So, hier kommt das letzte Kapitel und dann noch der Epilog. Mal sehen was draus wird! Viel Spaß damit!

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Die Wochen und Monate verstrichen auch für Ella. Jeden Tag konnte sie zusehen, wie ihr Bauch immer mehr wuchs, fast schon ein bisschen zu viel. Sogar Mandy war überrascht, wie schnell sie zunahm. „Das wird mal ein kräftiges Kind. Es kommt bestimmt nach seinem Vater!", meinte sie. Der Herbst ging, und der Winter kam. Alle 4 Wochen benötigte sie neue Garderobe, da ihr Bauch so schnell wuchs. Obwohl Ella vorausplante und alles größer bestellte, konnte sie 2 Wochen später alles neu bestellen, da die Kleider über den Bauch spannten. In dieser Zeit half ihr Königin Daria besonders, da sie selber 4 Kinder zur Welt gebracht hatte. Ella hatte viele Fragen zur Geburt und zur ersten Zeit mit den Kindern, und sie beantwortete alles geduldig. Oft saß Mandy auch daneben und sie führten Diskussionen über die Erziehung und das zukünftige Leben. Ella dachte auch viel über die Namen nach. Wie gern hätte sie doch diese Entscheidung mit Char getroffen! Aber sie wusste, dass er sich für einen Jungen den Namen Nathaniel wünschte, da sein Großvater so geheißen hatte. Bei Mädchennamen hatte er den Kopf geschüttelt. Wenn es ein Mädchen sein sollte, solle sie darüber entscheiden. Für ein weibliches Baby hatte sie sich den Namen Eleanor Daria ausgesucht, nach den Großmüttern. Der Name Peter stand für sie außer Frage, da sie keine besonders herzliche Beziehung zu ihrem Vater hatte.

Die typischen Schwangerschaftssymptome zeigten sich auch. Jeden Morgen rannte sie ins Bad und entleerte ihren gesamten Mageninhalt. Ihr Appetit spielte verrückt. Sie aß Erdbeeren mit Tomaten und Fisch mit Senf. An manchen Tagen fühlte sie sich völlig ausgelaugt, konnte nicht lange stehen und verschlief den gesamten Nachmittag und an anderen strotzte sie nur so vor Kraft, machte lange Spaziergänge und weinte sich abends bei Mandy aus, weil sie sich überanstrengt hatte. Oft tat ihr ihr Rücken weh, und ihre Füße schmerzten permanent, trotz bequemster Schuhe. Sie ging früh schlafen und ruhte sich viel aus. Nach ihrer Berechnung müsste das Kind im Februar kommen. Im Mai sollte Char nach Hause kommen. Also musste sie 3 Monate alleine mit dem Kind klarkommen. Aber alle standen ihr bei. Der Winter war lang und kalt, und kam unerwartet. Die Wochen flogen nur so dahin. Ella hatte genug damit zu tun, Windeln und Babykleidung zu beschaffen. Es wurde eine Wiege herbeigeschafft, und Decken bereitgelegt. Alles war bereit. Der Arzt war informiert und hielt sich bereit.

Ende Januar passierte es dann. Ella saß in der Küche auf einem Stuhl und sah Mandy zu, wie sie gerade das Abendessen zubereitete.

„… und dann nimmst du drei Eier und rührst…"

„Mandy?"

Mandy drehte sich um und sah, wie Ella sich auf dem Stuhl krümmte.

„Lady, was ist los?"

„Es ist soweit, glaube ich"

