Griaß di Steffen schön dass du nach wie vor dabei bist. Die Schlangen hier sind definitiv andere als in meiner alten Geschichte – um ehrlich zu sein, hättest du es nicht bemerkt, wäre es an mir beinahe vorbeigegangen, dass ich in der letzten Geschichte auch Schlangen hatte. Schande über mich, ich fühl mich wie nach einer Kindesweglegung. Dieser ‚Macht der Liebe' Sache steh ich etwas skeptisch gegenüber, also geh mal davon aus, dass es hier nicht die große alles überstrahlende Liebesgeschichte wird – für einen gerade mel 17järigen mit der Geschichte relativ unwahrscheinlich. Außerdem bin ich nicht so der Fan von HarryGinny oder HarryHermine Geschichten. Ich hoffe deine Fragen beantwortet zu haben und bald wieder von dir zu hören.
Hallo Berserkgorilla Ob Harry und Ginny wirklich zusammen gehören? Wohl eher nicht, bei mir zumindest. Aber diese zweite Prophezeiung wird schon noch wichtig, oder vielleicht ist sie es ja schon.
Hallo Odin ich glaube mit zuviel Champagner und einer Menge überschäumender Hormone ist fast jeder der Typ für Ex und Hop, oder? Außerdem waren sie doch schon zusammen, außerdem halte ich Ginny für einen ziemlichen Rabenbraten.
Hallo Jolinar89 Zum Schluss im Garten war es ziemlich so wie es sich angehört hat, also geh mal davon aus, dass die beiden keine Einhörner mehr streicheln können.
Hallo Merowinger Tja, mit der Macht ist es so eine Sache, wie oder was sie nun eigentlich ist, da wirst du dich noch etwas gedulden müssen. Unser guter Harry hat nämlich keine Ahnung was mit ihm passiert, was davon echt ist und was nicht.
07 Erste Schritte nach vorne in die Vergangenheit
Harry stand sehr früh auf, noch bevor ihn irgend jemand aufhalten konnte. Ein dumpfes Pochen strömte durch seinen Körper, obwohl seine Gedanken noch in einer Nebelwand festzustecken schienen. Während er sich im Dunklen seine Kleidung anzog, er wollte die anderen nicht wecken, wanderten seine Gedanken zu dem vergangenen Tag: der letzte goldene Tag mit seinen Freunden. Von nun an müsste er alleine klar kommen. Dieser Gedanke ängstigte ihn einwenig, obwohl er doch mit Einsamkeit schon allerhand Erfahrungen hatte. Die Sommer im Ligusterweg hatten ihn das Alleinsein gelehrt und trotzdem war es etwas anderes, er würde diesen letzten Tag in sich bewahren für alle Zeit. Als er die Tür des Fuchsbaus hinter sich schloss traten Tränen in seine Augen. Melancholie schwappte über ihn mit solcher Macht, dass er sie nur auf den übermäßigen Alkoholkonsum des Vortages schieben konnte. Die Entscheidung, die er getroffen hatte, war die Richtige und so marschierte er los. Sobald er die letzten Schutzzauber hinter sich gelassen hatte, apparierte er nach Godrics Hollow.
Stunden später ...
Langsam erwachte der Fuchsbau wieder zum Leben. Molly und Arthur werkten in der Küche, um alle ihre Gäste bewirten zu können, die allmählich, einer nach dem anderen, durch die Küchentür geschlurft kamen.
Fleurs Eltern, Gabrielle, Hermine, Ginny und Ron saßen bereits am Tisch, als Molly ihren Sohn aufforderte Harry auch herunter zu holen. Er stieß die Zimmertüre auf.
„Hey, Mann! Harry, wach auf, es ist fast Mittag. Frühstück steht am Tisch!"
Als sich nichts unter der Decke bewegte, zog er sie einfach weg, doch darunter war nichts, weit und breit kein Harry.
Weiß wie Kalkstein kam er in die Küche zurück. „Ronnie Schatz, wenn du dich übergeben musst, geh bitte aufs Klo." Flötete Molly, die auch deutlich vom Vortag gezeichnet war.
Ron schüttelte stumm seinen Kopf.
„Wo bleibt denn Harry?" richtete Hermine ihre Frage an Ron.
Doch abermals schüttelte er nur seinen Kopf.
„Was soll das, Ron? Was ist los?" Ginny war nun auch aufmerksam geworden, und starrte ihren Bruder an.
Ron schluckte geräuschvoll. „Er ist weg!"
Alle starrten ihn mit undefinierbaren Blicken an. Molly ließ die Rühreier am Herd anbrennen, während sich hektische rote Flecken auf ihren Wangen bildeten.
„Was heißt er ist weg? Wo hin...?" kreischte sie los.
„Mum!" erstickte Ginny ihre Tiraden im Keim, „Er wollte weg. Er hatte nie vor wieder nach Hogwarts zu gehen, und glaubt mir, es hat keinen Sinn nach ihm zu suchen."
Arthur und Molly starrten ihre Jüngste fassungslos an.
„Heißt das, du wusstest davon?" zischte Molly ihre Tochter an.
