Also, erst mal vielen dank für eure Reviews. Offensichtlich hat das letzte Kapitel einige Fragen aufgeworfen. Zuerstmal Kraecher ist ja schließlich anHarry gebunden, er kann sich also seinen Aufträgen nicht widersetzten. Dobby und Kraecher haben ja auch in Hogwarts Aufträge für ihn übernommen und ich nehme mal an, dass sich die Hauselfen in Hogwarts auch etwas um in gekümmert haben.

Und zu Dobbys magischer Kraft möchte ich euch nur daran erinnern, dass er im 2.Buch Malfoy sen. Mit einem Fingerschnippen eine Stiege hinunter befördert. Außerdem machen sie so viel und das wie ich annehme ausschließlich mit Magie. Sie kommen überall hin, ohne erkennbare Mühe, was mich dazu gebracht hat zu denken, dass damit etwas nicht stimmen kann. Irgendwo liegt da ein Hund begraben. Vielleicht steckt ja ein alter Fluch dahinter, oder ein Schwur ... nein meine Fantasie geht wieder mal mit mir durch.

Früher oder später wird sich schon alles aufklären, einfach weiter lesen und reviewen

Danke fürs Review silvertrust, Dax, el blindo, Blindfisch, blokko

Und keine bange, Harry kriegt schon noch eine gehörige Portion Pubertät ab, vor der ist schließlich niemand gefeit, dauert aber noch.

Der Zaubergamot

Der Zaubergamot ist eine traditionelle Gemeinschaft der größten und einflussreichsten Zaubererfamilien. Die Plätze werden vererbt und so von Generation zu Generation innerhalb der Familie weiter gegeben. Die mächtigsten und größten Familien haben zwei Sitze und somit mehr Einfluss, dies gilt nur für Gryffindore und Slytherin, deren Plätze aber sein Generationen unbesetzt sind, da die Erbfolge nicht mehr klar ist, womit diese Regelung sich in Bedeutungslosigkeit verliert. Neue Mitglieder können aufgenommen werden, müssen sich aber einer Wahl stellen, die zu 77, beziehungsweise zu 7/9 für die werbende Partei enden muss, außerdem muss die werbende Partei einen Fürsprecher in der Gemeinschaft haben, der sich für ihn einsetzt.

Die Gemeinschaft untersteht einem Chiefwarlock, der alle fünf Jahre neu gewählt wird. Es gibt allerdings einige Einschränkungen, jene betreffend, die sich der Wahl stellen wollen. Ein Team der Unsäglichen überprüft den Leumund und die persönliche Eignung der Kandidaten mit den zu Gebote stehenden Mittel, deren genauere Beschreibung uns leider nicht zur Verfügung steht, da dieser Bereich unter die Schweigepflicht fällt, die Unsägliche zu wahren haben.

Der Zaubergamot wirkt zur Unterstützung der Gerichtsbarkeit innerhalb der Zauberergemeinschaft, wobei seit dem Krieg gegen Grindelwald der Schiedsspruch in seine Zuständigkeit fällt Der zuständige Richter kann sein Vetorecht geltend machen, muß aber seine ‚Stimme abgeben, wenn weniger als die Hälfte der Mitglieder anwesend ist, oder bei einer nominalen Anwesenheit von 7 Personen. Des Weiteren nominiert der Gamot die Schulräte, die die Oberaufsicht über die ‚Hogwarts Schule für Herxerei und Zauberei' haben. Entscheidungen in diesen Bereichen erreichen ab einer 2/3 Mehrheit ihre Rechtsgültigkeit, wenn alle Mitglieder anwesend sind, ein nicht Abgeben der Stimme wird als abgeben des Sitzes gewertet, ein kurzzeitiges Entschuldigen ist nur im Todesfalle möglich, wobei die Nachfolge unmittelbar geklärt werden muss.

