Hallo, meine sehr geehrten Reviewer

Es ist schon wieder ein ganzes Monat her, seit dem letzten Kapitel. Ich hoffe ihr nehmt es mir nicht übel.

Meine Lily ist ein ziemlicher Knaller geworden. Hier nun eine kleine Vorwarnung:

Lily und James sind in den 70er Jahren jung, ihr wisst schon die Zeit von The Doors, Jimi Hendrix und Co, also seid nicht entsetzt, wenn nicht immer alles Eitelwonne Sonnenschein ist.

Viel Spaß beim lesen

Der CRASH Kurs

Alte Runen der Druiden

Alt- und Neugriechische Runen

Die Runen der alten Römer

Runen und Hyroglyphen im alten Ägypten

Analysieren von Zaubersprüchen

Modulieren von Zaubern und Flüchen

Entwicklung neuer Zaubersprüche

Analyse von unbekannten Flüssigkeiten

Kampftechnik

Verwandlungen

Fassungslos starrte Harry auf das Stück Pergament vor sich.

„In drei Wochen müssten wir damit durch sein und dann sehen wir weiter." Lily strahlte ihm mitten ins verdutzte Gesicht, das nun nur noch länger wurde. Hilfesuchend wand er sich seinem Vater zu, der ihm aber auch nur ermutigend zu lächelte.

„Schau mich nicht so entsetzt an, Harry. Ich hab' da etwas, womit wir etwas nachhelfen können. Ich habe als Meisterstück einen Zeitumkehrer selbst gebaut. Du wirst also jeden Tag zwei Mal erleben."

„Also sechs Wochen, statt drei, das ändert natürlich aaaalles."

„Sei nicht ständig so negativ, das bringt dich auch nicht weiter." Lilys Stimme klang schon leicht ungehalten.

„Negativ ... Ich negativ? Wie viele Runen soll ich da pauken, 1000 ? Oder mehr? In drei Wochen? Das ist nicht negativ, das nennt sich realistisch." Auch Harry war mittlerweile alles andere als ruhig.

„Verflucht noch mal Harry, du hast drei Becher von dem Zeug getrunken und zweifelst immer noch an dir? Es gibt kaum etwas, das du nicht zustande bringst, wenn du es nur willst. Das Wollen kann dir aber niemand abnehmen, das musst du schon selbst machen, aber wenn du mir nicht glaubst, dann probier es einfach aus."

„Wir gehen hinaus in den Garten." James war aufgestanden und lies Harrys Zauberstab in seine Richtung gleiten. Ein kurzer zweifelnder Blick traf Lily, die sich ebenfalls zum gehen bereit machte.

Die Sonne stand hoch am Himmel und die knorrigen Äste der verwilderten Bäume ragten unbewegt ins flimmernd, blasse Blau. Nicht die kleinste Briese kam vom Meer herauf und Harry wäre am liebsten im kühlen, dunklen Haus geblieben, doch er konnte nicht zurück. Sein Vater war ganz eifrig bei der Sache, ließ kleine Mauerstücke aus dem Nichts erscheinen, die immer dicker wurden. Die Reihe wurde immer länger. Beginnend bei 5 Zentimetern Dicke, war das letzte Mauerstück mindestens 1,5 Meter dick. Harry, unaufmerksam wie immer, sah den leicht zweifelnden Blick von James nicht, den er seiner Frau zuwarf.

„So, Harry, jetzt lässt du ganz einfache und moderate Reduktor Flüche auf die Mauern los, dann werden wir sehen wie weit du kommst. Los geht's."

Die ersten Mauern waren nicht wirklich ein Problem. Es war sogar ziemlich langweilig und so kamen die Flüche einer nach dem anderen in ziemlich rascher Folge, wobei er sich darauf konzentrierte, nicht zuviel Kraft aufzuwenden, weil die letzten Mauern bestimmt kaum kaputt zu kriegen sein würden. Ohne viel darüber nachzudenken feuerte einen Fluch nach dem anderen, wobei die Löcher in den Mauern immer kleiner wurden. Hatte sich zu Beginn die Mauer noch in Staub aufgelöst, so war bis zum Schluss nur noch ein kaum wahrnehmbares Loch von nicht mehr als einem Zentimeter Durchmesser zu sehen. Erstaunt, dass die Reihe bereits zu Ende war, sah Harry sich um. Ihm war, als hätte er gerade erst begonnen und nun war es schon wieder vorbei.