Ginny sah ihre Mutter gelassen an. „Ja, ich wusste, das er nicht nach Hogwarts zurück kehren würde, aber nein, ich weiß nicht wo er jetzt ist, oder was genau er vor hat. Und selbst wenn ich es wüsste, würde ich es nicht verraten, einzig und allein weil es Harrys Sache ist."
Molly sah sie mit immer größer werdenden Augen an. „Arthur, tu doch was?" wand sie sich verzweifelt an ihren Mann. „Wir können ihn doch nicht einfach so gehen lassen. Wer weiß, was er vor hat. Wer weiß, ob ihn Du-Weisst-Schon-Wer nicht vor uns findet?"
Godrics Hollow
Harry landete in Cornwall, vor einem von Weinstöcken umrankten Gartentor, das den Blick auf das dahinter liegende Grundstück verwehrte. Er ging langsam darauf zu. Als er nahe genug herangekommen war, sprang das Tor auf und öffnete den Blick auf ein altes, großteils verfallenes Anwesen. Langsam ging Harry den Kiesweg entlang. Links und rechts ragten alte knorrige Bäume in den Himmel, die seit Jahren niemand mehr geschnitten zu haben schien. Die Wiesen überwucherten alles und wogten in der leichten Sommerbriese, sodass Harry der würzige Duft, gemischt mit dem Geschmack des nahen Meeres in die Nase stieg.
Der Kies knirschte unter seinen Schuhsohlen. Die herrschende Stimmung beunruhigte ihn, konnten das noch die Auswirkungen von Halloween vor 16 Jahren sein. Mit diesem ungewissen Gefühl in seinem Bauch schlich er weiter, dem Haus, beziehungsweise dem was davon übrig war, entgegen.
Ein großer Teil des Hauses war bis auf die Grundmauern abgebrannt und ragte schwarz und verkohlt in den strahlend blauen Sommerhimmel. Eine wunderschöne violett blühende Kletterpflanze, die Harry nicht kannte, überwucherte die bedrohlich wirkende Ruine und gab ihr ein unglaublich morbides Aussehen, das Harry einen Schauer über den Rücken jagte.
Zögerlich betrat er das Gebäude an der Stelle, wo einmal die Haustüre gewesen war. Verkohlte Trümmer lagen überall verstreut, Harry vermutete, dass es sich um die Einrichtung gehandelt hatte. Sie waren von einer dicken Schicht aus Staub und Schmutz bedeckt.
Wenn du dir deiner eigenen Magie bewusst bist, kannst du magische Spuren überall erkennen und so auch verfolgen. Dies erfordert natürlich ein gewisses Maß an Potential, dass vielleicht nicht jeder von uns Zauberern besitzt. Anfangs gelingt es nur wenn man versucht seine Magie nach außen zu projizieren, den Zauber sozusagen nicht im Inneren entstehen zu lassen und ihn nach außen zu bringen, was der übliche Weg ist, sondern den Zauber von außen in sich aufzunehmen. Dadurch entsteht dann ein deutlich fühlbares Muster, dem man folgen kann – mit ein bisschen Übung gelingt es auch ohne diesen Umweg der eigenen Magie. Jeder Zauber hat sein bestimmtes Muster und seine eigene Erscheinung, in Farbe und Struktur. Liegt nur ein Zauber über einem Gegenstand oder einem Ort lässt sich dieser leicht lesen. Wenn allerdings – was häufig der Fall ist – mehrere Zauber sich überlagern, bedarf es einiger Mühe, oder Erfahrung, diese zu entwirren.
Harry war froh, dass er das schlaue Buch von Dumbledore gelesen hatte, sonst hätte er hier wohl wirklich nur die Ruinen gesehen und nicht die unzähligen in allen Farben schillernden Muster die sich auch über die verkohltesten Stücke spannten.
Traurig lächelnd stieg Harry über einen am Boden liegenden Balken um in den nächste ‚Raum' zu kommen. Wie wunderbar wäre es gewesen an diesem magischen Ort aufzuwachsen, in seine Gedanken versunken ging er weiter. Es war wohl das Wohnzimmer gewesen, denn ein großer Kamin aus dunkelgrauem Granit stand mächtig im grellen Sonnenlicht, das durch ein Loch im Dach viel. Das steinerne Kaminsims war bedeckt mit kleinen Verkohlten Stücken über denen die Luft vor Magie flimmerte.
Es musste sich um alte Fotografien und Bilder seiner Eltern handeln, wie sie auf den meisten Kaminen standen. Langsam ging er darauf zu, immer darauf achtend, nicht über irgend etwas zu stolpern. Vorsichtig bahnte sich seine Hand einen Weg zu dem dunklen, grauen Stein. Er war warm, fast heiß, vom darauf scheinenden Sonnenlicht. Auch Harrys Gesicht näherte sich dem Kamin. Er konnte die verkohlten Bilderrahmen und die zersprungenen Gläser erkennen, die, wie alles hier, unter einer dicken Schicht aus Staub und Dreck begraben waren.
Ein sachter Luftstrom aus seinem Mund wirbelte den Schmutz auf.
„Haaatsch ... Chram!" keuchte jemand laut.
