11. Warum wir kämpfen
„Bitte, mit mir könnt ihr machen, was ihr wollt, aber das Baby ist unschuldig." Egal wie oft sie diesen Satz auch sagte, er erreichte niemals etwas. Sara konnte betteln und flehen, es brachte nichts. „Das Kind ist unnatürlich, genau wie du", war alles, was sie zu hören bekam. Sowohl von Laurel als auch von all den anderen hier.
Es stellte sich heraus, dass Laurel nicht die einzige war, die sich dazu entschlossen hatte für die Zeit zu arbeiten. Auch die andere Laurel arbeitete hier, genau wie Dinah Drake wie es schien, und Saras Dad. Und natürlich Oliver, denn es stellte sich heraus, dass er trotz allem überlebt hatte, aber nun offenbar mit ihr unzufrieden war, um es vorsichtig auszudrücken. „Ich habe mein Leben gegeben um das Universum zu retten. Und was hast du daraus gemacht?", warf er ihr vor, „Statt es zu beschützen, hast du es nach eigenem Willen umgeformt, und das nach dem langen Vortrag, den du Barry zu diesem Thema gehalten hast!"
Sara verstand nicht warum es so war, aber sie hatte das Gefühl, dass sich jeder, den sie liebte gegen sie gewandt hatte. Jeder abgesehen von ihrer Crew, die sie nicht beschützen konnte.
Ava und die anderen verlassen sich auf mich, ich muss mich zusammenreißen, rief sie sich immer wieder ins Gedächtnis, doch das war leichter gesagt als getan. Nicht, wenn man immer wieder mit neuen Vorwürfen überhäuft wurde.
Ava schien nicht einmal zu ahnen, was hier wirklich vor sich ging. Und jedes Mal, wenn Sara es ihr zu erklären versuchte, wurde sie missverstanden oder nicht ernst genommen. Alle schienen zu denken, dass die Schwangerschaft ihr Urteilsvermögen beeinflusste, aber sie wussten ja auch natürlich nicht wen sie hier aller begegnete oder was diese ihr vorwarfen und ihr androhten.
Neben dem Baby war natürlich auch Gwyn und Alun der Tod angedroht worden, aber genauso Gideon, Ava, B. und Astra, und nicht zu vergessen ihr selbst. Zari und Spooner wollten sie das Gedächtnis löschen und sie in ihre Herkunftszeiten zurückversetzen, und Gary wollten sie an ein interplanetares Gericht ausliefern.
Sara hatte diese ständigen Drohungen natürlich nicht hingenommen und versucht sich und die anderen mit Gewalt zu befreien, doch diese Bastarde hier schienen eine Transporter Technologie zu besitzen, die diejenigen, die sie versuchte zu überwältigen, einfach von einer Sekunde auf die andere davon beamten.
Und die Wachen, die sie zu den ständigen „Befragungen" zerrten, gingen dazu über sie mit einer Art unbekannten Technologie vorübergehend zu paralysieren.
Es war frustrierend, herzzerreißend, und hoffnungslos. Das wurde jeden Tag deutlicher. Aber trotzdem gönnte man ihr keine Pause. „Die Zeit der Legends ist vorbei. Die Zukunft gehört denen, deren Abenteuer mit den großen Abenteuern von Helden wie Superman oder Batman zusammen hängen. Je eher du einsiehst, dass du es nicht wert bist ein anderes Ende als dieses zu bekommen, desto mehr Leid ersparst du dir", hatte Laurel irgendwann am Anfang zu ihr gesagt, „Niemand interessiert sich mehr für euch. Es ist an der Zeit, dass der Schutz dieses Universum an die Professionellen zurückgeht."
Vielleicht war es wirklich an der Zeit damit aufzuhören das Unvermeidliche zu bekämpfen und einzusehen, dass es weder für sie noch ihr Baby eine Zukunft gab. Vielleicht, wenn sie sich fügte, anpasste, und zu dem wurde, was andere in ihr sehen wollten, vielleicht würde sie dann überleben.
Immerhin heißt dieser Ort hier Reboot, nicht wahr? Eine rebootete Version von Sara Lance ... wie wäre die wohl? Ich wäre immer noch die Schwester von Black Canary, Oliver Queens Ex-Geliebte, White Canary, die ehemalige Assassine. Wäre es wirklich so schlimm, wenn das alles wäre, was ich wäre? Wenn ich hier rauskomme, und dann immer noch Teil der Liga bin, zusammen mit Barry für die Gerechtigkeit kämpfen kann, wäre das nicht auch etwas?
