6. Kapitel
Im Zentrum von London war mittlerweile pures Chaos ausgebrochen. Die Feuerwehr kam den vereinzelten Grossbränden nicht mehr hinterher. Menschen liefen kreuz und quer durch die Straßen. Eltern suchten ihre Kinder. Kleinkinder schrien. In dunklen Gassen heulten Hunde als wollten sie die Kinder beklagen. Menschen brachten sich gegenseitig um. Hier und dort stürzten Gebäude ein. Alles war durcheinander. Die Polizei versucht Ordnung hineinzubringen, doch ohne Erfolg. Viel mehr verschlimmerte es sich, umso mehr Zeit verstrich.
Als Integra eintraf war gerade der Big Ben eingestürzt. Was dazu führte das es noch mehr Chaos gab. Sie wurde freudig von dem Polizeichef der Londoner Polizei in Empfang genommen. Da er hoffte es durch das eingreifen der Hellsingorganisation endlich das heillose durcheinander beseitigt werden konnte und somit wieder Ruhe einkehrte. Der Polizeichef informiert Integra kurz darüber das es vor über 20 Minuten angefangen hätte und er keine Ahnung habe was der Auslöser war. Er wusste aber dass es im Tower angefangen hatte. Dort wären mittlerweile alle Menschen schon geflohen oder tot. „Da sind Vampire am Werk wir übernehmen die Sache. Und wir fangen am Tower an." entschied Integra ohne zu zögern. Mit Walter im Schlepptau ging sie zu ihrem Auto. „Irgendwas find ich komisch an der Sache, Walter, oder sehe ich das falsch?" fragte Integra zu Walter gewand. „Ich könnte mir nie anmaßen, Ihre Beurteilung in Frage zu stellen Lady Integra." meinte Walter mit einer tiefen Verbeugung. „Schicken Sie alle Truppen zum Tower! Mal sehen was uns da erwartet". befahl Integra. „Wie Sie wünschen My Lady! Walter drehte sich um und ging zu den Truppen um sie über das neuste zu Informieren und ihnen ihre neuen Befehle zu geben.
„Lady Integra?" fragte eine etwas total verwirrte Seras. „Was soll ich den machen?"
Integra drehte sich zu Seras um. „Zum Tower und zwar dalli!" „Ähhhmmm jaawohhl" stotterte Seras. Das war unheimlich. Wenn Alucard und Integra sich in der Wolle hatte waren beide ungenießbar, fand Seras. Sie machte sich auf die Suche nach ihrem Meister Alucard. Sie fand ihn an einen Truppentransporter angelehnt in den Himmel starrend. „Meister Alucard?"
„Was ist, verlangt die werte Dame nach mir oder was?" fragte er zynisch. „Ähm ne ich wollt nur fragen ob ihr auch zum Tower geht?" fragte Seras. Alucard schaute zu Seras. „Sieht wohl danach aus" brummte er nur und verschwand. Echt jetzt dachte sich Seras. Das war mittlerweile nicht mehr lustig, können die sich nicht unter sich anzicken. Aber neee des wäre ja zuviel verlangt, mit diesem Gedanken ging sie zu den Truppen zurück und fuhr mit ihnen zum Tower.
Walter war währenddessen wieder zu Integra zurückgekehrt um sie in Kenntnis zu setzen das die Truppen auf den Weg waren. Er konnte seine Besorgnis über Integras zustand leider nicht ignorieren. Als sie sich gerade den Fieberschweiß von der Stirn wischte. „Bitte Lady Integra, achten Sie doch bitte etwas auf ihre Gesundheit." bat er sie. „Es geht schon, ist ja bald alles vorbei. Keine Sorge" bekam er als antwort. Es beruhigte ihn ganz und gar nicht. „Wir sollten uns auch langsam auf dem Weg machen, Walter" meinte Integra und stieg ins Auto. „Wie ihr wünscht, My Lady".