„Hast du nicht mehr alle Tassen im Schrank?" knurrte ihn die Stimme an. „Was tust du hier und wer bist du überhaupt."
Harry war vor Schreck zurück getaumelt und über ein am Boden liegendes Ding gestolpert und saß benommen im Dreck, während der Staub um ihn herum wirbelte.
Was zum Teufel war das gewesen?
Neugierig stand er wieder auf, als die Stimme ihn wieder anschnauzte: „Was ist jetzt. Ich habe dir eine Frage gestellt."
Harry räusperte sich. „Khrm, khrm, ... Hallo? Wo bist du?"
„Du befindest dich hier auf meinem Grund und Boden, also wirst du mich mit dem nötigen Respekt behandeln, hast du mich verstanden, du wirst mich mit Sir ansprechen!" brüllte ihn die Stimme an. Jetzt bemerkte Harry auch das leichte Zittern unter einem verkohlten Teil. Dieses arrogante, von sich eingenommene Ekel, konnte niemand anders sein als sein Vater - Harry schüttelte sich leicht.
„Was ist jetzt! Schaffst du keinen einfachen REPARO , oder rennst du heulend zu deinem Daddy weil die Stimme so böse ist. Huuuuu!"
Harry straffte seine Schultern und stand nun direkt vor den Überresten eines Bildes. Es war tatsächlich weniger zerstört als die anderen, nur die Scheibe war zersprungen und total schwarz. Er zitterte vor Wut und Enttäuschung über das, was einmal sein Vater gewesen war.
„Erstens befindest DU dich hier auf MEINEM Grund und Boden und Zweitens bin ich in meinem ganzen Leben noch nie heulend zu meinem Vater gerannt, das kannst DU mir glauben." Harrys Stimme war eisig kalt und vor Zynismus triefend.
Ein teuflisches Grinsen huschte über sein Gesicht, als er mit seinem Zauberstab das Bild am unteren Rand berührte und „REPARO PARTIO" murmelte.
Blank geputzte schwarze Schuhe stampften wütend auf den rot-goldenen Teppich des Gryffindorgemeinschaftsraumes – das war alles, was Harry sehen konnte. „Argh...!" war alles was zu hören war, doch Harry nahm sich ein Herz und mit einem Schlenker seines Zauberstab klärte sich der Rest der Scheibe und die Risse verschwanden.
Ein schwarzhaariger Junge, mit einem rot-goldenen Umhang hielt mit stolz geschwellter Brust den Quidditch-Pokal in den Händen, das Zeichen des Gryffindore- Team- Kapitäns prangte glitzernd auf seiner Brust. Dunkelbraune Augen funkelten ihn erst empört, doch zunehmend verwirrt an. „Oh mein Gott!" stöhnte der James in dem Bild auf, als ihm dämmerte, wer der Junge war.
„Gibt es noch irgendwo ein Bild meiner Mutter?" schnitt Harry ihm das Wort ab.
„Wenn du dort nach hinten gehst und die paar Stufen hinunter, dann kommst du zu ihrem Lieblingsplatz, aber warte noch, Harry? HARRY!"
Ohne ein Wort verschwand Harry in besagte Richtung.
Dieser Teil des Hauses war deutlich weniger zerstört. Die Magiefelder jedoch verloren zusehends an Farbe und je weiter er ging um so dunkler wurden sie. Harry konnte sich das nicht erklären, denn ein paar dunkle Flüche, vor 15 Jahren gesprochen, erzeugten kein so gewaltiges dunkles Feld und so streckte er leicht zitternd die Hand aus um die Türe zu öffnen.
Doch er konnte die Klinke nicht erreichen, auch der Versuch die Türe mit ALOHOMORAH zu öffnen schlug fehl. So nahm Harry die Türe genauer unter die Lupe. Einige Schichten eher farblosen Gewebes spannten sich darüber, die er als Schutz gegen Portschlüssel, Apparieren und Alohomorah erkannte, doch unter diesen Schichten lag noch eine, die er nicht kannte. Sie war bei weitem größer als die anderen und schillerte in einem dunklen grün, durch das die fast schwarzen Runen nur sehr schwer erkennbar waren.
Harry verfluchte sich dafür, dass er in Hogwarts nicht ‚Alte Runen' gelernt hatte. Ohne Hermine ständig in der Nähe zu haben, war jedes Unterfangen um wesentliches komplizierter.
Um sich besser mit dieser mysteriösen Schicht befassen zu können, zerstörte er die anderen drei, die augenblicklich erloschen. Er erkannte nun einen Bereich, ungefähr einen Meter von der Türklinke entfernt, mitten in der Mauer, in dem die Runen sehr eng beieinander lagen. Nach dem er nicht erkennen konnte, was die Zeichen verbargen,
streckte er zitternd seine Hand danach aus.
Erschrocken zog er sie zurück, als er etwas berührte. Nach kurzem Überlegen wiederholte er die Prozedur. Seine zitternde Hand umfasste etwas hartes, metallisches, das er ungläubig als Türklinke erkannte.
