Und hier das nächste Kapitel. Der Name ist diesmal 'gewidmet' an Lucius. Den Canddidus heisst hell, klar, transparent; lucid; lieblich; pur; oder auch Weiss, Hellfarbig; und sehr hellhäutig oder gar blass.
Bubonis, heisst nichts anderes als Adler-Eule auf Latein.
Also los schmeisst mit den Reviews nach mir, oder ich verhexe euch. XD
Während sich die eine Hand unbewusst in seinen langen, seidenweichen Haaren herum wand, pochte Lucius mit seiner anderen Hand auf seinem Mahagoni-Schreibtisch herum. Was, wenn Severus ihm nicht verzieh? Er hatte ihn noch nie aus dem Anwesen raus geschmissen, dies war Severus zweites Heim. -Wie konnte ich nur so töricht sein. Er wird mir dieses Mal nicht verzeihen. Die Eule hätte schon längst wieder zurück sein sollen mit der Antwort.- Die Minuten zogen sich quälend für ihn hin. Sogar eine schnelle Absage wäre besser, als dieses gemeine warten.
Geschmeidigen Schrittes trat Lucius an seine Mini-Bar, er wollte gerade das tun, was er seit dem Streit ohne Rast tat, den Abend mit Brandy füllen, als seine Adler-Eule 'Bubonis' durch das geöffnete Fenster flog um auf seinem Arm zu landen. Lächelnd nahm er ihr den Brief ab und brachte sie an ihre persönliche Stange neben seinem Sekretair, wo sich frisches Wasser und Futter schon befanden. Etwas hastiger öffnete er den Brief und las...
Luc,
Ich nehme deine Einladung gerne an. Über irgendwelche Entschuldigungen und andere Dinge schreibe ich jetzt erst einmal nichts. Das können wir später bei einer Flasche Feuer-Whiskey bereden. Mit freundlichem Gruss
Severus
-Das hört sich doch schon einmal gut an.- Mit diesem Gedanken legte er den Brief weg und ging geschwind in seine Schlafgemächer, ein Bad und schöne Roben mussten her.
Nach einem ausgedehnten Bad, stand Lucius in seinem begehbaren Schrank. Er entschloss sich heute die Vielfalt von Weiss mit einem Hauch von Farbe zu nutzen, denn das hatte den Nebeneffekt, das seine Haare einen noch stärkeren, silbrig-weissen Ton annahmen. Hemd und Jackett in perfektem Stehkragen, Weste mit Silber bestickt und eine Bundfaltenhose mit leicht geschlitztem Saum. Nachdem er sich endgültig entschieden hatte, wie er sich ankleiden würde und dies getan hatte, sah er noch einmal auf seine Taschenuhr und bemerkte, dass sein Besuch jederzeit da sein könnte und ging hinunter zur Eingangstür, von deren Seitenfenster aus er schon die prominente, schwarze Figur seines Gastes sehen konnte. Er öffnete rechtzeitig die Tür und begrüsste Severus.
Mit einer fliessenden Bewegung seiner eleganten Hand deutete er Snape zu folgen, so dass sie sich gemeinsam ins Esszimmer setzen konnten. Für einen Moment bevor sein Besucher sich setzen konnte, sah Lucius an ihm entlang. Severus wusste wie exzellent es die einzelnen Farbtöne in denen seine schwarzen Kleider eingeteilt waren, zu kombinieren galt. Sein leicht tailliertes, langes Jackett hatte einen Stich Beaurdeaux, das Hemd zog durch einen Highlight von Mitternachtsblau und die Hose, in einem phantastischen Akzent von Petrolgrün. Severus wusste schwarz zu nutzen.
"Ich kann mich nur wiederholen, Sev. Es tut mir Leid. Mein Verhalten war unentschuldbar. Ich habe mich nicht meinem Alter entsprechend benommen, ich sehe alles für normal so wie es ist.", sprach er nach einger Zeit der Stille. Severus entgegnete ihm nur.:"Luc, ich weiss schon gar nicht mehr wovon du redest. Ich nehme diese Freundschaft für so normal, dass ich unsere Treffen gar nicht mehr zu schätzen wusste. Du hast mir das nur unter die Nase gerieben, damit ich es merke. Du hasst meinen Brief ja bekommen, also...", und hier hielt er die Flasche Ogdens' vor Lucius feine, aristokratische Nase, "...lass uns darüber später bei einer Flasche Whiskey reden. Jetzt wollen wir doch erst einmal gemeinsam essen."
Dieses Abendessen war seit Tagen das schönste für Lucius, er konnte den ganzen Abend nur lächeln über Severus Art. Der schien den Abend aber auch zu geniessen, da er richtig gesprächig war wie schon seit Jahren nicht mehr. Anschliessend machte man sich auf ins Hauptparlour des Erdgeschosses gegenüber des Esszimmers, um dort den Abend dezent abklingen zu lassen bei etwas Feuer-Whiskey.
Immer wieder schaute sich Lucius diese Hände an, die so geschickt in allem waren, dass sie taten. Beide waren mittlerweile ohne Jackett und sassen auf einem weichen, grossen Divan an der Westwand des Parlours. "Lucius! Ich habe dich etwas gefragt. Bist du schon betrunken oder ist irgend etwas?", fragte Severus, bevor er mit seinen feinen Händen das Whiskeyglas hob um daran zu nippen. Lucius benetzte unbewusst seine Lippen mit der Zunge, es war auch zu interessant, wie perfekt jede Bewegung dieser Finger war. "Alles in Ordnung Sev. Ich habe nur die Geschicklichkeit deiner Hände an alle Gottheiten gepriesen die ich mir nur denken konnte, in aller Stille.", sagte Lucius wie in Trance. -Habe ich das jetzt laut ausgesprochen?- "Wie bitte? Luc, der Alkohol ist dir wohl zu Kopfe gestiegen. Aber trotzdem Danke.", erwiderte Severus leicht verdutzt. "Nein, wirklich. In all den Jahren habe ich mir nie gross darüber Gedanken gemacht. Aber...", und hier stoppte Lucius mit den Worten um mit seinen dünnen, langen Fingern Severus' feine und dennoch starke Hand zu berühren.
