Als Liz am nächsten Morgen um halb sieben Uhr aufwachte, hatte sie einen Entschluß gefaßt. Sie würde nicht, wie sie sich gestern nacht noch vorgenommen hatte, heimlich verschwinden und sie würde William auch gegenübertreten, als wäre nichts passiert. Soviel Anstand hatte sie noch, aber danach wollte sie nur noch heim. Und raus aus William Darcys Leben. Halb sieben…es würde noch Stunden dauern, bis alle wach waren, aber Liz fand keinen Schlaf mehr. Sie stand auf und trat ans Fenster. Es war ein schöner, friedlicher Morgen und es versprach wieder ein heißer Tag zu werden. Sie beneidete die Darcys um ihr traumhaftes Anwesen, den Luxus, den Pool und seufzte. Sie würde nie mehr hierher kommen.
Also warum nicht noch einmal ein paar Runden schwimmen, solange sie Gelegenheit dazu hatte. Sie zog sich schnell ihren Badeanzug an und huschte leise aus dem Haus. Das Wasser war kalt, aber erfrischend und sie genoß die Ruhe ihres morgendlichen Bades.
Vom ersten Stock des Hauses beobachtete ein anderer Frühaufsteher die einsame Schwimmerin. William hatte schlecht geschlafen und war schon seit sechs Uhr wach. Er hatte versucht zu lesen, aber er konnte sich nicht konzentrieren. Als er ans Fenster trat und die kühle Morgenluft einatmete, erblickte er Liz, die im Pool ein paar Runden drehte. Er fröstelte unwillkürlich – das Wasser mußte ziemlich kalt sein. Er fragte sich, warum sie gestern nacht nicht zu ihm gekommen war.
William seufzte. Er zog sich schnell Shorts und ein T-Shirt über und ging zum Pool.
Liz hatte sein Kommen nicht bemerkt. Er hatte sich auf einem der Startblocks niedergelassen und beobachtete, wie sie mit ruhigen, gleichmäßigen Bewegungen das Becken durchkraulte. Als sie zu seiner Seite zurückkam rief er ihren Namen, aber sie reagierte nicht. Ob sie es nicht gehört hatte oder aus Absicht, wußte er nicht. Bei ihrer nächsten Rückkehr stoppte sie ihre Runde und erschrak, als sie ihn da oben sitzen sah. Also hatte sie ihn wohl gar nicht wahrgenommen.
Sie wollte sich wegdrehen und weiterschwimmen, aber William bat sie, einen Moment zu warten.
Ungeduldig sah sie ihn an. „Ja? Was gibt es noch?"
„Warum bist du gestern nacht nicht gekommen?" fragte er ärgerlich.
Liz lachte bitter auf. „Stimmt. Ich bin nicht gekommen, du dafür wahrscheinlich um so öfter."
William schloß die Augen, als er ihre Zweideutigkeit begriff. Also hatte sie offenbar Caroline dabei gesehen, wie sie in sein Zimmer ging.
„Du streitest es also nicht ab, was?" sagte Liz leise, als er darauf nichts erwiderte. „Ich hätte mich auf meinen Instinkt verlassen sollen anstatt mich in einen Mann zu verlieben, den man mit vielen anderen teilen muß." Sie wandte sich ab und schwamm eine weitere Bahn zurück. Tränen der Wut und der Enttäuschung traten ihr in die Augen. Sie wollte so schnell wie möglich nach hause.
William brauchte einen Moment, um ihre Worte richtig zu verinnerlichen. Sagte sie gerade, sie sei in ihn verliebt? Warum saß er wie angewurzelt auf diesem dämlichen Startblock? Er sprang auf und lief auf die andere Seite des Beckens, wo Liz gerade aus dem Wasser stieg. Sie griff nach ihrem Handtuch und lief auf das Haus zu, ohne ihn zu beachten.
„Liz, bitte bleib stehen." bat er. Als sie nicht anhielt, hielt er sie am Arm fest und Liz fuhr herum. Zorn funkelte in ihren Augen.
„Laß mich los, William."
Er ließ ihren Arm los. „Lizzy, bitte warte. Gib mir zumindest eine Chance, ok?"
Er atmete auf, als sie stehenblieb. „Ich nehme an, du hast Caroline gestern in mein Zimmer gehen sehen und kamst deswegen nicht zu mir?" Keine Reaktion.