Dahinter lag zu seiner Überraschung ein geräumiges Labor, das nicht im geringsten zerstört war. Das Licht drang durch lange Oberlichter sanft in den Raum, in dem eine riesig lange, blank geputzte Werkbank stand. Darauf standen in wildem Chaos verschiedene Gefäße, deren Inhalt sogar für Harry offensichtlich nicht mehr zu gebrauchen war. Ein Glas mit eingelegten Aphrodilwurzeln zog Harrys Aufmerksam auf sich. Leichte Übelkeit stieg in ihm hoch, als er die rot – grünen Wucherungen sah, die sich in der Flüssigkeit ausgebreitet hatte. Angewidert sah er sich weiter um. Neben der Türe durch die er gerade gekommen war, standen lange Regale, die mit allem möglichen Werkzeug angeräumt waren, einem Messer, dessen Klinge so scharf zu sein schien, dass dem Jungen angst und bang wurde, so wie etlichen Fotos, von Leuten, die Harry nicht bekannt waren, aber sie alle winkten ihm freundlich zu und ein Wispern huschte durch das Regal von einem Bild zum anderen. Hinter einer Glastüre sah Harry zwei Schalen, die mit Unmengen der verschiedensten Runen überzogen war. Ein Fach unterhalb standen zwei Halterungen für Phiolen.
Harry wurde erst stutzig als er bemerkte, das die Runen, die in die Schalen eingearbeitet schienen, über das ganze Regal strahlten. Nun erkannte er auch, dass der Raum kategorisch von allen magischen Spuren befreit worden war. Nicht das kleinste Feld lag über der Werkbank und den verschieden großen Kesseln. Auch in den Regalen sah er nur die üblichen magischen Spuren von bewegten Bildern, aber darüber hinaus nahm er nichts wahr.
Harry war sich sicher, dass es dafür irgend eine Erklärung geben musste. Entweder sie waren gekonnt entfernt worden, oder alle Magie hatte sich über die Jahre des Nicht-benutzt-werdens auf diese beiden Gegenstände konzentriert.
Unsicher besah er sich die Glastüre, deren Öffnungsknopf sehr eigenartig aussah. Er war pechschwarz mit einem eigenartigen Muster in der Mitte. Harry überlegte, ob er es wagen konnte das Ding einfach so zu öffnen, schob den Zweifel aber schnell beiseite, schließlich war er hier im Labor seiner Mutter und nicht bei irgend einem gemeingefährlichen Todesser. Seine Hand schloss sich um den Knauf und im selben Moment durchfuhr ihn ein Schmerz, der von seiner Handinnenfläche in seinen Körper abstrahlte. Nicht dass es noch weiter aufgefallen wäre, sein ganzer Körper schmerzte, vor allem sein Kopf und seine Arme, das waren eindeutig die Nachwirkungen von gestern Abend, seine Reaktion war auch definitiv langsamer als sonst, denn erst nach einigen Sekunden riss er seine Hand von der Türe weg. In der Mitte seiner Handfläche stand ein Blutstropfen, aber die Türe war aufgesprungen. Er konnte es nicht glauben, dass seine Mutter so etwas gemacht hatte, das war Blutmagie und die war einmal abgesehen davon, dass sie dunkle Magie war, eindeutig verboten. Ungläubig huschte sein Blick von seiner Hand zu der Glastüre, auf der langsam rote Schriftzeichen erschienen.
Harry,
schütte den Inhalt der Phiolen in die Schalen, aber sei vorsichtig, dass es die Richtigen sind, sonst war alles vergebens. Zum Aktivieren füge einige Tropfen deines Blutes bei.
Mit etwas Glück sprechen wir uns bald,
zögere nicht,
Deine Mum, Lily
Harry warf innerhalb von Sekunden seine Vorbehalte über die Wege, die seine Mutter eingeschlagen hatte, über Bord und ordnete die Schalen und die dazugehörigen Phiolen auf der Werkbank.
Auf äußerste gespannt kippte er die Phiolen in die passenden Schalen. Mit zitternden Händen hielt er eines der beunruhigend scharfen Messer. Die Spitze drückte nur ganz kurz an seine Fingerkuppe, bevor die ersten Blutstropfen aus seiner Haut quollen.
Erst sah es aus, als würde sein Blut von den anderen beiden Flüssigkeiten abgesondert bleiben, doch nach einigen Minuten begannen die Flüssigkeiten heftig miteinander zu reagieren. Nebel bildete sich in den Schalen, der schließlich über die Ränder trat und die Werkbank überflutete, bis der ganze Raum davon erfüllt war. Eine halbe Stunde später begann sich der Nebel über den Schalen zu verdichten. Harry war froh, dass wenigstens irgend etwas geschah, denn seine Kopfschmerzen waren beinahe unerträglich geworden, als müsste sein Kopf jeden Moment zerspringen, so wie auch seine Nerven, die verdächtig flatterten. Einen Moment lang war er sich nicht sicher gewesen, ob das, was er hier in Gang gebracht hatte richtig war. Vielleicht war es gar nicht von seiner Mutter, sondern wieder einmal eine Falle von Voldemort, oder aber seine Mutter war genauso wenig bei Trost, wie sein Vater. Das der einen gehörigen Knall gehabt haben musste, stand für Harry außer Frage. Das Bild von vorhin hatte ihn in kürzester Zeit davon überzeugt.
