Hier kommt das 3. Kapitel. Es wird hart für Ella, aber lest selbst! Und bitte schickt mir reviews!

Der Abend brach herein. Die letzten Strahlen der goldenen Sonne fielen durch das Fenster in den Raum. Ella war wach und ihr Blick war auf den Himmel ihres Bettes gerichtet. Sie dachte nach. ‚Wieso muss uns das gerade jetzt passieren? Wieso nicht später? Wir sind nur so kurze Zeit zusammen gewesen, und schon muss er weg? Nein, so habe ich mir den Anfang unserer Ehe nicht vorgestellt. Und was ist mit Kindern? Ich habe mir gedacht, dass wir welche haben wollten. Es wird mindestens 2 Jahre dauern, bis die ersten kommen werden. Aber vielleicht ist es besser so. Wenn ich jetzt schwanger wäre, müsste das Kind erst einmal ohne seinen Vater klarkommen. Nein, ich werde warten müssen…' Dann beschloss sie, dass es dadurch nicht besser werden würde, wenn sie den ganzen Tag in ihrem Zimmer verbringen würde. Also rappelte sie sich hoch und stand auf. Sie schwankte als sie ihre Füße belastete. ‚Muss wohl vom vielen Liegen kommen' Dann ging sie hinunter in die Küche, wo sie Mandy fand. Sie rührte in den Töpfen für das Abendessen.

„Hallo, Süße, bist du endlich heruntergekommen?", begrüßte sie sie. „Ja, ich denke, wenn ich mich nur noch verkrieche, kommt Char auch nicht zurück. Darf ich dir helfen? Ich brauche dringend Ablenkung" Mandy war sichtlich erfreut. „Sicher. Könntest du die Sauce machen? Aber vorher musst du die Pfifferlinge klein schneiden. Sie liegen dort hinten in dem Spankörbchen. Ich gebe dir gleich ein Messer" Ella war froh, dass sie etwas zu tun hatte, und sie verbrachte die nächste halbe Stunde damit, Mandys Anweisungen zu folgen. Das Ergebnis war eine Pfifferling - Creme - Sauce, die verführerisch duftete. Sie verspeiste das Fleisch zusammen mit ihren Schwiegereltern im Speisesaal. Sie selbst schwieg während die beiden anderen sich leise unterhielten. Schließlich wandte sich König Jerrold an sie: „Was ist denn mit dir los? Sonst bist du nie so still!" Königin Daria rammte ihm den Ellbogen in die Rippen. „Bist du denn völlig verrückt?", flüsterte sie, „du weißt doch genau was sie hat!" „Nein", sagte er verdutzt, „was denn?" Daria schüttelte den Kopf. „Männer!", seufzte sie vorwurfsvoll. Ella hatte alles mit angehört, aber sie antwortete nicht. Chars Mutter wandte sich an sie: „Geht es dir nicht gut? Können wir etwas für dich tun?" Ella schüttelte den Kopf. „Ich brauche nichts" „Wenn wir irgendwas für dich tun können, zögere bitte nicht, zu fragen!" Ella schwieg. Sie faltete ihre Serviette, legte sie zur Seite und schob den Stuhl zurück. „Ich danke euch für euer Mitgefühl, aber im Moment muss ich alleine damit klarkommen" Sie ging aus dem Raum und ging Mandy in der Küche besuchen. „Süße, du brauchst Ablenkung. Irgendetwas. Du kannst nicht dein Leben so traurig fristen!" Sie machte eine Pause. „Nimm dir irgendetwas vor. Zum Beispiel: Erkunde das Schloss! Nimm dir pro Tag einen Raum oder einen Garten vor. Du wirst sehen, die Zeit verrinnt schneller" „Ich kann es ja mal versuchen", seufzte Ella, „ich bin aber nicht sicher, ob es funktionieren wird"

An diesem Abend schrieb sie einen Brief an Char.

Liebster Char!

