Hallo, alle!

Es geht im Moment etwas schleppend voran. Das tut mir wirklich leid. Trotzdem vielen Dank für eure Reviews.

Fidi: brav weiter Knöpfchen drücken !

Flummi2003: Ja, ich bin eine von denen, die mit Dumbledore und seinen Aktionen ziemlich gut klar kommen. Sein Handeln war absolut verständlich und nachvollziehbar und schließlich war er ja einer der mächtigsten Zauberer auf der ganzen Welt +grins+

Jolinar89: Das Bill und CharlyHarry helfen hat einen guten Grund, ich glaube das Hermine nicht wirklich so gut in der ersten Reihe im Kampfgetümmel aussieht, sie ist eher der Reserch Typ, Ron mag ich nicht besonders und Ginny ist noch etwas jung, also hab ich die beiden ältesten Weasleys genommen. Und Remus, der hat noch ein kleines Problem, zu dem ich aber erst im nächsten oder übernächsten Kapitel kommen werden.

22vampire1989: Greifen kommen hier ziemlich sicher nicht vor, na ja, sag niemals nie, aber sie spielen sicher keine große Rolle. Und ja, Harry wird noch ziemlich gut, aber dafür muß er noch einiges erledigen.

Berserkgorilla: Freut mich, dass es dir gefällt.

Natsucat: kommt ja schon, ein neues kap.

Viel spaß, euch allen!

Wütend knallte Katharina die Haustüre zu. Die letzten Tage waren nicht einfach gewesen, doch das was sie eben gehört hatte, war jenseits von Gut und Böse. Eigentlich war es unglaublich was sich manche Leute heraus nahmen. Über die Wahrsagerin, die gestern gekommen war, konnte sie noch lachen, als dann jemand auftauchte, der ihren Sohn als Medium benutzen wollte um mit Toten in Kontakt treten zu können wurde ihre Toleranz und ihr Humor bereits auf eine harte Probe gestellt, doch sie war freundlich und bestimmt geblieben, hatte sich für das Interesse bedankt, doch das Angebot bestimmt abgelehnt. Als heute dieser Pater aufgetaucht war, wusste sie anfangs nicht was sie mit ihm anfangen sollte, doch das Gespräch, das sie geführt hatte, war wirklich gut gewesen. Es hatte ihr gut getan, dass ihr jemand zuhörte, doch als er dann damit herausgerückt war, was er von ihr, beziehungsweise von Gio wollte, wäre sie beinahe in Ohnmacht gefallen.

Sie konnte ihre Wut nur mit Mühe im Zaum halten, alleine wenn sie an die Worte dieser Person dachte. Diese degenerierten „vatikanischen Arschlöcher" wollten ihren Sohn tatsächlich benutzen, als Versuchskaninchen für einen Crashkurs für Exorzisten. Das Geschwafel von Teufel und der Hilfe Gottes klang ihr noch in den Ohren, als es erneut an der Türe läutete.

Mit vor Zorn verkrampften Bewegungen öffnete sie erneut. Eine außergewöhnlich hübsche Frau, die sie bestimmt noch nie gesehen hatte, stand davor. Wäre sie nicht so sympathisch gewesen, hätte Katharina ihr die Türe vor der Nase zugeschlagen, doch irgend etwas hielt sie davon ab. In die schwarzen kurzen Haare mischte sich einwenig rot, das ihrer lockeren knallroten Tunika besondere Leuchtkraft verlieh und die weiße Leinenhose war erschreckend sauber, so dass sie sich in ihren abgetragenen, ausgebeulten Jeans irgendwie schäbig vorkam.

„Guten Tag, ich hoffe, ich komme nicht ungelegen. Es geht um ihren Sohn. Ich habe erfahren, was geschehen ist und möchte ihnen einen Vorschlag machen, dürfte ich kurz im Haus mit ihnen sprechen ?"

