Kapitel 29

Es war schließlich gar nicht nötig, Vicky bei den Darcys in West Vanc zu lassen – Liz hätte davon abgesehen auch niemals zugestimmt. Die beiden verbrachten trotzdem – seit langem mal wieder – einen gemütlichen Abend zuhause (ohne daß Liz vorher einschlief) und Williams Wunsch nach einer aufregenden Nacht wurde ebenfalls erfüllt. Es gab keinerlei Störungen, keine Anrufe, keine weinende Victoria, es gab nur William und Liz. Und selbst am nächsten Morgen, als William aufwachte, fand er seine Frau in seinen Armen liegend vor. Ganz so, wie er es mochte.

Er liebte die Gelegenheiten, Liz ausführlich zu betrachten. Offenbar war sie nachts auf gewesen, um nach Vicky zu sehen, denn sie trug sein T-Shirt – allerdings mit dem Vancouver Canucks Logo falsch herum auf dem Rücken. Getrocknete Reste ihrer Milch befanden sich auf der Vorderseite und William grinste. Liz und ihre verrückte Vorliebe für seine Klamotten! Den Pullover, den er ihr damals ausgeliehen hatte, hatte sie ihm nie wieder zurückgegeben – zumindest konnte er ihn in seinem Schrank nicht finden. Er hatte ihr schon einmal vorgeschlagen, sich doch einfach in seinem Kleiderschrank zu bedienen – es würde ihnen viel Geld sparen. Sie hatte damals ein Kissen nach ihm geworfen und eine Vase war dabei zu Bruch gegangen. Eine nicht ganz billige, wohlgemerkt.

Liz hatte fast schon wieder ihr ursprüngliches Gewicht wiedererlangt, aber die Schwangerschaft hatte sich – so fand er zumindest – positiv auf ihre Figur ausgewirkt. Sie war noch weicher, noch weiblicher geworden und ihre ohnehin schon üppige Oberweite kam ihm noch größer vor. Liz konnte ihm beim besten Willen nicht zustimmen. Sie fand sich unförmig und verbrachte viel Zeit mit Schwimmen und Gymnastik, aber William wollte nichts davon hören. Er liebte jeden Zentimeter an ihr.

William wollte sie nicht wecken, aber er konnte seine Finger einfach nicht bei sich behalten. Ihre weiche, seidige Haut... er mußte sie einfach berühren. Oh, wie er diese ruhigen Minuten genoß! Es war noch früh, noch nicht mal neun Uhr, es war Samstag und sie konnten den Tag gemeinsam verbringen. Mit Vicky in den Stanley Park fahren, oder im eigenen Garten faulenzen, oder den Tag im Bett verbringen...hey, das wäre sein Favorit! Als er Liz' T-Shirt – vielmehr sein T-Shirt – hochschob, um sich vorsichtig ihren Brüsten zu widmen, erwachte sie. Sie stöhnte leise, als sie merkte, was er tat. William grinste. „Entschuldige, Hon, ich wollte dich nicht wecken." Er widmete sich wieder einem ihrer rosigen, harten Nippel. „Aber ich konnte einfach nicht widerstehen…"

Als sie atemlos, aber äußerst befriedigt nebeneinander zur Ruhe kamen, meldete Victoria auch schon ihre Rechte an. Ungeduldig schreiend forderte sie ihre Mutter auf, sie zu füttern, aber bevor Liz reagieren konnte, war William aufgesprungen und nackt wie er war ins Kinderzimmer gegangen. Eine Minute später kam er mit seiner Tochter zurück und reichte sie Liz.