Die größte Macht des Gamots liegt darin, als moralische Instanz für alle Belange des Ministeriums fungieren zu können. Diese bis zum Anfang dieses Jahrhunderts durchaus gängige Praxis verlief sich in den letzten zwanzig Jahren allerdings zur Gänze, da Einsprüche nur mit einer 100prozentigen Zustimmung einreichbar sind, wobei ein Aktenvermerk ab einer 50prozentigen Zustimmung erwirkt werden kann. Dieser Aktenvermerk unterliegt jedoch keiner Veröffentlichungspflicht ...

Harry gähnte ausgiebig und legte die Unterlagen über den Zaubergamot beiseite. Dieser trockene Juristenkram langweilte ihn unendlich. Schon vor über einer Woche hatte Kraecher ihm das Bündel an Pergamenten, die Dobby für ihn zusammen getragen hatte, gebracht, doch bisher hatte er immer Wichtigeres gefunden, das er lesen oder lernen wollte. Morgen würde er mit Remus zum Ministerium gehen also war nun wirklich die letzte Gelegenheit sich wenigstens einen kleinen Einblick in die Tätigkeit dieser Organisation zu verschaffen, aber er konnte kaum noch seine Augen offen halten.

Er hatte wieder einmal den Vormittag mit Theorie pauken verbracht und bis in die Abendstunden hinein nonverbale Zauber versucht, doch seine Erfolge waren dermaßen gering, dass er daran langsam aber sicher die Lust verlor. Wenigstens meisterte er den Grossteil in geflüsterter Form und er musste nicht mehr das ganze Haus zusammen brüllen nur um eine Türe zu öffnen.

Was ihn ein kleinwenige wurmte, war, dass er nicht überprüfen konnte, in wieweit er schon magische Spuren verfolgen, oder sie zumindest sehen und lesen konnte. Er hatte viel Zeit investiert um die Bücher von Albus Dumbledore und Lucia Peron zu studieren und so war er voller Erwartung, wie sich das erworbene Wissen über Auren und magische Spuren, auf seine Wahrnehmung auswirkte.

Grau und regnerisch brach der 26. Juli an. Es war ziemlich kalt, als Kraecher ihn zur vereinbarten Zeit weckte. Verschlafen tauchte der Junge unter seiner Decke hervor, da ihn das Geräusch des Elfen geweckt hatte.

Fasziniert erkannte er die braun-grünen Konturen des Hauselfen, ohne dass er sich die Brille hatte aufsetzten müssen. Er schloss die Augen, doch das Bild in seinem Kopf blieb das gleiche.

Erangelte nach der Brille auf dem Tischchen neben seinem Bett.

„Guten Morgen Kraecher!" Harry rieb sich den Schlaf aus den Augen und musterte die kleine Person, die vor seinem Bett stand. Erstaunt sah er den großen Koffer, den er mitgebracht hatte.

„Wir sollten beginnen, Sir." Sagte er, doch der Zusatz ‚sonst werden wir heute nicht mehr fertig' schwang deutlich mit.

Harry ging kurz unter die Dusche, um sich dann mit einem etwas unangenehmen Gefühl im Magen an Kraecher zu wenden. Er klappte den Koffer auf, um unzählige Kleidungsstücke heraus zu holen.

Eine geschlagene Stunde verbrachte er damit sich von Kraecher in diverse Kleidungsstücke zwängen zu lassen, die alle samt aus schwarzer Seide waren. Zu allem Überfluss machte sich Kraecher auch noch über seine Frisur her, was Harry, in der Erwartung absoluter Erfolglosigkeit, geduldig über sich ergehen ließ.

Während der Hauself um ihn herum schwirrte, war er in seinen Gedanken wieder einmal bei Dumbledore, dem großen Zauberer, der sein Mentor war, und von dem er nie wusste, was er zu erwarten hatte. Genau so ahnungslos war er jetzt. Posthum gab ihm der alte Mann noch Rätsel auf, die er nicht zu lösen im Stande war. Im Hintergrund hörte er, wie es an der Tür läutete und jemand über die Treppe in den oberen Stock ging. Harry erkannte die strahlend helle Aura mit dem bedrohlich schwarzen Flecken. Quietschend schwang die Türe auf. Remus war wie immer pünktlich, als er das Zimmer des Jungen betrat.