Ella keuchte vor Schmerzen. Dann war es auch schon wieder vorbei. Mandy nahm ihren Arm und half ihr auf. Gemeinsam gingen sie langsam aus der Küche. Als sie vor der Treppe standen, schrie Ella plötzlich auf. Auf dem Boden bildete sich eine Pfütze. Die Fruchtblase war geplatzt. Vom Schrei irritiert, kamen Jerrold und Daria aus einem benachbarten Raum gerannt. „Ella! Oh mein Gott! Geht es dir gut?" „Die Wehen haben eingesetzt. Sie sollte nach oben. Könnten sie das übernehmen? Ich rufe inzwischen den Arzt", antwortete Mandy. Der König nahm Ellas Arm und half ihr langsam Stufe für Stufe hinauf, während Daria losrannte um Tücher und Wasser zu holen. Ella hielt sich den Bauch. Gerade als sie auf der Bettkante saß, setzte die nächste Wehe ein. Es fühlte sich an, als ob man ihr einen Dolch in den Bauch gerammt hatte. Tapfer hielt sie Schreie zurück. Als es endlich vorbei war, legte sie sich hin. König Jerrold wurde aus dem Raum geschickt, und Königin Daria zog ihr die Schuhe aus. Das Kleid wurde gegen ein Nachthemd ausgetauscht. Es war eine recht lange und mühselige Prozedur, weil Ella dauernd vor Schmerzen keuchte. Als sie es dann endlich geschafft hatten, lag Ella verschwitzt da. In diesem Moment öffnete sich die Tür und der Arzt kam herein. „Bereit?", fragte er scherzhaft. Ella zwang sich zu einem Lachen. „Ich kann es mir ja schließlich nicht aussuchen!" „Wenn ihr möchtet, kann diese Dame hier bleiben. Ich kann ein wenig Hilfe gebrauchen" Er zeigte auf Mandy. „Ja bitte" Ella war froh, dass sie nicht alleine war. Mandy tupfte ihr die Stirn mit einem feuchten Tuch ab. „Es wird schon alles gut werden", sagte sie vertrauensvoll. Ganze 7 Stunden musste Ella die Schmerzen aushalten, bis es endlich losging. „So, jetzt bitte pressen!", gab der Arzt das Kommando. Ella beugte sich nach vorne und presste. Zwischendurch musste sie immer wieder nach Luft ringen. Ihr Körper fühlte sich an, als würde er auseinanderbersten. „Gut so", lobte der Arzt. Als der Kopf zu sehen war, zog der Arzt das Kind heraus. „Es ist ein Junge!" Ella lächelte. Die Nabelschnur wurde durchtrennt. Mandy nahm das Kind und wickelte es in ein Tuch. Der kleine Racker schrie wie am Spieß. Doch Ella hatte immer noch gewaltige Schmerzen. Ihr Gesicht verzerrte sich. „Was ist los?", fragte Mandy besorgt. Der Arzt tastete ihren Bauch ab. Dann lachte er. „Es scheint so, als ob es noch ein Geschwisterkind für den Jungen gibt!" „Was?", fragte Ella fassungslos. „Majestät, sie bekommen Zwillinge!" Ella schluchzte gleichzeitig vor Freude und vor Angst. Sie wusste nicht, ob sie dieselben Strapazen noch einmal bewältigen konnte. Mandy hatte ebenfalls Angst. Sie machte sich Sorgen um Ella. „Bitte noch einmal pressen!" Ella gab alles was sie konnte. Sie hatte solche Schmerzen, dass sie laut schrie. Das konnte sie nicht mehr aushalten! Ihr Körper verbrannte und ihr Schambereich war eine einzige offene Wunde. Dann verlor sie das Bewusstsein. Wie durch Schleier hindurch hörte sie noch einen Schrei, dann verfiel sie ganz in Dunkelheit.

Ihre Schmerzen waren vorbei. Sie befand sich in einer weißen Welt, die ganz aus Licht bestand. „Bin ich tot?", fragte sie laut. Durch ihre Augenlider fühlte sie die Helligkeit, aber sie traute sich nicht, sie zu öffnen. „Wenn du es genau wissen willst, liegst du in deinem Bett. Du bist nicht tot, warst aber schon nah daran", sagte eine Stimme. Dann schlug sie die Lider auf. Neben ihrem Bett saß Königin Daria, daneben der König. Er grinste breit.

„Wie lange bin ich schon hier?"

„Seit vorgestern Nacht. Du hast die Krise hinter dir. Du hast gefiebert und bist immer noch sehr geschwächt. Du solltest dich ausruhen"

Ella fuhr der Schrecken in die Glieder. „Die Kinder! Was ist mit ihnen?"

