Geschichten, die das Leben schöner machen I

Pairing: Sirius/Remus

Rating: (light) PG-13

Summary: Fluff macht das Leben schöner! Sirius und Remus, heiße Julitage, langweiliger Unterricht, und Plot? Ach was, wer braucht das schon... Ein bisschen was zum besser fühlen.

POV: Remus

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Die Geschichte, die erzählt werden soll, begann an einem Donnerstagnachmittag, der mit warmem Wetter und Sonnenschein wahrlich gesegnet schien. Die Vögel sangen fröhlich ihre Lieder, tschilpten miteinander oder zwitscherten auf den Dächern von Hogwarts, auf denen manchmal tatsächlich einige Krümel lagen – selbst auf der Zinne des höchsten Turmes.

Man munkelte, dass Albus Dumbledore seine Finger im Spiel hatte, doch bewiesen werden konnte es nie; und so lächelte der Schulleiter verschmitzt, versteckte seine funkelnden Augen hinter den halbmondförmigen Brillengläsern und schwieg beredet zu allen Fragen.

Doch nun sind weder der Schulleiter noch seine kleinen, piepsenden Freunde die Hauptpersonen der Ereignisse, von denen in den nächsten Tagen berichtet werden soll. Nein, die beiden jungen Männer, deren Leben geschildert wird, sind Sirius Black und Remus Lupin. Beide besuchen Hogwarts, die Schule für Zauberei und Hexerei, und wissen noch nichts von den Ereignissen, mit denen sie in nächster Zeit zu kämpfen haben werden.

Allerdings bekommt zumindest einer von ihnen schon in diesem Kapitel eine ungefähre Ahnung von der Zukunft...

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An jenem besagten Donnerstag saß Remus Lupin im Gemeinschaftsraum von Gryffindor und schrieb konzentriert an einem Aufsatz für Geschichte der Zauberei, der von den Auswirkungen der Auswanderung konservativer Zaubererclans in die Neue Welt handelte.

Bereits seit zwei Stunden arbeitete er daran und hatte schon vier Pergamentrollen zu viel geschrieben, aber in typischer Lupin'scher Manier würden wohl noch drei weitere hinzukommen. Professor Binns war jedes Mal überglücklich, wenn er einen der ausführlichen Texte erhielt – was wohl der Grund dafür war, dass seine diesjährige Klasse dreimal so viele Aufsätze aufbekam wie ihre Vorgänger – und Remus und seine besten Freunde zogen daraus den Vorteil, sich in Geschichte der Zauberei schon mal mit grundsätzlich anderen Dingen beschäftigen zu können, ohne eine Rüge erwarten zu müssen.

Im Laufe des Tages waren Remus noch einige Aspekte eingefallen, die er noch nicht bearbeitet hatte, deshalb schrieb er auch am Tag vor dem Abgabetermin noch fleißig an seinem Text – was theoretisch nicht vorkommen sollte, da Remus' Texte meist innerhalb von zwei Tagen vollständig waren. Andererseits gab es da immer einige Dinge, die noch hineingehörten, zumindest Remus' Ansicht nach...

Ebenfalls im Gemeinschaftsraum, und ebenfalls mit dem Aufsatz für Geschichte der Zauberei beschäftigt, saß Sirius Black, bester Freund von Remus Lupin und ebenso konzentriert an der Arbeit. Er hatte allerdings erst vor einer knappen Stunde mit dem Schreiben begonnen und würde exakt die sieben Pergamentrollen beschriften, die verlangt waren, und das gerade so gut, dass es ihm eine ausreichende Note einbringen würde.

Sirius war wirklich nicht dumm, was Remus schon oft bemerkt hatte – er konnte ein Genie sein, sowohl im Streiche aushecken, im Zaubern im Allgemeinen – sie waren immerhin alle Animagi geworden – als auch in Verteidigung gegen die dunklen Künste, ein Fach, in dem er stets Spitzennoten erlangte.

Trotzdem war Sirius mehr mit seinen Frauengeschichten beschäftigt als mit Schule, und er schrieb eher die Nacht vor dem Abgabetermin durch, als dass er drei Nachmittage lang zwei Stunden opferte und eine perfekte Arbeit ablieferte. „Ich arbeite besser unter Druck", war seine einfache Erklärung. „Du arbeitest immer unter Druck", hatte Remus erwidert, woraufhin Sirius meinte: „Eben! Perfekte Arbeitsbedingungen!"