Allein für den Gedanken schämte sich Harry entsetzlich.
Endlich geschah also etwas, mit dem Nebel. Immer undurchdringlicher wurde er über der Werkbank, bis sich nach einigen Minuten die gesamte weiße Masse über den Schalen gesammelt hatte und sich langsam aber sicher Körper daraus bildeten. In seinem schmerzenden Kopf schlug der Schalter um, der ihm sagte, dass das hier seine Eltern waren. In irgend einer Weise –zugegeben sehr, sehr beunruhigender Weise zumindest- erinnerten ihn die Körper an den von Tom Riddle auf dem Friedhof von Little Hangleton. Wieder war es einer dieser Gedanken für die er sich am liebsten selbst geohrfeigt hätte. Auf dem Friedhof war er einem Seelensplitter begegnet und den konnte man nur herstellen, wenn man jemanden tötete, zumindest so viel wusste er sicher.
Trotzdem hatte er ein mulmiges Gefühl dabei, wie sich die beiden Körper immer exakter aus dem weißen Nebel bildeten. Wie farblose, geistlose Statuen standen die beiden vor ihm, bis aus den beiden Schalen blutrote Adern aufstiegen, die den beiden Leben einhauchten.
Harry wäre am liebsten davon gelaufen, oder aber in Ohnmacht gefallen. Erinnerungen jagten durch seinen Kopf. Schreckliche Szenen von Wurmschwanz, wie er mit dem Messer in seinen Arm schnitt, oder wie Voldemort sich aus dem Kessel erhob – so schrecklich wie nie zuvor – vermischten sich mit den Bildern der nebelblassen Gestalten seiner Eltern, denen sein Blut leben einhauchte.
„Harry ?" ganz leise drang die unverkennbare Stimme seiner Mutter zu ihm durch, als wäre sie Meilen von ihm entfernt. Doch Harry war viel zu sehr damit beschäftigt damit entsetzt zu sein.
„Wa ...wa ... was habt ihr getan?" seine Stimme war beinahe tonlos.
„Verflucht, was habt ihr euch dabei gedacht, seid ihr komplett übergeschnappt. Ihr habt doch nicht ernsthaft Horcruxe von euch gemacht. Ihr seid verrückt, alle beide!" die Worte hallten in dem kleinen Raum wider. Entsätzenstränen rannen über Harrys Gesicht. James und Lily sahen ihren Sohn erstaunt an, doch langsam schien Lily zu erkennen was hier los war.
„Harry, Schätzchen, warum weißt du was ein Horcrux ist, bist du dafür nicht noch ein wenig jung?"
Unwillig schnaubte ihr Sohn, sie konnte seinen Atem spüren und streckte langsam ihre Hand nach ihm aus. Zentimeter um Zentimeter kam ihre Hand näher. Noch zehn Zentimeter entfernten ihn von der ersten Berührung seiner Mutter. Das war alles was er sich je gewünscht hatte. In seinem Kopf begann es wieder zu schwirren und er schloss seine Augen. Sekunde um Sekunde verstrich, doch nichts geschah. Als er seine Augen wieder öffnete, sah er die enttäuschte Miene seiner Mutter. Ihre Hand berührte sein Gesicht, doch er konnte es nicht spüren, ihre Hand ging einfach durch ihn durch, wie bei einem Geist.
Beiden liefen nun Tränen der Enttäuschung über die Wangen, und Harry bemerkte auch, das die Tränen seiner Mutter wesentlich intensiver schimmerten, wie bei Myrthe, die er ja schon oft genug weinen gesehen hatte.
„Hat wohl nicht ganz funktioniert." wisperte Harry.
Lily stand nun vor ihm und wischte die Tränen von ihrem Gesicht. Ein Lächeln misslang ihr, doch ihre Stimme war traurig, aber doch voller Zuversicht. „Tja, es hat wohl nicht sollen sein?"
„Wie hast du es gemacht, ich gehe mal davon aus dass ihr niemanden ermordet habt?"
Ein kurzes Schnauben entwich Lily. „Ich habe versucht die Macht der Morde von Voldemort an uns, selbst zu verwenden, sozusagen den Horcrux im Moment unseres Todes selbst zu erzeugen, aber ..."
„Wo sind eigentlich die Jungs?" unterbrach sie James, der an die beiden herangetreten war und sah Harry nun fragend an. Harry sah mit Widerwillen in das deutlich ältere und ruhigere Gesicht seines Vaters.„Warum haben sie dich nicht schon viel früher hier her gebracht?"
Harry sah seinen Vater lange an. Er hatte keine Idee, wie er ihnen erklären sollte, was alles geschehen war. Er seufzte laut.
„Das ist eine sehr lange Geschichte, wir sollten es uns besser gemütlich machen. Die Geschichte beginnt unmittelbar nachdem Voldemort euch ermordete." Mit Genugtuung erkannte er, dass die beiden nicht einmal mit der Wimper zuckten, wenn Harry den Namen aussprach.
„Sag uns aber zuerst wo Sirius, Remus und Peter sind."
