William wußte, diesen Tag würde er nur mit knapper Not überstehen. Aber Kavalier der er nun mal war, war er Liz natürlich behilflich. Sie drehte sich langsam auf den Bauch und überließ es gemeinerweise ihm, ihre Haare aus dem Weg zu schaffen. Wenn sie meinte, ihn damit reizen zu können…er grinste. Dieses Spiel konnten auch zwei spielen. Sobald er hier fertig war, wäre ihr Höschen naß, und zwar nicht vom Wasser – das konnte er ihr garantieren!
William war es ziemlich egal, daß sie nicht alleine waren. Er genoß diesen Tag wie noch keinen zuvor in seinem Leben. Daß Liz ihn unbewußt so anmachte, glaubte er nicht. Sie wußte offenbar genau, was sie tat und es war ein gefährliches Spiel mit dem Feuer. William ging auf ihr verführerisches Spiel ein, aber sie mußte aufpassen – zu lange ließ er sich nicht reizen…
Zunächst einmal schob er sehr langsam und sorgfältig ihre Haare zur Seite. Dabei berührte er immer wieder ganz sachte ihren Nacken, was alleine schon ausreichte, um Liz eine Gänsehaut zu verursachen, trotz der großen Hitze. Danach tröpfelte er etwas Sonnenmilch auf ihren Rücken und mit sanften Bewegungen verrieb er die kühle Creme bis hin zu Schultern, Nacken und Armen. Er kam tiefer zum Rücken hin, öffnete ohne zu zögern oder gar zu fragen den Verschluß ihres Bikinioberteils (was Liz zu einem scharfen Luftholen veranlaßte) und rieb sie weiter sorgfältig ein. Ihr Bikinihöschen zog er einen Millimeter nach unten, wirklich ganz dezent, aber das brachte Liz nochmal zum Luftholen. Er grinste und machte mit den Oberschenkeln weiter, die Finger immer ein winzig kleines Stück ins Höschen hineinrutschend. Natürlich berührte er sie nirgends so richtig unsittlich, aber schon diese dezenten Andeutungen hatte den gewünschten Effekt. Eine delikate Stelle war die Innenseite ihrer Schenkel, da mußte er etwas vorsichtig sein, aber daß er mit den Fingern – natürlich unbeabsichtigt, er entschuldigte sich auch sofort (scheinheilig) dafür – mindestens dreimal ihre intimste Stelle berührte, konnte er leider nicht verhindern.
Er schloß das Oberteil wieder und grinste in sich hinein. „Dreh dich um," befahl er leise. Liz drehte sich langsam auf den Rücken, ihre Wangen hatten eine recht rosige Farbe angenommen. William verstellte die Rückenlehne der Liege, damit sie ihre Haare überhängen lassen konnte und machte sich daran, sie auch von vorne einzuschmieren. Liz schüttelte den Kopf und griff nach der Sonnenmilch. „Danke, den Rest kann ich selbst," flüsterte sie heiser. Aber William grinste nur. „Oh nein, bei mir gibt es Rundumservice, Ma'am. Leg dich hin und sei still."
Liz wurde rot, aber sie ließ ihn gewähren. „Und genieß es einfach," fügte er leise hinzu.
Dieses Mal begann er unten. Jede einzelne Zehe wurde sorgfältig eingecremt, über die Füße ging es über die Beine nach oben langsam bis zur sogenannten „Bikinizone". Wieder ein gefährliches Terrain! Auch hier nahm er sich viel Zeit. Langsam fuhr er mit einem Finger voller Sonnenmilch an der Kante des Höschens entlang bis er zwischen ihren Beinen ankam.
„Beine auseinander!" hörte sie ihn murmeln.
Liz entfuhr ein leises Stöhnen und sie funkelte ihn wütend an, was ihn wieder nur herausfordernd lächeln ließ. Sie mußte wohl oder übel stillhalten, um keinen Verdacht bei den anderen zu erregen.
Oberhalb ihres Höschens machte er dasselbe Spiel wie vorher, er zog es einen winzigkleinen Millimeter nach unten und sie hielt daraufhin erschrocken die Luft an, als seine Finger tatsächlich sekundenlang den Ansatz ihrer Schamhaare berührten.