Remus, für einen Moment in Erinnerungen versunken, lächelte kopfschüttelnd. Sirius war wirklich ein verrückter Kerl, aber auch der beste Freund, den ein Junge haben konnte. Treu, loyal und immer bereit, seine Freunde zu verteidigen, tat sich Sirius stets als tatkräftiger Anführer hervor, der zwar nicht immer fair gegenüber seinen Feinden war, aber ein feuriger Fürsprecher und harter Kämpfer für seine Freunde, für die er alles tun würde.

Seufzend legte Remus die Feder weg und streckte sich. Wie soll ich arbeiten, wenn ich nebenher meine Freunde analysiere?, schalt er sich in Gedanken. Schau, Remus, jetzt hast du geschrieben, dass der Trollkönig Humpel der Faule eine loyaler Fürsprecher der Kobolde im Riesensumpf war, die er außerdem zu seinen Todfeinden erklärte und im Jahre 1254 restlos auslöschte, was auf lange Sicht Grund für die Abwanderung koboldfreundlicher Clans war.

Er strich den Satz durch und sah hinüber zu Sirius, dem die Worte nur so aus der Feder zu fließen schienen. Konzentriert konnte der „schwarzhaarige, gutaussehende Rebell" – wie er sich selbst gern bezeichnete – sehr gute Aufsätze einfach aus dem Ärmel schütteln, aber ganz ehrlich, wann war Sirius Black konzentriert bei der Sache?

„FERTIG!", röhrte dieser plötzlich in einer Lautstärke, dass Remus' Tintenfass wackelte. Vermutlich deshalb, weil Remus vor Schreck gegen den Tisch gestoßen war, aber dennoch war es Sirius' Schuld.

„Sirius!", knurrte Remus. „Bist du wahnsinnig? Beinahe wäre die ganze Tinte über meinen Aufsatz geflossen!"

Sirius grinste ihn breit an, kippte mit seinem Stuhl nach hinten und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. „Ist sie aber nicht, oder? Ich habe deine Schreckhaftigkeit wohlkalkuliert miteinbezogen."

Remus lachte. „Was sind denn das für hochgestochene Töne?"

Sirius kippte beleidigt zurück. „Da versucht man einmal, sich gewählt auszudrücken, und gleich wird man ausgelacht! Die Welt missversteht mich einfach."

„Vielleicht wäre die Welt netter zu dir, wenn du sie mit deinen Erschreckspielchen nicht ständig an den Rand eines Herzinfarktes treiben würdest." Remus packte den Aufsatz für Geschichte der Zauberei weg und schlug sein Zaubertränkebuch auf. Er würde am Abend weiterschreiben müssen, im Moment konnte er sich nicht konzentrieren.

„Remus, du bist mir doch nicht etwa böse wegen irgendwas?" Sirius versuchte vergebens, ein betretenes Gesicht aufzusetzen. Stattdessen sah er aus, als hätte er eine Zitrone verschluckt.

Remus musste unwillkürlich lachen. „Der Gesichtsausdruck steht dir nicht, Sirius. Versuch es doch mal mit einer Maske, das würde wohl noch überzeugender wirken."

„Zwing mich nicht dazu, das auch tatsächlich zu versuchen", zwinkerte Sirius ihm zu. Er rollte seinen Aufsatz nachlässig zusammen und schlug ebenfalls das Zaubertränkebuch auf.

Oh nein. Remus lief es plötzlich eiskalt den Rücken hinunter. „Sirius?", rief er hinüber, die Stimme etwas höher als normal. „Möchtest du etwas zu essen? Ich könnte Schokolade besorgen."

Sirius sah verwirrt zu ihm hinüber. „Wie kommst du denn jetzt auf Schokolade?" Er schüttelte den Kopf und vertiefte sich wieder in die Aufgabenstellung.

Ich bin allein. Im Gemeinschaftsraum. Mit Sirius. Der versucht, Zaubertränkehausaufgaben zu machen. Remus konnte fast fühlen, wie das Blut aus seinem Gesicht wich.