„Ich fürchte, das sie den Weg umsonst gemacht haben, aber sie sind heute nicht die Erste die deshalb gekommen ist, sie sind bereits die Vierte, nach einer durchgeknallten Radio-Wahrsage-Tante, einem Verrückten, der mit seinen toten Eltern in Kontakt treten wollte und einem vatikanischen Exorzisten, der meinen Sohn als Versuchskaninchen benützen wollte, also nehmen sie es mit nicht übel, wenn ich mittlerweile etwas überreagiere, abgesehen davon, dass mich der Zwischenfall ziemlich aus der Bahn geworfen hat, weil ich absolut keine Ahnung habe, wie das geschehen konnte. Außerdem bin ich müde und gehe jetzt ins Bett, auf Wiedersehen!"

Katharina wollte die Türe bereits schließen, als die Frau wieder zu sprechen begann.

„Ich glaube Ihnen zumindest teilweise Antworten auf ihre Fragen geben zu können, aber dafür müssten wir im Haus weiter reden, das ist nichts, was die Nachbarn hören sollten."

Katharina sah ihr Gegenüber lange schweigend an. Wortlos trat sie zur Seite und führte die Frau in ihre Küche, wo noch die Kaffeetassen der letzten Besucher am Tisch standen.

Eine Weile hörte sie ihrem Gast zu. Sie war einfach zu erschöpft, um auch nur irgendetwas zu dem Geschwafel von Zauberern und Hexen, der Existenz von echten Sehern, Prophezeiungen und ähnlichem Blödsinn zu sagen.

Sie wollte dem Ganzen eigentlich ein Ende setzten und endlich ihre Küche zusammenräumen, als ihr eine sensationelle Idee kam.

„Nun, wenn es war ist was sie sagen," dabei kicherte Katharina einwenig, „Dürfte es für sie kein Problem darstellen, mir etwas bei der Küchenarbeit zu helfen?"

„Ich sehe, sie glauben mir nicht."

Eine schnelle Bewegung mit dem Handgelenk später, hatte sie einen Holzstab in der Hand, den sie in schnellen Wellen herab sausen ließ. Fasziniert sah Katharina ihren Espressotassen zu wie sie zum Geschirrspüler schwebten und sich dort selbst einräumten.

In ihrem Kopf war plötzlich eine beunruhigende Leere entstanden und sie starrte die Hexe aus ungläubigen Augen an.

„Ich kann mich noch wage daran erinnern wie es war als mir jemand von dieser Welt erzählt hat. Ich war noch ein Kind und hatte natürlich weniger Vorbehalte, als meine Eltern, aber es war für uns alle ein Schock, ich kann also ungefähr nachvollziehen was ihnen im Moment durch den Kopf geht."

Sie erzählte noch von ihrer Arbeit als Wissenschaftlerin, die in der magischen Forschung tätig war und von der Möglichkeit, dass auch nicht magische Menschen echte Visionen haben könnten und von einem Krieg der in England herrschen sollte, in den eine der berühmtesten Prophezeiungen involviert sei, deren Wortlaut aber keiner kannte und wie wichtig es sei alle Einzelheiten zu kennen, falls es irgendwie relevant sei, was Gio da gesagt hatte.


Strahlend blau brach der Morgen des 31. Juli an. Harry schlief wie ein Murmeltier, so hörte er auch nicht, wie sich vor seiner Zimmertüre einiges zusammen braute.

Ein lauter Knall holte ihn unsanft aus dem Land der Träume, was ihn wie von der Tarantel gestochen aufspringen ließ. Einen Augenschlag später hatte er seine Brille auf der Nase und den Zauberstab in der Hand, leider aber bloß eine Unterhose an, was sowohl Ginny als auch Hermine dazu brachte rot wie Tomaten zu werden, während ein bunt glitzernder Konfettiregen auf ihn niederging.

Breit grinsend gratuliert ihm alle seine Freunde.

„Kumpel, du bist schon fast so paranoid wie Mad-Eye Moody." Ron konnte es sich nicht verkneifen seinen besten Freund darauf hinzuweisen.

„Sehr freundlich von dir , mich darauf aufmerksam zu machen. Wie geht's im Fuchsbau?"

Fröhlich plaudernd und laut aufeinander einredend kamen sie schließlich in der Küche an, wo Mrs. Weasley eine ihrer legenderen Mahlzeiten zubereitet hatte. Harry lief bei dem Geruch von Speck und Eiern das Wasser im Mund zusammen, vor allem, weil er es nicht selbst hatte zubereiten müssen.

