Hallo, meine Lieben!

Hat diesmal wohl etwas länger gedauert, aber hier kommt das neue Kapitel.

Erst aber zu euren Reviews. In meiner Geschichte sind die Potters nicht ganz so einflußreich wie in einigen anderen Geschichten, auch wenn sie einer der reinblütigen Familien waren. Ich denke auch, dass Harry sein Gut-Menschen-Ding auch von seinen Eltern geerbt hat, also muß es in der Familie liegen, was heißt sie sind nicht käuflich und scheißen einen riesen Haufen auf Korruption und Co. ( sh. die Weasleys).

Der Fehler mit den 77 und 7/9 ist eine blödeSache, eigentlich sollte es heißen 77 Prozent, aber das Zeichen hatder Rechner mal wieder heraus gelöscht.

So, nun geht's aber weiter, viel Spaß und reviewt brav.


04 Am Grimauldplatz

Das arrogante, selbstgefällige Gehabe, dass ihn durch den ganzen Tag begleitet hatte, hielt ihn erstaunlicherweise auch davon ab, wie bei Portschlüsselreisen sonst, elendiglich peinlich am Allerwertesten, oder aber auf der Nase zu landen. Elegant landete er im Vorhaus des Black'schen Familiensitzes. Ginny kam gerade die Stiege herunter, als sich ihre Augen weiteten und ihr ein entsetzter, durchdringender Schrei entwischte: „Merlin, wie siehst du denn aus."

„Danke, zu liebenswürdig." Erwiderte er mit einer vor Sarkasmus triefenden Stimme.

„Verflucht Harry, was ist denn mit dir passiert?" dröhnte Rons beneidenswert tiefe Stimme belustigt hinter Ginny und erweckte damit das Gemälde von Sirius Mutter wieder einmal zum Leben.

„Blutsverräter, Schlammbl... Oh, Kraecher du hast Besuch mit gebracht." Das üblich Gebrüll endete in einem süßlichen Gesäusel. Als Harry ihr jedoch sein Gesicht zuwandte sahen sie alle Mrs. Black das erste Mal sprachlos.

Remus nutzte die Gelegenheit und schloss den Vorhang wieder, was nicht allzu schwierig war, wenn sie ihren Mund hielt.

Auch Mrs. Weasley war aus der Küche gekommen, um zu sehen, was hier los war.

„Harry, wie schön dass du gekommen bist." Sie zog ihn in eine der berühmten Umarmungen, in denen er beinahe erstickte.

„Warum siehst du denn heute so elegant aus. Das steht dir hervorragend." An alle gewandt, und das Kichern ihrer beiden ältesten Söhne übertönend, bat sie alle in die Küche zum Essen zu kommen.

Die rothaarige Bande strömte in den gemütlichen Raum, mit dem großen Kamin und dem noch viel größeren blank geputzten Tisch .

„Ich wasche mir vorher noch das schleimige Zeug aus den Haaren. Das hab ich mir nämlich nicht ausgesucht, dass war Kraechers Idee und Remus hat ihn auch noch dabei unterstützt." Ungeniert weiter fluchend stapfte er in Richtung Badezimmer, während ihm belustigte Blicke seiner Freunde folgten.

Die peinliche Situation von gerade eben, hatte seinen Magen davon abgehalten, den üblichen Purzelbaum zu schlagen, wenn er Ginny sah. Er hatte keine Ahnung, wie er es schaffen sollte, sich von ihr fern zu halten, aber alles andere wäre unverantwortlich. Nicht nur, weil sie dadurch auf Voldemorts Abschussliste ganz nach oben wandern würde, sondern auch weil er keine Ahnung hatte wie es mit ihm weiter ging. Er bezweifelte stark, dass er unbeschadet aus dem Konflikt heraus kommen würde und er wollte auf jeden Fall verhindern, dass sie ihr Leben nur aus Pflichtbewusstsein mit einem seelischen Krüppel verbrachte. Je länger er darüber nachdachte um so sicherer wurde er sich, dass die Entscheidung, Ginny zurück zu weisen, die Richtige gewesen war. Er wusste selbst, dass er am besten Weg war, sich selbst zu zerstören, die ersten Anzeichen waren eindeutig. Ständige Alpträume und Paranoia alla Moody, waren für einen noch nicht mal 17jährigen keine schlechte Ausgangsposition, um irgendwann mal in der Klapsmühle zu landen.