„Guten Morgen, Ha..." der Wehrwolf unterbrach sich mitten im Satz und starrte seinen jungen Freund aus großen Augen an.

„Merlin, wie siehst du denn aus?"

Kraecher funkelte den Neuankömmling aus tellergroßen Augen böse an. „Wie ein Zauberer auszusehen hat, wenn er zu einer Testamentseröffnung im Büro des Zaubergamots geladen ist."

Harry schwante Entsetzliches und so beschwor er einen großen Spiegel.

„Ah!" entfuhr es ihm. „Ich seh' ja beinahe so schmierig aus wie Malfoy?"

„Sir, sie sehen aus wie ein Mitglied einer ehrenwerten Zaubererfamilie. Schließlich sind sie der Erbe der Familien Potter und Black. Ich werde nicht zulassen, dass sie durch ihr ungebührliches Erscheinungsbild den Namen meiner Familie besudeln." Quiekte der Elf aufgebracht.

„Ist ja schon gut Kraecher. Aber musste dermaßen viel Gel in meine Haare?"

„Sonst würde das was sie Haare nennen, Sir, niemals liegen bleiben."

Harry seufzte laut und ergab sich in sein Schicksal.

„Nein, Harry, du hast mich falsch verstanden, ich finde, dass es wirklich passend ist, bloß etwas ungewohnt, sonst nichts." Versuchte Remus die Situation zu beruhigen.

„So kann ich unmöglich aus dem Haus gehen, sieh dir nur meine Haare an, die sind ja ekelhaft." Zischte Harry leise Remus zu.

„Nein, Harry," sagte er laut, „Kraecher hat recht, es könnte dir helfen. Der Zaubergamot ist nicht irgendeine Institution. Diese Leute geben viel auf Traditionen und Dumbledore war schließlich ihr Vorsitzender. Ich denke du solltest so bleiben, in diesen Dingen kannst du Kraecher voll vertrauen."

Harrys Stimmung war binnen weniger Minuten auf den Nullpunkt abgesackt. Er konnte doch nicht wie eine dieser schmierigen Purblut-Typen aus dem Haus gehen.

Kraechers Nase verschwand wieder tief in dem Koffer und er beförderte etwas Glitzerndes daraus hervor. Erst als er direkt vor Harry stand konnte er erkennen worum es sich handelte. Das eine goldene, mit dem Löwen, war der Familienring der Potters. Der Junge hatte das Stück zwar noch nie gesehen, wusste aber worum es sich handelte. Das andere, silbrig glänzende, war das Pendant der Familie Black, wo sich auf dem Rund, zwei schwarze Schlangen wanden.

Ein Schauer durchlief Harry und ließ ihn gewaltig erzittern.

„Auf keinen Fall werde ich dieses Ding tragen, das Sirius so sehr gehasst hat. Niemals!" brüllte er.

„Master sie vergessen, das einige dieser Leute ihnen zuhören, nur weil sie der rechtmäßige Erbe der Blacks sind. Das sollten sie nicht vergessen." Erklärte Kraecher, der nicht weniger wütend war, als Harry.

Remus war deutlich blasser geworden, ergriff aber wieder die Partei des Hauselfen. „Harry überleg dir das bitte. Auch wenn es dir schwer fällt. Ich weiß wie sehr Sirius seine Familie gehasst hat, aber du hast nun die Chance eine neue Richtung vorzugeben. Niemand wird von dir erwarten das du den Weg der Blacks einschlägst, aber du könntest durchaus Vorteile daraus ziehen."

Tränen der Enttäuschung traten in die Augen des Jungen. „Das kann nicht dein Ernst sein Remus. Das wäre ein Verrat an Sirius."

Remus legte seine Hände auf Harrys Schultern und sah ihn direkt ins Gesicht. Harry konnte den Schmerz und die Trauer in seinen Augen sehen, aber auch die Sorge um ihn selbst.

„Trotzdem, Harry. Tu es einfach!"

