Geschichten, die das Leben schöner machen I
Ganz furchtbar wichtige Anmerkungen:
A/N: So, kürzeres Kapitel, längere Anmerkung. -g- Ich habe es doch glatt verplant, meiner Beta Meg zu danken, die mal wieder kurzfristig reingehüpft ist. Ich bin so verplant... aber vielen, vielen Dank, meine Liebe! Du warst wie immer klasse :D
A/N2: Was ich noch so sagen wollte. GddLsm ist ein klitzekleines Schreibprojekt von mir, das, wenn es gut läuft, jeden Julitag für ein Update sorgen sollte. Sollte, sage ich, weil mir vorgestern bewusst wurde, dass noch ein Tag bis Juli ist und ich gerade mal eineinhalb Kapitel geschrieben hatte. Und nachdem die Story sich nach dem Mondkalender richtet, war das eine sehr ungünstige Situation. :)
Ich will es trotzdem versuchen. Es gibt natürlich auch gewisse Anreize, die das Schreiben ungemein erleichtern... -hehe- Ganz davon abgesehen habe ich auch noch meine Planung verplant, das heißt, die Hälfte der Tage muss ich komplett umschmeißen, weil ich schon wieder was verwechselt habe. Mathe und ich, das wird in diesem Leben nix mehr. :D Ich entschuldige mich schon jetzt für garantiert auftretende Qualitäts- und Längenmängel. Argh.
Tja, dann bleibt eigentlich nur noch eins zu sagen: Deutschland wird Weltmeister! And on with the show. XD
POV: Sirius
Kapitel 2 - Sonntag
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„James! He, James!"
„Peter! Hey, Peter!"
„Peter?"
„James?"
„Lily?"
„Ja, Sirius?"
„... Ach, schon gut."
„Sirius." Lily klappte entnervt ihr Buch zusammen und legte es auf den Tisch. „Lass bitte den Tisch in Ruhe."
Sirius sah mit großen Augen zu ihr auf. „Was denn?" Er legte den Silberlöffel, mit dem er seit einer Viertelstunde den Eichenholztisch im Gemeinschaftsraum von Gryffindor traktiert hatte, vor sich auf den Boden und ließ das Tischbein los, an dem bereits eine deutliche Kerbe zu erkennen war.
„Dankeschön." Lily lehnte sich zurück und schloss die Augen. Himmlische Ruhe nach dem beständigen Kratzen der letzten Minuten...
Schab. Schab.
„Sirius!" Lily schlug wieder die Augen auf und verzog angestrengt den Mund. „Leg. Diesen. Löffel. Hin."
„Aber mir ist langweilig!", heulte Sirius herzerweichend.
„Dann geh spielen!", fauchte Lily. „Du bist nicht der einzige hier im Gemeinschaftsraum! Andere Menschen wollen arbeiten."
„Aber es stört dich nicht, dass alle zwei Minuten dein Freund und dessen Freund vorbeirennen, sinnlose Worte vor sich hinbrabbeln und wieder verschwinden?", erkundigte sich Sirius sarkastisch.
Lily dachte einen Moment angestrengt nach. „Nein", erwiderte sie schließlich.
Sirius schnaufte. „Das ist unfair."
„Ja", antwortete Lily zuckersüß. „Und du nervst." Sie nahm ihre Feder wieder in die Hand und begann, Linien auf ihr Blatt zu zeichnen.
.-.
„Remus! ... Remus?"
„Hallo, Remus!"
„Hallo, Lily!"
„Remus!"
„... Sirius." Auf Remus' Wangen erschien eine leicht rötlich wirkende Schattierung. „Entschuldige, ich muss ganz dringend..."
„Begleitest du mich in die Bibliothek, Remus?", unterbrach ihn Lily.
„Natürlich, sofort." In Windeseile waren sie aus dem Zimmer getrabt, während Sirius noch immer zu seinem nächsten Satz ansetze.
„I... ja, danke, mir geht es gut, schön, dass du dich dafür interessierst, aber bitte, Sirius, das tue ich doch immer, wollen wir einen Happen essen gehen, Remus, ja, aber gern doch, lass uns gehen."