Harry stopfte hastig alle seine Sachen in den Koffer, der geöffnet auf seinem Bett lag. Auch die Kleidung, die er bei seinem Auftritt im Ministerium getragen hatte, wanderte in den Koffer, schließlich hatte er sonst nicht viele halbwegs Ansehnliches. Wenig später reisten sie gemeinsam in den Fuchsbau, wo noch an diesem Tag das große Ereignis stattfinden sollte, die Hochzeit von Bill und Fleur.

Hermine, Ginny, Ron und Harry spazierten über das Gelände, das vorbereitete worden war und von Starken Schutzzaubern umgeben war. Die beiden Weasleys redeten ununterbrochen um ihren Freunden alles zu erklären und zu zeigen. Es sah wirklich wunderschön aus. Der Bereich für die Zeremonie war umsäumt von in voller Blüte stehenden Oleander Büschen in verschiedenen rosa und lila Tönen. Für Bill und Fleur war ein großes Podest errichtet worden, auf dem sie ihre Plätze, für alle Gäste gut sichtbar hatten. Das Holz roch frisch gebohnert nach – was auch immer Mrs. Weasley immer verwendete. Harry verband diesen Geruch so sehr mit dem Fuchsbau, er war einfach einmalig. Auch die verschiedenen bunten Stühle, die in ordentlichen Reihen standen waren eindeutig Weasley, während die Büsche und die Wolken, die über den Sesselreihen schwebten und funkelten als wären sie mit Diamanten bestickt, eindeutig Fleurs Handschrift trugen, oder aber auch die ihrer Mutter. Sehr ähnlich waren auch die Tische für das Festessen dekoriert. Hermine bestaunte ausgiebig jedes Detail, auf das sie Ginny aufmerksam machte. Und als Ron von den Schutzzaubern der Kobolde sprach, brach sie in wahre Begeisterungsstürme aus.

Sie besichtigten gerade den kleinen speziell für diesen Anlass kreierten Park, der etwas abgeschieden lag, als sie Bill und Fleur in die Arme liefen.

„'arry, ‚arry, wie schön disch zu se'en. Alles gute zum Geburtstag, ich hoffe nur du bist uns nicht böse, weil das Fest ausgerechnet an diesem Tag statt finden muss, aber es war der einzig mögliche Termin, den wir im Sommer gefunden haben, du weißt ja, wie viel Molly und Arthur zu tun haben und meine Eltern sind auch sehr beschäftigt, obwohl es mir natürlich unendlich leid tut, dass wir dir deinen großen Tag stehlen, es tut mir so leid ..."

„Fleur, das ist schon OK, du brauchst dich nicht bei mir zu entschuldigen. Wenn man es genauer betrachtet bin ich euch sogar dankbar."

Fleur sah ihn entsetzt an. „Ja, ich kann den Tag mit meinen Freunden verbringen, und bei einer so schönen Braut wie dir, interessiert sich kein Mensch für mich. Das ist wirklich gut so, also mach dir keine Gedanken." Fleur fiel Harry beinahe um den Hals vor Erleichterung, doch Bill rettet ihn und begrüßte ihn, als eine Eule direkt auf Harry zusegelte. Sie war eine dieser typischen Hogwarts Schuleulen, was alle sehr erstaunte. Eigentlich hatte niemand damit gerechnet, das sich irgend jemand in Hogwarts aufhielt.

Harry nahm den an ihn adressierten Brief vom Bein der Eule. Alle anderen standen um ihn herum und linsten neugierig auf das Pergament, doch außer Harry konnte keiner mit der Botschaft etwas anfangen.

Mister Potter,

wie haben sie das schon wieder hingekriegt ?

Ich erwarte eine Erklärung,

hochachtungsvoll

Minerva McGonagall

Schulleiterin der Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei

„Harry, was heißt das?" Hermine konnte sich wie immer nicht zurück halten, wenn sie etwas nicht auf anhieb verstand.

Harry grinste sie breit an. „Das heißt nichts anderes, als dass du deine heißbegehrten UTZ nächstes Jahr in Hogwarts machen kannst."