Harry schloss seine Augen. Trotzdem konnte er die beiden Ringe deutlich erkennen. Das silberne Exemplar strotzte vor dunkler Magie, wobei sich in die schwarzen Bereiche deutlich helle silbrig glänzende Fäden verwoben hatte. Das Andere glänzte in strahlendem Goldgelb, wobei aber auch hier deutlich dunkle Bereiche zu sehen waren. Erschrocken schüttelte sich Harry, der wohl mit allem gerechnet hatte, nur damit nicht.

Als würde es ihm leichter fallen, schnappte er sich die Ringe schnell und steckte sie auf Ringfinger und kleinen Finger. Augenblicklich verbanden sie sich mit seiner Haut.

Mit heiserer Stimme fragte Harry: „Wie kommen wir ins Ministerium?"

„Wir desillusionieren dich und fahren mit dem fahrenden Ritter." Ein schwaches Lächeln umspielte die blassen Lippen des Werwolfs, als Harry gequält aufstöhnte. Bei dem Gedanken an den fahrenden Ritter wurde ihm regelmäßig übel. Ernies Fahrstil war in der ganzen Zauberergemeinschaft berühmt und berüchtigt.

In der Telefonzelle, die der Zugang zum Zaubereiministerium war, hob Remus den Zauber, den er auf den Jungen gelegt hatte wieder auf. Ein kalter Schauer lief über seinen Rücken, als er die kalte Fassade sah, die sich über Harrys sonst so bewegtes Gesicht gelegt hatte, unschlüssig, ob nun diese Verkleidung schuld war, oder die ihm mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit überschwemmende Nervosität.

Bilder durchfluteten seinen Kopf. Ein 11jähriger, schwarzhaariger Junge kletterte in den Hogwarts-Express. Seine Arroganz hätte den jungen Malfoy in seine Schranken verwiesen, und doch war seine Selbstsicherheit nicht wie die Harrys gespielt, sondern naturgegeben. Er konnte heute noch nicht verstehen, wie James es fertig brachte sich immer und überall so verflucht sicher zu fühlen. Er schüttelte diese Gedanken ab, jetzt war nicht der geeignete Zeitpunkt um in Erinnerungen zu versinken.

Die Hexe am Empfang registrierte ihre Zauberstäbe und teilte ihnen mit, wohin sie sich zu wenden hatten. Fasziniert beobachtete er den Jungen, der üblicherweise sein Gefühlsleben in seinem Gesicht zur Schau stellte. Die Haare musste Kraecher etwas verlängert haben, sie klebten glatt und schwarz glänzend an seinem Kopf. Er marschierte hoch erhobenen Hauptes durch die Halle, auf die Lifte zu, auf seiner Stirn die berühmte Narbe beängstigend stolz zur Schau stellend. Die schwarze Robe aus feinster Seide umfloss die noch immer etwas zu kleine und zu magere Gestalt des Jungen. Kraecher seinerseits klebte in aller bester Hauselfenmanier mit seiner Nase an dessen Fersen, während Harry die Blicke, die ihm folgten, gekonnt ignorierte. Kein einziges Wort war über seine Lippen gekommen, seit sie das Ministerium betreten hatten.

Remus begann zu überlegen, ob ein solcher Aufzug und das überhebliche Gebaren irgendwie untrennbar miteinander verbunden waren, denn auch wenn er wusste, dass Harry für gewöhnlich ein netter umgänglicher Junge war, ein wenig launisch vielleicht, aber im Grunde ... Hier allerdings spielte er den traditionsbewussten Zauberer so überzeugend, dass ihm langsam Zweifel kamen, was denn nun der richtige, echte Harry sei. Remus seufzte in Gedanken, es bestand ja immerhin die Möglichkeit, dass dieses Verhalten angeboren war. Ein Erbe seines Vaters, der den Reinblutzauberer ja auch sehr überzeugend geben konnte.

Ohne zu zögern hatte Harry bereits an die Tür geklopft, die ins Vorzimmer des Verwaltungsbüros des Zaubergamots führte und war eingetreten, in der Überzeugung Erwartet zu werden.