William lächelte sein harmlosestes Lächeln und ließ sie nicht aus den Augen. Sie genoß es, die kleine Hexe! Aber auch er war natürlich wieder erregt. Glücklicherweise hatte er daran gedacht, sich ein Handtuch mitzunehmen!
Ihren Bauch hingegen bearbeitete er mit beiden Händen, mit sanften Bewegungen massierte er die Creme ein, mit den Fingerspitzen stieß er immer wieder – aus Versehen natürlich – an die Unterseite ihrer Brüste. Zufrieden sah er, wie ihre Nippel hart wurden. Als nächstes kamen die Arme dran, dann der Hals und zum Abschluß ihre Brüste, bei denen er verfuhr wie beim Höschen – mit einem Finger ganz langsam die Kante des Oberteils entlangfahrend.
Endlich war er zufrieden mit seinem ‚Werk'. Liz lag perfekt eingecremt, aber sehr erhitzt aussehend vor ihm und ihre Augen hatten sich zu Schlitzen verengt. Er lächelte sie freundlich an. „Bist du nicht zu frieden mit meinen Diensten?" fragte er scheinheilig.
Liz funkelte ihn an und wußte nicht genau, ob sie lachen oder ihm eine runterhauen sollte. Weder noch, dachte sie verwirrt, sie war so erregt, daß sie ihn am liebsten sofort dazu gezwungen hätte, sie hier und jetzt zu nehmen. Was machte er bloß mit ihr?
William lachte über ihre Sprachlosigkeit. Er stand auf, verkniff sich einen zweideutigen Kommentar und machte es sich auf einer eigenen Liege bequem. Vorsichtshalber auf dem Bauch liegend.
Jane und Charles waren zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um den beiden viel Aufmerksamkeit zu schenken. Megan und Georgie hingen noch zusammen im Wasser ab und unterhielten sich, aber Caroline war es nicht entgangen, wie aufmerksam William Liz eingecremt hatte. Und sogar von vorne! Sie kochte vor Wut.
Die nächste Stunde erholten sich alle ein bißchen und dösten in der Sonne oder im Wasser. William hatte Georgie aus dem Wasser geholfen und war mittlerweile eingeschlafen, Liz dachte irritiert über William nach und was er in ihr auslöste, Charles und Jane spazierten ungestört durch den Park und Caroline langweilte sich. Sie hatte viel Zeit zu überlegen, wie sie Williams Aufmerksamkeit erlangen konnte, aber er war einfach stur. Diese schreckliche kleine Buchhändlerin, was hatte sie ihm schon zu bieten! Die größeren Titten, na schön, aber das war kein Kriterium.
Pech für Caroline, denn in Williams Augen war es durchaus ein Kriterium. Lizzy hatte nicht nur eine sehr ansprechende Oberweite, ihre Brüste waren auch voll und rund, soweit er das bisher beurteilen konnte. Caroline hingegen war fast knabenhaft zu nennen, sie konnte keinen Bikini, kein Kleid richtig ausfüllen und William Darcy stand nun mal auf weibliche Kurven.
Aber bei Caroline hätten auch die dicksten Möpse nichts mehr retten können, William fand sie unerträglich und würde niemals etwas mit ihr anfangen. Sie war ein hoffnungslos verwöhntes Gör, zwar nicht schlecht aussehend, aber mit einem arroganten Touch, den er nicht mochte. Sie war eine Nörglerin, oft schlecht gelaunt, unaufrichtig, an allem außer ihr selbst uninteressiert und wollte ihn vermutlich nur ködern, um an sein Geld zu kommen. Nein, Caroline Bingley brauchte sich keinerlei Hoffnungen auf William zu machen. Sie sah es nur leider nicht ein.
So hegte Caroline weiter ihren Groll gegen Liz und behielt sie und William genau im Auge, während das Objekt ihrer Begierde wieder wachgeworden war und Liz von seiner Liege aus träge, aber ausgiebig betrachtete. Er zog sie mit den Augen aus und stellte sich noch einmal vor wie erregend es gewesen war, seine Hände auf ihrem weichen Körper zu spüren. Es müßte schon mit dem Teufel zugehen, wenn sie heute nacht nicht in seinem Bett verbringen würde, dachte er ein wenig selbstgefällig. Bis dahin war noch viel Zeit – er würde sie den Rest des Tages nach allen Regeln der Kunst verführen, bis sie ihn anflehen würde, sie endlich zu nehmen. William ahnte nicht, wie nahe er diesem Ziel bereits war.