Sirius stand frustriert auf und ging zur Küche. Allein.
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„James! Endlich!"
„Sirius?" James sah irritiert auf den vor ihm knienden Sirius, der theatralisch die Arme ausstrecke, sich nach vorn warf und den Boden küsste. „Alles in Ordnung?"
„James, du glaubst gar nicht, wie sehr..."
„Sirius, ich muss ganz dringend..." James war schon an ihm vorbeigehastet.
„Was ist denn los?", jaulte Sirius.
„Das Projekt für Verwandlungen!", rief James ihm über die Schulter zu. „Sag nicht, du hast es vergessen!"
Sirius' Mund blieb offen stehen. „Oh nein. Oh nein, oh nein, oh nein. Was... James! He, James! Warte mal!"
Sirius sprang auf und eilte James hinterher.
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„Meint ihr, das hält?" Sirius trat einen Schritt zurück und beäugte das Objekt vor sich skeptisch. James und Peter stellten sich hinter ihn und setzten dieselbe Denkermine auf.
„Hmm..."
„Also..."
„Irgendwie..."
„Ich weiß ja nicht..."
Klonk.
Die Frage hatte sich soeben erübrigt.
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„So, jetzt kann nichts mehr passieren!" Zufrieden richtete Sirius sich auf und stemmte die Hände auf die Hüften. „Wenn da noch was abfällt, putze ich freiwillig den Trophäenraum!"
Peter begutachtete Sirius' Werk misstrauisch.
„Bist du dir sicher? Wenn ich jetzt nur hier mal hinpuste..."
„Nein!", jaulte Sirius entsetzt, aber es war schon zu...
Klonk.
„Das war aber jetzt seine Schuld!", heulte Sirius auf und wies anklagend auf Peter.
James stützte den Kopf auf die Hände und seufzte.
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Ungefähr zwei Stunden später, als es draußen bereits dämmerte und Hogwarts von einem sanften, golden schimmernden Licht erhellt wurde, klopfte Lily Evans energisch an die Tür des Raums der Wünsche, in dem James, Sirius und Peter vor einigen Stunden verschwunden waren.
„Jungs?"
Drinnen herrschte für einen Moment Stille, dann hörte sie ein leises „Klonk", einen unartikulierten, fiependen Laut von Sirius und das unverkennbare Geräusch zweier Köpfe, die mit der Wand kollidierten.
Dann öffnete sich die Tür.
„Was ist denn hier los?", rief Lily entsetzt aus. Der Raum der Wünsche sah aus wie ein Schlachtfeld. Über und über bedeckt mit Fäden, Klebstoff, Büchern und bekritzelten Zetteln sah es mehr nach einem Muggelzimmer aus denn nach einem Raum in Hogwarts, wäre da nicht der große, undefinierbare gelbe Haufen Schleim in der Mitte des Zimmers.
„Wir haben versucht", antwortete James frustriert, „Unser Projekt für Verwandlung fertig zu bekommen."
„Und was genau soll das hier darstellen?" Lily wies auf das unförmige Objekt.
„Das, meine Liebe", erwiderte James stolz und legte ihr den Arm um die Schultern, „Ist der Eiffelturm."
„James?"
„Ja?"
„Euch ist schon bewusst, dass der Eiffelturm ein, na ja, Turm ist?"
James Arm sackte hinunter, Peter ließ sich, auf dem Boden sitzend, auf den Rücken fallen, und Sirius gab einen neuerlichen lang gezogenen Heulton des Leids von sich.
„Das, Lily-Schatz, ist unser Problem." James kniete sich vor die große, gelbe Masse, von der einige Arme abstanden, die vielleicht einmal Streben hatten werden sollen, genau konnte Lily es nicht erkennen.
„Schau dir das an. Wir hatten ein Kaffee-Service und eine Gurke zur Verfügung, um ein berühmtes Bauwerk nachzustellen. Am Anfang lief alles glatt, zumindest einigermaßen", James seufzte nostalgisch in der Erinnerung an die ersten Minuten vor dem ersten Zauberspruch, als Gurke noch Gurke war und Kaffeetasse noch Kaffeetasse.