Ich weiß nicht, was ich dir erzählen kann, denn hier verstreicht die Zeit langsamer ohne dich, und nichts passiert, wenn du nicht bei mir bist.

Eine Eule hat sich im Schornstein eingenistet, und der Kamin qualmt. Ein Diener musste auf das Dach klettern, und hat das Nest herausgeangelt. Es geht ihm Gott sei Dank gut, aber er leidet immer noch unter dem Schock, als die Eule herausgeflogen kam und ihm mitten ins Gesicht gehüpft ist.

Ella lachte bei diesem Gedanken. Wie konnte sie nur weitermachen? Es war nichts sonst passiert.

Morgen muss ich zur Anprobe. Ich hoffe, ich kann mir ein paar schwarze oder graue Kleider machen lassen, die zu meiner Stimmung passen. Der Himmel ist hier auch grau. Deine Eltern bemühen sich um mich, ich freue mich über die Unterstützung, aber sie können mir wenig helfen weil ich dich einfach viel zu sehr vermisse.

Ich habe nichts zu tun. Mandy meint, ich sollte das Schloss erkunden. Ich werde mich mal rantrauen. Morgen nehme ich mir die Bibliothek vor, und danach vielleicht den Thronsaal? Ich brauche deinen Rat, aber du bist nicht hier.

Ich bitte dich um baldige Antwort!

In Liebe,

Ella

Dann legte sie das Schreibzeug weg und begab sich zu Bett. In dieser Nacht träumte sie von Char, von seinen Augen, von seinen Haaren, seinen Händen und Sommersprossen. Sie gingen spazieren, über die Felder von Lamiya. Die Sonne schien und schickte ihr Licht auf das Paar herab. Doch plötzlich kamen viele Wolken und verdunkelten die Sonne. Es wurde immer kälter und Ella fror. Als sie sich umsah, war Char auf einmal verschwunden. Die Sonne wurde immer blasser und um sie herum war nur noch konzentrierte Dunkelheit. „Warum?", schrie sie, „Warum musstest du mich verlassen?"

Sie schreckte hoch. Es war noch mitten in der Nacht. Also ließ sie sich erschöpft und verschwitzt in ihre Kissen zurückfallen und schlief weiter, unruhig und voller Albträume.

Die Tage und Wochen verstrichen. Sie sprach kaum, aß kaum und bewegte sich wie ein Gespenst durch das Schloss. Ella sah sich das Schloss an, doch es konnte sie nicht von ihrer Trauer ablenken. So fristete sie ihr Leben dahin, immer einen Tag, und dann eine Nacht. Der Traum, den sie gehabt hatte, wiederholte sich jede Nacht. Immer das Gleiche. Immer wieder dieselben Gefühle und derselbe Schmerz.

Es war wieder Nacht. Schon wieder sah sie seine Silhouette und diese Augen. Der Himmel verdunkelte sich und sie war wieder allein. Sie ließ sich auf den Boden fallen und schrie vor Schmerz. Sie wachte auf und schrie diesmal wirklich, in der Realität. Sofort verstummte der Schrei, als sie merkte, dass es kein Traum mehr war. Etwas war seltsam gewesen. Sonst war es immer genau das Gleiche gewesen, aber heute hatte sie nur noch geschrieen. Etwas hatte sich verändert…

Ihr Hals war ganz ausgetrocknet. Also beschloss sie, herunter in die Küche zu gehen und sich ein Glas Wasser zu holen. Sie torkelte die Treppe herunter, ihr war ganz komisch zumute. Sie hielt sich einen Moment am Geländer fest und atmete tief durch. Als sie sich bereit für die nächste Stufe fühlte, achtete sie nicht mehr auf ihre Füße, rutschte aus und fiel.

Ein Schrei…

Ein Sturz…

Und Blut…

So jetzt schreibt ihr mir ein review und dann gibt es das nächste Kapitel! Viel Spaß beim Lesen!