Kapitel 4
Alucard und Integra redeten in den nächsten Tag kein Wort miteinander. Um es treffender zu Bezeichnen Integra ignorierte Alucard komplett. Dieser hatte sich in seinen Keller verkrochen und kam nur äußerst selten zum Vorschein. Was bei Walter und Seras zu Verwunderung führte. Das die zwei sich alle Tage lang, in den Haaren lagen war normal. Aber das sie danach Tagelang sich ignorierten und kaum miteinander sprachen war äußert selten.
Derweil hatte Integra Mühe ihre immer stärker werdende Grippe zurückzuhalten. Mittlerweile war Husten und leichtes Schwindelgefühl zu den Halsschmerzen hinzugekommen. Hinzukam das Walter jeden ihrer Schritte schon mit Adleraugen beobachteten. Mittlerweile brachte Walter 3-mal täglich Tee. Integra fragte sich langsam ob es noch normal war so viele verschiedene Teesorten zu besitzen.
Sie kramte in einen Papierstapel, nach Papieren die sie eventuell vergessen haben könnte. Aus Vorsicht schaute sie lieber noch mal nach. In letzter Zeit hatte sie erstaunlich wenig Arbeit, ihr Verdacht dass Walter ihr Arbeit abnahm um sie zu schonen lag nahe. Integra blickte auf die Wanduhr die aus schwerem Holz gearbeitet war und halb 2 Uhr mittags anzeigte. Es war zu früh, um jetzt schon ins Bett zu gehen, außerdem würde Walter sich mit seinem verdacht dass sie krank sei bestätigt fühlen und sie Kommentar los ins Bett stecken. Spazieren gehen konnte sie auch nicht, es regnete in den letzten Tagen ununterbrochen wie aus Eimern. Vielleicht hohl ich mir einfach nur ein Buch aus der Bibliothek und les ein bisschen überlegte Integra. Immerhin das hatte sie schon ewig nicht mehr getan. Sie stand auf räumte noch schnell die Papiere weg und ging in den Keller zur Bibliothek.
Alucard schlief schon lange nicht mehr. Er fühlte es, das sie hier unten war. Ihn überraschte es, dass sie in der Bibliothek war und nach was zu Lesen suchte. Anscheinend hatte Walter ihr arbeit abgenommen. Auch wenn sie ihn nicht sah und auch nicht spüren konnte beobachtete er sie dennoch die ganze Zeit. Nur weil er Sauer war und sich ihr nicht zeigte, hieße das noch lange nicht das er nicht auf sie aufpasste. Sie schien was gefunden zu haben, denn sie machte sich gleich wieder auf dem Weg nach oben. Er hatte noch nie einen Menschen gesehen der so Stur war wie sie. Er konnte es schwer leugnen aber es gefiel ihm, und er liebte es.
Walter war überrascht als er Integra den 3 Uhr Tee bringen wollte, dass sie nicht in ihrem Büro war. Stattdessen fand er sie auf ihrer Fensterbank sitzend. Mit einem Buch in der Hand und den Regen beobachtend. Sie war als Kind schon immer fasziniert gewesen vom Regen und hatte oft Stunden zugebracht ihn zu beobachten. „Geht es euch gut Lady Integra?" fragte er leise. Integra nickte nur stumm ohne den Regen aus den Augen zu lassen. „Ich stelle euch den Tee auf den Tisch" sagte Walter mit einem besorgten Blick. Er fragte sich ob sie den Regen beobachtete oder ob sie überhaupt was wahrnahm. Sie schaute in letzter Zeit öfters Gedankenverloren in den Regen mit einem oft schon fast traurigen Blick. Walter fragte sich ob es etwas mit dem Streit zu tun hatte. Aber er fand die Idee total absurd. Als Walter gegangen war drehte sich Integra kurz um und sah auf den dampfenden Tee. Schon wieder eine andere Sorte. Sammelte Walter Tee oder wie? Sie lehnt sich an das Fenster. Sie drückte ihre Stirn an das kühle Glas und schaute weiter dem Regen zu. Sie liebte das Spiel der Wassertropfen auf der Scheibe wie sie vor ihren Augen tanzten. Verschwammen und im Licht ein Farbenspiel wiedergaben in allen Möglichen Schattierungen und Tönen. Ihr Blickfeld verschwamm leicht vor ihren Augen.
Seras war unterdessen mit Putzen beschäftigt. Irgendwie hatte sie tierische Angst vor Spinnen. Aus dem Grund putze sie ihr Zimmer. Diese ekligen kleinen Viecher, schon allein der Gedanke ließ sie schaudern. Sie war gerade fertig geworden und stellte alles zusammen als ihr die Seife aus der Hand rutschte und über den Boden schlidderte. „Scheiße" grummelte Seras. „Die ist so verdammt klitschig". Sie kniete sich auf dem Boden um nach dem entflohenen Stück Seife zu suchen. Unter dem Tisch sah sie sie. Sie grabbelte unter den Tisch und wollte die Seife gerate aufheben. Als eine Stimme sie erschreckte. „Das sieht interessant aus". Seras schreckte hoch und knallte mit dem Kopf gegen den Tisch. „Poah ey ne." sagte Seras. Das tat vielleicht weh. Sie kam unter dem Tisch hervor und sah Alucard der gerade durch eine Wand tratt. „Verzeihung Meister, ich war beim Putzen." Sagte Seras entschuldigend. „Du solltest wohl besser deine Wahrnehmung trainieren als dich um so was zu kümmern" meinte Alucard tadelnd. Seras wurde knallrot. „Aber das ist jetzt eh egal. Mach dich bereit heute Abend gibt es Arbeit" sagte Alucard und verschwand wieder durch die Wand. Seine Stimme hallte in ihrem Kopf „Eine Menge Arbeit auf die wir so lange gewartet haben". Seras lies die Seife, Seife sein und holte eilig ihre Waffe. Sie lief eilig zur Tür. Leider übersah sie die Seife die vor der Tür lag. Und sie in hohen Bogen zum ausrutschen brachte.
Alucard materialisierte sich in Integras Zimmer. Er fand sie angelehnt an ihr Fenster schlafend vor. Das Buch das sie auf dem schoss hatte war vor geraumer Zeit auf den Boden gefallen. Leise tratt er vor sie und fasste ihr mit seiner Hand sanft an die Stirn. Sie war warm, zu warm. Es besorgte ihn sie hatte leichtes Fieber. Er hoffte dass es bald wieder weg sein würde. Vorsichtig beugte er sich zu ihr runter und nahm ihr Gesicht in seine Hände und küsste sie sanft. Ihre Lippen schmeckten herrlich süß. Sie bekam von dem allen gar nichts mit. Wenn sie es gemerkt hätte, sie hätte ihn garantiert 2 m unter die Erde befördert.
Leicht stupste er sie an. Integra schlug zögernd die Augen auf. „Ist was passiert?" fragte sie verwirrt. „Noch nicht ich wollte dir nur mitteilen dass es losgeht." Meinte Alucard und verschwand im Dunkeln.
