Kapitel: 3
Guten Morgen, guten Tag, guten Abend oder gute Nacht,
je nachdem zu welchem Zeitpunkt, du gerade festgestellt hast, dass ein neues Kapitel hochgeladen wurde, willkommen zu einer neuen Episode von Harry´s Leben. Fassen wir nochmals kurz zusammen, was Harry im letzten Kapitel geschehen ist:
Harry kam in ein Waisenhaus und wurde dort von einer Erzieherin namens Elizabeth willkommen geheißen
Harry fängt mit der Schule an und lernt neue Freunde kennen
Harry bekommt an seinem 9. Geburtstag ein rätselhaftes Buch geschenkt
Elizabeth verschwindet
So ich denke jetzt seid ihr wieder auf dem Laufenden, wollen wir doch mal schauen ob wir nicht das eine oder andere Geheimnis in dieser Episode lüften können
Reviewantwort:
Amunet: schön wieder von dir zu hören, ja das Buch hat schon etwas geheimnissvolles an sich, na mal sehen ob sich noch das ein oder andere Rätsel lößt bzw, dazugesellt
Betadank:
mein liebes tollpatschiges schnuffelchen Severina35 sei dank, das dieses Kapitel wieder einmal hochgeladen werden kann
Ich danke nochmals ganz herzlich für das Review, welches mir doch den Mut gegeben haben, dass ich ein weiteres Kapitel meiner derzeitigen Lieblingsgeschichte hier hereinstelle.
In diesem Kapitel habe ich wieder ein bißchen Dramatik eingeplant, aber lassen wir die Charas selber entscheiden, wie die Geschichte weitergeht...
Der Morgen brach für Harry´s Geschmack viel zu früh herein, schon weckten ihn die anderen Jungs damit sie gemeinsam zum Frühstück gehen konnten.
"Ist Tante Eliz wieder da?" Die ganze Nacht hatte er davon geträumt, dass sie nicht wieder gekommen sei, dass sie dieses Haus nie wieder betreten würde. Wie vom Blitz gerührt, sprang er aus dem Bett und war wie ein Wiesel die Treppen hinuntergeflitzt, in den Gemeinschaftsraum und dort zum Erziehertisch.
Doch seine Tante Elizabeth saß nicht wie sonst an ihrem Platz. Stattdessen saß dort eine ca. 55jährige Dame mit strengem Blick und zu einem Dutt zusammengesteckt, angegrauten Haare. Mit ernstem Blick sah sie den Jungen, der vor ihr stand und nach Atem rang, fragend an.
"Wo ist die Tante Elizabeth? Wo ist sie? Was machen sie auf ihrem Platz?" Mit Tränen in den Augen stand er vor der Dame, doch waren es keine Tränen der Trauer sondern Tränen der Wut. Niemand durfte einfach so auf Eliz ihrem Platz sitzen.
"Deine Tante Eliz ist nicht mehr in diesem Hause beschäftigt, sie ging zu nachlässig mit euch kleinen Ungeheuern um." Atemstockendes Aufkeuchen war im Raum zu hören.
"Man sieht ja was dabei herauskommt, kein Benehmen oder Anstand. Euch werden jetzt wieder andere Zeiten blühen, ihr müsst ja schließlich auf ein Leben dort draußen in der Realität vorbereitet werden."
"Das ist nicht wahr!" schrie Harry ihr wütend ins Gesicht, "Sie alte Vettel haben doch gar keine Ahnung vom Leben dort draußen auf der Straße. Wie es ist, jeden Tag nach Essen zu suchen, einen sicheren Schlafplatz zu finden und dabei nicht zu erfrieren. Sie wissen nicht wie das ist, wenn man aus Angst am nächsten Tag keine Schuhe mehr zu haben, nachts nicht richtig einschläft, oder gar im Winter, wenn man aus einer zügigen Ecke gedrängt wird, da wenigstens dort kein Schnee liegt. Sie liegen mollig warm angezogen und gut angefressen mit ihrem Winterspeck in ihrem warmen Zuhause und kümmern sich einen Dreck das Leben ihrer Mitmenschen!"
Harry spürte wie sich etwas in ihm rührte, die Wut sich immer mehr steigerte. Er wünschte sich, dass er ihr einmal zeigen könnte, was es hieß, auf der Strasße zu leben, den Hunger zu spüren, den er Tag für Tag erlebt hatte. Jeder an diesem Tisch sollte es zu spüren bekommen.