Hermine und Ginny schien ein Stein vom Herzen zu fallen, doch beide sahen ihn trotzdem fragend an. „Und was hat das mit dir zu tun, wieso bist du McGonagall eine Erklärung schuldig und wie kannst du das aus diesem Brief heraus lesen?"

„Hermine, wie immer, geradewegs auf den Punkt zu?" ein großes Grinsen zierte sein Gesicht.

„Versuche nicht vom Thema abzulenken, Harry Potter, wir warten auf eine Erklärung."

„Gut, gut. Vielleicht sollten wir uns aber einen Platz suchen, wo wir ungestört reden können."

Bill und Fleur verabschiedeten sich, und die vier Jugendlichen suchten sich zwei gemütliche, abgeschiedene Bänke.

Harry erklärte allen von den Plänen des Ministeriums, Hogwarts geschlossen zu halten und davon, dass McGonagall gemeint hätte, des der Schutz, der über Hogwarts liegt nicht von Dumbledore ausgegangen war, sondern schon von den Gründern installiert wurde, und dass er unbedingt wollte, dass sie wieder in die Schule gingen. Er bemühte sich auch ihnen zu erklären, dass er sie unbedingt in Hogwarts brauchte und erzählte wie kläglich er gescheitert war, in dem Versuch irgend etwas über den Verbleib der restlichen Horcruxe heraus zu finden. Die drei waren hin und her gerissen, zwischen dem großen Vertrauen, dass Harry offensichtlich in sie hatte und der Tatsache, dass er sie alleine in die Schule zurück schicken wollte.

Hermine willigte in Harrys Pläne ein, als er ihr einen ganz speziellen Rechercheauftrag gab, der ihre Ressentiments binnen Sekunden in Luft auflöste. Sie sollte herausfinden, wann und warum Hauselfen sich so sehr an Zauberer banden und warum sie nicht berechtigt sind Zauberstäbe zu erwerben. Harry war sich sicher gewesen, dass Hermine hier nicht ablehnen konnte und nach dem er ihnen von seinem Gespräch mit Dobby erzählte war ihre Neugierde soweit geweckt, dass es für sie keinen anderen denkbaren Weg gab.

Ron zu überzeugen war ein deutlich härteres Stück Arbeit, doch schließlich gelang ihm auch das. Nur Ginny wollte sich nicht festlegen lassen, sondern verschob die Entscheidung auf später. Das übermütige glitzern ihrer Augen, ließen Harrys Hoffnungen ins Bodenlose sinken und als sie sich auf den Weg zurück zum Haus machten, versuchte er sie nochmals zu überzeugen.

Hermine bombardierte Ron gerade mit Plänen und Ideen, für das nächste Schuljahr, als Ginny endlich begann einzulenken.

„Okay, aber ..." flüsterte sie ihm ins Ohr. Ihr Atem brannte auf seiner Haut und es kostete ihn enorm viel Mühe, den schmerzhaften Knoten in seinem Bauch zu ignorieren und ihren Worten halbwegs zu folgen. „... aber dafür bekomme ich etwas von dir." Laut hörbar schluckte er den Knoten, der ihm plötzlich bis in den Hals gewandert war, wieder hinunter und Ginny lief lachend davon. Harry starrte ihr eine zeitlang entgeistert nach und beobachtete das Sonnenlicht, wie es sich glitzernd in ihren langen, roten Haaren fing.


„Harry, du musst mir helfen, ich kann es nicht mehr ertragen. Die Macht ist zuviel für mich. Bitte, tu etwas. Wenn du noch länger zögerst ist sie ein für alle mal verloren." Ein kleiner blonder Junge bemühte sich vergebens ihn zu erreichen. Eine rote Schale stand zwischen ihnen, aus der sanft weißer Rauch aufstieg. Trotzdem konnte Harry sehen, wie dem Jungen Tränen über das Gesicht liefen. Es war schmerzverzerrt. Die Schlangen, die sich um seine Hände wandten hinterließen deutliche, rote Striemen. Harry konnte die Qualen beinahe spüren, die der Junge empfinden musste, doch er wusste nicht, was er machen sollte, denn so weit er sich auch streckte, so sehr er sich auch bemühte, er konnte den Jungen nicht erreichen.