Nun war es an Harry zu erschaudern. Sein Blick bohrte sich abermals ins Gesicht seines Vaters, bevor sein Kopf verarbeitet hatte, was seine Ohren eben gehört hatten. Die beiden hatten keine Ahnung, dass Peter sie verraten hatte. Er rieb sich lange an den Schläfen, um die wieder aufkommenden Kopfschmerzen zu vertreiben, als etwas Kühles über seine Hände streifte.
Die masselosen Hände seines Vaters lagen auf den seinen. „Sag uns einfach was mit ihnen los ist."
„Remus ist in Grimmauldplatz, was genau momentan sein Problem ist, weiß ich nicht. Aber er ist so seit ... seit Sirius vor einem Jahr gestorben ist. Und die Ratte wird wohl irgendwo vor dem Bastard im Dreck liegen und seine Füße küssen." Die letzten Worte hatte er richtiggehend ausgespieen und seine grünen Augen funkelten mörderisch.
„HARRY!" Die beiden sahen ihn entsetzt an.
„Seht mich nicht so an. Er hat euch ... uns an Voldemort verkauft, allein dass sichert ihm ein Plätzchen auf meiner persönlichen ‚to-kill'-Liste, gleich nach Tom und Bella, aber eindeutig noch vor Snape."
„Schätzchen, darüber macht man keine Scherze. Peter hätte uns nie verraten." Lily war etwas ungehalten.
Harry musterte seine Mutter. „Das war kein Scherz. Weder dass er uns verraten hat, noch dass ich ihn noch töten werde, darauf kannst du dich verlassen, denn wenn ich Sirius und Remus nicht davon abgehalten hätte, wäre es für Pettigrew schon vor drei Jahren vorbei gewesen und Sirius würde noch leben, Voldemort wäre nicht wieder gekommen. So viele hätten nicht sterben müssen." Harry versank kurz in Gedanken von Was Wäre Wenn, doch James holte ihn ins Hier und Jetzt zurück.
„Voldemort ist WIEDER da?"
Harry nickte nur. „Vielleicht sollte ich trotzdem am Anfang zu erzählen beginnen?"
Lily sah ihn aufmunternd an, doch James zappelte und druckste einwenig herum, bis es aus ihm heraussprudelte. „Vorher muss ich noch wissen ob du Quidditch spielst."
Lily und Harry sahen ihn an als wäre er verrückt, doch während er einen verständnislosen Blick von Lily erntete, sah Harry ihn zunehmend herausfordernd an.
„Du hättest keine Chance gegen mich. Ich war der jüngste Sucher in den letzten hundert Jahren und hab' noch kein Spiel verloren." James sah den Jungen vor sich stolz an. „Außer das Eine, wo mich Dementoren von meinem Besen geholt haben."
„Was zum Henker haben die Dementoren in Hogwarts zu suchen?" sprudelte es aus Lily hervor.
„Sirius." War die kurze Antwort.
„Wieso Sirius? Was hat er den angestellt?"
„Er ist aus Askaban abgehauen, um Pettigrew zu töten."
„Warum war er überhaupt in Askaban?"
Die Verwirrung des Ehepaares wurde immer größer.
„Weil alle dachten, er hätte uns an Voldemort verraten. Aber wenn ihr mich nicht von Anfang an erzählen lasst, dann hat das wenig Sinn, ihr habt nämlich keine Ahnung was geschehen ist."
So begann Harry damit seinen Eltern zu erzählen, wie sein Leben bisher verlaufen war. Sie hielten sich sehr zurück, sogar James unterbrach ihn bloß wenige Male. Harry erzählte und ließ nicht die kleinste Kleinigkeit aus, nicht von seinem Leben bei den Dursleys und nicht von seinen Erlebnissen in der Welt der Magie.
Ihre Mienen verwandelten sich fortlaufend, Lily war unglaublich wütend auf ihre Schwester, doch ihre Brust war vor Stolz geschwellt, als er vom Stein der Weisen erzählte, oder wie er den Basilisken besiegt hatte, zumindest James schien vor Stolz beinahe zu zerspringen, doch Lily zuckte gelegentlich etwas zusammen, was sich allerdings änderte, als er erzählte, wie er unzählige Dementoren verjagt hatte.
Von den letzten drei Jahren zu erzählen, war für Harry allerdings etwas schwieriger; die Ereignisse nach den Trimagischen Turnier, waren so grausam und die Tode von Sirius und Dumbledore hatte er noch nicht wirklich verarbeitet, dazu war einfach keine Zeit gewesen, so nahm sie alle drei dieser Teil der Geschichte ziemlich mit.
Als sie sich wieder einigermaßen gefangen hatten, erzählte er von seinem laufenden Projekt der Horcruxe – Suche und seinen Vorbereitungen. Die Tatsache, dass er kaum non-verbale Zauber erwirken konnte, ließ ein kleines, undefiniertes Lächeln auf den Lippen seiner Mutter erscheinen, das er allerdings so oder so nicht zur Kenntnis genommen hätte, genauso wie den leicht verschwörerischen Blick, den sie ihrem Mann zuwarf, dem „das kann doch nicht sein" gerade nicht mehr im Hals stecken blieb.