Kein Gryffindor, der noch alle Sinne beisammen hatte, blieb bei Sirius, wenn dieser sich mit Zaubertränken beschäftigte. Über kurz oder lang würde er damit beginnen, die Inneneinrichtung zu zerstören und wahllos Anwesende beschimpfen. Ein tobender Sirius war nur zu ertragen, wenn entweder alle anderen Rumtreiber anwesend waren, um ihn zu bändigen, oder der Gemeinschaftsraum gerammelt voll, um das Problem in Windeseile lösen zu können. Sirius allein gegenüberzutreten kam einem Selbstmord gleich.

Auch seine jeweiligen Flammen – der Begriff ‚Freundinnen' wäre hier wohl Fehl am Platz – hatten die Erfahrung machen müssen, dass die Tatsache, mit Sirius das Bett zu teilen, nicht vor der Raserei der „fünf Minuten" bewahrte, wie diese Laune allgemein bekannt war. Niemand konnte Sirius beruhigen, nicht einmal seine Freunde – und sie hatten alles versucht. Gutes Zureden half ebenso wenig wie Wutausbrüche, Zaubersprüche oder Drohungen. Schließlich hatten sie es aufgegeben und versuchten, Sirius' Ausbrüche in einem akzeptablen Rahmen zu halten und hofften einfach, dass er bald aufhören möge.

Das seltsamste daran war eigentlich, dass Sirius davon überhaupt nichts zu bemerken schien. Er hielt seine Wutausbrüche für vollkommen normal und erkannte darin überhaupt keinen Zusammenhang zu Zaubertränke – was es besonders schwer machte, sich zu verabschieden, sobald diese Hausaufgaben an die Reihe kamen. Remus fielen bereits keine Ausreden mehr ein, und Sirius ließ ihn ohne passende Entschuldigung auch nicht „allein herumstromern, du weißt doch, wie aggressiv Snivelus im Moment ist".

Andererseits konnte man ihm auch nicht erklären, dass diese Ausbrüche endlich aufhören müssten, denn er reagierte jedes Mal mit Unverständnis. „Ich bin halt temperamentvoll, na und? Was hat das denn mit Zaubertränke zu tun?"

Kurz und knapp: Remus war verloren.

„Übrigens, Sirius, ich muss noch kurz etwas in der Bibliothek nachschauen", versuchte er einen letzten Rettungsversuch. „Ich bin gleich wieder..."

„Remus", unterbrach Sirius, der von seinen Hausaufgaben hochsah, ruhig. Remus zuckte trotzdem zusammen. „Remus, warum genau musst du ausgerechnet jetzt in die Bibliothek gehen?"

„Ich muss... etwas nachschauen. Du weißt schon, vierzehn Rollen Geschichte der Zauberei und so... also...", wand sich Remus.

„Du machst doch jetzt ohnehin Zaubertränke, oder etwa nicht?", wischte Sirius den Einwand fort wie eine lästige Fliege.

„Aber mir ist gerade etwas ganz Dringendes eingefallen...", probierte es Remus verzweifelt, doch wiederum vergebens.

„Das kann doch sicherlich warten, bis ich fertig bin mit meinen Hausaufgaben?" Sirius setzte seinen Hundeblick auf.

Remus fand es wirklich reizend, wie Sirius sich um ihn sorgte. Trotzdem hing er doch sehr an seinem Leben. „Sirius, ich...", begann er hilflos.

„Oder möchtest du etwa von mir wegkommen?", fragte Sirius gekränkt, mit einem Blick, für den er eigentlich einen Waffenschein bräuchte.

Ja. „Nein, natürlich nicht." Remus fluchte innerlich, während Sirius glücklich lächelte. „Na bitte. Eine halbe Stunde..."

...und ich bin tot...

„... und ich bin fertig. Schau, Remus, du weißt doch, wie gefährlich es im Moment da draußen ist, vor allem für einen einsamen Rumtreiber."

Hier drinnen ist es gefährlicher. „Sicherlich, Sirius", murmelte Remus ergeben. Es war wirklich süß, wie Sirius sich um ihn kümmerte. Immerhin hatte er das noch erleben dürfen, tröstete sich Remus, bevor er von ebendiesem besten Freund, der ihn gerade anstrahlte, als könne ihn kein Wässerchen trüben, aus dieser schönen Welt verfrachtet werden würde.