Es war ein äußerst nüchternes Büro, was Harry überraschte, den für gewöhnlich liebten Zauberer eher aufwendiges, um nicht zu sagen überladenes Design. Das hier war ein großer weiß gestrichener Raum, mit einem Schreibtisch aus hellem Holz, einen Schreibtischsessel dahinter und zwei normale Stühle davor. Sonst war in dem Raum nichts weiter.

Eine junge dunkelhaariger Frau saß hinter dem Schreibtisch und wartete offensichtlich auf ihn.

„Guten Tag Mister Potter!" nach einem kurzen Blick auf ihre Armbanduhr fuhr sie fort: „Sie sind pünktlich!"

„Ihrem Benehmen nach zu urteilen haben sie nichtdamit gerechnet?" ein gefährlich kaltes Lächeln schlich sich um seinen Mund. Harry war erstaunt, dass diese Frau so unumwunden ehrlich war. Insgeheim jedoch schloss er aus ihrem Verhalten, dass womöglich einige Hindernisse auf dem Weg hier her für ihn eingeplant waren. Wie er denen entkommen war wollte er im Moment gar nicht wissen.

„In kürze wird der Vertreter des Ministeriums ihnen das Testament überreichen. Eine Nachricht dass sie bereits hier sind ist zu ihm unterwegs. Wenn ich mich in der Zwischenzeit vorstellen darf: Tessa Wildright." Sie streckte ihm förmlich die Hand entgegen.

Mit unbewegter Mine schüttelte Harry ihre Hand. „Mein Begleiter, Remus Lupin!"

„Guten Tag, Miss Wildright!" Lupins tiefe freundliche Stimme hallte an den kahlen Wänden wider.

Harry war ehrlich erstaunt, wie er es zustande brachte freundlich zu sein, wenn sein Gegenüber ein so höhnisches Lächeln aufgesetzt hatte.

„Setzten sie sich doch!" bot ihnen die Ministeriums Hexe an, doch Harry lehnte dankend ab. Er wollte nicht unbeweglich in einem Stuhl sitzen, von dem aus man noch nicht mal die Eingangstüre sehen konnte. Außerdem war er viel zu nervös, es fiel ihm schon im stehen schwer genug seine Maske aufrecht zu erhalten. Wenn er sitzen musste, würde sie in Sekunden zusammenbrechen und das wollte er um jeden Preis vermeiden. Dies Maske aus Stolz und Überheblichkeit war praktischer als er gedacht hatte.

Trotz seiner Überlegungen wanderte sein Blick unablässig aufmerksam durch den Raum. So bemerkte er augenblicklich, dass jemand an der Türe stand. Er musste sich redlich bemühen sein Erstaunen zu verbergen, als Percy in das Zimmer kam. Er hatte eine kleine Mappe unter seinem Arm und sah ihn von oben herab an.

„Harry! Mister Lupin!" sagte er, während sich seine Gesichtszüge verhärteten. Er schritt, ohne zu zögern auf den Schreibtisch zu und forderte die beiden auf sich zu setzten. Lupin nahm das Angebot dankend an, während Harry immer noch ablehnte.

„Gut, also fangen wir an. Es geht hier um das Testament von Albus Dumbledore. Das Ministerium möchte dich, Harry Potter, darauf hinweisen, dass einige schwerwiegende Entscheidungen getroffen werden müssen. Dumbledore hat dir seinen gesamten Besitz hinterlassen, darunter einiges das außerordentliche Besonnenheit und Macht erfordert und da wir der Meinung sind, dass du weder das Eine noch das Andere im ausreichenden Maß besitzt sehen wir uns gezwungen dir davon Abzuraten dieses Testament anzunehmen. Um die Aufgaben zu erfüllen müsstest du wesentlich mehr Erfahrung im Umgang mit politischen Institutionen mitbringen, oder zumindest den Willen dich mit Politik zu befassen und dich für den Umgang mit der Presse interessieren. Da wir, das Ministerium, beziehungsweise der Minister persönlich, ein solches Bestreben bei dir nicht haben feststellen können, empfehlen wir dir dringend dieses Kuvert nicht zu öffnen. Wenn du dich entscheidest diesen Brief zu lesen, wird das als Annehmen des Testaments gewertet und es gibt kein Zurück mehr für dich. Ich möchte noch hinzufügen, dass das Ministerium für alle dich betreffenden magischen Belange zuständig ist, seit Dumbledores Ableben, bis zu deiner magischen Großjährigkeit."