Im Badezimmer wand er sich mühsam aus den Kleidern, in die ihn Kraecher heute Morgen gesteckt hatte. Er genoss das warme Wasser, dass auf seinen Kopf prasselte und ließ seine Gedanken schweifen. Er wusste zwar selbst, dass es richtig gewesen war, sich heute so zu präsentieren, ... ah wie er dieses Wort schon hasste ... und dann diese Unverschämtheiten von Seiten des Ministeriums, die ihm, was wohl das Tüpfelchen auf dem i war, von Percy Weasley untergejubelt hätten werden sollen.

Es war als würde das angenehm warme, fast heiße Wasser, den Ärger von ihm fort spülen. Nach einer halben Ewigkeit drehte er doch den Wasserhahn zu.

Er hatte sich eines der herrlich flauschigen Handtücher um die Hüften gewickelt. Wasser tropfte von seinen Haaren, die Kraecher unbedingt wieder kürzen musste. Leise verfluchte er seine Brille, die in dem dampfenden kleinen Raum absolut nutzlos war. Durch die dichte weiße Schicht konnte er kaum etwas erkennen. Aus dem großen Haufen Kleider, die er heute getragen hatte suchte er die Hose und das Unterhemd, das im Vergleich zu seinen eigenen Sachen wie Festtagskleidung für einen Prinzen aussah, heraus.

Er wollte sich gerade die Hose anziehen, als sein Blick durch seine angelaufenen Brillengläser auf die drei Buchstaben fiel, die in den Hosenbund eingestickt waren. Harry verfluchte die weißen undurchsichtigen Gläser, die ihm einen klaren Blick verwehrten ebenso, wie seine eigene unzulängliche Sehkraft. Er schnappte seinen Zauberstab und ließ heiße Luft aus der Spitze strömen, um die Nebelschwaden zu lichten und seine Brillengläser zu klären. Innerhalb weniger Sekunden hatte er klare Sicht auf die drei Buchstaben, die ihm fast den Atem raubten.

R. A. B. stand sauber gestickt im Inneren des Hosenbundes. Eine schwarze Schlange umrahmte die Buchstaben genau so, wie in Shirt, Hemd, Krawatte und allen anderen Kleidungsstücken die er heute den ganzen Tag getragen hatte. Hektisch fingerte er nach dem Schloss, das seit den Geschehnissen in der Höhle als ständiger Begleiter um seinen Hals baumelte. Mit zitternden Händen ließ er es aufschnappen und las den kurzen Text wieder und vor allem die Initialen, die an seinem Ende Standen R. A. B.

Wie versteinert stand Harry da, und starrte aus glasigen Augen auf die Schrift, die langsam vor seinen Augen verschwamm. Er wollte nach Kraecher rufen, doch kein Laut kam über seine Lippen. Wieder und wieder versuchte er den Namen des Hauselfen zu sagen, doch es war, als hätte ihn jemand mit dem ‚Silencio' belegt. Er versucht sich zu beruhigen, sein Herz raste und pochte gegen seinen Brustkorb, als wolle es sich aus seinem Körper befreien, der zitterte wie Espenlaub. Nach einigen Versuchen gelang es ihm doch etwas ruhiger zu werden, so dass ein leises „Kraecher" seinen Mund verließ.

Augenblicklich stand der Hauself vor ihm. „Wem gehörten diese Sachen Kraecher?" Harrys Stimme krächzte verdächtig und seine Augen funkelten aufgebracht.

Kraechers Gesicht nahm einen verträumten Ausdruck an und seine Stimme klang nicht schrill wie gewöhnlich, sondern klang sanft und traurig. „Sie gehörten dem jungen Herrn Rabastan. Oh .. er war ein so außergewöhnlicher Zauberer, der junge Herr, und der ganze Stolz der Herrin."

Die Gedanken rotierten in Harrys Kopf. Was zum Henker sollte das bedeuten und vor allem was war das A in den Initialen.