Im gleichen Moment, wo er das dachte, es war noch nicht mal ein Wimpernschlag vergangen, war das Essen von diesem Tisch verschwunden, Teller, Karaffen, Kannen, alles war leer, Harry blinzelte überrascht. Selbst im Brotkorb fand man nicht einmal mehr die Krümel von den Frühstückssemmeln.
War er das etwa gewesen?
Erschrocken drehte er sich zu seinem Tisch um, doch dort war noch alles aufgetischt, auch auf all den anderen Tischen im Saal war noch nichts weniger geworden. Die anderen Kinder starrten ihn entsetzt an, kannten sie doch solch einen Ausbruch von dem sonst so stillen Jungen nicht. Doch Harry dachte, dass sie jetzt Angst vor ihm hätten, da er scheinbar zaubern konnte.
Mit einem entsetzten Aufschrei rannte der verstörte Junge die Treppe zu seinem Zimmer hinauf, schmiss all seine Sachen in seinen kleinen Rucksack. Auch die beiden Bücher, die er sein Eigen nannte, wurde mit eingepackt und im nächsten Moment war er auch schon die Treppen wieder hinunter, Richtung Ausgang. Niemand hielt den kleinen verängstigten Jungen auf.
Wie viele Straßen und um wie viele Ecken er gerannt war, konnte er am Abend nicht mehr sagen, er wusste in diesem Moment nicht mal, wo er sich befand, doch das er müde war und schrecklichen Hunger hatte, das wusste er. Langsam wurde es dunkel um ihn herum, und er überlegte sich, wo er die Nacht unterkommen könnte. Zwei Jahre war er nun schon nicht mehr auf der Straße gewesen, doch in dieser Zeit hatte sich das London, dass er kannte, gewaltig verändert. Alles wirkte viel düsterer, Schatten jagten aus den dunklen Gassen zu ihm und ein Schütteln durchzuckte seinen Körper.
Harry hatte Angst, noch nie in seinem Leben hatte er diese Angst verspürt, doch ins Heim zurückkehren konnte er nun auch nicht mehr. Nicht bei dem was gesagt und getan hatte. Dafür würden sie ihn bestimmt ins Gefängnis stecken.
Zitternd schaute er sich ein wenig um und entdeckte einen alten Mann, der halb in einer Umzugskiste aus Pappe lag, eine Flasche mit Papier umhüllt, wurde krampfhaft festgehalten.
Harry machte sich vorsichtig auf den Weg zu dem Alten, hockte sich vor ihm nieder und fragte mit unschuldigem Gesichtsausdruck, nach einem Kanten Brot.
"Gott bewahre, Jungschen, geh schnell nach Hause. Deine Familie bangt sicher schon um dich. Hier ist kein passender Ort für dich." Mit zitternden Händen hielt ihm der Alte einen vertrockneten Kanten dunklen Brotes hin.
"Ich habe kein Zuhause und keine Familie, so etwas habe ich nie besessen." Mit vor Erschöpfung zitternden Knien ließer sich neben dem Alten nieder. "Aber wenn ich die Nacht bei dir liegen dürfte, dann erzähl ich dir eine spannende Geschichte zu Zeiten des König Arthurs und seines Zauberers Merlin. Das war der größte Magier der Welt." Mit ernstem Gesichtsausdruck schaute er auf den Obdachlosen nieder und dieser wurde bei dem Blick aus den strahlendgrünen Augen schwach.
"Bleib, ein Jungschen, bleib ein Weilchen bei mir. Und erzähl mir deine Abenteuergeschichten von Zauberern und Ungeheuern. Es wird eine
nette Abwechslung sein, zu meinem bisherigen Trott."
Und der Junge blieb.
Zusammen zogen sie von Gasse zu Gasse, blieben dort solange es ihnen gefiel und es zu Esen gab. Meist suchten sie sich Fleckchen, die in der Nähe von Imbisshäusern oder Restaurants lagen. Nach gut 3 Monaten schaffte es Harry sich mit einen Job in einer alten Spelunke als Tellerwäscher, ihr tägliches Essen zu verdienen.
Abends saßen dann die Beiden einträchtig beieinander, aßen das von Harry besorgte und erzählten sich gegenseitig Geschichten von längst vergangenen Zeiten.
Mit der Zeit wurde es abends immer kühler und Harry überlegte, wo man den Winter über unterkommen könnte. Denn draußen in dem Pappkarton würden sie beide nicht überleben. Harry streunte die folgenden Tage immer wieder durch die Straßen, um ein alten Abrisshaus oder auch einen Lagerhaus zu finden, wo sie beide den Winter über verbringen konnten.