Ein Leben in ihrem alten menschlichen Körper, ohne seltsame Alien-DNS, ohne Bishops Einmischung in ihr Leben … Wäre das wirklich ein so schreckliches Leben?
Ein Leben, in dem es die Legends nie gegeben hat. Ein Leben, in dem ich nie Captain Lance wurde. Ein Leben, ohne Ava und ohne meine Freunde. Ein Leben, ohne Zeitreisen, ohne Beebo, ohne Drachen und Feen, ohne Aliens. Ein Leben, in dem ich niemals Rip Hunter getroffen habe ….
Nein, das wäre nicht mehr ihr Leben. Wie sollte sie sich jemals damit zufrieden geben? Wie sollte sie jemals auf ihre Familie verzichten, auf ihre wahre dysfunktionale Familie, die ihr in den letzten sieben Jahren ihr Leben zurückgegeben hatten, und das auf eine viel tiefgreifender Weise als die Lazarus Grube das jemals getan hatte? Das konnte sie nicht tun. Nicht wahr?
Heute saß ihr Leonard Snart gegenüber. Es war nicht Leo, und er war eindeutig nicht tot. „Ja, ich weiß, mit mir hättest du jetzt nicht gerechnet", meinte dieser zu ihr, „Ich, der ich lieber gestorben bin als mein Leben von den Time Masters kontrollieren zu lassen, arbeitet jetzt für die Zeit? Nun, ich hatte die Wahl zwischen Nicht-Existenz und dem hier. Für was hätte ich mich denn sonst entscheiden sollen?"
Sara schüttelte nur überfordert ihren Kopf. „Dabei warst du immer ein Rebell, du warst im wahrsten Sinne des Wortes ein Rogue", stellte sie fest, „Aber du hast aufgegeben?"
„Die Leute hier haben mich nicht vergessen, Sara", belehrte Leonard sie, „Im Gegensatz zu dir. Ein Kuss, und schon hast du mich vergessen. Mick hatte wenigstens den Anstand sich schuldig zu fühlen, aber du? Du hast dich wie eine Hure durch die Zeiten geschlafen und beschlossen so zu tun als würdest du nur noch auf Frauen stehen um jede Erinnerung an unsere Gefühle für einander auszumerzen. Oder hattest du in Wahrheit nie Gefühle für mich und hast immer nur so getan als ob? Oder war ich es einfach nicht wert um mich zu trauern?"
„Ich habe dich niemals vergessen", betonte sie, „Und ich habe dich vermisst und mich schuldig gefühlt. Aber ich hatte auch Laurel verloren, und du hattest dich geopfert, während sie keine Wahl hatte. Also war sie mehr in meinen Gedanken als du. Das ist alles."
„Und doch hast du keinen von uns beiden gerettet, obwohl du das Instrument dafür in deiner Hand hattest. Und doch hast du den Speer des Schicksals seine Kraft genommen anstatt uns zurück zu bringen", stellte Leonard fest, „Offenbar hast du um keinen von uns tief genug getrauert. Und danach hast du einfach ohne uns weitergelebt."
„Was hätte sie denn tun sollen? Sich ins Grab dazu legen?", erklang auf einmal Spooner Stimme, und Sara drehte sich verwirrt nach der anderen Frau um.
„Spooner? Wie kommst du hier rein? Konntest du entkommen?", wollte sie wissen und blickte sich verwirrt nach hereinstürmenden Soldaten oder dergleichen um, doch niemand kam herein gestürmt.
„Es geht momentan nicht um mich, Sara, es geht um dich", erwiderte Spooner, „Es geht darum, dass du auf alles, was dieser Kerl und andere wie er dir sagen, hörst anstatt auf deinen gesunden Menschenverstand zu hören. Das hier, das alles hier, ist nicht real, Sara. Die haben dich einer Droge ausgesetzt, die dich halluzinieren lässt, dich Dinge sehen lässt vor denen du Angst hast. Und wegen deinem einzigartigen Metabolismus wirkt das Zeug bei dir um einiges härter als bei uns anderen. Es war schwer genug es irgendwie zu schaffen in deinen vollkommen verwirrten Geist einzudringen. Gary zu erreichen war viel leichter."
„Willst du damit sagen, dass das hier nicht real ist? Dass das hier nicht Leonard Snart ist, und ich mich nicht auf Reboot in einem Verhörzimmer befinde?", wollte Sara von ihr wissen.