Seufzend machte er sich wieder an die Arbeit.

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Zehn Minuten später war Remus nervös dabei, einen Grabstein zu entwerfen, während er Sirius immer wieder gehetzte Blicke zuwarf.

Nach fünfzehn Minuten hatte er den Blumenschmuck und die Verteilung der Gäste auf seiner Beerdigung ausgetüftelt und machte sich fahrig daran, die Grabrede zu schreiben.

Nach zwanzig Minuten, in denen rein gar nichts geschehen war, begann Remus, etwas ruhiger geworden, langsam zu hoffen, er könnte die Schmierblätter fortwerfen.

Zwei Minuten später unterbrach ein wütender Schrei die gespannte Stille. Remus sank in sich zusammen und legte resignierend den Kopf auf seinen Tisch.

„Was, bei Merlins Barte, soll das hier bitte bedeuten?", heulte Sirius auf. „Fächerübergreifende Transferarbeit?"

Remus versank immer mehr hinter seinen Bücherstapeln, während Sirius aufsprang.

„Finden Sie heraus, wie die Erkenntnisse der Mafalda Rosenbüttel mit der heutigen Entwicklung in der Muggelwelt zusammenhängen und stellen Sie die Verbindung zu den erarbeiteten Formeln für Zaubertränke her!", zitierte er lautstark. „Führen Sie praktische Testversuche, siehe auch vorhergehende Aufgabe, durch, die Sie anhand Ihrer Aufzeichnungen der letzten Stunden erläutern, und verknüpfen Sie Ihr Hintergrundwissen mit den Erkenntnissen Ihrer geleisteten Transferarbeit!"

Sirius redete sich in Rage. „Ich – fasse – es – nicht! Was soll das? Warum kann Slughorn sich nicht einmal mit seinem eigenen Fach zufrieden geben? Warum soll ich vier Stunden kostbarer Zeit opfern, um diese verdammte Aufgabe zu lösen?"

Er lief im Gemeinschaftsraum auf und ab, das Gesicht zornrot. „Warum schlagen wir ständig Slytherin im Quidditch, wenn ihr dämlicher Zaubertränkelehrer es uns so heimzahlt? Warum haben wir überhaupt Zaubertränke? Wozu brauchen wir dieses dumme Fach?", schrie er.

Remus machte sich so klein wie möglich und betete, dass Sirius seine Anwesenheit vergessen haben möge. In diesem Zustand erkannte er seine besten Freunde kaum mehr wieder, auch wenn er ihnen gegenüber merklich gesitteter war. Was allerdings bei Sirius nicht viel hieß.

„Und überhaupt, Quidditch! Warum ist Longman Sucher geworden, wo er doch überhaupt nichts kann? Weil seine Familie eine großzügige Spende gemacht hat! Warum müssen wir uns ständig mit Idioten herumschlagen? Was soll das hier alles?"

Remus erwartete halb, dass Feuer aus Sirius' Mund schießen würde, oder ihm Zähne wuchsen, die er in den Stein der altehrwürdigen Mauern graben würde, doch nichts dergleichen geschah. Stattdessen begann Sirius damit, seine Schulsachen durcheinander zu werfen. Dass dabei einige Pergamente zerrissen und Tintenfässer zu Bruch gingen, schien er in seiner Wut nicht zu bemerken.

Remus unterdessen wand sich wie unter Qualen. Er hasste es, wenn Pergament zerriss – und wenn auch noch Bücher zerstört wurden, konnte selbst er leicht die Nerven verlieren. Er hörte das laute Ratschen und Reißen und fühlte den schmerzlichen Frevel fast am eigenen Körper.

„Und dieser bescheuerte Aufgabe hier! Versuche! Erkenntnisse! Grundwissen! Wer hat denn schon Grundwissen? Ständig hüpft Slughorn von einem Kapitel zum anderen, macht hier ein bisschen und da noch was. Wer soll denn da noch irgendwo durchblicken?"

Diejenigen, die aufpassen, zum Beispiel, dachte Remus, aber er sagte nichts. Einerseits war er nicht lebensmüde, andererseits war sich Sirius dieser Tatsache im Normalzustand durchaus bewusst.