„Aber dann", fiel Peter ein, „Ging es langsam aber sicher den Bach runter."
„Nach unserem grandiosen Einstieg ging es rapide abwärts", erinnerte sich Sirius mit zitternder Unterlippe, „Nachdem die Gurke angefangen hatte, sich zu bewegen, waren wir ein wenig desillusioniert..."
„Aber nicht hoffnungslos!", erklärte Peter inbrünstig.
„Nein, nicht hoffnungslos", bekräftigte Sirius. „Nur war es schwierig, sie wieder einzufangen..."
„Und sie dazu zu bringen, in die Kaffeekanne zu hüpfen..."
„Um sich köpfen zu lassen..."
„Ich denke immer noch, dass wir es ihr nicht hätten sagen sollen."
„Was? Dass es kein Leben nach dem Tod gibt, wenn man sich Gurke schimpft?"
„Nein. Dass ein Kaffeeservice im Allgemeinen höher geschätzt wird als Gemüse."
„Du hast ihr damit den Rest gegeben, Peter."
„Konnte ich ahnen, dass sie mir danach an die Gurgel geht?"
„Nein, aber du hättest versuchen können, in die andere Ecke zu hüpfen und unsere Porzellanfundamente nicht zu zerstören."
„Wie denn? Wie denn?"
Während die Jungen gegenseitige Schuldzuweisung betrieben, fasste Lily sich stöhnend an den Kopf. „Kinder, Kinder, Kinder... das ist ja schlimmer als im Sandkasten."
Sie betrachtete das schleimige, zerfaserte Objekt von allen Seiten. „Sagt mal?"
„Hm?"
„Warum habt ihr es eigentlich nicht mit Zaubern versucht?"
Die Jungen starrten sie an, als wäre sie eine Erscheinung. „Haben wir doch!", riefen sie unisono. „Und das ist dabei rausgekommen!"
Jetzt war es an Lily, zu starren.
„Wir sind dann auf Bindfäden umgestiegen, was das Ganze nicht besser gemacht hat", fügte Peter erklärend an.
„Eher schlechter", warf James ein.
„Schlechter, genau", bekräftigte Peter.
„Viel schlechter", stimmte Sirius unglücklich zu. „Aber es war zumindest ein guter Ansatz."
Vier Augenpaare richteten sich unwillkürlich auf die gelbe Masse, die in diesem Moment ein lautes „Blubb" von sich gab und leise zischend in sich zusammensank.
„Na ja, das vielleicht auch nicht."
.-.
Gryffindor-Gemeinschaftsraum, gegen elf Uhr abends. James, Sirius, Peter und Lily saßen schweigend um einen kleinen Tisch, auf dem in einigen Bechern verteilt eine grünlich-gelb gefärbte Masse mit Blümchenmuster ihrer Dinge harrte und von Zeit zu Zeit Bläschen bildend blubberte.
Lily hatte überzeugend erklärt, dass sie mit dieser Aktion nichts zu tun haben wolle – ich werde einen Teufel tun und eure Hausaufgaben für euch machen! – und sich aus bloßer Sympathie mit einem Buch neben sie gesetzt.
„Wir brauchen", verkündete Sirius, „Einen Eiffelturm."
„Genau", bekräftigte James.
„Genau", stimmte Peter zu.
„Und jetzt", fuhr Sirius fort, „Brauchen wir eine Lösung."
„Hört, hört!", rief James.
„Ein wahres Wort!", kam es von Peter.
Schweigen.
„Und jetzt?", erkundigte sich Peter.
„Jetzt, äh...", erklärte Sirius überzeugend, „Suchen wir nach Möglichkeiten."
Schweigen.
„Warum fragt ihr eigentlich nicht Remus?", schaltete sich Lily ein, die ihre dezente Zurückhaltung mit stoischer Gelassenheit durchzog.
„Weil", begann James, „Remus nicht mit uns in Verwandlung ist."
„Ganz einfach", fügte Sirius hinzu.
„Und ganz schrecklich", hängte Peter unglücklich an.