„Und das A, wofür steht das." Die Stimme des Jungen war plötzlich laut und bedrohlich.

„Warum interessiert er sich für den ehrenwerten Herrn Rabastan? Es wird doch nicht doch ein anständiger Kern in dem wertlosen Herrn stecken? Wieso will er das wissen?" murmelte Kraecher abwesend und überhörte so Harrys Frage.

„Ich hab' dich gefragt, wofür das A steht!" brüllte Harry nun beinahe.

Überrascht sah ihn das kleine Wesen an. „Apollonius! Sein Name war Rabastan Apollonius Black."

"Danke Kraecher, du kannst jetzt gehen."

Verzweifelt vergrub Harry das Gesicht in seinen Händen und sank auf dem Kleiderberg nieder. Was zum Teufel sollte das bedeuten. Konnte es wirklich Rabastan gewesen sein, der den Horcrux zerstört hat, aber warum? Er war doch ein Todesser, wieso sollte er seinem Herrn so etwas antun. Oder konnte es sein, dass er auch so etwas wie ein Spion war, und für wen? Oder vielleicht hat er einfach seine Meinung geändert? Aber konnte das möglich sein? Er hatte keine Ahnung von diesem Kerl und niemand war da, der ihm weiter helfen konnte. Warum war Sirius nicht mehr da, oder zumindest Dumbledore.

Harry war aufgesprungen.

„VERFLUCHTE SCHEISSE! SIRIUS WO BIST DU, WENN ICH DICH HIER BRAUCHE!"

Er brüllte dass die Wände wackelten und trommelte wütend gegen die Tür. Immer wieder brüllte er, fluchte und schimpfte wie noch nie in seinem Leben.

Indessen saßen die Weasleys und ein Teil des Ordens in der Küche. Sie unterhielten sich und hatten schon gegessen. Molly war gerade dabei das Geschirr in die Spüle zu befördern. Ginny half ihr dabei und ließ die schmutzigen Teller in einer ordentlichen Reihe durch den Raum schweben, wo Molly sie dann übernahm und spülen ließ.

Leise hörten sie das Gebrüll aus dem Badezimmer. Die dicken Mauern dämpften es aber soweit, dass sie nicht verstehen konnten, worum es ging. Und war Harry denn nicht alleine da oben? Fragend sah Ginny zu ihrem Bruder und Hermine, die jedoch auch bloß mit den Schultern zuckte.

Nachdem nichts mehr zu hören war, machten alle da weiter, wo sie aufgehört hatten. Ginny erschrak so sehr, als Harry oben so richtig loslegte, dass ihre einige Teller hinunter fielen. In letzter Zeit hatte sie etwas nahe am Wasser gebaut, die Situation war auch für das Mädchen nicht die Leichteste. Für gewöhnlich war sie ziemlich abgebrüht, aber wenn es um Harry ging, fehlte ihr eindeutig der nötige Abstand. Leise kullerten ihr Tränen über das Gesicht. Charly war aufgesprungen und nahm seine kleine Schwester in den Arm, die leise schluchzte. Als sie sich einigermaßen beruhigt hatte und auch Harry aufgehört hatte zu brüllen und das Haus zu zerlegen, schob es Ginny auf einen Sessel neben Hermine.

„Wir hätten ihn nicht auslachen dürfen als er heute herein kam." Ihre Stimme war immer noch etwas belegt.

„Das kann damit nichts zu tun haben, Ginny." Hermine war wie immer die Stimme der Vernunft. Charly allerdings stapfte wütend aus der Küche. „Na dem wird ich was erzählen. Kann sich der Typ nicht ganz normal benehmen?" Er war stink sauer. Kein dahergelaufener Kerl hatte das Recht seine kleine Schwester so zu erschrecken. Was zum Henker dachte er sich dabei? Nicht nur dass er es wagte, mit seiner Schwester Schluss zu machen, nein er kam auch noch hier her und brüllte rum. Er erwartete beinahe, dass das Badezimmer in Trümmern liegen würde. Oben angekommen, wusste er genau wie er den mickrigen, kleinen Kerl fertig machen würde. Richtig wütend hob er die Türe beinahe aus den Angeln als er sie öffnete.