Spooner deutete auf Leonard. „Das ist tatsächlich nicht Leonard Snart", bestätigte sie, „Aber du befindest dich auf Reboot in einem Verhörzimmer. Der Unterschied ist nur, dass du alleine dort drinnen bist. Ich habe mich nur in deinen Verstand projiziert. Und alles andere glaubst du nur zu sehen. Angefangen bei dem verdammten Tee." Sie nickte in Richtung der Tee-Tasse am Tisch.
Das alles klang irgendwie sehr unglaubwürdig.
„Das ist doch absurd", meinte Sara also.
„Absurder als eine Bowling-Bahn zwischen den Sternen oder Roboter-Doppelgänger von uns, die uns töten wollen?", entgegnete Spooner, „Wann war das Leben der Legends jemals vorhersehbar oder langweilig? Zu meiner Zeit niemals, und es war immer mehr als nur ein wenig absurd. Aber es war echt. Aber das hier" Sie nickte wieder in Leonards Richtung. „ist nicht echt. So einfach ist das."
Sara musste zugeben, dass sie damit Recht hatte. Aber trotzdem … wenn das wahr war, dann … war Laurel nie zurückgekommen, genauso wenig wie Oliver oder Leonard. Was wiederum … mehr nach dem echten Leben klang als ihr lieb war.
„Angenommen du hast recht", meinte Sara dann, „Was bringst uns dieses Wissen? Wir sitzen trotzdem hier fest, werden trotzdem weiter gefoltert. Und es gibt nichts, was wir daran ändern können. Dann sind sie eben nicht echt, dann ist eben alles nur Einbildung. Aber Reboot und unser Schicksal, die sind echt. Die Legends sind trotz allem am Ende."
„Nur, wenn wir uns damit abfinden. Und wir müssen uns damit nicht abfinden", erklärte Spooner, „Wir haben einen Plan…."
Nun, es gab immer einen Plan, nicht wahr? Und es war immer ein riskanter Plan, der nie so lief wie er laufen sollte, und bei dem immer – immer- irgendetwas schief ging. Eine Gefahr wird beseitigt, nur um eine andere freizusetzen. So war es immer.
Und ein Happy End gab es im Grunde nie. Die Legion der Verdammnis wird besiegt, doch dabei wird die Zeit zerbrochen. Mallus wird vernichtet, doch dabei entkommen die Magischen Flüchtlinge auf ihrem Gefängnis. Neron wird aufgehalten, doch dabei wird Zari aus der Zeitlinie gelöscht. Die Moiren werden besiegt, nur damit Sara entführt werden kann und Aliens quer über die Zeitlinie verteilen kann. Bishop wird aufgehalten, doch dadurch ändert sich seine persönliche Zeitlinie und er wird zu einer anderen Art von Gefahr. Die böse von ihm programmierte Gideon wird besiegt, doch die Legends werden für Zeitverbrechen verhaftet. Vandal Savage und die Time Master werden aufgehalten, aber Rip Hunters Familie kann nicht gerettet werden.
Genauso wenig wie Leonard Snart oder Martin Stein oder Rip selbst. Amayas Dorf wird gerettet, doch sie muss die Legends verlassen. Astra Logue wird endlich aus der Hölle befreit, doch sie ist erwachsen und gibt verdorbenen Seelen eine zweite Chance auf Leben. John Constantine erkennt, dass er falsch gehandelt hat, und muss trotzdem sterben. Nate Heywood stirbt beinahe, überlebt doch, und verlässt daraufhin die Legends um zusammen mit Geistern in einem Totem zu leben.
„Wozu?", stellte Sara also die Frage, die ihr wirklich auf der Seele lag.
Spooner zog irritiert die Stirn kraus. „Wie bitte?"
„Wozu einen Plan machen?", wollte Sara wissen, „Wozu entkommen, die Waverider stehlen und weitermachen? Wozu weiterhin die Legends of Tomorrow sein? Was wäre der Sinn dahinter? Was würde uns das bringen? Irgendwas wird schief gehen, und es wird uns Monate unseres Lebens kosten damit fertig zu werden. Danach wird sich jemand entscheiden zu gehen, jemand wird sterben, oder jemand wird das Herz gebrochen werden. Wir werden die Zeitlinie zum Besseren ändern, dafür nur kritisiert werden und erst recht keine wirklich tiefliegende Probleme damit lösen. Und dann wird etwas Unvorhergesehenes passieren, und alles geht wieder von Vorne los."