Und Liz kannte sich selbst nicht wieder. Vor wenigen Wochen noch aus Wut auf alle Männer im unansehnlichen Schlabberlook unterwegs gewesen, genoß sie es heute regelrecht, ihren Körper zu zeigen und war vor allem überrascht, wie sehr sie auf William reagierte. Nachdem er sie eingecremt hatte und zu seiner Liege gegangen war, brauchte sie erst einmal einige Zeit, um sich wieder zu beruhigen. Äußerst verlegen stellte sie fest, daß das Bikinihöschen zwischen ihren Beinen einen nassen, nicht zu übersehenden Fleck bekommen hatte. Sie gab vor, ein Buch zu lesen, aber in Wirklichkeit fantasierte sie darüber, wie es wohl wäre, mit ihm zu schlafen. Diesen gutgebauten, fast katzenhaften Körper auf sich zu spüren, die Berührungen seiner erfahrenen Hände… Auch wunderte sie sich, wie egal es ihr geworden war, wie viele andere Frauen er vor ihr gehabt hatte und ob sie Nr. XY auf seiner Liste war – sie war fest entschlossen, die heutige Nacht mit ihm zu verbringen.
Es war Nachmittag geworden, die Sonne brannte noch immer sehr heiß vom Himmel und William beobachtete fasziniert Liz' ständig wechselnden Gesichtsausdruck. Sie hatte ihn die ganze Zeit nachdenklich angeschaut und gar nicht bemerkt, daß er schon lange wieder wachgeworden war. Sie erschrak und wurde rot, als er plötzlich aufstand und zu ihr an die Liege kam. „Na, Miss Bennet, Lust auf ein kleines Wettschwimmen?" fragte er leise und betrachtete sie auf sehr unverschämte Art und Weise. Sein Blick blieb zwischen ihren Beinen hängen und er lächelte anzüglich. „Oh, du warst schon im Wasser? Ich sehe, dein Höschen ist noch naß."
Liz nahm sich in diesem Moment vor, nicht mehr verlegen zu werden, wenn er sie so direkt anbaggerte. Sie würde ihm jede Aktion heimzahlen. Sehr zu seinem Vergnügen.
„Und du hast vergessen, dir ein Handtuch umzuwickeln, William," gab sie zurück und starrte herausfordernd auf die große Ausbuchtung in seiner Badehose.
Leider waren Jane und Charles in diesem Moment nähergekommen und damit war vorerst Schluß mit dem Geplänkel.
„Kommt ihr nochmal mit ins Wasser, ihr zwei?" rief Charles. „Kleines Wettschwimmen?"
„Ins Wasser ja, aber kein Wettschwimmen," sagte Liz. Sie stand auf und schob sich äußerst langsam an William vorbei, der keinen Millimeter Platz gemacht hatte. Sie lächelten sich provozierend an und folgten Jane und Charles ins Wasser.
„Caroline, komm auch ins Wasser!" rief Charles, dem es auf die Nerven ging, daß seine Schwester sich so absonderte. Zu jedermanns Überraschung kam sie tatsächlich hinzu. William hatte eine Idee. „Hey, Megan, komm auch und wir können ein kleines Wasser-Volleyball Turnier machen," rief er und kletterte noch einmal aus dem Becken, um das Netz zu spannen und den Ball aus dem Badehaus zu holen. „Georgie, machst du uns den Schiedsrichter?"
Georgie nickte und rollte an den Beckenrand. Alle außer Caroline waren begeistert, aber sie mußte wohl oder übel mitziehen.
„Ok, wir bilden zwei Teams. Charles ist Team 1, ich bin Team 2 und dazu brauchen wir noch je zwei Damen," rief William. Jane hatte sich gleich zu Charles gesellt und Caroline zu William, während Liz ebenfalls in Charles' Team wechselte. Sehr zu Williams Verdruß. Caroline lächelte erfreut.
Charles' Team war das klar bessere, was unter anderem daran lag, daß Caroline keine große Lust hatte und sich mehr darauf konzentrierte, William anzustarren als den Ball übers Netz zu schlagen. Immerhin hatte William den Vorteil, Liz auf der Gegenseite besser anschauen zu können, was am meisten Spaß machte, wenn sie sich nach einem hohen Ball reckte und einmal sogar ihr Oberteil verrutschte und einen interessanten Anblick bot.