„Was denkst du dir dabei hier so rum zu brüll..." Er stockte. Niemand würde es übers Herz bringen diese blasse, dürre Häufchen Elend zur Schnecke zu machen, das hier zitternd, bloß in ein Handtuch gehüllt, am Boden saß.

Harry hat nicht reagiert als Charly herein kam. So setzte er sich neben ihn auf den Boden. „Was ist denn mit dir los?"

Keine erkennbare Reaktion folgte.

Harry spürte die warmen, rauen Hände, die ihn an den Schultern fassten. „Harry! ... Harry! ... Hey, Harry, was ist los?"

Er starrte Charly aus trüben, grünen Augen an. Langsam und zögernd begann er zu sprechen. Im Grunde wusste er selbst nicht warum, aber irgend etwas gab ihm das Gefühl, dass es gut wäre darüber zu sprechen.

„Charly, du kannst mich unmöglich verstehen. Du bist groß und stark, du hast eine grandiose Familie die alles für dich tun würde, die in jeder Situation hinter dir steht. Du hast keine Ahnung wie ich aufgewachsen bin. Der erste Mensch an den ich mich erinnern kann, der mich umarmt hat, war Hagrid. Und Charly, ich war damals fast 12 Jahre alt. Meine Verwandten haben mich immer verabscheut, sie haben mich nur berührt, wenn sie mich von einer Ecke in die andere gestoßen haben oder mich verprügelt haben. Es war, als hätte ich eine ansteckende Krankheit, sie verachten mich und jetzt haben sie auch Angst vor mir, aber ich wollte weder das Eine noch das Andere. Als Hagrid mich damals mit genommen hat, in die Winkelgasse, war das erste Mal, dass ich durch den Tropfenden Kessel ging und plötzlich starrten mich alle an. Sagten so eigenartige Sachen wie welche Ehre es wäre, mich kennen zu lernen und solches Zeug, schüttelten meine Hände und so. Ich hatte aber keine Ahnung was hier vor sich ging. Hagrid hatte mir eben erst erklärt, dass es Zauberer wirklich gibt. Ich hatte nie gewusst, dass meine Eltern Zauberer waren und von der Geschichte mit Voldemort, hatte mir auch nie wer erzählt. Plötzlich war da so viel Aufmerksamkeit, mit der ich nicht umgehen konnte, ich war doch erst 11 Jahre alt und total ahnungslos.

Früher, bei den Dursleys hatte ich niemals , niemals Freunde, jeder der sich mit mir anfreunden wollte wurde so lange von Duddley und seiner Gang verprügelt, bis sie sich von mir fern hielten. Meine ersten Freunde waren Ron und Hermine, die ersten die mich ‚Harry' nannten und nicht bloß ‚Potter' oder ‚Junge'.

Dann halfen sie mir Sirius zu retten und plötzlich war da jemand, der mich mochte, einfach so, ohne Fragen zu stellen, ohne irgend etwas zu fordern. Er hat so viel auf sich genommen, nur um in meiner Nähe sein zu können. Er war da wenn ich ihn gebraucht habe, stand immer hinter mir, egal wie viel Blödsinn ich gerade wieder angestellt hatte und er tat es nur für mich. Er war das erste und einzige Stück echte Familie, das ich je hatte.

Dumbledore übernahm mit der Zeit auch so etwas wie die Großelternrolle in meinem Leben, auch wenn ich keine Ahnung habe wie Großeltern für gewöhnlich sind, ich hatte ja nie welche. Er hat versucht mich zu beschützen und im letzten Jahr hat er sogar begonnen, mich mit einzubeziehen. Wie auch immer, er hatte immer Vertrauen in mich und hat mich unterstützt und gefördert, wo er nur konnte.

Und jetzt sind beide weg, niemand ist mehr da, der mir meine Fragen beantworten kann. Ich habe sie gerade erst gefunden und Voldemort hat sie mir wieder genommen. Verstehst du ich bin schon wieder ALLEIN!"