Er hatte ihr schon oft dabei zugesehen, wie sie Vicky stillte. Es war ein schönes, friedliches Bild, das ihn immer wieder faszinieren konnte. Aber noch nie hatte Liz beim Stillen nackt im Bett gesessen, die Haare feucht und zerzaust über Rücken und Brust fallend, ihr Körper mit einem dünnen Schweißfilm bedeckt, die Spuren ihres Liebesspiels noch zwischen ihren Beinen, auf ihrem Bauch. Ihr Geruch, der Geruch nach Leidenschaft, füllte den Raum, erregte ihn. Die Löwin säugt ihr Junges, fiel ihm dazu spontan ein. Was hatte er schon groß zu diesem wundervollen Wesen, das seine Tochter war, beigetragen? Er hatte in erster Linie Spaß daran gehabt, das Kind zu zeugen, alles weitere hatte Liz durchstehen müssen. Er hatte ihr nichts, aber auch gar nichts abnehmen können. Nichts, außer ihr zur Seite stehen, ihr Mut machen, bei ihr sein. Und – wie er beschämt zugeben mußte – noch nicht einmal nachts wurde er wach, wenn Vicky schrie. Und Liz war bisher immer selbst aufgestanden, nie hatte sie ihn geweckt und in die Pflicht genommen. William seufzte innerlich. Sein schlechtes Gewissen machte ihm einmal mehr sehr zu schaffen. Und wieder war er versucht, Liz die Wahrheit zu sagen und wieder war er zu feige. Und Liz selbst argwöhnte überhaupt nichts.

Die vergangene Nacht war hoffentlich ein Anzeichen dafür, daß sie wieder ein erfülltes Liebesleben haben würden. Ganz toll, William, das einzige, was für dich zählt, ist dein Liebesleben!

Aber es gehörte nun einmal dazu und schließlich hatte auch er Bedürfnisse. Oder etwa nicht?

Die drei Darcys verbrachten den Samstag gemeinsam draußen. Liz hatte den Wunsch geäußert, am Wochenende überhaupt nichts zu unternehmen sondern nur faul im Garten herumzuhängen und William hatte keine Einwände dagegen erhoben. Vicky schlief die meiste Zeit in ihrer Wiege, während ihre Eltern sich die Zeit mit lesen, schwimmen und schlafen vertrieben. Die Faulenzerei tat vor allem William richtig gut und er tat es seiner Tochter nach und verpennte den Großteil des Wochenendes.

Williams Hoffnung auf ein erfüllteres Liebesleben war im übrigen nicht vergebens. Seit der gestrigen Nacht hatte Liz offenbar ebenfalls wieder Gefallen am Sex gefunden – sehr zu Williams Freude. Sobald Vicky wohlversorgt im Bett lag, widmete sich Elizabeth Darcy voll und ganz und mit viel Leidenschaft ihrem nur zu willigen Ehemann.

Und so schien es, als würden sich die Turbulenzen der letzten Monate etwas legen und die Familie ein bißchen zur Ruhe kommen. Anne Darcy war erfolgreich darin gewesen, ihren Mann immer ein Stückchen mehr von der Firma wegzulocken. Er war zwar noch nicht bereit, das Ruder ganz seinem Sohn zu überlassen, aber immerhin gestattete er sich kleinere Urlaube mit seiner Frau – ein verlängertes Wochenende hier, eine angenommene Einladung von Freunden in Europa, die auch schon mal eine längere Abwesenheit erforderten. Für William bedeutete das natürlich mehr Arbeit, aber es war nicht so, daß er überfordert damit gewesen wäre. In letzter Zeit dachte er oft daran, ob er und Liz noch weitere Kinder haben würden, vielleicht einen Sohn, dem er eines Tages die Leitung des Unternehmens würde übergeben können.

An einem strahlenden Sonntagmorgen, Vicky schlief und Liz lag befriedigt und erschöpft in seinen Armen, sprach er diesen Gedanken zum ersten mal laut aus.

„Was hältst du davon, wenn wir noch ein Kind machen, Honey?"

Liz drehte sich zu ihm um und starrte ihren Mann ungläubig an.

„Was?"

„Ja, ich hätte gerne einen Sohn, der später einmal die Firma übernehmen kann."

„So. Du hättest gerne einen Sohn."

„Ja."

„Und das wenn möglich in den nächsten Monaten."

„Wäre das nicht schön, wenn Vicky einen Bruder im fast gleichen Alter hätte?"

