Sushi und Pommes

Am Abend traf man sich wieder beim Essen.

Narcissa kam später als alle anderen zum Abendessen.

Sie trug ein wunderbares weißes Kleid und eine tropische Blume im geflochtenen Haar.

Lucius merkte, wie sich etwas in seiner Hose stark verkrampfte… Er sah auf die Uhr. Halb8 nicht mehr lange, dann konnten sie endlich alleine sein.

Das Restaurant war bis auf den letzten Tisch belegt.

Das Buffet mit den merkwürdigsten Speisen aus aller Herren Länder gefüllt.

Lucius besah sich misstrauisch eine Platte mit, so wie es schien rohem Fisch.

Er war kein ungebildeter Mensch, aber mit dem 2o. Jahrhundert hatte er so seine Probleme.

„Darling," , flüsterte er seiner Frau aus den Mundwinkeln zu. „Was ist das?"

Sie lächelte und war ihr seidig glänzendes Haar zurück.

„Sushi, Honey."

„Na, vielen Dank. Jetzt weiß ich bescheid. Ich meine, wie schmeckt das und was ist da drin?"

„Probier's einfach, Honey." Sie ging, provokant den Hinter schwingend, zurück zu ihrem Tisch und stellte Draco seinen Teller mit Zauberkartoffeln vor die Nase.

Lucius starrte unverwandt auf das eben genannte Körperteil.

Er schüttelte den Kopf und sah wieder auf die Platte mit dem Sushi.

Gerade streckte er seine Hand aus, um eine besonders widerlich aussehende Rolle mit grünem Glibber auf seinen Teller zu legen, als ihm jemand zuvor kam.

„Also bitte! Sir!", rief Lucius Malfoy empört, als ein fetter Zauberer die gesamte Sushiplatte auf seinem eigenen Teller entleerte.

„Sorry, Mann. Aber's gibt nix andres mehr"

Lucius rümpfte die Nase. Amerikaner! Wo hatte Narcissa sie bloß einquartiert.

Von außen ein Luxushotel und die Gäste… ein Gräuel.

Lucius sah auf den Tisch. Er hatte Recht. Nichts mehr da.

Schmollend ging er zu seiner Frau und Familie und setzte sich zwischen Draco und Tonks.

„Hast du gar keinen Hunger, Darling?", fragte seine Frau besorgt bevor sie sich eine Gabel Salat in den Mund schob.

Er konnte jetzt nicht zugeben, dass ihm von einem Amerikaner der letzte Rest Essen geklaut wurde, oder?

Nein, die Blöße würde er sich nicht geben. Schon gar nicht, wenn ein Muggel am Tisch saß.

Das Buffet wurde aufgefüllt.

„Öhm, nein. Ich fühle mich nicht wohl.", log er.

Auch in der Hoffnung, dass er gleich ein Paar Extrastreicheleinheiten von seiner Frau einheimsen würde.

Sie streichelte ihm über die Wange. „Du wirst doch nicht etwa krank, Darling?"

Oh, wie er es liebte von seiner Frau bemuttert zu werden.

Aber nicht in der Öffentlichkeit!

„Hier Daddy." Draco hielt seinem Vater die kleine Kindergabel hin, auf die er einen Pommes gespießt hatte.

„Das ist aber lieb von dir, Draco-Schatzi." Narcissa knutschte ihren kleinen Goldjungen auf die Stirn.

Lucius schüttelte den Kopf. „Nein, danke Draco… Ich…"

Seine Frau zog die Brauen gefährlich hoch.

„Danke mein Kleiner."er ließ sich die Gabel in den Mund stecken und kaute den Kartoffelstick.

Irgendwie schmeckte er komisch.

Der Kleine begann zu kichern.

„Was ist so lustig, Draco?", fragte seine Mutter.

„Nichts, Mummy. Nur, dass Daddy gerade meinen Pommes isst, der gerade noch unter dem Tisch gelegen hat."

Lucius verschluckte sich.

„Du kleiner Teufel.", sagte seine Mutter wenig streng.

Andromeda begann zu lachen.

„Hier Darling. Spül's runter.", Narcissa hielt ihm ihr volles Rotweinglas hin.

„Ich kann den Müll doch nicht runterschlucken", sagte er undeutlich, mit dem Pommes in der rechten Backentasche.

„Oh, Lucius. Mach bitte kein Theater. Ich möchte gar nicht wissen, wie oft unseren Hauselfen schon mal etwas hingefallen ist. Nimm schon."

Grummelnd nahm er das Glas aus ihrer Hand und leerte es in einem Zug.

„Mum, darf ich aufstehen? Miniclubabend fängt gleich an." Tonks erhob sich ohne eine Antwort ihrer Mutter abzuwarten.

Lucius schnalzte missbilligend mit der Zunge.

„Nimmst du bitte Draco mit, Mausi?", fragte ihr Vater, nachdem er ein Stück Steak gekaut hatte.

Tonks nickte genervt und hob Draco aus seinem Kinderstuhl.

„Danke, Spätzchen." Narcissa strich ihr über's Haar, als die beiden davonzogen.

„So, und was machen wir heute Abend noch?", fragte Andromeda voller Tatendrang.

Lucius stutzte.

„Wir könnten Tanzen gehen, Liebes.", George ergriff ihre Hand.

Narcissa strahlte

„Oh ja. Wir waren schon lange nicht mehr Tanzen, stimmt's Lucius."

Er brummelte irgendetwas Unverständliches vor sich hin.

Narcissa sah enttäuscht auf die Tischdecke.

„Ich sehe schon. Lucius hat wohl keine Lust." Gespielt traurig schob sie ihre Unterlippe nach vorne.

Das hatte bis jetzt immer funktioniert, wenn er nicht so wollte, wie sie.

„Ok. Ok. Darling, wenn du darauf bestehst."