Bald schon wurde es Zeit, sich um das Abendessen zu kümmern. Liz hatte angenommen, sie würden auf der Terrasse einen Grill aufbauen, aber sie hatte sich getäuscht. So profan ging es nicht zu im Hause Darcy.
William und Charles waren plötzlich verschwunden und die Mädchen gingen ins Haus, um die nassen Sachen loszuwerden und sich umzuziehen. Als sie wiederkamen, stieg hinter dem Badehaus gerade eine Rauchwolke hoch und sie hörten Gelächter und Männerstimmen. Alle vier Mädels liefen neugierig in Richtung des Qualms, Georgie war noch im Haus zugange. Hinter dem Badehaus bot sich ihnen ein beeindruckendes Bild:
Ein Stück des großen Rasens war zu einer Art Grillplatz umfunktioniert worden. In der Mitte befand sich ein großer, mit Natursteinen umgebener Ring, in dem Holz und Holzkohle vor sich hinbrannten. Darüber hing, an einem dreibeinigen, mobilen Gestell befestigt, ein großer, massiver Schwenkgrill. Rundherum waren Decken und Kissen ausgebreitet, regelrechte Felsbrocken und große Steine lagen strategisch geschickt verteilt und konnten als Rückenlehnen oder Ablageflächen verwendet werden. Fackeln, Windlichter und Laternen standen überall bereit für die dunkleren Abendstunden. Es sah sehr, sehr gemütlich aus.
In der Nähe des Grills hatten fleißige Hände ein Buffet aufgebaut mit verschiedenen Salaten, allerlei Leckereien, Saucen und Broten, in einer Kühlbox befanden sich die Steaks und was die Herren – die sofort das Kommando übernommen hatten – sonst noch auf den Grill werfen wollten.
Die Männer hatten sich ebenfalls umgezogen. William trug nun ausgeblichene Jeans und ein Vancouver Canucks T-Shirt und Liz fand einmal mehr, daß es vollkommen egal war, was er anhatte, er sah immer verdammt sexy aus. Er lächelte ihr zu, als sie zu ihm an den riesigen Grill trat und sein Blick wanderte schamlos über ihre schlanken, gebräunten Beine, die in abgeschnittenen Jeans steckten und die knappsitzende, weiße Bluse, die einmal mehr sehr anregende Einblicke bot. „Sexy Outfit," murmelte er und Liz lächelte herausfordernd zurück.
Er löste seinen Blick von ihrem Ausschnitt und griff in die Kühlbox, um zwei Flaschen Corona hervorzuholen. Eine davon gab er Liz. „Was darf ich dir auf den Grill werfen, Elizabeth? Ein schönes, mageres Steak?"
Sie nickte. „Das Anwesen ist wirklich wunderschön, William," sagte sie, als er sich ihr wieder zuwandte.
„Oh ja, das ist es. Wenn auch ein bißchen groß für meinen Geschmack."
Caroline konnte es nicht sein lassen, die beiden wieder zu stören und mischte sich in ihr Gespräch ein. Sie nötigte William, ihr sämtliche Fleischstücke zu zeigen um sich dann ein ganz besonderes herauszusuchen. Als sie endlich zufrieden war, war Liz bereits amüsiert weitergegangen und hatte sich zu Georgie gesetzt.
Georgie klärte sie ein bißchen auf, was die besondere ‚Beziehung' zwischen ihrem Bruder und Caroline anging und daß eher Schweine fliegen würden als daß Caroline bei ihm landen könnte. „Weißt du, sie ist schon seit ewigen Zeiten hinter ihm her," erzählte Georgie. „Bis heute hat sie nicht kapiert, daß er nichts von ihr will." Sie sah Liz an und schmunzelte vergnügt vor sich hin. Es war bisher noch nie vorgekommen, daß er sich einem weiblichen Gast gegenüber so auffällig benommen hatte. Georgie saß vielleicht im Rollstuhl, aber sie war nicht dumm – ihr Bruder würde heute nacht nicht alleine schlafen, soviel war sicher.