„William. Deine Tochter ist gerade mal ein halbes Jahr alt. Du erwartest tatsächlich, daß ich mir schon wieder eine Schwangerschaft antue? Du kannst dich höchstwahrscheinlich nicht mehr daran erinnern, aber ich kann dir sagen, daß ich die letzte noch nicht vergessen habe! Und die war nicht das, was man als „einfach" bezeichnen kann. Schwanger zu werden ist für mich momentan so ziemlich das letzte, was ich mir vorstellen kann. Und davon ganz abgesehen – ich kann momentan überhaupt nicht schwanger werden, da ich noch am Stillen bin."

„Ich kann mich sehr wohl daran erinnern," verteidigte sich William. „Aber es heißt ja nicht, daß die nächste Schwangerschaft genauso verläuft."

„Nein, aber die nächste hat noch sehr, sehr viel Zeit." Wenn es überhaupt noch einmal dazu kommen würde. Ihre erste Schwangerschaft hatte sie ziemlich traumatisiert und die Vorstellung, das alles noch einmal durchmachen zu müssen... der Gedanke alleine jagte ihr Höllenangst ein. William hatte leicht reden! Liz konnte über soviel Ignoranz nur den Kopf schütteln. Männer!

„Und übrigens," fuhr sie fort, „was meinst du damit, nur ein Sohn könnte die Firma übernehmen? Warum soll deine Tochter später nicht einmal deine Nachfolgerin werden? Und wer garantiert dir, daß du jemals einen Sohn bekommst, selbst wenn ich eines Tages wieder ein Kind bekäme, und glaube mir, das wird so schnell nicht geschehen. Du hast ganz schön chauvinistische Ansichten, Will."

Vicky seine Nachfolgerin? Nein, das ginge nicht. Natürlich wäre sie in der Lage dazu, keine Frage, sie war schließlich seine Tochter und er liebte sie abgöttisch. Sie würde selbstverständlich die bestmögliche Ausbildung erhalten, die sie haben wollte. Aber die Firma übernehmen? Niemals. Vicky würde höchstwahrscheinlich irgendwann einmal heiraten und dann konnte er sich mit einem machthungrigen Schwiegersohn herumärgern. Nein, er brauchte einen Sohn.

„Ich bin kein Chauvi, Elizabeth."

Liz sah ihn skeptisch an. „Du hast zumindest die Tendenz dazu, Hon."

William beschloß, daß es sicherer sei, das Thema zu wechseln. Er ließ seine Hände über den warmen, weichen Körper seiner Frau wandern, was Liz wie gewünscht zum Schnurren brachte.

„Sssch...," murmelte er und schob sich vorsichtig über sie. „Wir sollten die Gelegenheit nutzen, solange Vicky schläft..."

Liz hatte nichts dagegen einzuwenden.

William verwöhnte seine Ehefrau nach allen Regeln der Kunst und ergoß sich selbst kurze Zeit später in ihren einladenden, bereitwilligen Körper. Er war jedoch nicht so entspannt und befriedigt wie sonst. Es ärgerte ihn, daß seine Frau offenbar alleine entscheiden wollte, ob sie noch weitere Kinder bekommen würden oder nicht. Hatte er in dieser Angelegenheit überhaupt kein Mitspracherecht? Es war schließlich nicht seine Schuld, daß er nicht derjenige war, der das Kind austragen und zur Welt bringen konnte, oder?

Die Sommermonate machten dieses Jahr ihrem Namen alle Ehre. Die Vancouveraner stöhnten zwar unter der Hitze, aber alles in allem freute man sich über die Sonne. Der ungemütliche Herbst würde schnell genug wieder kommen und mit ihm die kalten, nassen Stürme, bei denen man noch nicht einmal einen Hund vor die Tür schicken würde.

William verbrachte soviel Zeit wie möglich mit seiner Familie. Er hatte das Thema zweites Kind nicht mehr angesprochen, überzeugt davon, daß Elizabeth einfach nur ein wenig Zeit brauchte, um sich an den Gedanken zu gewöhnen.

Aber die Monate vergingen und der Gedanke an Familienzuwachs ließ William einfach nicht mehr los. Oh ja, Vicky war sein ein und alles. Je älter sie wurde, umso mehr schien sie ihren Daddy um den kleinen Finger wickeln zu können – er vergötterte seine kleine Tochter und verwöhnte sie nach Strich und Faden, was ihm oftmals sanfte Schelte seitens seiner Frau einbrachte. Aber Victoria Darcy war Daddys Girl, punkt.