Carly sah ihn bestürzt an. Er hatte zwar, so wie alle anderen in seiner Familie, gewusst, dass die Dursleys nicht besonders nett zu Harry waren, aber wie weit diese Abneigung ging, konnte keiner von ihnen erahnen.

Harry bemerkte Charlys Blick. „Ich hätte dich nicht damit belasten sollen, Charly. Tut mir leid."

„Das ist okey. Ich war immer schon das Auffangbecken für allen möglichen Seelenmüll, wobei bisher die Probleme, die ich mir anhören habe müssen, wohl nicht im entferntesten an deine heranreichen. Aber ich kann damit umgehen, mach dir deshalb nicht auch noch um mich Sorgen. Was du nicht weißt, Harry, ist dass ich emphatische Fähigkeiten habe. Sie sind zwar nicht besonders gut ausgeprägt, aber das ist unerlässlich, wenn du mit Drachen arbeitest. Es erleichtert auch allen, sich mir anzuvertrauen und ich mag das. Ich bin ein guter Zuhörer. Also, wenn du jemanden zum reden brauchst, bin ich gern für dich da, alle aus meiner Familie sind für dich da. Wir können dir deine Eltern, oder Sirius zwar nicht ersetzten, aber wir helfen, wann immer es nötig ist. Ron liebt dich wie einen Bruder und Ginny wohl noch ein bisschen mehr."

„Oh, Gott. Sie hat es dir erzählt?"

„Wie gesagt, mein Name ist Seelenmüllschlucker!" Charly grinste ihn an.

„Du nimmst es mir nicht übel?"

Der rothaarige Zauberer druckste verlegen herum. „Schon einwenig. Um ehrlich zu sein, wollte ich dich gerade fertig machen, weil du meine kleine Schwester so fertig machst. Aber als ich dann dich hier sitzen sah, mit all den Gefühlen, die dich gerade überschwemmt haben, habe ich es einfach nicht übers Herz gebracht, noch eines drauf zu setzen. Ich wollte dich fragen, was dir einfällt hier so rumzubrüllen, aber auch wenn du mir den eigentlichen Grund dafür offensichtlich verschweigst, so muss er doch recht schwerwiegend sein."

Harry sah Charly nachdenklich an. Er wusste nicht ob er es wagen sollte Rons Bruder von den Horcruxen und den Initialen zu erzählen, aber schließlich war er im Orden und außerdem Rons Bruder.

„Sag' mal, was weiß eigentlich der Orden über Dumbledores Pläne und vor allem über den letzten Tag."

Die Neugierde stand dem jungen Weasley ins Gesicht geschrieben. Jetzt wurde das Gespräch definitiv interessant, denn bisher hatte niemand etwas über die Geschehnisse erfahren, in die ausschließlich Dumbledore und Harry involviert waren. Der gesamte Orden war damit beschäftigt darüber Informationen zu beschaffen, doch noch niemand hatte auch nur ein Wort aus Harry heraus gebracht, wobei sich Charly sicher war, dass Remus es noch nicht einmal versucht hatte.

„Nun ja, niemand weiß so genau, was damals passiert ist, außer dir. Dumbledore hat niemanden mit einbezogen, auch warum es ihm in letzter Zeit immer schlechte ging wusste niemand. Alles fing damit an, dass er vor fast einem Jahr plötzlich von einer seiner Reisen mit dieser schwarzen Hand zurück kam. Mehr wissen wir nicht."

„Ich möchte dir wirklich gern davon erzählen. In dieser Sache brauche ich dringend Hilfe, aber du musst mir schwören, dass du mit niemandem darüber redest, außer mit den Eingeweihten." Harry beobachtet das Gesicht des anderen, auf der Suche nach seinen Gedanken.

„Natürlich ich verspreche es. Und wer die Eingeweihten sind brauch ich wohl nicht zu fragen, Ron und Hermine, nehme ich an?"

„Ja, und Ginny."

Die Augen des Rothaarigen weiteten sich kurz vor erstaunen darüber, dass seine beiden jüngsten Geschwister in jene Geschehnisse mit einbezogen wurden, aus denen alle anderen, aus dem Orden ausgeschlossen blieben.