Die Männer drehten fleißig die Fleischstücke, Würste, Burger und Maiskolben auf dem riesigen Grill herum und taten so, als wäre es Schwerstarbeit. Durst wurde mit Bier gelöscht und endlich gab William das Signal zum Essen. Galant servierte er den Damen die vorher ausgewählten Steaks und packte sich selbst und Charles die Teller mit riesigen Fleischstücken voll.
Die Mädels hatten zwischenzeitlich die Fackeln und Kerzen angesteckt und man ließ sich zum Essen auf den Decken nieder. Die Männer nahmen die überschwenglichen Lobpreisungen gelassen entgegen und versorgten die ganze Bande immer wieder mit Fleisch, bis schließlich auch der größte Hunger befriedigt war und alle pappsatt und ächzend auf den Decken lagen. William machte einen kurzen Anruf und nur wenige Augenblicke später erschienen zwei Hausangestellte mit einer Kühlbox, Kaffee, Geschirr und einer Flasche Whisky. Sie verteilten Kaffee an alle die mochten und Whisky an die Männer, da die Damen ablehnten. Danach gab es Eis für alle und ein großer Korb mit frischen Kirschen, Erdbeeren und Himbeeren kam zum Vorschein.
William saß Liz gegenüber und nippte zufrieden an seinem Whisky. Liz lächelte ihn hinterhältig an und begann, ihren Nachtisch zu essen. William als ausgewiesener Süßschnabel hatte seine Riesenportion Eis natürlich schon längst verdrückt. Die Art und Weise, wie Liz ihr Eis aß, machte ihn verrückt – sehr, sehr verrückt. Langsam und verführerisch leckte und lutschte sie an ihrem Löffel, spielte mit ihrer Zunge und tat so, als würde sie nicht wissen, daß er sie beobachtete. Diese erregende Vorstellung galt alleine ihm und seine Lust kannte keine Grenzen. Sie grinste, als er anfing, unruhig auf dem Boden hin und herzurutschen.
Liz kannte sich selbst nicht wieder. Sie war hier zu Gast auf einer Pool- bzw. Grillparty, eingeladen von einem 18jährigen Mädchen, das sie erst seit kurzem kannte und baggerte deren Bruder bereits den ganzen Tag auf äußerst schamlose Art und Weise an mit dem erklärten Ziel, die Nacht in seinem Bett zu verbringen! Dabei war sie noch nicht einmal betrunken oder stand unter Drogen. Sie konnte sich nicht helfen, sie genoß dieses Spiel einfach und es beruhte ja unübersehbar auf Gegenseitigkeit.
Liz beschloß, die Anspannung etwas abzubauen. Die Luft knisterte, wenn sie und William sich ansahen oder nahe beisammen waren und je später es wurde, um so angespannter wurden sie.
Mittlerweile war auch das letzte Eis vertilgt und die kleine Gruppe lag faul auf den Decken herum, als Megan aufstand und leise verschwand. Liz, die langsam fror, lief schnell ins Haus um sich etwas wärmeres anzuziehen. Als sie wiederkam saßen alle auf den Decken verteilt rund ums Lagerfeuer, Gitarrenklänge ertönten und Megan sang einen langsamen Folksong. Sie hatte eine wundervolle Stimme und alle lauschten ergriffen.
William fing Liz' Blick auf und klopfte auffordernd auf den freien Platz an seiner Seite, damit sie sich zu ihm setzte. Sie lächelte, nahm zwei Flaschen Corona mit und ließ sich neben ihm nieder. Er nahm seine Flasche mit einem Nicken dankend entgegen und stellte plötzlich überrascht fest, daß sie seinen geliehenen Pullover trug. Fragend zog er die Augenbrauen hoch, deutete auf den Pullover und grinste.
War es das langsame Lied, war es die gemütliche Stimmung, war es Williams Nähe – Liz wußte es nicht. Ohne weiter darüber nachzudenken, rutschte sie näher und lehnte sich an ihn. William scherte sich nicht groß darum, daß sie Zuschauer hatten, er legte ihr seinen Arm um die Schulter und zog sie weiter an sich, bis ihr Kopf an seiner Schulter ruhte. Mit der Zeit wanderte sein anderer Arm um ihren Bauch während Liz ihren Arm um seine Hüfte legte. Ihre linke Hand spielte mit seinen Fingern, die ihren Bauch sanft streichelten.