Trotzdem dachte William oft daran wie es wäre, einen Sohn zu haben. Mit ihm Fußball zu spielen, zum Eishockey zu gehen, zu angeln – all das, was man mit Söhnen nunmal so machte und was er mit Victoria nie machen würde. Mädchen interessierten sich für Ballett oder spielten Theater oder lernten ein Instrument. Natürlich würde er mit zu irgendwelchen Schulaufführungen gehen, wäre auch schrecklich stolz auf sie, aber es war doch etwas ganz anderes. Mit einem Sohn konnte man so viel mehr anfangen. Ein Sohn würde den Namen weitergeben. Vicky würde eines Tages heiraten und ihn verlassen.

Zu dumm nur, daß Liz weiterhin keinerlei Interesse daran zeigte, wieder schwanger zu werden. Er hütete sich, das Thema selbst ihr gegenüber aufzubringen, aber in Gesprächen mit anderen hörte er ihre Ablehnung heraus.

Eines Tages war Jane zu Besuch und teilte ihnen freudestrahlend mit, daß sie ein Kind erwartete. William gratulierte herzlich, spürte aber sofort einen kleinen Stich der Eifersucht. Andererseits, vielleicht wäre das für seine Frau ein kleiner Anreiz? Die Schwestern standen sich so nah, vielleicht würde es Liz gefallen, fast gleichzeitig mit Jane ein Baby zu bekommen? Die Kinder könnten hervorragend miteinander aufwachsen.

William ließ die beiden Damen normalerweise alleine, aber diesmal blieb er unter einem Vorwand noch sitzen. Es war einfach eine zu gute Gelegenheit, Liz ein wenig in die richtige Richtung zu lenken, wie er fand.

Zunächst jedoch beratschlagten die beiden erst einmal den Hochzeitstermin, den Jane und Charles bislang immer wieder verschoben hatten. Aber jetzt gab es natürlich einen guten Grund. Jane teilte mit, daß die Hochzeit sehr wahrscheinlich noch dieses Jahr stattfinden würde. Sie bequatschten ausgiebigst die Vorbereitungen, die notwendig sein würden und Liz wunderte sich langsam, warum William nicht bereits die Flucht ergriffen hatte. Ihr schwesterliches Geschnatter, wie er es sonst gutmütig nannte, ging ihm doch normalerweise recht schnell auf den Senkel, aber heute saß er wie festgewurzelt – augenscheinlich mit einem Dokument beschäftigt. Liz beobachtete ihn unauffällig, aber aufmerksam und kurze Zeit später ahnte sie, woher der Wind wehte. Jane selbst gab das Stichwort.

„Ist es nicht schön, daß Vicky eine Cousine oder einen Cousin bekommt?" fragte sie.

Liz lächelte. „Oh ja, das finde ich auch. So viel älter ist sie ja nicht, wenn dein Baby kommt."

„Charles ist schon ganz aus dem Häuschen," lachte Jane. „Er wünscht sich ein ganzes Rudel Kinder."

Liz fing Williams wehmütigen Blick auf. Ging das schon wieder los! Männer hatten leicht reden! dachte sie ärgerlich. „Tja, nur ist es so, daß du den unangenehmen Teil der ganzen Sache tragen mußt, Jane."

Jane wurde ernst. „Möchtest du denn keine Kinder mehr, Liz? Ich kann mir natürlich gut vorstellen, daß du zuviel mit Vickys Schwangerschaft durchgemacht hast um dir das noch einmal anzutun, aber trotzdem..." William fuhr zusammen, als hätte man ihm in den Magen geschlagen und vertiefte sich – äußerlich vollkommen unbeteiligt – wieder in sein Dokument. Aber er war äußerst gespannt auf Liz' Antwort.