König Jerrold sagte stolz: „Der kleine Racker ist wohlauf. Deiner Tochter geht es auch blendend. Sie hat die Strapazen gut überstanden"

Ella lächelte. „Es ist also ein Junge und ein Mädchen?"

„Ja, beide sind bildhübsch!" Königin Daria war zu Tränen gerührt.

„Könnte ich? ..."

„Natürlich. Ich sage Mandy, dass du die Kinder zu sehen wünscht"

Es dauerte keine 5 Minuten, bis Mandy mit einem Bündel hineinkam, das sich bewegte, hinterher König Jerrold mit dem anderen Bündel.

Glücklich nahm Ella ihre Kinder in den Arm. Sie hatte ganz helle Haare, zwei muntere blaue Augen und sie schaute ihre Mutter ganz verwundert an. Er hatte rabenschwarze dicke Haare, und es sah fast so aus, als bekäme er Locken. Seine Augen konnte man nicht erkennen, da er gerade schlief.

„Und wie sollen sie heißen?", fragte König Jerrold gespannt.

Ella lächelte ihm zu. „Hier haben wir eine kleine Eleanor Daria, und hier einen stolzen Nathaniel.

„Es passt perfekt", sagten Daria und Jerrold gleichzeitig.

Nun ließ sich also auch die schnelle Veränderung erklären. Zwillinge! Deshalb war der Bauch so dick gewesen. Ella strahlte vor Freude. Nach knapp 3 Tagen konnte sie auch wieder aufstehen. Ihre Gesundheit verbesserte sich schlagartig. Die Anwesenheit ihrer Babys spornte sie an. Wenn er sie anlächelte, war es der Himmel für sie. Ihre Tochter liebte es, auf ihrem Arm zu liegen und an ihren Fingern zu spielen. Beide entwickelten sich prächtig. Zusätzlich benötigte Ella noch eine Amme, weil sie nicht genug Milch für beide Kinder hatte. Nun war ihr Glück bis auf Char vollkommen. In der nächsten Zeit war sie oft müde, weil die Kinder jede Nacht Hunger hatten. Doch sie ließ sich nicht davon trüben und lebte fröhlich in den Tag hinein. So dauerte es nicht lange, bis der erste Monat der beiden vorbei war, und der März herankam.

Char wachte auf. Heute war der Tag, an dem sie zurück nach Lamiya kommen würden. Er war nervös und konnte kaum stillsitzen beim Frühstück. „Das ist die Kraft der Liebe!", flüsterte Sir Stephan den anderen Rittern beim Frühstück zu. Alle kicherten. Als sie endlich aufbrachen, kam es Char wie ein Traum vor. Er hatte sie jetzt fast ein Jahr nicht mehr gesehen. Außerdem wusste sie nichts von seiner früheren Ankunft. 3 Stunden ritten sie ununterbrochen, bis sie eine Pause einlegten. Eine halbe Stunde gönnte Char den Rittern eine Pause, dann trieb er sie weiter an. Als sie nach Lamiya hineinritten, konnte er sich nicht mehr halten und galoppierte voraus. Als Sir Bertram ihm folgen wollte, rief Ritter Aubrey: „Lass ihn. Er soll alleine ankommen. DICH vermisst ja eh keiner" Beleidigt ritt er 2 Meter voraus, aber er blieb bei der Gruppe.

Charmont bremste sein Pferd vor dem Palast. Er sprang ab und wartete, bis der Stallknecht herangeeilt kam und ihm die Zügel abnahm. Bedächtig stieg er die Stufen hinauf. Die Tür knarrte, als die Diener die Flügel aufzogen. ‚So wie immer', dachte er. In der Halle kamen ihm seine Eltern entgegen. Seine Mutter schloss ihn in die Arme. „Endlich bist du wieder da!"

„Wo ist Ella? Ich möchte sie überraschen!"

„Du wirst noch viel mehr überrascht sein!", murmelte sein Vater. „Bitte, was hast du gesagt?", fragte Char. „Ach nichts. Sie ist oben im Schlafzimmer" Als er die Treppen hinauf sprang, sahen ihm beide Elternteile nach. „Der wird sich noch wundern!", lachte König Jerrold.