„Wir werden einen neuen Verbündeten gewinnen, alte Feinde wieder treffen, und am Ende doch bei alljährlichen Crossover außen vor gelassen werden. Superman und der Flash werden all das Lob einheimsen, für Dinge, die viel weniger beeindruckend sind, als das, was wir zuletzt getan haben. Und so geht es weiter und weiter und weiter. Nichts wird sich jemals ändern. Wozu also ein Plan? Um weiterzumachen? Warum sollten wir weitermachen wollen?"
Spooner musterte sie einen Moment lang. Dann wurde ihre Miene hart. „Deswegen, weil die Legends immer weiter machen, weil sie niemals aufgeben", erklärte sie mit fester Stimme, „Und weil sie wichtig sind. Klar, vielleicht kriegen sie am Ende nicht so viel Lob ab wie Superman oder der Flash, aber das ändert nichts daran, dass sie Leben retten. Die Legends haben mein Leben gerettet."
„Bevor ich euch getroffen habe, da hab ich mich immer falsch gefühlt. Nicht nur unvollständig, weil ich die Wahrheit über meine Vergangenheit nicht wusste, sondern tief drinnen falsch. Und ich habe es auf das Ding in meinem Kopf geschoben, von dem ich dachte, dass es dort sein muss, aber in Wahrheit war das nur eine Ausrede. Es war mehr als das, es war das Gefühl anders zu sein als alle anderen und niemals akzeptiert zu werden, und daher auch niemals mich selbst akzeptieren zu können. Und dann hab ich euch getroffen, und Ava hat mich dazu überredet ihr dabei zu helfen die Frau, die sie liebt, zu retten. Und eigentlich wollte ich das alles nicht, ich wollte nur das Ding in meinen Kopf loswerden und dann so schnell wie möglich wieder nach Hause. Und vielleicht zwischendurch Rache an denen üben, denen ich die Schuld dafür gegeben habe, dass ich mich immer falsch fühle. Ich wollte Aliens totschießen, und das war's auch schon wieder."
„Aber es hat sich herausgestellt, dass es kein Ding in meinem Kopf gibt. Und ja, ich konnte ein paar Aliens erschießen, aber ich habe auch ein paar kennengelernt, die meine Freunde wurden, und erfahren, dass die Aliens nie meine Feinde waren, sondern meine Retter. Und ich habe meine Mutter wiedergefunden. Aber vor allem habe ich Freunde gefunden, Leute, die mich so akzeptieren wie ich bin. Ich habe sogar eine beste Freundin gefunden, und so was hatte ich noch nie zuvor. Und dann hab ich den Mut gefunden das auszusprechen, was mich meiner Meinung nach falsch gemacht hat, und erfahren, dass ich deswegen nicht falsch bin. Dass ich nicht alleine bin."
„Ich habe gelernt, dass wir alle unser eigenes Päckchen zu tragen haben, und dass wir alle einzigartig sind, aber auch alle eine große Familie sind - eine Gemeinschaft, trotz all unserer Unterschiede, oder vielleicht eher genau deswegen. Also, ja, Sara, die Legends haben mich gerettet, sie haben mir geholfen das Leben von einer neuen Seite zu betrachten und auf eine Art und Weise zu leben, die ich vorher nicht kannte. Und mir das Gefühl vermittelt endlich eine Heimat gefunden zu haben, einen Ort, an dem ich gehöre."
„Und während ich mit ihnen gereist bin, wurde ich Zeuge davon wie sie viele andere Leute ebenfalls gerettet haben, auf so viele verschiedene Arten und Weisen. Ich wurde Zeuge davon wie sie den unterschiedlichsten Menschen – und Aliens – das Gefühl vermittelt haben nicht alleine zu sein, Teil einer Gemeinschaft zu sein, eine Stimme zu haben und wichtig zu sein."
„Warum wir weitermachen sollten? Weil es immer noch Leute dort draußen gibt, die unsere Hilfe brauchen, die wir retten müssen. Wie zum Beispiel Gwyn und seinen Freund Alun. Die haben nichts Gutes mit dem beiden vor. Willst du wirklich einfach daneben sitzen und zulassen, dass ihnen etwas zustößt? Oder willst du Captain Sara Lance sein, die ein Nein von der Zeit nicht akzeptiert, und für diejenigen kämpft, für die Superman oder der Flash keine Zeit übrig haben, weil sie sich mit irgendeinem anderen weißen Kerl mit Superkräften prügeln müssen?", schloss Spooner und funkelte Sara herausfordernd an.
Sara blickte kurz in Leonards Richtung, doch da war niemand mehr. Dann schluckte sie den Kloß, der sich in ihren Hals gebildet hatte, herunter und meinte vorsichtig: „Legenden sitzen nicht einfach daneben, nicht wahr?"