Während dieser kurzen Rede war alle Farbe aus Remus Gesicht gewichen. Er konnte absolut nicht nachvollziehen wie sich das Ministerium so viel herausnehmen konnte und vor allem Percy Weasley solche Gemeinheiten mit einer so zufriedenen Miene von sich geben konnte.

„Was nehmt ihr euch heraus." Fuhr Remus auf.

Harry war in der Zwischenzeit damit beschäftigt seine unterkühlte Fassade aufrecht zu erhalten, was ihm sehr schwer fiel. Seine grünen Augen funkelten und offenbarten die Wut, die sich hinter der Maske aufgestaut hatte.

Kraecher kauerte neben Harry und murmelte leise vor sich hin „Oh, er kann es nicht er wird es nicht schaffen, er ist zu verweichlicht von den Blutsverrätern und Schlammblütern, oh, er wird das Ansehen meiner Herrin mit Dreck besudeln, oh die arme alte Herrin ..."

Harry aber hatte sich wieder im Griff. Er bedachte Percy mit einem langen, mörderischen Blick und ging langsam auf den Tisch zu auf dem der Brief, der an ihn adressiert war, lag.

Sich provokanter weise ausgiebig zeit lassend nahm er den Brief an sich.

„Wie gut, dass ich weder auf deine, noch auf die Meinung des Ministers auch nur den geringsten Wert lege."

Mit einem aggressiven kurzen Ruck hatte er das Kuvert auch schon geöffnet. Langsam sprach er weiter. „Weißt du, Percy, ich denke doch, dass sich Professor Dumbledore Gedanken darüber gemacht hat, was er mir vererbt und er es nicht getan hätte, wenn er es mir nicht zutrauen würde. Und das ist ein Urteil, oder nenn es eine Empfehlung, die ich gerne annehme."

Percy räusperte sich, doch Harry führ unbeeindruckt, mit einem kleinen, spöttischen Lächeln auf den Lippen fort. „Es ist nicht so gelaufen, wie ihr euch das gedacht habt? Tja, sag dem Minister ich bin immer noch durch und durch SEIN Mann."

„Oh, der junge wertlos Meister hat es geschafft, oh wie stolz die Mistress wäre, Kraecher hat verhindert, dass die Familienehre beschmutzt wird, oh Mistress wäre stolz, oh..."

Remus Lupin und Percy Weasley sahen den Hauselfen verständnislos an.

Harry hatte sich nun doch auf dem letzten Stuhl niedergelassen und nahm das Pergament zur Hand.

Mein lieber Harry!

Du wirst dich vielleicht wundern, warum ich dich als Alleinerben eingesetzt habe, und mein junge, die Verwunderung ist durchaus berechtigt. In meinem langen Leben hat es viele Menschen gegeben, die mir wichtig waren und sind, doch niemand hat mein Leben so bereichert wie du. Du warst der Enkel den ich nie hatte, für den ich, hätte ich ihn gehabt, wohl nie genug Zeit gehabt hätte.

Hätt' ich ... Wär' ich ... jetzt ist es dafür zu spät.