Als Char vor der Tür stand, atmete er tief durch. Dann zog er vorsichtig die Schlafzimmertür auf und schlich hinein. Dort stand sie, seine Ella! Mit dem Rücken zur Tür hielt sie etwas auf dem Arm. Was ihn noch viel mehr überraschte, war, dass sie sang. Sein Lied!

Eiche und Granit,

Lilien an der Straße,

erinnert ihr euch an mich?

Ich erinnere mich an euch.

Ihr Wolken, die ihr

Über Kleehügel streichte,

erinnert ihr euch an mich?

Schwester und Kind,

so groß seid ihr geworden,

erinnert ihr euch an mich?

Ich erinnere mich an euch"

Dann drehte sie sich um. Sie hatte ein weißes Bündel auf dem Arm. Als sie aufsah, erschrak sie. „Char?" „Ich bin wieder zu Hause" In ihren Augen bildeten sich Tränen. Sie legte das Bündel auf das Bett ab und ging langsam auf ihn zu. Er sah älter aus. Viele Falten auf seiner Stirn, und er hatte große, dunkle Augen bekommen. Als sie ihm in die Augen sah, bemerkte sie, dass auch er weinte. Sie legte ihre Arme um seinen Hals und stützte ihren Kopf auf seine Schulter. Er umarmte sie zärtlich. Sie sah auf, und da sah er, dass ihr die Tränen aus den Augen rannen. Auch er weinte. So standen sie umschlungen da. Dann hob er ihren Kopf an und küsste sie. Wie sehr hatte sie sich nach ihm gesehnt!

Da hörte sie ein Wimmern von hinten. Eleanor! Er wusste noch nichts, das konnte man an seinem Gesichtsausdruck erkennen. „Was ist hier eigentlich los? Habe ich was verpasst?", fragte er, als sie sich von ihm löste. Sie lächelte ihm zu. „Ich möchte dir jemanden vorstellen", sagte sie ihm.

„Wirklich? Wen denn?" Er war vollkommen verdutzt.

Sie ging zum Bett und hob das Bündel auf.

„Deine Tochter!" Und damit legte sie ihm seine Tochter in die Arme. Char wurde schwindelig. „Was hast du gesagt?" Er musste sich verhört haben. „Sie ist deine Tochter!" Er wurde bleich. „Aber wie?... Bist du dir auch sicher?" Sie schob ihn zu einem Stuhl.

„Setz dich erst einmal. Ja, sie ist deine Tochter. Ihr Name ist Eleanor Daria, falls du es wissen möchtest"

Er blickte sie ungläubig an. „Du warst schwanger? Von mir? In meiner Abwesenheit? Warum hast du mir nichts erzählt?"

„Ich wollte, dass du deine Aufgabe beendest. Wenn ich es dir gesagt hätte, wärst du doch wieder zurückgekommen. Das wollte ich nicht"

„Du hast ein Kind bekommen?" Er verstand es immer noch nicht.

„Warte einen Augenblick", sagte sie und verschwand.

Seine Tochter guckte ihn neugierig an. Dann lachte sie ihm zu und streckte ihre Ärmchen nach im aus. Wie süß sie doch war! Und so klein… Sie konnte noch nicht sehr alt sein. Dann hörte er das Geräusch der Tür. Und Ella kam herein, mit einem zweiten Bündel auf dem Arm. „Nein, es war nicht EIN Kind. Es sind Zwillinge. Hier ist dein Sohn Nathaniel" Und sie kniete sich hin um ihm seinen Sohn zu zeigen. Er war nur noch sprachlos. Dann stand er auf und legte seine Tochter aufs Bett, nahm seinen Sohn und legte ihn daneben. Und dann fiel er Ella um den Hals und weinte. Ella war völlig perplex. Sie hatte mit allen möglichen Reaktionen gerechnet, aber auf keinen Fall so. Dann legte sie ihre Arme um seinen Hals und konnte nicht anders, als mit zu weinen. „Das ist das schönste Geschenk, das du mir je gemacht hast!", schluchzte er.

War das nicht schön? Jetzt noch den Epilog, dann ist die Story fertig! Ich würde mich sehr über ein review freuen! Also mal schön auf den Button links unten klicken!