Lily funkelte James nun wirklich böse an. Harry sah darin einzig und allein das Herz der Löwin, die ihr Kind verteidigte, doch hätte er sie besser gekannt, so hätte er die Gedanken der Schlange in ihrem Kopf sich entspinnen sehen können.
„Schätzchen, mach dir da mal keine Sorgen, da kann ich dir helfen. Es gibt da etwas, einen Trank den du brauen kannst, um deine Lernfähigkeit und deine magische Kraft verstärken können, dann ist das alles für dich kein Problem mehr. DU musst ihn aber selbst brauen, um seine volle Stärke zu erreichen. Aber es ist wirklich der absolute Machtschub, mit dem musst du klarkommen."
Harry sah sie fassungslos an. Er hatte einiges erwartet, aber seine Mutter hatte er sich anders vorgestellt. Sie hatte absolut keine Hemmungen sich auf Dinge einzulassen, die an der Grenze der Legalität oder auch dahinter lagen, was in diesem Fall sogar sehr wahrscheinlich war. Aber die Möglichkeit auf so etwas zurückgreifen zu können, war nicht von vornherein abzulehnen, schließlich sollte er es mit Voldemort aufnehmen können, der in seinem Leben bisher so viele Verwandlungen an sich durchgeführt hatte, dass er kaum noch als Mensch erkennbar war und in diesem Fall wäre eine Hilfe doch recht nützlich. Und was für seine Mutter recht war, konnte es auch für ihn sein. Trotzdem willigte er mit einem sehr mulmigen Gefühl im Magen ein, aber das gespensterhafte Wesen, dass seine Mutter war, ignorierte das komplett, obwohl er sich sicher war, dass sie es durchaus bemerkt hatte.
Mit Dobbys Hilfe hatten sie in weniger als einer Stunde alle Zutaten vor sich liegen und Lily erklärte eifrig, was zu tun war und hätte Harry ihr nicht so blind vertraut, so wäre ihm aufgefallen, dass mit dem Trank etwas nicht stimmen konnte, doch der junge Zauberer war ganz und gar davon hingerissen, mit seiner Mutter einen Zaubertrank zu brauen. Schließlich hatte er im letzten Jahr genug über ihre Fähigkeiten in diesem Fach zu hören bekommen.
Die letzten beiden Zutaten, ungehacktes Mondkraut und eine ganze Wolfswurz kochten nun schon eine ganze Weile, als Harry das Gebräu magisch zum auskühlen brachte. Nun erklärte Lily ihm noch den Zauber, der notwendig war, um den Vorgang abzuschließen.
Die Handbewegung war eine anstrengendes schnelles Kreisen, während man den Zauberstab exakt senkrecht nach oben zu ziehen hatte. Man beendete den Zauber mit einem lauten „DESTILIO".
„So, Harry, nun solltest du ihn gleich trinken, aber eine kleine Phiole reicht da nicht, es muss schon etwas mehr sein. Mindestens zwei von den Bechern hier, aber du wirst sehen das Zeug schmeckt ganz gut. Nachher wirst du allerdings ziemlich bald einschlafen."
Harry seufzte. Er war unglaublich müde, schon die letzte Nacht war sehr kurz gewesen und der heutige Tag dafür um so länger, außerdem hatte er noch nichts gegessen. Aber sich den Wünschen seiner Mutter zu widersetzen, wenn es nicht unbedingt notwendig war, war im Moment einfach keine Option, so stand er über dem Kessel, aus dem ihm der Geruch in die Augen stieg.
Er warf seinen Eltern noch einen kurzen Blick zu und schöpfte mit dem Becher aus dem Kessel. Die erste Portion brannte in seiner Kehle wie Feuerwiskey, doch der zweite Becher schmeckte schon viel besser und nach kurzem Überlegen, langte er noch ein letztes Mal hinein.
Sein letzter Gedanke bevor er zusammenbrach war nur noch das Zeug schmeckt aber gut .
„Lily, wieso hast du das gemacht, der Junge ist komplett hinüber, hätte nicht ein Becher gereicht, das Zeug macht ihn für Tage unansprechbar, und wofür?"
„Mein Gott bist du langsam, James. Er hat mit dreizehn eine ganze Armee an Dementoren verjagt und heute kann er keine Nonverbalen Zauber? Denk ein bisschen mit, da stimmt doch etwas nicht, und das ist nichts was man einfach so wegreden kann, er muss einfach an sich glauben. Hast du nicht bemerkt, dass seine Fähigkeiten sich in Situationen, wo es unbedingt notwendig ist, auf unglaubliche Weise zu vervielfachen scheinen? "
James lachte schallend. „Du bist wirklich unmöglich, nicht ein Mal dein eigener Sohn ist vor dir sicher. Aber wir sollten seine Hauselfe bitten etwas gegen die Kopfschmerzen zu bringen, die er bestimmt haben wird. Oder können wir das selbst machen?"
Lily sah die Hoffnung in den Augen ihres Mannes, doch sie musste ihn enttäuschen. „James, wir können nichts berühren außer uns selbst, ich glaube nicht dass wir irgendetwas machen können. Aber unsere Zauberstäbe müssten doch irgendwo sein, oder meinst du sie haben sie ins Ministerium gebracht und zerstört?"