„Harry, bitte ..." flehte der Junge weiter, „du darfst nicht mehr zögern, du musst dich auf den Weg machen, du darfst nicht zögern, bitte, ich kann es nicht länger ertragen."

Harry war schon beinahe hysterisch. Wie sollte er dem Jungen denn helfen, es war als würde ihn eine unsichtbare Macht davon abhalte, zu ihm zu gelangen.

„Sagt' mir doch was ich machen soll?" zischte er den beiden Schlangen zu.

Sie stoppten erstaunt und sahen den jungen Zauberer an. „Sehr ungewöhnlich, sehr ungewöhnlich ..." zischten sie.

„Was? Was ist ungewöhnlich?" schnauzte Harry sie an.

„Das er unsere Sprache spricht, das ist noch nie vorgekommen."

„Sagt mir doch wie ich dem Jungen helfen kann."

„Das können wir dir nicht sagen, es ist alleine an dir, dass herauszufinden."

Damit wandten sie sich wieder dem Jungen zu und fuhren fort, rote Striemen auf seine Haut zu zeichnen. Die Schreie des Jungen hallten in Harrys Ohren, der verzweifelt zusammengesunken war. Er wusste nicht weiter.

„Was soll ich den machen, was ...?"

Tränen schimmerten in den Augen des Jungen, die sich vor Angst und Horror geweitet an Harrys Gesicht hefteten. Unablässig bahnten sich große Tränen ihren Weg über tiefe, dunkle Augenringe, über die eingefallenen blassen Wangen des Jungen, bis sie von seinem Kinn tropften.

„Harry, hilf' mir ... bitte …. Harry ……..Harry ………Harry ….."

Jemand rüttelte heftig an seiner Schulter.

„Harry, wach auf. Wir müssen uns langsam fertig machen, sonst fängt die Hochzeit ohne uns an."

Ein roter Haarschopf tauchte in Harrys Gesichtsfeld auf. Er gähnte ausgiebig und rieb sich kräftig die Schläfen um die Schrei des Jungen aus seinen Ohren zu vertreiben.


Katharina war wieder einmal verzweifelt. Gio hatte gerade etwas geschlafen, als er wieder begann sich unruhig hin und her zu werfen. Die schmerzerfüllten Schreie ihres Sohnes trieben sie noch in den Wahnsinn. Immer wieder flehte er jemanden mit Namen Harry an ihm zu helfen, doch nichts schien seine Schmerzen lindern zu können.

Lange starrte sie auf das mittlerweile sehr verknitterte Blatt Pergament in ihrer Hand

Univ.Prof. DDr. Susanna Saria

Institut für spezielle Wissenschaften

Europa – Universität Rom

Tel. 0650 214 4994

Fax. 0650 214 4994 – 14

e-mail susanna.sariaeu-uni.it

(Anm. Der Text dieser Karte ist desshalb so schwammig, weil er ja sowohl für Zauberer als auch für Muggel geeignet sein soll)

Langsam tippte sie die Nummer in ihr Handy. Gio wimmerte nur noch, als sich eine Stimme am anderen Ende der Leitung meldete.

„Pronto"

„Hallo, Katharina Agnello hier, ich rufe an wegen dem Angebot, dass sie mir gemacht haben, meinem Sohn helfen zu wollen."

„Hallo, Katharina. Was ist denn passiert, geht es ihm wieder nicht gut?"

„Er hat schon wieder so einen Anfall." Panik schwang deutlich in ihrer Stimme mit.

„Katharina, bleib ganz ruhig, ich komme sofort zu euch. Merk dir was er sagt, das könnte immens wichtig sein. Ich bin in einer Minute in deiner Küche, ich darf doch apparieren?"

„Ja, bis gleich."

„Harry, bitte ..." flehte der Junge „du darfst nicht mehr zögern, du musst dich auf den Weg machen, du darfst nicht zögern, bitte, ich kann es nicht länger ertragen."

Susanna sah den wimmernden Gio nachdenklich an.