Aber du, Harry, hast dein ganzes Leben noch vor dir. Du bist klug und stark, lass dir von niemandem etwas anderes einreden und du kannst den Weg den wir gemeinsam begonnen haben auch alleine Fortsetzen. Alle Informationen die ich gesammelt habe findest du in meinen persönlichen Unterlagen. Was ich dir bisher noch nicht vermitteln konnte ist die Wichtigkeit von Allianzen und Verbündeten. Auch wenn du es nicht magst, Harry, aber deine Bekanntheit und Popularität ist ein wichtiger Punkt, versuch dich langsam an den Gedanken zu gewöhnen, noch bist du ohnehin sehr jung, aber es wird eine Zeit kommen, wo du viel erreichen kannst mit den richtigen Verbündete. Deshalb habe ich dir meinen Sitz im Zaubergamot vermacht, du kannst ihn aber erst einnehmen, wenn du deine magische Großjährigkeit erreicht hast, also nach deinem 17ten Geburtstag. Der Sitz der Blacks geht übrigens auch an dich als einzigen Erben von Sirius. Damit wirst du eine nicht übersehbare Größe in diesem Rat sein. Nutze sie weise!

Viel Glück,

Dein Albus Dumbledore

Die Fassade, die sich Harry so mühsam aufgebaut hatte, war in der Zwischenzeit total zusammengebrochen. Es dauerte einige Minuten, bis der kalte, emotionslose Ausdruck wieder sein Gesicht zierte, den Triumph wollte er Percy auf keinen Fall gönnen.

Innerlich zitterte er aus Angst vor der Aufgabe die ihm gestellt wurde. Was zum Henker hatte er im Zaubergamot zu suchen. Keines der Gefühle die ihn überschwemmten drangen an die Oberfläche, eher hätte er sich selbst geköpft, als Percy recht zu geben, mit dem Einwand, dass er hierfür wohl nicht der Richtige sei.

Mit einem überheblichen Lächeln auf den Lippen, sprach Percy wieder: „Gut, wenn du dich entschieden hast, wartet hinter dieser Tür, der Gamot auf dich. Um deinen Platz einzunehmen brauchst du einen Fürsprecher, der die Wahl für dich durchführt. Wenn du dir nicht sicher bist, gebe ich dir jetzt die aller letzte Chance das Testament abzulehnen."

Lupin sah verstört zwischen den beiden jungen Zauberern hin und her, und fuhr dann empört auf: „Kann mir mal einer Erklären worum es hier geht?"

„Professor Dumbledore hat mir seinen Sitz im Zaubergamot überlassen, so wie auch Sirius." Sagte Harry betont freundlich zu seinem früheren Lehrer und fuhr dann überheblich fort: „Tja, Percy, entweder unser vorzeige Schüler hat nicht besonders gut aufgepasst, oder wolltest du mich mit gezielten Falschinformationen davon abhalten durch diese Tür zu gehen? Wenn ich's mir recht überlege ist weder das Eine noch das Andere besonders rühmlich. Falls du es vergessen hast, habe ich diese Positionen geerbt, was so viel bedeutet, wie dass meine Fürsprecher Albus und Sirius sind. Aber du kannst dir gerne einen von den beiden aussuchen."

Percy rauschte erbost durch die Türe davon, ohne sich zu verabschieden. Die ganze Zeit über hatte Tessa Wildright hinter dem Schreibtisch gestanden. Jetzt trat sie an Harry heran.

„Dann müssten sie bitte hier unterschreiben." Die deutete auf die dünne Linie unter dem Brief von Dumbledore.

Wenige Augenblicke später trat er alleine durch die Türe. Sein Herz hämmerte als wollte es sich aus seinem Brustkorb reißen. Seine letzten Erfahrungen mit dieser Organisation waren nicht die besten gewesen. Nichts desto trotz, würde er seine Maske aufrecht erhalten. Dieser Haufen an Zauberern zählte zu den Konservativsten, die es gab. Sie würden ihn nicht akzeptieren, wenn er nicht wenigstens ein bisschen auf die Zauberertraditionen acht geben würde.

Der Raum war riesig. In der Mitte stand ein großer, runder Tisch aus Eichenholz, um den sich keines der Mitglieder gesetzt hatten. Der Rest versammelte sich im hinteren Teil des Raumes, der mit ebenso dunklem Holz vertäfelt war. Vor einem großen, aufwendig verzierter Kamin standen einige sehr gemütlich aussehende helle Sofas und Stühle. Die meisten Personen wandten sich jemandem zu, der ganz hinten verborgen war; und doch war er es, der Harry als erstes bemerkt zu haben schien, denn die unverkennbare Stimme, mit dem leichten keuchen drang durch den Raum.