„Ich war unter der Dusche, als ich eine Tür zuschlagen hörte. Als ich ins Schlafzimmer kam, war es dunkel und nach kurzer Zeit schon merkte ich, daß etwas nicht stimmte und fand diese Person in meinem Bett. Ich habe sie sofort rausgeworfen. Lizzy, es ist nichts, absolut nichts passiert. Sie hat geglaubt, sie könne sich in mein Bett schleichen, aber ich will mit dieser Person nichts zu tun haben. Und wenn sie die letzte Frau auf der Welt wäre."
Liz sah nicht überzeugt aus. William Darcy war dafür bekannt, kein Kostverächter zu sein. Warum sollte er die Gelegenheit nicht ausnutzen, wenn sie schon in seinem Bett lag?
„Warum bist du dann nicht zu mir gekommen, William?" fragte sie leise.
„Ich war versucht, zu dir zu kommen," gestand er. „Aber ich konnte nicht hundertprozentig sicher sein, ob du überhaupt zu mir gekommen wärest. Es hätte ja sein können, daß ich die Zeichen falsch verstanden hatte und du überhaupt nichts weiter von mir wolltest als eine kleine Flirterei. Ich wollte nicht riskieren, etwas zu zerstören, was sich vielleicht langsamer entwickelt, als ich dachte. Wer weiß, vielleicht hättest du es dir ja nochmal überlegt."
Liz wußte nicht, was sie denken sollte. Das klang irgendwie plausibel und vernünftig, oder? Er hielt sie nicht für jemand, der leicht zu haben war und hätte auch Verständnis dafür gehabt, wenn sie sich anders entschieden hätte.
William sah sie aus bittenden Augen an. „Caroline ist schon seit ewigen Zeiten hinter mir her, das ist wahr," seufzte er. „Aber daß sie so weit geht wie letzte Nacht, das ist unentschuldbar. Es tut mir so unendlich leid, daß sie dir, vielmehr uns, den Abend verdorben hat." Er sah, daß Liz fröstelte in der kühlen Morgenluft und wickelte sie in ihr Handtuch. Sanft rieb er sie trocken. „Wollen wir nicht lieber hineingehen?" Liz nickte.
William brachte sie bis zu ihrem Zimmer. „Es ist grade mal sieben Uhr, bis alle wach sind, kann es noch ein paar Stunden dauern. Wir sollten auch versuchen, noch ein bißchen zu schlafen."
Liz schaute ihn an. Er hatte keinerlei Versuche mehr gestartet, ihr näherzukommen, benahm sich wie ein vollendeter Gentleman. Sie wollte nicht, daß er jetzt ging. Konnte sie ihn in ihr Zimmer „einladen"? Würde er ablehnen? Unwillkürlich fröstelte sie ein zweites Mal und William bemerkte es. Noch einmal rieb er ihre Arme, aber er stoppte gleich darauf wieder. „Das Handtuch ist schon klatschnaß und du frierst. Du solltest dringend raus aus den nassen Sachen."
Liz nickte, öffnete die Tür zu ihrem Zimmer und zu ihrem Erstaunen folgte ihr William hinein. Ohne zu zögern lief er ins Bad und kam mit einem großen, flauschigen Handtuch zurück.
Er hüllte sie in das weiche Tuch und rieb sie sanft trocken. Ihr Badeanzug klebte noch an ihrem Körper. „Vielleicht…vielleicht solltest du den nassen Badeanzug ausziehen."
Liz sah ihn an, schob die Träger zur Seite und zog den Badeanzug aus, immer noch in das Handtuch eingehüllt. Sie hatte ihren Blick nicht von Williams Augen abgewandt. Er schluckte hart und fuhr fort, sie trocken zu reiben. Er hatte sich fest vorgenommen, sich wie ein Gentleman zu verhalten, aber die Vorstellung, daß sich zwischen dem Handtuch und Liz' nacktem Körper nichts mehr befand, brachte sein Blut ziemlich zum Kochen. Er durfte nichts überstürzen, ihr eben erst geschlossener Frieden war noch zu fragil.
William nahm Liz auf seine Arme und trug sie hinüber zum Bett. Dort legte er sie vorsichtig ab, deckte sie zu und blieb an der Bettkante sitzen. Sie sahen sich an, bis Liz das Schweigen brach.
„Wärmst du mich?"
Wieder hatte sie ihn verblüfft. Er lächelte auf sie hinab und verstand sie absichtlich falsch, indem er die Bettdecke bis hoch an ihr Kinn zog und die Seiten ein wenig feststeckte.
„Besser?"
Liz schüttelte den Kopf.