„Ich gehe nach oben, vielleicht sind sie noch im Haus."
James durchstöberte die oberen Geschosse und wurde tatsächlich fündig und auch wenn er zwar nichts angreifen konnte, so schien trotzdem sein Zauberstab wie selbstverständlich, so als hätte er schon Jahre darauf gewartet, in seiner Hand zu liegen. Die Kraft des Stabes durchströmte ihn wie heiße Lava, doch als er auch Lilys Zauberstab in die Hand nehmen wollte, glitt seine Hand hindurch.
Seufzend levitierte er ihn nach unten. Seine Gedanken kreisten unablässig um seinen mittlerweile erwachsenen Sohn. Er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, wie es war, so aufzuwachsen, wie sein Sohn. Er hatte Lilys Schwester und ihren Mann nur ein einziges Mal gesehen. Damals hatte der fette Kerl noch nicht gewusst dass sie Zauberer waren und war auch so unerträglich gewesen.
Seine eigenen Kindheit war so unbeschwert, so bar jeder Schatten gewesen, dass ihm die Erinnerung genügte, um innerhalb weniger Augenblicke von Hoffnung und Liebe erfüllt zu sein. Seine eigenen Erfahrungen mit Voldemort stammten aus einer Zeit, als er schon mitten in seiner Aurorenausbildung steckte. Je länger er darüber nachdachte, um so unfassbarer war der Gedanke, dass Harry es geschafft hatte, sich Voldemort und der dunklen Seite zu verweigern. Der Junge hatte nicht die Sicherheit einer behüteten Kindheit, er hatte nicht bei jedem Zusammentreffen eine ganzen Armee an Auroren an seiner Seite. James war sich ganz sicher, dass er an seiner Stelle nicht standgehalten hätte und sich Voldemort angeschlossen hätte, als er die Möglichkeit dazu gehabt hatte, mit dem Stein der Weisen. Es wäre absolut verständlich gewesen, wenn der Junge Muggel verabscheute, aber wahrscheinlich war das Lilys Erbe. Sie konnte so stur sein und wenn sie sich etwas vorgenommen hatte, dann war jeder, der sich ihr in den Weg stellte, verloren, Nichts und Niemand konnte sie von ihren Vorhaben abbringen und die waren gelegentlich nicht ganz so legal, aber das war wohl die Slytherin in ihr.
Als er am Kaminzimmer vorbei kam, schoss er einen stummen SILENCIO in Richtung der vor Protestgeschrei zitternden Bilderrahmenreste. Es war als hätte er das Gleiche zuletzt vor nicht mehr als einem Tag getan. In gewisser Weise stimmte dass ja auch, und so nahm er von seinem nunmehr verstummten, jungen Selbst, keinerlei Notiz.
Lily war froh ihren Zauberstab wieder in ihren Händen halten zu können und begann sofort damit sich zu überlegen, wie und was sie ihrem Sohn quasi in einem Crash-Curs beibringen konnte, oder sollte. Der Stundenplan, den sie zusammen gestellt hatte, war zum bersten voll und trotzdem, würden sie mindesten eineinhalb Monate dafür brauchen.
Seufzend verbarg sie das Gesicht in ihren silbrig schimmernden Händen. „Das ist zu lange, das dauert zu lange." Ellbogen auf die Werkbank gestützt, starrte sie ins Leere und dachte nach. Langsam begann sie den Zauberstab in einer Hand zu drehen, wie sie es immer gemacht hatte, wenn sie vor einer kniffligen Aufgabe saß. Ihr Blick glitt langsam durch den Raum und blieb an einem der versiegelten Regale hängen.
„...JA!" ein kleiner Triumphschrei entrang ihrer Kehle. „Das ist es!"
James sah sie entgeistert an. „Du kannst diesen Stundenplan unmöglich noch weiter komprimieren."
Sie strahlte, als hätte jemand eine hundert Watt Lampe eingeschaltet. „Das brauchen wir auch nicht. Du kannst dich doch sicher an meine Meisterarbeit erinnern?"
James stöhnte auf. „Oh, nein, nicht das Teil. JEDEM wird dabei kotzübel."
„Na und!" schnappte sie in seine Richtung. „Und du hältst das für wichtiger, als dass dein Sohn das nächste Jahr überlebt."
James senkte betreten den Blick, während Lilys Schimpftirade weiter auf ihn niederprasselte.
Harry jedoch bekam von all dem nichts mit. Er lag wie bewusstlos in einer Ecke des Raumes nicht wissend, was seine Eltern mit ihm vorhatten, oder besser gesagt, was seine Mutter geplant hatte, aber das würde er bald erfahren.
Ich hoffe es hat euch gefallen,
Liebe Grüsse
Heimess
PS Ich bin mir dessen durchaus bewusst, dass ich jedweden anspruch auf reviews durch meine elendslangen postingzeiten verloren habe. Es wäre aber trotzdem furchtbar nett von euch, wenn ihr mir eine kleine Nachricht zukommen lassen würdet.
