So, hier ist die Fortsetzung! Und bitte, schreibt mir reviews, denn das hier ist meine erste FF!

Langsam öffnete Char die Augen. Neben ihm lag Ella, schlafend, mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Die letzte Nacht war für ihn einfach unglaublich gewesen. Er beugte sich über ihr feines Gesicht und küsste sie zärtlich. Sie räkelte sich und fragte schlaftrunken: „Was ist los? Schon Morgen?" Er küsste sie ein weiteres Mal und rieb sein Gesicht an ihrer Stirn. „Wir müssen reden." „Ja ja, aber bitte erst später", gähnte Ella. Char widersprach. „Nein, es ist dringend. Ich muss dir etwas sagen" Sofort war Ella hellwach. „Wenn ich in den letzten Wochen etwas falsch gemacht habe, dann tut es mir Leid. Aber ich weiß schon seit langer Zeit eine unerfreuliche Neuigkeit, und ich habe lange überlegt, wie ich es dir beibringen könnte. Aber schließlich habe ich mich für die Wahrheit entschieden" Er machte eine Pause. Das war kein gutes Zeichen, dafür kannte sie ihn zu gut. Wer wusste was jetzt kommen würde? Char begann: „Es ist so, ich werde für einige Zeit verreisen müssen. Nach der Krönung eines neuen Königs wünscht das Volk, dass ein Herrscher sein Land kennt. Kyrria ist sehr groß, und ich habe bis jetzt nur einen kleinen Teil des Landes gesehen, auf den Jagden mit Vater und im Elfenwald mit den Menschenfressern. Vor meiner Zeit in Ayortha habe ich nicht viel Zeit damit verbringen können, weil mein Vater mich damals noch zu jung hielt, um die Gefahren unseres Landes kennen zu lernen" Char schwieg. „Und warum muss es gerade jetzt sein?", fragte Ella. „Nun", er zögerte sichtlich, „Vater meinte, wenn wir noch nicht so lange verheiratet sind, ist es einfacher für uns beide, die Zeit der Trennung zu überstehen" „Aber was spricht dagegen, dass ich mitkomme?" „Erstens möchte ich das nicht, zweitens fände ich es gut, wenn du meinen Eltern helfen könntest, und drittens solltest du erst einmal dein neues Zuhause kennen lernen" „Aber…" „Nein", unterbrach er sie. „Bitte tue mir den Gefallen und bleibe hier. Die Zeit danach wird für uns beide dann viel schöner. Aber wenn du unbedingt willst, kannst du nach einiger Zeit zu mir stoßen, um die lange Zeit zu verkürzen" „Warte mal", sagte Ella, „von was für einem Zeitraum sprechen wir hier?" Char seufzte. „Das ist der Teil, vor dem ich mich so lange gefürchtet habe." Ella schaute ihn fest an. „Es wird ungefähr ein Jahr dauern"

„Ein Jahr! Aber wie soll ich denn die Zeit ohne dich aushalten? Wir haben gerade erst geheiratet, und schon willst du mich für ein Jahr verlassen?" „Glaub mir bitte, dass es mir genauso schwer fällt. Aber du hast hier doch so viele nette Menschen, die dir alle helfen werden!" „Ja, aber ich bin doch wegen dir hier! Schließlich habe ich wegen dir ‚ja' gesagt, und nicht wegen des Schlosses oder deiner Eltern. Glaube mir bitte, dass ich sie sehr gern habe, und dass ich überaus dankbar für ihre Freundlichkeit bin, aber ich will dich!" Mit dieser Reaktion hatte er nicht gerechnet. Er hatte nicht gedacht, dass sie so verzweifelt klingen würde. Der Klang ihrer Stimme zerriss ihm das Herz. „Vater meinte, du könntest nach einem halben Jahr zu mir stoßen. Ich werde dir auch jeden Tag Briefe schreiben", versuchte er sie zu trösten. „Wann wirst du abreisen?", fragte sie. „Schon morgen", antwortete Char.

Ella senkte den Kopf und schwieg. Nach kurzer Zeit bemerkte er, dass sie weinte und er schloss sie zärtlich in seine Arme. Schluchzend lag sie an seiner Brust und er konnte es nicht verhindern, dass ihm auch Tränen aus den Augen liefen. So hielten sie sich fest umschlungen und weinten miteinander über den baldigen Abschied für sehr lange Zeit.

Der letzte Tag verging viel zu schnell. Sie redeten nicht viel, sondern machten einen langen Spaziergang über die Felder. Sie sahen sich kaum an, und wenn sich ihre Augen doch einmal trafen, erschraken sie und wanden den Blick schnell ab. Sie gingen früh zu Bett und lagen die Rücken einander zugewendet, bis er sich ein Herz fasste, sich umdrehte, sich von hinten an sie herankuschelte und seinen Arm um sie legte. Ihr liefen schon wieder Tränen aus den Augenwinkeln, aber als sie ihn heranrücken hörte, wischte sie sie schnell ab, und hoffte, dass er es nicht bemerken würde.

Der nächste Morgen war grauenvoll. Ella half Char, einige Sachen für die Reise herauszusuchen, unter anderem Verbandszeug, da er ein wahres Talent im ‚sich verletzen' war. Als er auf sein Pferd stieg, war Ella sich nun endlich bewusst, dass sie ihn für 6 Monate nicht mehr sehen würde, doch sie hielt sich tapfer und gab ihm einen letzten Abschiedskuss, bevor er in den Morgen hineinritt, doch sie konnte diesen Anblick nicht länger ertragen und lief zurück ins Schloss, warf sich auf ihr Bett und weinte so lange, bis sie vor Erschöpfung einschlief. Um die Mittagszeit kam Mandy zu ihr ins Zimmer und strich ihr über den Kopf, bis Ella hochfuhr. Mandy erschrak. So blass war Ella schon lange nicht mehr gewesen. Die Augen saßen dunkel in ihren Höhlen und ihre Wangen waren eingefallen. „Du wirst doch nicht etwa krank werden?", fragte Mandy sie besorgt. „Nein", antwortete Ella müde, „es ist nur vom vielen Weinen" „Du wirst ihn doch bald wieder sehen!", versuchte Mandy sie zu trösten. „Ja, aber es wird lange dauern, und dann wird alles anders sein" Mandy schwieg. Sie wusste, dass sie Ella nicht helfen konnte. Da musste sie alleine durch. Sie beschloss, dass es am besten für Ella wäre, wenn sie sie alleine lassen würde. Sie stand auf und verließ das Zimmer. An der Tür flüsterte sie noch: „Wenn du reden möchtest, oder Hunger hast, weißt du, wo du mich findest" Ella rührte sich nicht. Als sich die Tür schloss, rollte sie sich zusammen, und ließ den Tränen freien Lauf.

So das wars erstmal. Bitte schickt mir reviews! Fortsetzung folgt!