„Harry, hilf' mir ... bitte …. Harry ……..Harry …"

"Was soll das heißen, was er da sagt, Susanna, wer ist Harry und warum hilft er ihm nicht?" Katharina war zutiefst verunsichert. Die Situation überforderte sie gewaltig.

Susanna legte beruhigend eine Hand auf die Schulter der verzweifelten Frau. „Ich weiß es nicht genau, aber ich habe eine Ahnung wer dieser Harry sein könnte. Eine der Schlüsselfiguren in dem Krieg der gerade in England herrscht heißt Harry. Aber ob es wirklich dieser Harry ist, kann ich nicht genau sagen, noch nicht. Bei den meisten Prophezeiungen oder Visionen erkennt man ihren Sinn erst nachdem sie sich erfüllt haben und die Tatsache, dass Gio nicht das kleinste bisschen Magie in sich hat, macht die Sache nicht einfacher, oder wahrscheinlicher. Ich werde sehen, was sich machen lässt, vielleicht kann ich über unsere Partner in Schottland einen Kontakt herstellen."


Mittlerweile tummelten sich Menschenmassen im Garten der Weasleys. Die Kulisse war einfach unglaublich. Unmengen an Zauberern in den verschiedensten Roben standen in Grüppchen zusammen und plauderten und scherzten als gäbe es keinerlei Gefahr. Die Fröhlichkeit war ansteckend und ziemlich schnell waren auch Ron, Ginny, Hermine und Harry ein Teil dieser lauten, unbeschwerten Gesellschaft.

Die Zeremonie war wunderschön, sodass Hermine gelegentlich ein kleines Schluchzen entkam, doch Harry langweilte sich einwenig. Seine Gedanken wanderten wieder zu dem eigenartigen Traum, den er schon wieder gehabt hatte. Vielleicht sollte er mit seinen Freunden darüber reden, die Möglichkeit, dass Hermine etwas darüber wusste, war nicht von der ‚Hand zu weisen, schließlich war sie mittlerweile ein wandelndes Lexikon.

Wieder wanderten seine Gedanken weiter zu dem eigenartigen Gespräch mit Ginny. Wenn er nur wüsste, worauf sie hinaus wollte. Der schmerzende Knote in seinem Bauch war schon wieder da. Harry verfluchte sich dafür, dass er sich selbst offensichtlich so schlecht unter Kontrolle hatte. Aber Ginny tat auch wirklich nichts, absolut gar nichts, um es ihm leichter zu machen.

Das Geheule von Molly Weasley und Mr. Delacour war endlich verebbt und die Hochzeitsgesellschaft war weitergewandert und ließ sich nun von einigen Hauselfen bewirten. Die Stimmung war besonders ausgelassen, allen schien der Champagner, den Fleurs Familie aus Frankreich mitgebracht hatte langsam zu Kopf zu steigen. Nach und nach verschwanden die vielen Tische und machten einer großen Tanzfläche Platz, um die sich Stehtische gruppierten. In einer Ecke standen verzauberte Instrumente, die unermüdlich spielten. Auch die vier Freunde hatten sich an einen dieser Tische gestellt. Gelegentlich kam einer ihrer Freunde vorbei und wünschte Harry alles Gute zum Geburtstag. Er war froh, dass bei einer Braut wie Fleur, sich offensichtlich wirklich niemand für ihn zu interessieren schien. Das war, obwohl etwas seltsam, doch eine nette Abwechslung für ihn.

Die Ruhe löste sich allerdings in Nichts auf, als Mrs. Delacour ihn entdeckte. Binnen Sekunden hatte sie ihn in nervenaufreibenden small talk verwickelt und ihn zu ihrem Tisch manövriert, wo sie ihn gekonnt in Richtung ihrer wundeschönen jüngeren Tochter dirigierte. Er bemühte sich redlich sein Gesicht und seine Gedanken unter Kontrolle zu halten, was nach Unmengen von Champagner nicht mehr leicht war. So sehr Harry sich auch bemühte, sich selbst aus ihren Fängen zu befreien, es schien ihm nicht zu gelingen. Nach einer Stunde und etlichen Gläsern Champagner mehr erbarmte sich Gabrielle, der das Getue ihrer Mutter genauso peinlich war wie Harry, seiner und zog ihn auf die Tanzfläche, von wo aus die beiden dann gemeinsam weiter zu seinen Freunden flüchteten. Gabrielle unterhielt schließlich alle mit einer gekonnten Parodie ihrer Mutter, womit sie die Lacher eindeutig auf ihrer Seite hatte und Harry sich deutlich entspannte.