Die Truppen brauchten so schien es eine Ewigkeit um sich bis zum Tower vorzukämpfen. Umso näher sie ihm kamen umso weniger Chaos herrschte. Dafür nahm die Verwüstung zu. Die einzige Person die keine Probleme hatte zum Tower zu kommen war Alucard. Aber er tratt dem ganzen mit gemischten Gefühlen entgegen. Einerseits war das wieder etwas für ihn, eine neue Herausforderung, nach Incognito war es langweilig geworden. Der andere Grund war Integra. Wenn sie nicht wäre, würde er einfach alles in Schutt und Asche legen und somit die Feindliche Vampirgruppe einfach niedermetzeln. Aber da sie dabei war musste er Rücksicht nehmen. Er konnte nicht zulassen das ihr was passierte. Er beobachtete wie die Truppen eintrafen und sich positionierten um weiter Befehle zu erhalten. Als Walter mit Integra eintraf bemerkte er sofort das Walters Besorgnis zugenommen hatte.
Die Truppenführer scharrten sich um Integra um zu erfahren wie sie vorgehen sollten. Alucard gesellte sich dazu, Integra ignorierte ihn. Er tauschte ein paar Blicke mit Walter. Dieser zuckte mit den Schultern und rollte mit den Augen als wollte er sagen du kennst sie doch. Alucard entging nicht das Walter Integra immer wieder mal besorgte Blicke zuwarf. Integra schien von dem allem nichts mitzubekommen sie war viel zu vertieft in die Gespräche mit den Truppenführern um ihr weiteres vorgehen zu Planen. Er beobachtete sie wie sie so im Gespräch vertieft war. Sie schien gar nicht zu merken dass ihr kalter Fieberschweiß im Gesicht stand. Man musste kein Hellseher sein um zu sehen, dass sie Fieber hatte. Viel mehr besorgte es Alucard das es unheimlich schnell gestiegen war.
Man kam zu dem Entschluss, dass es am besten wäre die Truppen neu zu verteilen und somit erst die Umgebung zu sichern, und sich dann langsam von innen nach außen vorzuarbeiten. Dazu sollte man zuerst den Auslöser, also den Tower unter die Lupe nehmen und herausfinden was der Auslöser für das alles war. Nein, viel eher war es Integras Beschluss. Den Tower wollte Integra zusammen mit Walter, Seras und einer Hand voll Männern unter die Lupe nehmen. Alucard gefiel es nicht das Integra ihn nicht mitnehmen wollte.
„Lady Integra, soll ich ihr Schwer und ihre Waffe holen?" fragte Walter. „Nein, Walter das ist nicht nötig." Integra ging zu ihrem Auto. Alucard folgte ihr. „Warum willst du nicht dass ich dabei bin?" fragte er sie. Integra drehte sich nicht zu ihm um als sie ihr Schwer an ihren Gürtel befestigte. „Du musst die Umgebung im Augen behalten." war das einzige was er als antwort bekam. „Na und das kann ich im Tower auch" erwiderte er zornig. Integra ignorierte Alucard komplett was ihn noch wütender machte. Er stellte sich ihr in den Weg als sie wieder zurück zu den Truppen wollte. „Ich gehe mit, und nichts wird es ändern."
Integra schaute ihn an und lief an ihm vorbei. Als sie ein paar Schritte gegangen war wischte sie sich erneut den Fieberschweiß von der Stirn und drehte sich noch mal zu Alucard um. „Wäre nichts neues, das du nicht das tust was man dir befiehlt."
„Ich bin dein Diener der dich beschützt und das tue ich auch und nichts wird mich von abhalten" erwiderte er. Integra schaute ihn noch kurz an, und drehte sich um und lief zu den Truppen zurück dicht gefolgt von Alucard.