„Wie soll ich dich denn wärmen?" fragte er leise.
„Du könntest in mein Bett kommen und wir könnten ein bißchen kuscheln, für den Anfang."
William tat, als müsse er überlegen. „Das heißt, ich müßte mich ausziehen?"
„Das wäre von Vorteil."
William wandte den Blick nicht von ihr ab, als er langsam sein T-Shirt und die Shorts auszog. Zu Lizzys Erstaunen trug er keine Unterwäsche. Sie betrachtete ohne jede Verlegenheit seinen durchtrainierten, gebräunten Körper und ihr gefiel, was sie sah.
„Darf ich reinkommen?" fragte er leise, „oder willst du mich den Rest des Tages anstarren?"
Liz kicherte, hob die Bettdecke an und das Handtuch, in das sie noch gewickelt war, fiel zu Boden. William glitt zwischen die Laken und nahm sie in die Arme, zog sie an sich und streichelte ihren Rücken.
„Du bist ja wirklich ganz kalt, Kleines," murmelte er und zog alle Decken über sie beide. Liz genoß die Nähe seines warmen Körpers und fühlte sich sofort geborgen. Sie spürte seine harte Männlichkeit an ihrem Bauch, aber er tat momentan nichts weiter als sie wie versprochen aufzuwärmen. Und es tat beiden unendlich gut. Selbst William hatte kein Bedürfnis, etwas anderes zu tun – zumindest noch nicht gleich. Sie lagen eng aneinander geschmiegt in Lizzys warmem Bett, streichelten und küßten sich gelegentlich spielerisch und dösten schließlich sogar ein.
Eine Stunde später wurde William wach und als er Liz neben sich liegen sah, die Bettdecke verrutscht und den Blick auf ihre reizenden Brüste freigebend, stand ihm der Sinn dann doch nach mehr als nur harmlosem Kuscheln. Vorsichtig, ohne sie zu wecken, beugte er sich zu ihr hinüber und begann, behutsam an einem ihrer Nippel zu lecken. Als die Knospe hart wurde, wandte er sich dem anderen zu und bei dieser Aktion begann Liz, sich zu rühren. Sie lächelte ihn verschlafen an.
„Wow, so möchte ich öfters geweckt werden," murmelte sie, noch nicht vollkommen wach.
William unterbrach seine angenehme Tätigkeit für einen Moment. „Kein Problem, Liebes. So oft du willst."
Als er anfing, abwechselnd an den hartgewordenen Nippeln zu saugen, begann Liz, sich unter ihm zu winden. Schließlich ließ er von seinem Lieblingsspielzeug ab und wandte sich Liz' Lippen zu, ihre Brüste weiter mit den Händen liebkosend. Hmm…so weich und feucht und warm…er hätte stundenlang so weitermachen können, aber seine kleine, wilde Hexe hatte andere Pläne. Sie fing an zu zappeln und murmelte ein etwas ungeduldiges „nimm mich endlich", als er ihr kurz Zeit zum Luftholen ließ.
William ließ von ihren Lippen ab und sah sie amüsiert an. Sein Blick wanderte langsam und genüßlich von oben nach unten – ihre wilde rote Mähne, ihr erhitztes Gesicht, die runden, vollen Brüste mit den harten Nippeln, den flachen Bauch und schließlich ihre intimste Stelle. Liz konnte es nicht mehr aushalten. Sein Blick allein machte sie verrückt. Wann kam er endlich zur Sache, verdammt!
William lächelte versonnen und dachte gar nicht daran, etwas zu überstürzen. Er begann ganz, ganz langsam, ihre Beine zu streicheln, immer weiter nach oben kommend, an ihren Hüften vorbei zu ihrem Bauch um wieder bei ihren Brüsten anzukommen. Die Stelle zwischen ihren Beinen, die sich so verzweifelt nach Berührung, nach Entladung sehnte, ignorierte er völlig, sehr zu Liz' Enttäuschung. Du wirst mich gleich anflehen, du kleine Hexe, dachte er schmunzelnd, während er wieder einen ihrer Nippel in den Mund nahm. Verdammt, er liebte ihre Brüste!
Liz schnurrte regelrecht unter seinem Körper und paßte sich seinem Tempo perfekt an, das immer rasanter wurde. Ein Blick in ihre leidenschaftlichen, glänzenden Augen ließ ihn vermuten, daß sie es hart und schnell bevorzugte und ihr hemmungsloses Stöhnen gab ihm recht. Plötzlich bäumte sich ihr Körper auf, sie hielt die Luft an und mit einem erlösten Schrei (den man hoffentlich nicht im ganzen Haus hören würde), gab sie sich ganz ihrem Höhepunkt hin.