„Und jetzt noch Transferarbeit! In diesem verdammten Verwandlungsbuch steht überhaupt nichts zu Mafalda Rosenbüttel oder ihren komischen Ideen – was sollen denn dann die Verweise? Verdammtes Buch!", fluchte Sirius außer sich vor Wut. Er hob die Hand, in der er das Verwandlungsbuch hielt, und wollte es schon ins Feuer werfen, als bei Remus plötzlich etwas ausrastete.

„SIRIUS!", donnerte er, sprang auf und stürmte zu seinem Freund, der wie festgefroren auf der Stelle stand, den Arm erhoben, mit einem – tatsächlich – erschrockenen Gesichtsausdruck.

Remus riss ihm das Buch aus der Hand und schlug wütend die Seiten um. „Wenn du", knurrte er böse, „auch nur einmal", er knickte das Buch zornig auf einer Seite, „fragen würdest!" Er hielt Sirius das Buch unter die Nase, aufgeschlagen auf einer Seite, die groß mit ‚Mafalda Rosenbüttel' überschrieben war.

„Da steht alles zu Mafalda Rosenbüttel", erklärte er noch immer schwer atmend vor Wut, doch schon wieder etwas beruhigt.

„Wenn du noch fünf Seiten weiterblätterst, bekommst du die exakte Antwort auf die Frage, die Slughorn gestellt hat, und musst nicht einmal zaubern", erklärte er mit beißendem Spott.

Sirius stand noch immer da wie erstarrt und starrte stumm auf die Seite wie auf einen Niffler, der ihm plötzlich erschienen war. Als Remus ihm das Buch in die Hand drückte, fasste er reflexartig zu und starrte jetzt ihn an wie einen Niffler.

Remus drehte sich auf dem Absatz um und stapfte zurück zu seinem Tisch.

Was bei Merlin habe ich da eigentlich gerade gemacht?, fragte er sich fassungslos. Ich habe Sirius während seiner fünf Minuten zum Schweigen gebracht. War ich das wirklich? Hat ihn ein Schockzauber getroffen? Was ist passiert? Lebe ich noch? Lebt er auch noch?

Seine panisch werdenden Gedanken wurden von einer leisen Stimme unterbrochen. „Remus..."

Remus wirbelte auf der Stelle herum und sah Sirius, der noch immer seinen perplexen Gesichtsausdruck trug. Was ist denn heute los?, wunderte sich Remus. Kein weiterer Wutausbruch? Was habe ich bloß angestellt?

„Remus, du bist ein Genie!" Auf Sirius' Gesicht erschien ein strahlendes Lächeln. Er sprang zu Remus, packte ihn und wirbelte ihn herum. „Genial!"

Remus versuchte gerade noch, mit dem neuerlichen Todesschreck und der Tatsache fertig zu werden, dass er plötzlich durch die Luft flog, als Sirius ihn schon wieder absetzte, fest umarmte und zu seinem Stuhl hüpfte, um sich darauf fallen zu lassen und in Windeseile das Kapitel zu Mafalda Rosenbüttel in Stichpunkten zusammenzufassen.

Remus stand noch immer in der Mitte des Raumes und versuchte, seine umherwirbelnden Gedanken mit seinem hämmernden Herzen in Einklang zu bringen. Er spürte noch Sirius' Hände auf seinen Hüften, die Arme, die ihn umschlangen, und den heiße Atem, der für einen Moment seine Lippen streifte, bevor weiche Haare seine Wange streichelten und die festen Hände für einen unmerklichen Moment über seinen Rücken strichen.

Remus überlegte, wie lange er wohl dafür brauchen würde, sich einzureden, dass es nur der Schreck war, dass er sich gestochen scharf an den Anblick von Sirius' blitzenden Augen erinnern konnte, oder an das Prickeln, das dessen warme Finger auf seiner Haut hinterlassen hatten.

Er war sich nicht sicher, ob er es überhaupt schaffen würde.

Kopfschüttelnd machte er sich wieder an seine Hausaufgaben.

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Lieber gleich ein Review schreiben, morgen ist es vielleicht schon zu spät... :)