„Harry, mein Junge, setz dich zu uns. Gut dass du richtige Entscheidung getroffen hast, ich habe auch nichts anderes von dir..."

Die Zauberer und Hexen, die ihm die Sicht verstellt hatten traten etwas zur Seite, so dass er das neue Mitglied sehen konnte. Doch es verschlug ihm die Sprache, denn so hatte er den Jungen noch nie gesehen. Kaum etwas erinnerte ihn noch an Lily, er sah aus wie die Reinkarnation des jungen James Potter, nicht dass er je alt geworden wäre. Im Unterricht hatte er das Gefühl gehabt, als würde Lily vor ihm sitzen. Das konzentrierte Gesicht, in dem sich jedes Gefühl widerspiegelte und vor allem die grünen funkelnden Augen.

Harry war stehen geblieben und musterte die Szene vor ihm Aufmerksam. Ein kleines Lächeln stahl sich in sein Gesicht. „Oh, das ist wohl der Slug-Club für große!"

Horace Slughorn stellte ihm alle Mitglieder vor und sie besprachen die weitere Vorgehensweise. Harry betonte, dass er sich im Moment noch zu jung fühle, diese Position zu bekleiden, vor allem, weil er ja zwei Sitze inne hatte. Einige zweifelten ganz offen an ihm, da sie so viel Macht in so unerfahrenen Händen nicht für gut hielten. Außerdem musste Harry noch erklären, wie ausgerechnet er an den Sitz der Blacks herangekommen war. Es viel ihm immer noch nicht leicht über Sirius zu reden, doch mit der steinernen Fassade, die er sich aufgebaut hatte war es um einiges leichter. Das zähe Herumgelaber ging ihm gehörig auf die Nerven und ihm fiel beinahe ein Stein vom Herzen, als sich das Treffen auflöste. Der neu gewählte Chef des Zaubergamots, Amos Diggery, würde Harry bescheid geben, wenn wichtige Entscheidungen anstanden, bei denen seine Anwesenheit zwingend notwendig war. Wenn er sich bereit fühle, sich der Herausforderung zu stellen solle er sich an ihn, oder Slughorn wenden.

Er steuerte schon auf die Türe zu, hinter der Remus auf ihn warten würde, als Slughorn ihn am Arm fest hielt und in sein Ohr flüsterte: „Alle Achtung, mein Junge, du hast mit deinem Auftritt hier schon etliche auf deine Seite gezogen, die aus Angst um Zauberertraditionen nicht hinter dir gestanden wären." Ein etwas genervtes Lächeln zierte Harrys Gesicht. Trotzdem hasste er diese aufgesetzte, unterkühlte Gehabe von ganzem Herzen. Mit einem leichten Nicken verabschiedete er sich endgültig und marschierte durch die Tür hinaus.

Remus warmes Lächeln war wie Balsam auf seiner Seele. „Kommst du noch mit zum Grimmauldplatz, Bill und Fleur möchten dir die Einladung zur Hochzeit gerne persönlich geben, außerdem ist es etwas schwierig dich zu erreichen." Als Harry nickte, führ Remus fort, „Ich war bei Kingsley, er hat uns einen Portschlüssel gemacht.

Harry marschierte voran, in Richtung Eingang, wo sich der Bereich befand, von wo aus Reisen mit Portschlüsseln für gewöhnlich stattfanden. Wieder war sein Gesicht ernst und unbewegt, Kraecher klebte an seinen Fersen und Remus lächelte versonnen von oben auf ihn herab.

Beide hielten sich an dem Stab fest, der als Portschlüssel funktionierte. Das bekannt verhasste Gefühl hinter dem Nabel machte sich in Harry breit und beförderte ihn durch einen Strudel aus Farben und Licht.

Brav das Knöpfchen streicheln !

Bis bald, heimess