche mich so gut wie es geht mit ihm zu verstehen. Aber wenn ich nur ein kleines Anzeichen erkenne, dass er dich ausnutzt, dann kann er sich auf etwas gefasst machen!", schlug Tristan vor. - ,Okay, ich bin froh, dass sich zwischen uns nichts geändert hat, obwohl Dean und ich wieder zusammen sind" - ,Ihr seit wieder zusammen?" - ,Ähm ja, wir haben vor einigen Minuten beschlossen, unserer Beziehung noch eine Chance zu geben" - ,Oh, dann ist ja alles klar" - ,Hey, alles in Ordnung? Du siehst ein bisschen blass aus." - ,Hmm? Oh ja, alles in Ordnung. Komm, lass uns wieder zurück zu Dean gehen. Er wird sonst noch verrückt vor Sorge!" - ,Okay"
Als Rory und Tristan wieder an ihrem Schlafplatz zurückkamen, war Dean gerade dabei eine Decke auf seinem Schlafplatz auszubreiten. Als er sah, dass sich ihm jemand näherte, hob er den Kopf. ,Tristan", meinte Dean. ,Dean", erwiderte Tristan. Keiner sagte ein Wort. ,Okay Leute, was haltet ihr davon, wenn wir ein bisschen fern schauen?", fragte Rory, um die stille zu unterbrechen. ,Okay", meinte Dean und machte sich auf den Weg zum Fernseher. Tristan folgte ihm. Rory seufzte und dachte sich,,Na super, das kann ja heiter werden!" Schließlich folgte sie den beiden.
1 halbe Stunde später:
,Hey, ich geh und mal was zu Trinken und zu Essen holen. Hilfst du mir das Zeug zu tragen Tristan?", meinte Dean. ,Ich tu es ja für Rory!", dachte sich Tristan uns meinte mit gespieltem Lächeln,,Sicher Dean!" Damit machten sich die beiden Jungen auf den Weg in die Küche.
Tristan und Dean gingen schweigend nebeneinander her. Doch auf einmal packte Dean Tristan ohne Vorwarnung am Genick und schleuderte ihn gegen eine Wand.
,Hey, was soll der Scheiß? Lass mich sofort los!", rief Tristan. - ,Hast du wirklich geglaubt, dass ich mich mit einem Arschloch wie dir anfreunde? Man, du machst es einem ja echt zu leicht!" - ,Was hast du vor?" - ,Ist das wirklich so schwer zu sehen? Ganz einfach, du bist mir im Weg. Ich werde es schaffen, dass Rory dich hasst, dann habe ich freien Weg sie flachzulegen, sobald sie sich bei mir ausheult!" - ,Das würdest du nicht wagen!" - ,Wollen wir wetten?" - ,Ich schwöre dir, wenn du Rory auch nur einen Kratzer zufügst, dann bring ich dich um!" ,Das wollen wir doch mal sehen!", meinte Dean gelassen und gab Tristan einen Kinnhaken. Schon nach wenigen Sekunden war zwischen den beiden eine Prügelei ausgebrochen.
Währenddessen saß Rory noch auf ihrem Platz und wartete darauf, dass Dean und Tristan zurückkommen würden. ,Ja, gib´s ihm!", hörte sie auf einmal jemanden brüllen. ,Was ist denn da los?", fragte sich Rory und erhob sich, um der Sache auf den Grund zu gehen. Auf dem Gang sah sie eine Menge Leute stehen. Rory quetschte sich durch die Menge und erblickte Tristan und Dean, sie sich prügelten. ,Dean! Tristan! Hört sofort auf damit!", schrie sie. Doch Dean und Tristan wollten nichts hören und prügelten sich weiter, bis Jeremy und Henry sie auseinander gebracht hatten. ,Lass mich sofort los! Ich muss diesem Wichser noch eine Lektion erteilen!", brüllte Tristan Henry an, der damit beschäftigt war, Tristan mit all seinen Kräften zu bändigen. ,Gib es doch zu, du hast angefangen!", warf Dean Tristan ins Gesicht. ,Jetzt red nicht so eine Scheiße! Wir wissen beide wer hier angefangen hat. Und zwar du!", schrie Tristan. ,Ich hab alles gesehen. Tristan hat angefangen" Mit diesen Worten quetschte sich Summer durch die Menge.
Für Rory blieb die Welt stehen. Sie hatte Tristan vertraut und er hatte sie nur ausgenutzt. Sie ging zu Dean und nahm ihn bei der Hand. ,Und ich habe dir vertraut!", wandte sie sich an Tristan, ehe sie Dean wegführte.