„Nein, das tun sie nicht", stimmte ihr Spooner zu, „Das tun sie nicht." Und dann erläuterte sie Sara den Plan.
„Es ist keine Schande sich einzugestehen, dass man sein Schicksal akzeptiert, Dr. Davies", erklärte ihm der junge Mann gerade, „Sie müssen nur dazu bereit sein es für sich selbst und für Alun zu akzeptieren."
Gwyn wich seinem Blick aus und wünschte sich, dass er all diese Worte nicht mehr hören müsste. Er wusste, dass er nicht den Fehler machen sollte dem Feind Angriffsfläche zu liefern, doch es viel schwer stark zu bleiben, wenn man Worte gesagt bekam, die so viel Sinn ergaben und sein Innerstes ausdrücken zu schienen.
„Wenn Sie an so etwas wie Schicksal glauben würden, Dr. Davies, warum hätten Sie dann eine Zeitmaschine erfunden?"
Gwyn blickte auf und sah Gideon im Raum stehen. Er blinzelte, überlegte einen Moment lang seine Brille abzunehmen, doch beschloss dann sich nicht mehr weiter zu wundern. Seit er die Legends kennen gelernt hatte, passierten ihm am laufenden Band kuriose Dinge, und er hatte schon vor langer Zeit beschlossen, dass es am Besten wäre diese einfach genauso hinzunehmen so wie sie ihn ereilten.
„Laut diesen Leuten hier habe ich sie erfunden um mein eigenes Schicksal herbei zu führen", erklärte Gwyn und deutete auf den jungen Mann, der ihn verhörte, „Um mit allen anderen sterben zu können."
Gideon nickte. „Ja, das wäre passiert, nicht wahr? Wenn Sie alleine versucht hätten Alun zu retten", meinte sie, „Aber Sie sind nicht mehr alleine, Dr. Davies. Sie müssen nicht mehr sterben. Sie können Alun retten, und Sie beide können weiterleben. Zusammen. War das nicht immer Ihr Wunsch?"
Gwyn dachte einen Moment lang darüber nach. „Ich weiß nicht mehr was mein Wunsch war", räumte er ein, „Vielleicht ist es wahr, dass mir im Grunde genommen nie besonders viel an meinem eigenen Überleben gelegen ist."
„Das mag sein. Aber was ist mit dem von Alun?", wollte Gideon wissen, „Selbst wenn sie nicht bereit sind für sich selbst zu kämpfen, sind Sie immer noch bereit für Alun zu kämpfen - das weiß ich genau so gut wie Sie es wissen. Weil Sie immer dazu bereit sind für Alun Thomas zu kämpfen."
Und trotz all seiner Zweifel, musste Gwyn zugeben, dass zumindest das eindeutig der Wahrheit entsprach.
„Wenn Sie selbst nicht wissen warum Sie gerettet wurden, warum nehmen Sie dann an, dass Sie ein Recht darauf haben am Leben zu sein?", redete die dunkelhaarige Waliserin auf ihn ein, „Wollen Sie nicht begreifen, dass Sie dazu in Wahrheit eben gar kein Recht haben? Und dass es nichts gibt, was Sie tun können um sich dieses Recht zu verdienen?"
Eine andere Frau erschien auf einmal wie aus dem Nichts im Raum. Es war eine von Gwyns neuen Freunden; ihr Name war Gideon, erinnerte sich Alun. „Keine Angst", wandte sich Gideon an ihn, „Es ist schwer zu erklären, aber ich kommuniziere auf diese Weise mit Ihnen - ich bin nicht wirklich hier."
Alun zuckte mit den Schultern um anzudeuten, dass er das einfach einmal hinnahm.
Gideon hockte sich neben ihn hin. „Sind Sie bereit dazu für Ihr Recht am Leben zu sein zu kämpfen, Soldat?", wollte sie dann von ihm wissen.
„Darauf warte ich schon eine lange Zeit", erwiderte Alun darauf nur wahrheitsgetreu, „Sagen Sie mir nur, was ich zu tun habe, Ma'am." Es war an der Zeit seine Schuld zurück zu zahlen, und Gwyn und dessen Freunde zu retten, wie er es sich vorgenommen hatte, und es erleichterte ihn doch ungemein, dass er das allem Anschein nach zumindest nicht alleine tun musste.
A/N: Diese Fic neigt sich ihrem Ende zu. Mal sehen wie viele Kapitel der Rest noch in Anspruch nehmen wird... (Ich habe ja immer gesagt, dass das hier kein Ersatz für die 8. Staffel werden wird).
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