Jetzt kommt das vorletzte Kapitel. Es wird ziemlich kurz sein, diesmal ist es aus Chars Perspektive, und macht mal wieder nichts. Viel Spaß damit und lest mal schön!

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Es war Abend. Char saß am Kamin in der Gaststätte und starrte ins Feuer. Er dachte schon wieder an Ella. Was machte sie wohl gerade? Sprach sie mit Mandy? Dachte sie an ihn? Ob es ihr wohl gut ging?

In diesem Moment kam Sir Stephan zur Tür herein. „Sire?"

„Ja, was ist los?"

„Es ist ein Brief für Euch angekommen!"

Char betrachtete den Umschlag. Er war von Ella. Es waren ungefähr 4 Monate seit seiner Abreise vergangen. Er öffnete das Kuvert und nahm den Briefbogen heraus.

Liebster Char!

Es ist so still hier ohne dein Lachen. Die Wände sind kalt, weil du sie nicht wärmst. Ich bin auf der Treppe hingefallen, hatte eine Wunde an der Stirn, aber es geht mir schon besser. Alles verschwindet, der körperliche und der seelische Schmerz.

Ich habe schlechte Nachrichten. Du hattest mir gesagt, dass ich zu dir stoßen könnte, nach der Hälfte der Zeit. Es tut mir mehr als alles andere Leid, dass es im Moment für mich unmöglich ist, zu dir zu kommen. Bitte glaube mir, dass ich diesen Brief mehr als alles andere bereue. Es gibt mehrere Gründe, warum ich dich nicht begleiten kann, aber ich bitte dich trotzdem, die Reise allein fortzusetzen. Es ist alles in Ordnung zu Hause, es fehlt niemandem etwas, aber ich kann es dir nicht erklären, noch nicht. Wenn du zurück bist, wird sich alles aufklären. Ich kann dir nach diesem Brief nicht weiter schreiben, weil es für mich zu hart wäre, dir weiter etwas zu verheimlichen.

Ich liebe dich für immer,

Ella

Char war geschockt. Er stand auf und ging nach oben in sein Zimmer. Dann setzte er sich auf sein Bett und stützte den Kopf in die Hände. ‚Ich verstehe das alles nicht mehr. Ich wünschte du wärst bei mir und ich bei dir'

Char hörte trotzdem nicht auf, Briefe an Ella zu schreiben. Jede zweite Woche schrieb er an sie, obwohl er nie Antwort bekam. Es war ihm auch egal. Nur jedes Wort, das er an sie adressieren konnte, half ihm, den Schmerz abzubauen. Es war fast wieder wie früher, wo sie zusammen sein konnten. Es war fast so, als könne er mit ihr sprechen.

Die Wochen und Monate verstrichen. Char setzte seine Reise wie geplant fort, durch gesamt Kyrria, über Frell und alle Städte, die sich nur anfinden ließen. Er wurde überall bejubelt, und auf das herzlichste empfangen. Aber er konnte sich nicht daran erfreuen, wenn er daran dachte, dass er dies hier eigentlich teilen musste. Seine Ritter sonnten sich in seinem Glanz, und freuten sich über die vielen Mädchen, die ihnen schon fast um den Hals fielen. Er war oft still und müde. Sein Schlaf wurde immer weniger. Er fühlte sich nicht gut. Selbst seine Ritter sagten, er sehe nicht gut aus. Es wurde ihm geraten, nach Hause zu gehen. Dann, letzte Nacht, geschah etwas Seltsames. Ihm erschien Mandy in seinen Träumen und sie sprach zu ihm: „König Charmont, Ella geht es gut. Sie vermisst euch, aber sie kommt klar. Eure Eltern sind wohlauf. Nur euch geht es schlecht. Ihr vermisst sie. Es liegt daran, dass Ella eure Seelenverwandte ist. Warum es ihr nicht genauso geht? Es ist so, sie hat einen Teil ihres Herzens an jemand anderen verschenkt. Ich kann euch nicht sagen, wer diese Person ist, weil Ella es nicht wünscht. Ich kann euch nur raten, weiter zu machen, wie bisher. Es stehen alle Menschen, die ihr liebt, hinter euch. Nach meinen Berechnungen werdet ihr Anfang März zurückkehren, weil ihr Zeit gespart habt. Ella weiß nicht, dass ihr früher heimkehren werdet, und ich werde es ihr nicht sagen. Kehrt ihr jetzt nach Hause zurück, wird etwas grauenvolles geschehen. Zieht ihr eure Pflicht durch, dann werdet ihr belohnt werden, wenn ihr wiederkehrt. Nun ruht und lasst euch nicht mit Sorgen belasten"

Char schreckte hoch. War es Einbildung gewesen? Oder die Realität? Stimmte es, was Mandy erzählt hatte? Fragen über Fragen… Wer konnte sie ihm beantworten? Nur die Stimme seines Herzens. Er musste die Aufgabe erfüllen, und nicht billigen Träumen hinterherhinken. Er würde es durchziehen, und wenn Ellas Abwesenheit ihn umbringen würde.

Das vorletzte Kapitel…huuuuuuh (gespenstisch). Jetzt mache ich mich an die Arbeit zum letzten Kapitel… Geht es wohl gut aus… oder stirbt Char?