Selbst der Ignoranteste hätte mittlerweile gemerkt, daß sich hier etwas entwickelte und in der Tat, Jane, Charles und Georgie schmunzelten vor sich hin, während Carolines Wut keine Grenzen kannte. Sie ließ die beiden keinen Moment aus den Augen und wäre am liebsten dazwischengegangen, als Liz es sich wenige Augenblicke später noch gemütlicher machte indem sie zwischen Williams Beine rutschte und seine Brust als Rückenlehne benutzte. Seine Arme umschlangen sie und hielten sie fest, während er immer wieder sanft ihren Scheitel küßte. Man spürte, die beiden fühlten sich einfach wohl miteinander – nur aus Carolines Augen kamen Blitze, sehr zornige Blitze.
Liz dachte momentan an alles, aber nicht an Sex. Noch nie zuvor hatte sie sich so wohl, so geborgen gefühlt. Williams weicher, ihr viel zu großer Pullover auf ihrer nackten Haut, Williams Arme um ihren Körper geschlungen, sein leicht stoppeliges Kinn an ihrer Wange, sein erregender Duft aus einer Mischung aus Rauch, Sonnencreme und Sandelholz. Je länger sie so aneinandergekuschelt saßen, um so erregter wurde Liz allerdings und um so unternehmungslustiger wurden Williams Finger. Mittlerweile hatte er mitbekommen, daß Liz unter seinem Pullover nichts weiter trug und ihr ins Ohr geflüstert, wie verführerisch er das fand. Sein Daumen berührte ihre hartgewordenen Nippel immer wieder wie beiläufig und nachdem sie das kleine Spielchen ein wenig genossen hatten, waren beide durchaus bereit für mehr.
William Darcy war kein Mann, der groß um den heißen Brei herumredete.
„Wollen wir gehen?" fragte er leise.
Liz hob den Blick und nickte.
Passenderweise hatte Megan ihr ‚Konzert' gerade beendet und alle waren sowieso müde geworden und erhoben sich langsam.
Sie räumten ein bißchen zusammen, den Rest würde jemand vom Personal übernehmen und liefen schweigend auf das Haus zu. Caroline folgte Liz und William und, obwohl die beiden fast flüsterten, bekam sie mit, was sie planten.
„Ich hüpfe schnell unter die Dusche, ok? Mein Zimmer ist im ersten Stock, das am Ende des Ganges."
Liz nickte lächelnd ihr Einverständnis und im Haus trennten sie sich, nachdem sich alle gute Nacht gewünscht hatten. Caroline hatte alles gehört und grinste vor sich hin. Wenn sie es richtig anstellte, würde diese rothaarige Hexe garantiert nicht die Nacht mit William verbringen…
Liz eilte in ihr Zimmer, ohne mitzubekommen daß Jane mit in Charles' Zimmer gegangen war. Sie sprang schnell unter die Dusche und überlegte dann fieberhaft, was sie anziehen sollte. Nicht, daß sie etwas gebraucht hätte, aber sie konnte schlecht nackt über den Gang rennen. Da die Darcys spendable und aufmerksame Gastgeber waren, entdeckte sie schließlich den weißen, flauschigen Gästebademantel, der an der Tür bereit hing. Sie hüllte ihren nackten Körper darin ein und huschte schnell den nur spärlich beleuchteten Gang entlang in Richtung Treppe und stand wenige Augenblicke später im ersten Stockwerk.
Das letzte Zimmer…aber in welche Richtung? grübelte Liz und lief prompt erst einmal in die falsche. Sie klopfte leise an eine Tür, erhielt keine Antwort und spähte vorsichtig in das dunkle Zimmer. Es war offenbar ein Wohnzimmer (oder nannte man das hier SALON?) und momentan unbewohnt. Also die andere Seite!
Auf dem langen Flur befanden sich eine Menge Bodengefäße, die mit großen Pflanzen befüllt waren und auch die ein oder andere Säule diente als eine Art Raumteiler. Liz war gerade in der zweiten Hälfte des Ganges angekommen, als sie eine Gestalt wahrnahm, die an die letzte Zimmertür klopfte. Eine Frauengestalt, war das etwa Caroline? Was wollte sie bei William? Caroline öffnete die Zimmertür und trat ohne zu zögern ein. Die Tür schloß sich hinter ihr.