„Oh ja."
„Allerdings."
„Aber", warf James ein, „Wir können das auch ohne Remus."
„Hmm..."
„Nun..."
„Jungs!", jammerte James. „So wird das nichts! Was ich von euch haben will, ist Motivation! Begeisterung! Zuversicht!"
Sirius seufzte.
Schweigen.
„Also, was haben wir", fragte James motiviert, „Außer einem Gurken-Porzellan-Gemansche?"
Schweigen.
Sehr viel Schweigen.
„Nichts?", meldete sich Peter dünn.
James' Kopf schlug auf die Tischkante, was dramatisch gewirkt hätte, wäre nicht einer der Becher durch die Bewegung ins Wackeln geraten, und hätte sich die fasrige Soße nicht ätzend in das Holz von Sirius' Stuhl gebrannt, wer weiß, ob diese Geste nicht die Wende bedeutet hätte!
So aber hing Sirius für den Bruchteil von Sekunden in der Luft, bevor er japsend auf den Boden plumpste, gefolgt von einer kreischenden Lily, die sich vor einigen Spritzern auf den Boden geworfen hatte, die sich nun in den Teppich fraßen, während James erschrocken zurückgesprungen war und Peter sich verzweifelt bemühte, die ins Schleudern geratenen anderen Becher zu stabilisieren, was sich als schier unmöglich erwies, da gleich drei Stuhlbeine von unten angefressen wurden.
„Stupefy!", donnerte es da aus dem Porträtloch, und der Tisch fror plötzlich samt Bechern in der Bewegung ein, bevor er mit einem verheißungsvollen „Klonk" – immer dieser Laut, dachte Sirius benommen – auf dem Boden aufkam.
In der Öffnung des Porträtlochs erschien ein verwirrt dreinblickender Remus Lupin, den Zauberstab alarmiert in der Hand haltend, den Blick auf die Szenerie vor ihm gerichtet.
„Was ist denn hier passiert?"
„Ja, nun, äh." James fasste sich als erster wieder, stand betont selbstbewusst auf, ganz Herr der Lage, räusperte sich und klopfte sich den imaginären Staub von der Hose, bevor er Sirius mit einem Ruck hochzog, dessen Blick allerdings noch immer wie betäubt auf Remus' Gestalt hing, weshalb er sogleich wieder Bodenkontakt aufnahm.
„Wir hatten, nun", begann James mit einer Erklärung und suchte nach Worten, brach ab und hielt inne. Dann sprang er zu Remus und fiel ihm um den Hals. „Remus, du hast uns soeben das Leben gerettet!", rief er und drückte ihn an sich.
„Bitte?", erwiderte Remus verblüfft.
James löste sich von ihm, hieb ihm kraftvoll auf den Rücken – was Remus nach vorne kippen ließ und ihm die Luft aus den Lungen trieb – und verkündete fröhlich: „Seht hier Remus Lupin, den Retter des Abends!"
Peter applaudierte frenetisch, während Lily sich kopfschüttelnd aufrappelte und Sirius noch immer paralysiert auf dem Boden hockte.
„Würde mich mal bitte jemand aufklären?", bat Remus. „Ich war mit Lily in der Bibliothek, um etwas für Zaubertränke nachzuschlagen, dann ist sie nach euch schauen gegangen und ich bin zum See gelaufen und wieder zurück. Ihr wart weder beim Abendessen noch sonst irgendwo, also beschloss ich, ins Bett zu gehen, zuversichtlich, dass ihr irgendwann schon wieder auftauchen würdet. Und was finde ich hier? Das Armageddon der Rumtreiber!"
Er schüttelte den Kopf, zog Sirius hoch und ließ mit zwei kurzen Zaubersprüchen die Brandflecken auf Boden und Wänden verschwinden.
„Also was habt ihr wieder angestellt?"
„Wir", erklärte James inbrünstig, „Haben Hausaufgaben gemacht."
„Hausaufgaben?"
„Ja. Hausaufgaben. Sieht das bei dir nie so aus?"
.-.
Schreibt heute ein Review, morgen müssen es schon zwei sein. :D