Zwei Wochen suchte der Junge vergeblich, die Nächte wurden langsam bitterkalt und nur durch enges aneinander liegen, hielten sich beide halbwegs warm.
Als dann der erste Frost kam, bezweifelte Harry, dass sie beide den Winter überleben würden, der Alte hustete immer ärger, beinahe schütteln tat es ihm.
Auch Harry tat bei jedem Atemzug, den er tat, die Brust weh, Husten schüttelte seinen schmächtigen Körper.
Eines Morgens schien der Alte mit jemanden zu reden, doch es war kein Anderer in ihrer Nähe. Harry erzählte dem Alten, den er liebevoll Großväterchen nannte, jede Nacht Geschichten über den Zauberer Merlin und wie gern er in dieser Zeit leben würde, dass er bei dem größten Magier aller Zeiten gern in Lehre gegangen wäre. Und dass, wenn er einmal groß ist, er ein großer Zauberer werden würde.
Das Großväterchen schmunzelte dann immer nur und tätschelte seinen Arm, wie um ihm rechtzugeben.
Als Harry dann eines Abends, es wurde schon langsam Frühling, nach getaner Arbeit mit Essen zu ihrem Schlafplatz kamen, lag sein Großväterchen, noch genauso wie er am Morgen dort gelegen hatte.
"Ach Großväterchen, hast schon wieder so viel getrunken, dass du nicht mal mehr sitzen kannst?" Schmunzelnd kam Harry dem Liegenden näher. "Komm schon Väterchen, auf mit dir, heute gibt es Hamburger und Frites, sie sind sogar noch ein bißchen warm." Noch immer rührte sich der Alte nicht.
"Großväterchen?" Vorsichtig lugte er um die Ecke in das Gesicht des Alten. "Großväterchen komm steh schon auf, du machst mir Angst."
Doch das Großväterchen sollte sich weder an diesem Tag noch an irgendeinem anderen Tag mehr rühren. Er war entschlafen mit einem seeligem Lächeln auf den Lippen, das Foto seiner Enkelin in der Hand und ein Brief. Ein Brief seiner geliebten Frau, aus den Zeiten des Krieges, als sie ihm schrieb, dass sie immer auf ihn warten würde. Das sie ihn auf ewig lieben würde.
Harry blieb den Rest des Frühlings allein. Rastlos wanderte er von einer Straßenecke zur nächsten, schloss sich aber niemandem mehr an. Lieber wollte er allein bleiben, als dass er noch einmal jemanden sterben sehen würde.
Drei Geburtstage sollten ins Land ziehen, bevor Harry´s Schicksal sich noch einmal einmischen würde. Harry übte jeden Tag an seinen Zauberertricks, denn eines Tages wollte er so wie der große Houdini, viel Geld verdienen und von der Straße verschwinden. Manch ein Trick funktionierte, manchmal schien wahre Magie im Spiel zu sein, ebenso wie sich dann, wenn Magie zu spüren war, sich wieder eine Seite im Buch zeigte. In den vergangenen 2 1/5 Jahren hatten sich auf diese Weise schon die ersten 6 Seiten geöffnet und Harry war stolz auf sich.
Inzwischen war ihm bewusst, dass dieses Buch die wahre Magie zeigte, und auch nur ein echter Magier dieses Buch beherrschen würde.
Und da das Buch für ihn bestimmt war, konnte das nur bedeuten, dass er eines Tages ein großer Magier sein würde.
Nachwort: Sodele, das war es dann mal wieder... ich hör lieber an dieser Stelle auf, bevor sich die Charas noch völlig selbstständig machen. Böser Blick zu Harry Himmel muss der Kerl denn das Buch überall mit hinschleppen... und warum muss er immer wieder darin herum schmöckern?
"Harry ! Buch zu und komm beim Wohnung putzen helfen! "
"Bin gerade beschäftigt!" im Buch schmöcker
"Harry!"
Naja, ok während ihr das hier liest, setz ich mich mit Harry ans nächste Pittelchen. "Nicht wahr Harry?"
"Klar, da kommt ja dann auch Draco wieder vor. freu Endlich nach... wie vielen Jahren ist es her? Ach ja... 5 Jahre hab ich ihn nicht gesehen. " Harry schaut traumversunken aus dem Fenster...
"Harry...! Aufwachen!"
"Bin da Imu, bin da."
Also ich freu mich wenn wir uns im nächsten Kapitel wiedersehen...
Imurah