Bei den Truppen überprüften sie nochmals ihre Ausrüstung. Alucard bekam von Walter neue Munition. „Bei dem Tempo bricht sie bald zusammen, Walter" flüsterte er ihm zu. Walter nickt. „Sie ist nun mal so!" flüsterte er zurück.
„Sind alle bereit?" fragte Integra in die Gruppe. „Ja Sir!" hallte es wieder. „Na dann los!"
Die Soldaten stürmten in 2Mann Gruppen in den Tower. Seras ging mit Walter, und Integra mit Alucard. Eigentlich sah es mehr so aus das sich Seras und Walter verdrückt hatten, da sie nicht in den Genuss des Zickenterrors kommen wollten.
Der Tower von London war extrem dunkel. Integra hatte mühe überhaupt was zu erkennen. Alucard hatte keine Problem, warum auch er war ein Wesen der Nacht. Er fand es lustig sie zu beobachten wie sie halber erahnend durch den Tower lief. An einem Flur wollte er sie noch warnen, dass eine Treppe kam, doch es war schon zu Spät. Innerhalb einer Sekunde war er an ihrer Seite hatte seine Arme um sie geschlungen umzu verhindern das sie die Treppe runterfiehl. Integra war zu überrascht gewesen um irgendwas zu sagen oder zu tun. Alucard genoss es, er hatte sie zum ersten Mal richtig im Arm. Als sie sich wieder gefangen hatte ließ er sie los. „Ich glaub ich geh ab jetzt vor." Meinte Alucard. Integra nickte nur. „Danke" flüsterte sie nur. Alucard konnte fühlen das ihr Fieber weiter gestiegen war. Ihre Augen waren mittlerweile Glasig geworden. In den dunklen Kellergewölben des Towers erhellte schummriges Licht die Dunkelheit. Integra war sichtlich überrascht das es hier heller war als oben. Alucard beunruhigte es.
Währenddessen liefen Walter und Seras aus der anderen Richtung in die Kellergewölbe. Die Truppen hatten sich übers gesamte Gelände verteilt. Und Arbeiteten sich von oben nach unten vor. „Haben die sich eigentlich schon zerfleischt?" fragte Seras. Walter konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Ich glaube nicht, Fräulein Seras Victoria", meinte Walter immer noch grinsend. „Die raufen sich denke ich, gerade zusammen."
„Wie immer!" meinte Seras. Sie blieb auf einmal stehen. „Walter, was sind das für Zeichen an der Wand?" „Welche Zeichen?" fragte Walter. „Na diese" meinte Seras und deutete auf die Wand.
Zur gleichen Zeit entdeckte Alucard an einer Wand ebenfalls diese Zeichen. „Mit was ist das geschrieben?" fragte Integra neugierig. Sie streckte ihre Hand aus und berührte die Roten Zeichen. „Es ist Blut", meinte Alucard. Integra zog ihre Hand sofort zurück und wischte sich ihre Hand sauber.
Im gesamten Kellergeschoss zogen sich an vereinzelnden Wänden Symbole und Zeichen einer alten Sprache aus Blut entlang.
„Kannst du das Lesen?" fragte Integra. Alucard nickte. Integra und Alucard schreckten hoch als auf der anderen Seite ein rumpeln zu hören war. Und am Fuß der Treppe Seras erschien. Sie richtete sich auf und wurde knallrot als sie Alucard und Integras Blicke auf sich spürte. „Er war es" und deute auf den erscheinenden Walter. „Ich bin total unschuldig" verteidigte sich Walter. Alucard und Integra schauten sich und an und schüttelten nur die Köpfe. Des kann ja wohl nicht wahr sein, jetzt fliegt sie auch schon im Dunkeln hin, dachte sich Integra. „Na ja irgendwann bekommt sie es auch wieder in den Griff, " meinte Alucard. „Alucard" schrie sie ihn an. „Les nie wieder meine Gedanken". Alucard hielt lieber die Klappe. Er merkte dass sie durch das Fieber extrem gereizt war.