Wenig später spazierten Harry und Ginny durch den nach Oleander duftenden Garten und Harry hatte keine Ahnung wie er es schon wieder zustande gebracht hatte, sich in eine Situation zu manövrieren, mit der er selbst am wenigsten umgehen konnte. Doch im Grunde war ihm das heute egal. Sein Kopf schwirrte von dem vielen Champagner, an seinem Arm hing eines der schönsten Mädchen die er kannte und die Nacht war herrlich warm. Die Sterne strahlten am Himmel und der fast volle Mond erhellte den Weg, den sie entlang gingen.

„Was soll ich tun, damit du wieder nach Hogwarts gehst, Ginny?" Der viele Alkohol ließ ihm die Frage viel leichter über die Lippen kommen, als er erwartet hatte. Genaugenommen war Denken im Moment nicht das, was ihm am leichtesten fiel. Das änderte sich allerdings schlagartig als ihre Antwort bis zu ihm durchgedrungen war.

„Du schuldest mir mein Erstes Mal!"

Harrys Augen starrten sie ungläubig an. „Hast du n'Knall?" seine Stimme durchschnitt scharf die samtige Stille der Nacht, in der nur das entfernte Lachen der Hochzeitsgesellschaft zu hören war.

„Harry, es ... ich" ihre Augen, die ihn gerade unumwunden und direkt angesehen hatten, wanderten in Richtung ihrer Zehenspitzen. „... ich kann mich kaum mehr an eine Zeit erinnern, in der etwas anderes als du meine Gedanken beherrscht hast. Ich habe lange versucht, es zu ignorieren, weil du so weit weg warst, so unerreichbar für mich und als du mich das erste Mal geküsst hast, das war fast wie im Traum, ich konnt's erst gar nicht glauben. Und das Ende unserer Beziehung, wenn man sie überhaupt so nennen kann, war so typisch für dich. Wie immer denkst du nur an die Gefahr in die du mich bringst. Weist du, du bist wie der Prinz, der immer gut, edel und selbstlos ist, aber ich bin nicht so und ich will das du der Erste bist, dann kannst du gehen wohin du willst, ich werde dich nicht aufhalten, doch das habe ich mir verdient. Ich erwarte auch sonst nichts von dir... weder Dauerhaftigkeit, noch Exklusivität."

Harry starrte sie immer noch ungläubig an, doch als ihre Lippen sich erst sanft, dann aber zunehmend fordernd den seinen widmeten, übernahm etwas anderes als sein Kopf die Führung. Das Blut rauschte in seinen Ohren und er konnte nicht mehr erkennen, was das laute Pochen war, sein Herz oder doch ein Chor von Trommeln, doch im Grunde war das alles nebensächlich, das einzige was zählte, war Ginnys weicher, warmer Körper und ihre zitternden Hände, die über all zu sein schienen und er verlor sich selbst in einer Welle von Gefühlen.

Kleine nackte, fast durchsichtige Frauen bildeten einen engen Kreis um die beiden. Sie tanzten mit weißen schimmernden Kugeln, dass ihre blonden langen Haare um sie flogen und einen undurchdringlichen Nebel bildeten, während ihre männlichen Begleiter außerhalb des Kreises saßen und auf Trommeln einschlugen, langsam immer schneller werdend, in absolutem Einklang mit den beiden Zauberern in ihrer Mitte.

Ginny sah nichts von all dem und Harry hielt es für eine Halluzination, der er keinerlei Bedeutung beimaß. Der Trommelwirbel erreichte seinen Höhepunkt, Harry fühlte sich, als stünde sein Körper in Flammen und weit entfernt durchschnitt eine klare Stimme mit einem erleichterten Schrei die schwüle, italienische Sommernacht.

Ich hoffe, es hat euch gefallen, wenn dem so ist, hinterlasst doch ein kurzes review,

danke fürs lesen,

eure heimess