Hier kommt das nächste Kapitel!

Für: alle die es lesen möchten!

Alle Rechte sind von Gail Levine Carson!

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Ella schlüpfte in ihre Pantoffeln. Sie war noch etwas wacklig auf den Beinen und konnte nicht lange stehen, doch sie hatte die Erlaubnis aufzustehen und sich frei zu bewegen. Sie holte sich ein bequemes Kleid aus dem Schrank und kleidete sich an. Dann stellte sie sich vor den Spiegel und sah an sich hinunter. Sie konnte es immer noch nicht glauben, sie wollte es nicht. Nicht jetzt schwanger sein, nur nicht jetzt! Sie wusste noch genau, wie sie nachts darüber getuschelt hatten, sich ihre Wünsche offenbarten, und wie er gesagt hatte: „Ich liebe dich, und ich möchte dabei sein, wenn wir Kinder bekommen werden! Ich möchte diese Erfahrungen mit dir teilen… und nur mit dir!" Sie wusste noch, dass Chars Eltern nichts davon hielten, dass sie sich schon vor der Ehe ein Zimmer und ein Bett teilten, aber sie hatten sich selbst das Versprechen gegeben, dass nichts passieren würde, was sie auch erfolgreich einhielten. Nur die letzte Nacht hatten sie getrennt verbracht, so wie es Brauch war. Sie konnte sich an alles hundertprozentig erinnern.

-Flashback-

Es war der Morgen ihres Hochzeitstages. Sie erwachte in ihrem Bett, allerdings ohne Char. Um die Eisenstangen waren Blumenranken gebunden. Mandy meinte, das müsse so sein, wenn man Braut ist. Sie träumte noch weiter von ihrer Zukunft, bis Mandy die Tür öffnete und mit einem Tablett hereintänzelte. „Guten Morgen, Hoheit!", flötete sie. Ella lachte. „Hör bitte auf mit dem Theater! Du weißt, dass ich mich nicht verändern werde" „Nein, gar nicht, bis auf die Tatsache, dass du Königin wirst, und einen wundervollen Ehemann bekommst!" „Ja, das ist schon richtig, ich meine nur, dass ich mich nicht als Mensch verändern werde!" „Das ist auch besser so, denn wer weiß, was dann Char und dir passieren würde?"

„Ich weiß…"

„Lass uns nicht mehr davon sprechen! Heute ist dein Hochzeitstag! Lach und sei glücklich!"

„Das sollte ich!"

Sie setzte ein Lächeln auf. „Was gibt's zum Frühstück?"

„Nun, du bekommst nur ein Glas Wasser, sonst passt du nicht mehr in dein Kleid!", blödelte Mandy, „Nein, du kannst Pfannkuchen essen. Lass dir ruhig Zeit, wir haben noch mehr als 3 Stunden"

Ella seufzte. Noch mehr als 3 Stunden…

Aber dann konzentrierte sie sich auf die wundervollen Pancakes, die Mandy extra für sie gebacken hatte. Nachdem sie fertig war, stellte sie das Tablett weg. Hm. Mandy war noch einmal in die Küche gegangen um zu sehen, ob alles in Ordnung war mit dem Festessen. Also, was konnte sie noch tun? Sie kicherte. Sie hatte eine Idee…

Leise schlich sie sich aus ihrem Zimmer, den Gang entlang und um die Ecke…

Dann spähte sie durch das Schlüsselloch. Char stand vor dem Spiegel, er war schon in vollem Anzug und fertig angezogen. Ella schmunzelte. Er rückte gerade seine Fliege zurecht. Char sah einfach wundervoll aus, dieser Anzug passte voll und ganz zu ihm. Schwarze Hose, schwarzer Sakko, weißes Hemd und eine weiße Fliege, dazu eine weiße Nelke im Knopfloch. Die Locken standen ihm wie immer wuschelig um den Kopf und auf seinen Wangen befand sich eine leichte Röte, die ihn nur noch wundervoller machte. Ella kicherte, dann erschrak sie. Was, wenn er sie gehört hatte? Schnell riss sie ihre Augen von diesem Anblick und rannte den Gang zurück in ihr Zimmer. Dann schlug sie die Tür zu und ließ sich auf ihr Bett fallen. Keine Sekunde zu spät, denn im selben Augenblick betrat Mandy den Raum.

„Schon fertig?"

„Ja, es war delikat"

„Komm, dein Bad ist fertig! Entspanne dich und genieße es"

Ella folgte ihr in den Nebenraum, wo die Kupferwanne schon vielversprechend dampfte. Sie schlüpfte aus ihrem Nachthemd und ließ sich in das heiße Wasser gleiten. Eine halbe Stunde entspannte sie sich, wusch ihr Haar und ihren Körper, dann wurde das Wasser immer kälter, und zu ihrem Bedauern musste sie die Wanne verlassen. Dann bekam sie eine Gurkenmaske (AN: nützt zwar nix aber is doch witzig) und danach musste sie sich endlich ankleiden. Das Kleid war schneeweiß, lang und hatte eine Schleppe, die 1m lang war. Es war aus Seide, und floss förmlich an ihr herunter. Überall hatte es kleine Blumen aus Silber eingestickt. Dazu hatte sie hohe Schuhe (natürlich auch weiß). Der Schleier bestand aus Spitze, auf dem auch die kleinen Blumen zu sehen waren. Dazu hatte sie eine feine Silberkette, an der eine weiße Rose hing.

„Du siehst so wunderschön aus!", schluchzte die feinfühlige Mandy.