Bevor William bewußt wurde, daß er überhaupt keinen Schutz übergezogen hatte, ergoß er sich mit einem mächtigen Stoß in Liz und brach erschöpft und schweißgebadet über ihr zusammen.
William war schwer, aber Liz mochte das Gefühl seines Körpers auf ihrem. Sie schlang ihre Arme um ihn und genoß seine Nähe. Nach einiger Zeit stützte er sich auf seine Ellbogen und blickte ernst auf sie hinunter. „Entschuldige, Lizzy, ich hätte was überziehen sollen… verdammt! Es tut mir leid."
Liz hatte vor lauter Lust ebenfalls nicht daran gedacht und biß sich auf die Lippe. Der Gedanke, ein Kind von William zu bekommen, war ihr zwar noch nicht einmal besonders unangenehm, sehr zu ihrem Erstaunen – aber die Chance, sich mit irgendetwas angesteckt zu haben, bereitete ihr schon eher Kopfzerbrechen. Man konnte William Darcy wohl nicht gerade als Mönch bezeichnen. Sie würde auf alle Fälle in den nächsten Tagen einen Test machen lassen, nahm sie sich vor.
„Ist jetzt nichts mehr dran zu ändern," murmelte sie und spürte seine weichen Lippen wieder auf ihren Brüsten.
„Bitte bleib heute bei mir," sagte William nach einiger Zeit.
Liz hob fragend die Augenbrauen.
„Georgie ist heute irgendwo eingeladen, Jane und Charles werden den Tag ebenfalls gemeinsam verbringen wollen und Caroline schmeißen wir raus. Bitte!"
Liz lachte über seinen bittenden Hundeblick und wuschelte ihm durch die dunklen Locken. Sie konnte ihm einfach nichts abschlagen, wenn er so sexy aussah.
„Und morgen früh fahre ich dich zum Laden, versprochen."
„Ich soll gleich über nacht bleiben?"
William nickte und strahlte. Liz ergab sich seufzend in ihr Schicksal und William wandte sich zufrieden wieder seinen beiden vollen, runden Lieblingen zu.
Keine fünf Minuten später klopfte es kurz an die Tür und Jane kam, ohne auf ein ‚herein' zu warten, ins Zimmer gestürmt. „Lizzy, du Schlafmütze, es ist…" Sie blieb abrupt stehen, als sie die beiden nackten Körper auf dem Bett entdeckte und wurde knallrot. „Oh! Entschuldigung." murmelte sie verlegen und rannte aus dem Zimmer.
Draußen auf dem Flur konnte man Charles hören, der Jane fragte, ob sie William irgendwo gesehen hatte und, nachdem er offenbar die Antwort bekam, ertönte ein lautes Lachen.
„Nun, vielleicht sollten wir auch aufstehen," murmelte Liz.
William sah auf die Uhr. „Neun Uhr – mitten in der Nacht. Laß uns noch ein bißchen kuscheln." Er zog die Decken über sie, nahm sie fest in die Arme und schloß die Augen. Liz seufzte gespielt genervt und erhielt nur ein gemurmeltes „ssschh!" zur Antwort. Als sie sich zu William umdrehte, war er tatsächlich schon wieder eingeschlafen.
„Faszinierend!" murmelte sie und da aus seiner besitzergreifenden Umarmung sowieso kein Entkommen war, beschloß sie, seinen warmen Körper eben noch ein wenig länger zu genießen.
Gegen zehn Uhr erwachte William endlich wieder und es war nur dem Umstand zu verdanken, daß er einen Bärenhunger hatte und somit aufstand, ohne Liz noch einmal ordentlich zu verwöhnen.
Als sie beide im Frühstückszimmer eintrudelten, waren Jane, Charles und Caroline schon am frühstücken. Georgie war bereits für ihren Ausflug nach Vancouver Island abgeholt worden.
Alle drei sahen die beiden Nachzügler an. Jane mit hochrotem Kopf und verlegen, Charles mit einem breiten Grinsen und Caroline mit unverhohlener Wut.
„Entschuldigt, daß wir so spät dran sind," sagte William nur und gab keine weiteren Erklärungen ab. Höflich und ganz Gentleman geleitete er Liz an den Tisch, rückte ihr einen Stuhl zurecht und schenkte ihr Kaffee ein. Sie dankte ihm lächelnd.