Nach dem Harry sich angezogen hatte, erzählte er Charly haargenau was im letzten Schuljahr und vor allem an diesem unsäglichen Tag geschehen war. Als Harry von der Höhle erzählte wurde Charly ziemlich blass. Der Ausdruck seines Gesichtes wurde jedoch immer härter und entschlossener.

„Das heißt also, da sind noch einige solche Horcruxe versteckt und du willst sie suchen und zerstören, wobei du nicht weißt, ob dieser mysteriöse R.A.B. wirklich Sirius Bruder ist oder nicht und wie viele von diesen Dingern er schon zerstört hat, richtig?"

Harry nickte. „Was wir wissen ist, dass das Tagebuch, der Ring und das Schloss zerstört sind. Mit ziemlicher Sicherheit hat er die Tasse von Hufflepuff in einen Horcrux verwandelt. Alles weitere ist ziemlich unklar."

„Harry, ich will dich zu nichts drängen was du nicht willst, aber hast du dir schon mal Gedanken gemacht, dass du jemanden um Hilfe bitten könntest, der sich mit Flüchen ziemlich gut auskennt?"

Harry legte seine Stirn nachdenklich in Falten, er wusste nicht wirklich worauf Charly hinaus wollte. „An wen denkst du?"

„Bill, er ist sensationell gut als Fluchbrecher und hat in Ägypten jede Menge Erfahrungen sammeln können. Außerdem ist er gewillt alles zu tun, um diesem verfluchten Lord ins Handwerk zu pfuschen, vor allem, nach dem was passiert ist."

Harry sah Charly lange an. In seinem Kopf überschlugen sich die Gedanken. Bisher hatte er es kategorisch abgelehnt, irgend einen seiner Freunde in Gefahr zu bringen, aber diese Variante gefiel ihm zunehmend besser, auch wenn er sich dann einen verflucht guten Grund überlegen musste, warum er Hermine, Ron und Ginny nicht mit nehmen könnte.

Harry sprang vom Boden auf. Seine Kehrseite schmerzte von den harten Steinfliesen, auf denen er nun schon ziemlich lange gesessen hatte. „Gut, reden wir mit Bill."

Die beiden ältesten Weasley Brüder und Harry hatten sich in die Bibliothek zurückgezogen, da sie einer der am wenigst benützten Räume des Hauses war. Harrys Magen zog sich schmerzhaft zusammen, seine letzte Mahlzeit war schließlich das Frühstück gewesen. Wenige Minuten später erschien Dobby wie beauftragt mit Brötchen und Kürbissaft. Charly versiegelte den Raum mit allen möglichen Zaubern, damit niemand sie stören oder belauschen konnte und Harry erzählte die ganze Geschichte noch mal von vorne. Am Ende war auch in Bills entstelltem Gesicht Härte und Entschlossenheit zu lesen.

„Selbstverständlich mach ich mit, das ist wohl keine Frage."

Harry nickt, ebenfalls grimmig entschlossen. „Gut, aber kein Wort zu irgendjemanden. Dumbledore hat sicherlich gewusst, warum er diese Dinge allein gemacht hat und niemanden Eingeweiht hat. Dafür gab es bestimmt einen guten Grund. Auch nicht zu euren Eltern, oder Fleur oder sonst irgend jemanden. Ich muss allerdings noch einige Sachen erledigen, nach meinem Geburtstag, aber wir sehen uns ja noch bei deiner Hochzeit. Ich muss wieder zu den Dursleys. Sagt allen liebe Grüße, ich verschwinde jetzt."

„Wie willst du denn jetzt nach hause kommen?" fragte Charly erstaunt.

„Über den Kamin in die Winkelgasse und dann nach hause apparieren."

Bill und Charly sahen ihn skeptisch an, sagten aber nichts weiter.

Harry war froh darüber, dass sich die beiden zurück gehalten hatten und nicht in die Weasley übliche Schiene der Bevormundungen eingebogen waren. Nach einem minimal kurzen Zwischenstopp im Tropfenden Kessel, landete er direkt in seinem Zimmer, wo er erschöpft einschlief.

So das war's. Ihr wißt schon, ein kleines Review und alles wird gut.

Bis bald, eure heimess.