‚Ob es Char auch gefallen wird?', dachte Ella sich. Er hatte das Kleid noch nicht gesehen, und Ella an diesem Tag auch noch nicht, er wusste auch, dass es Ellas Wunsch war, die alten Bräuche einzuhalten. Die Zeit verstrich viel zu schnell, und schon mussten sie sich auf den Weg zur Kirche machen. Während Char drinnen stand, schrecklich nervös war und sich dauernd fragte: ‚Wie wird sie aussehen? Wird alles gut laufen? Haben wir die Ringe? Wird sie auch wirklich ja sagen?' Er war wirklich schrecklich aufgeregt, und er lief unruhig hin und her.

Ella war auch nervös, aber sie sagte sich immer wieder: ‚Es wird schon alles gut gehen. Es wird schon alles gut gehen. Alles ist in bester Ordnung…'

Dann war es endlich soweit, und die Glocken begannen zu klingen. König Jerrold kam heraus, er sollte der Brautführer sein. Gemeinsam stellten sie sich vor die Tür und warteten, bis die Tür von innen aufgezogen wurde. Alle Menschen standen und wandten sich Ella zu, aber ihre Aufmerksamkeit wurde von einer Person am Altar angezogen.

Dort stand Char, auch er hatte sich umgedreht und sah sie an. Er guckte ganz ungläubig auf sie. Er konnte es nicht fassen, als die Türen sich auftaten und er Ella, seine Ella erblickte. Sie schritt in einem weißen Kleid durch die Türen herein, ihre schwarzen Haare zu einer gewaltigen Frisur aufgetürmt und ihre Wangen waren gerötet. Sie lächelte ihm schüchtern zu, aber konnte nicht anders, als sie anzustarren. König Jerrold gab sie an Char weiter, und gemeinsam traten sie vor den Altar.

-Flashback end-

Ja, ja, das waren noch Zeiten gewesen. ‚Ich hör mich schon an wie eine alte Frau', sagte Ella sich. Dann öffnete sich die Tür und Mandy kam herein.

„Wie geht es dir heute Morgen?"

„Danke, ganz gut. Mir ist übel"

Mandy kicherte. „Das wird dir jetzt jeden Morgen passieren. Da wirst du dich dran gewöhnen müssen"

„Ich weiß", seufzte Ella, „ist sonst noch etwas?"

„Hier ist ein Brief für eine gewisse Eleanor"

„Was? Gib ihn mir bitte sofort!"

Mandy überreichte ihr den Umschlag, dann ließ sie sie in Ruhe ihre Nachricht lesen.

Geliebte Ella!

Ich bin gerade im Westen von Kyrria, nah an der Grenze zu Ayortha. Ich bin einsam, so ganz ohne dich. Wir machen wenig Pausen. Den ganzen Tag sitzen wir auf unseren Pferden und reiten. Ich sehe nicht viel, weil ich die ganze Zeit nur an dich denke, und mich nicht konzentrieren kann. Es ist kalt und regnet viel. Wahrscheinlich weint der Himmel, weil ich nicht bei dir sein kann. Meine Reise verläuft ohne Komplikationen, wir sind dem Zeitplan voraus.

Jetzt sitze ich hier am Feuer und schreibe dir mitten in der Nacht diesen Brief. Es gibt nicht viel zu erzählen.

Ich zähle die Tage, wenn du endlich zu mir kommst.

Ich sende dir tausend Küsse

Dein

Char

Ella fuhr der Schrecken in die Glieder. Aber… wenn sie schwanger war, konnte sie nicht zu Char! Das wäre einfach zu gefährlich und Mandy und ihre Schwiegereltern würden es nie erlauben! Schnell zog sie sich an und rannte hinunter in die Küche.

„Hey hey, nicht so schnell, junge Frau!", tadelte Mandy, „du solltest vorsichtiger sein!"

„Mandy, aber wenn ich schwanger bin, kann ich Char doch unmöglich begleiten!"

Mandy seufzte.

„Du weißt, dass es besser so wäre"

„Ich weiß… aber dann verdoppelt sich die Zeit!"

„Das ist so. Willst du ihm denn von der Schwangerschaft erzählen?"

Ella war ratlos.

„Wenn ich es ihm sage, wird er erfreut sein. Wenn nicht, geht alles so weiter wie bisher. Aber wenn er es weiß, wird er vielleicht seine Reise abbrechen wollen! Das möchte ich nicht. Er soll beenden, was er angefangen hat! Und er soll ein guter König sein… Also werde ich es wohl verheimlichen…"

„Ich hätte an deiner Stelle genauso gehandelt, Lady. Aber gibt es nicht noch 2 Personen, die es wissen sollten? Sie haben so viele Sorgen wegen dir gehabt"

„Ja, du hast Recht. Ich werde es ihnen beim Mittagessen sagen"

„Apropos… ich könnte etwas Hilfe gebrauchen"

„Was kann ich tun?"

Ihre Schwiegereltern waren erleichtert und erfreut, dass es ihr wieder besser ging. Königin Daria umarmte sie. Über die Nachricht waren sie erschrocken.

„Du bist schwanger? Aber wie das?"

Ella errötete.

„Keine Angst, es ist Chars Kind"

Danach waren sie beruhigt.

„Willst du es ihm sagen?"

„Nein, ich habe meine Gründe. Und dann ist es eine größere Überraschung, wenn er wiederkommt. Ich habe die Befürchtung, dass er seine Reise vielleicht wegen mir abbrechen könnte, und das möchte ich nicht!"

„Gut, dann werden wir auch nichts sagen. Wir werden dich auf jeden Fall unterstützen!" Ella war beruhigt. Zusammen würden sie auch diese Hürde meistern.

So, das wars für heute! So jetzt klickt ihr auf den ‚Submit review' Button und dann bin ich auch happy!