„So, was sind eure Pläne für heute?" fragte William in die Runde, sah aber in erster Linie Charles an.
„Jane und ich wollten nach Whistler fahren, uns etwas abkühlen," grinste Charles. „Dazu müßten wir nur die Autofrage klären. Wenn wir mit Janes Auto fahren, kannst du, Caroline, mit meinem nach hause fahren. Bleibt nur die Frage was…"
„Liz braucht kein Auto," sagte William. „Ich fahre sie nach hause." Er lächelte ihr zu. Wann immer das sein mochte…
„Prima, dann ist das ja auch geklärt." stellte William fest, ohne sich um Carolines zornigen Blick zu kümmern. Sie konnte es allerdings nicht lassen und sagte: „Oh, wenn Liz noch hierbleibt, kann ich ja auch noch bleiben und Charles holt mich heute abend wieder hier ab."
William bemühte sich um ein Mindestmaß an Höflichkeit, obwohl er kurz davor war zu platzen. „Liz und ich haben andere Pläne."
Charles warf seiner Schwester einen warnenden Blick zu. Er wußte, wie sehr sie hinter William her war und wie sehr es seinem Freund auf die Nerven ging.
Das restliche Frühstück verlief in angenehmer Atmosphäre und Liz folgte Jane im Anschluß daran zu deren Zimmer. Jane war immer noch verlegen und entschuldigte sich immer wieder, daß sie so einfach ins Zimmer geplatzt war. Aber auch Liz war die Sache peinlich.
„Es muß dir nicht peinlich sein, Lizzy. Man hat gestern schon gesehen, daß ihr euch nicht gleichgültig seid. Und William ist ja auch ein sehr attraktiver Bursche."
Liz nickte. Sie war momentan sehr glücklich, auch wenn tief in ihrem Inneren eine Stimme etwas von ‚Nr. XY auf seiner Liste' flüsterte. Als sie Jane beim Einpacken zusah fiel ihr auf, daß das Bett schon gemacht war.
„Wow, die Hausangestellten hier sind ja äußerst flott – dein Bett ist schon gemacht und alles ist aufgeräumt!"
Jane wurde rot. „Nun ja…ich…ich habe bei Charles übernachtet."
Liz sah die große Schwester verblüfft an. Dann fing sie an zu lachen und kurze Zeit später fiel Jane mit ein.
Es dauerte eine zeitlang, bis sie wieder ernst wurden. „Lizzy, höchstwahrscheinlich komme ich heute nacht auch nicht nach hause. Charles hat mich eingeladen, in Whistler zu übernachten."
Liz nickte amüsiert. „Macht nichts, ich bleibe heute nacht wahrscheinlich hier."
„Oh," sagte Jane. Sie mochte William sehr, aber traute ihm noch nicht ganz über den Weg, was seinen Frauenverschleiß anging. Sie wußte nur, wenn er ihre kleine Schwester verletzen würde, wenn Lizzy nur ein weiteres Abenteuer für ihn wäre, hätte er nichts zu lachen.
„Keine Angst, Jane. Ich genieße es einfach, so lange es geht."
„Paß auf dich auf, Liebes."
Charles und Jane waren im Aufbruch begriffen und noch mit William im Gespräch, als Caroline Liz ansprach.
„Für heute hast du vielleicht gewonnen," fauchte sie, „aber heute nacht war ich es, die das Bett mit ihm geteilt hat. Bilde dir nicht ein, daß du William auf Dauer halten kannst."
Liz lächelte sie nur spöttisch an und ging hinüber zu den drei anderen, die auf dem Weg zu Janes Wagen waren. William wartete auf Liz, legte ihr einen Arm um die Hüfte und zog sie an sich. Als sie sich auf die Zehenspitzen stellte um ihn auf die Wange zu küssen, blieb er stehen, beugte sich zu ihr hinunter und küßte sie äußerst leidenschaftlich. Caroline fielen fast die Augen aus dem Kopf und mit hocherhobenem Kopf stöckelte sie an beiden vorbei. Jane und Charles grinsten sich an.
„So, dann lassen wir die beiden Turteltauben mal lieber in Ruhe," lachte Charles und verstaute das Gepäck im Kofferraum. Caroline brachte ein halbherziges „Wiedersehen" hervor und stakste auf das andere Auto zu während William und Liz engumschlungen den beiden anderen nachwinkten.
Endlich waren alle verschwunden und der Tag gehörte ihnen allein.