Liz bemühte sich um eine neutrale Antwort. William hatte das Thema schon lange nicht mehr erwähnt, sie hatten gar nicht mehr darüber gesprochen. Sie konnte ihren Mann jetzt nicht brutal vor den Kopf stoßen, aber wenn es nach ihr ginge, bliebe Vicky tatsächlich ihr einziges Kind.

„Weißt du, Vicky ist noch so klein, momentan ist es für mich daher kein Thema."

Jane bemerkte den ungemütlichen Blick nicht, den sich Liz und William zuwarfen und wandte sich William zu.

„Was ist mit dir, William? Gehörst du auch zu den Männern, die sich eine ganze Fußballmannschaft wünschen?"

„Es muß keine Fußballmannschaft sein, aber ich hätte ganz sicher nichts dagegen einzuwenden, wenn Vicky noch das ein oder andere Geschwisterchen bekommen würde." Damit erhob er sich, nickte Jane zu und mit einem demonstrativen Blick zu Liz verließ er die beiden Schwestern.

William hatte schon immer Schwierigkeiten gehabt, ein NEIN zu akzeptieren. Er war zu sehr gewohnt, daß alles nach seinem Willen ging. Liz war zwar die harmoniebedürftigere der beiden und auch eher mal bereit nachzugeben, aber auch sie konnte stur sein, wenn es um für sie fundamentale Dinge ging. Sie fühlte sich von William in der Kinderfrage unfair unter Druck gesetzt, zumal es wirklich noch viel zu früh war, sich um ein zweites Baby Gedanken zu machen. Aber wenn ihr Gemahl sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, konnte er ziemlich dominant und rücksichtslos, ja despotisch sein, um an sein Ziel zu kommen – ein unfeiner Charakterzug, der zwar selten zutage trat, den sie an ihm aber verabscheute.

Liz beschloß, es in diesem Fall darauf ankommen zu lassen.

William hatte recherchiert. Er hatte sich genauestens informiert, ab wann eine Frau nach der Geburt am besten wieder Kinder bekommen konnte und was es auf sich hatte mit diesem Mythos, daß man während des Stillens nicht schwanger werden konnte. Aber Liz würde sich bald überlegen müssen, wie sie weiterhin verhüten wollte. Ihre Blutungen konnten jederzeit wieder einsetzen und daß sie noch nicht wieder schwanger geworden war, konnte auch ein Zufall sein.

William war nun bestens über sämtliche Verhütungsmethoden informiert – ein Thema, dem er früher nur wenig Aufmerksamkeit gewidmet hatte. Er hatte immer Gummis benutzt, niemals hätte er ungeschützten Verkehr gehabt. Wie die Frauen das Problem handhabten, war ihm vollkommen egal gewesen – ein Glücksspiel, ein gefährliches noch dazu, wie er jetzt wußte. Er konnte wirklich froh sein, daß ihm keine seiner Exen eine Vaterschaft hatte unterjubeln wollen. Ein wahres Wunder, fand er und war unendlich erleichtert, daß es ihm gelungen war, vorher die richtige Frau zu finden.

Aber leider wollte die richtige Frau vorerst keine Kinder mehr von ihm.

Keiner von beiden schnitt das Thema in nächster Zeit an. William hatte sich überzeugen lassen, daß es wirklich noch zu früh war und er drängte seine Frau zu nichts. An ihrem Liebesleben änderte sich nichts. Seit Victoria friedlich durchschlief, hatten sie viel Muße und nur unwillkommene Dienstreisen Williams hielten sie davon ab, jede Nacht gemeinsam einzuschlafen und morgens gemeinsam aufzuwachen, so wie sie es schon immer geliebt hatten. William versuchte herauszubekommen, ob seine Frau wieder mit der Verhütung angefangen hatte, aber nichts wies darauf hin. Im Medikamentenschrank zumindest fand er nichts und Liz hatte keinen Grund, ihm so etwas zu verschweigen. Heimlich hoffte er jedesmal, daß sein „Schuß" getroffen hatte, aber vergebens. Liz wurde nicht schwanger.

Das Jahr neigte sich dem Ende zu, Jane und Charles heirateten, Weihnachten kam und ging und zu seiner großen Erleichterung hörte William nichts mehr von Laura Bailey.