Liz blieb wie erstarrt hinter der Säule stehen, wo sie sich verborgen hatte, als sie Caroline sah. Dann schalt sie sich eine alberne Gans. Wahrscheinlich war sie auf der Suche nach einer Aspirin oder sonst etwas – und wen sollte sie sonst fragen, wenn nicht William?
Sie wartete noch einige Minuten, aber Caroline kam nicht wieder heraus. Die Tür blieb zu.
Liz konnte es nicht fassen. Da flirtete und baggerte dieser Mann sie den ganzen Tag dermaßen an, daß sie alle ihre Höschen naßgemacht hatte, fragte sie am Ende ganz offen, ob sie auf sein Zimmer kam und sie – dumme Pute die sie war – sprang auch sofort wie eine läufige Hündin darauf an. Und dann kam ihr Caroline Bingley zuvor und kletterte in William Darcys Lotterbett. Und dort blieb sie offenbar auch.
Liz' Enttäuschung wurde von Wut überschwemmt. Dachte er vielleicht, er könne sie beide haben? Am liebsten wäre sie zu seinem Zimmer gegangen und hätte ihm die Meinung gesagt, aber diese Blöße gab sie sich nicht. Sollte er sich doch mit Caroline vergnügen.
Mit Tränen der Wut in den Augen ging sie zu ihrem Schlafzimmer zurück und weinte sich in den Schlaf.
William hatte Georgie gute Nacht gewünscht, war in sein Zimmer gegangen und summte vergnügt vor sich hin. Er wußte, Liz würde kommen, wenn sie auch nur halb so wild auf ihn war wie er auf sie. Er war etwas knapp dran, aber ohne eine vorherige Dusche konnte er ihr nicht gegenübertreten. Als er unter dem heißen Wasserstrahl stand, hörte er seine Zimmertür ins Schloß fallen und grinste. Gleich wäre er soweit.
William schlang sich lediglich ein Handtuch um die Hüften und betrat sein Zimmer. Nanu, warum war es dunkel? Er runzelte die Stirn. Er liebte es, seiner Partnerin beim Liebemachen zuzuschauen, ihren Körper anzubeten, sie dabei zu beobachten, wenn sie kam. Liz hatte doch nichts zu verbergen, so weit er gesehen hatte, aber nun gut. Vielleicht war das ein besonders aufregendes Spiel, wer weiß. Er würde später noch genügend Zeit haben, sie ausführlich zu betrachten.
William befreite sich von seinem Handtuch und krabbelte nackt ins Bett, seine Hand in Vorfreude auf der Suche nach dem weichen, warmen Körper. Und da war er auch schon. „Da bist du ja, Süße, willst du nicht ein bißchen näher zu mir rüberkommen?" schnurrte er. „Das Bett ist ziemlich groß."
Er erhielt keine Antwort, aber der Körper rutschte zögernd näher. William lächelte. War sie soooo schüchtern? Er nahm sie in die Arme und strich ihr beruhigend über den Rücken, als ihm etwas sehr, sehr merkwürdig vorkam. Ihre langen Haare waren verschwunden und ihre Brüste waren offensichtlich arg geschrumpft.
Voller Grauen zog sich William zurück und knipste die Nachttischlampe an. Entsetzt blickte er in das erwartungsvolle Gesicht von Caroline Bingley.
Wenige Augenblicke, die William wie eine Ewigkeit vorkamen, starrten sie sich an. Caroline versuchte ein Lächeln, aber Williams Gesicht war eine einzige Gewitterwolke. Bedrohlich und voller Unheil.
„Raus." Das war alles, was er sagte. Gefährlich ruhig, fast flüsternd.
Wider jede Vernunft versuchte Caroline, ihn zu besänftigen. „Oh Will, ich…" begann sie und William schloß die Augen. Er schlug keine Frauen, aber Caroline stand kurz davor.
„Raus, sagte ich. Auf der Stelle."
Mit soviel Würde, wie sie unter diesen Umständen aufbringen konnte, kletterte sie aus dem großen Bett, zog ihren Bademantel über und verließ leise das Zimmer. William griff nach dem nächstbesten, was ihm in die Finger kam – einem Buch – und warf es voller Zorn und Enttäuschung fluchend gegen die Wand. Sein Kissen bekam auch noch einen wütenden Schlag ab und als er sich schließlich etwas abgeregt hatte, fiel er in einen unruhigen Schlaf.