Ungehalten stapfte er auf das letzte Ziel zu und schnaubte in die winzige Öffnung. „Damit werde ich Good-Old-Tom sicher ins Nirvana befördern."

„Jetzt mach aber mal halblang. Albus kann's auch nicht besser." Schnauzte James ihn aufgebracht an. Ihm war das Stolze Grinsen im Gesicht eingefroren.

Harrys linke Augenbraue schoss nach oben, so dass es den Anschein hatte, sie würde sich gerne in dem schwarzen Mopp, der seine Frisur war verstecken wollen. „KONNTE, James, KONNTE."

Seufzend ging Lily dazwischen, bevor die beiden noch richtig ins Streiten kommen würden. Irgendwie erinnerte sie das Verhältnis von Harry zu James, an das von ihnen beiden selbst, als sie noch zur Schule gingen. „Harry, du glaubst doch nicht, dass du Schuld hast an Albus Tod?"

„Nein, wieso denn." Mit vor Sarkasmus triefender Stimme, die sogar Snape mit Neid erfüllt hätte, starrte er nun Lily an. „Ich hab' doch BLOSS zugesehen."

Seufzend sahen James und Lily ihm nach, wie er ins Haus stürmte. „Meine Fresse, der Junge ist aber nicht gerade einfach."

Ein bekannt harter Blick traf ihn. Lilys linke Augenbraue war beinahe in den rot-goldenen Locken verschwunden. „Ooooh, Baby-James lässt wieder mal den Verständnisvollen raus." Sehr viel ernster zischte sie ihn an: „Versuch nicht mal ihn zu verstehen, das wirst DU niemals können."

Damit stapfte sie ihrem Sohn hinter her und ließ einen sprachlosen James Potter im Garten zurück.

Eine zeitlang wanderte er ziellos durch den Garten und bemerkte zu seinem Bedauern, dass, je weiter er vom Haus entfernt war, umso stärker schien ihn irgend eine Kraft wieder dort hin zu ziehen. Einwenig enttäuscht darüber dem Haus nicht entkommen zu können, ging er ins Labor zurück, wo er die beiden anderen in ein Gespräch vertieft vorfand. Harry setzte den Zauberstab an seine Schläfe und zog einen langen silbrig schimmernden Faden heraus, den er ordentlich in einer von Lilys alten Phiolen verstaute. Langsam schwebte das glitzernde Glas zum Wandschrank und suchte sich dort einen Platz.

Erst danach bemerkten die beiden James, der am Türstock lehnte. Und Lily gab ihrem Sohn einen Schubs, der ihn direkt zu ihm beförderte.

„Ihr beide macht den Anfang. Und denkt nicht mal daran, wegen jeder Kleinigkeit zu streiten, ich werden nicht ständig den Mediator für euch spielen. Klar?"

Ohne auch nur die Andeutung einer Antwort abzuwarten, steckte sie ihre Nase in eines der Bücher, die Harry in seinem Koffer gehabt hatte.

James erzählte Harry von seiner Zeit als Auror und seiner bevorzugten Art zu kämpfen. Grinsend erzählte er von Lilys verständnislosen Reaktionen, wenn sie ihn gesehen hatte. Er war bekannt dafür gewesen, die schnellsten und stärksten Stupor-Serien-Flüche zu beherrschen und genau das wollte er seinem Sohn als erstes beibringen.

Harry trainierte also einen halbe Ewigkeit einen einzigen Fluch, den er schon zig male angewendet hatte, doch je länger der Tag dauerte um so mehr kristallisierte sich für ihn heraus das Beherrschen und Beherrschen manchmal nicht das Gleiche bedeutete.

Zu Anfang sollte er nur ganz wenig Kraft aufwenden und auch nicht zu schnell werden, sondern sich darauf konzentrieren, dass sie sauber und korrekt ausgeführt waren. Nach einer Stunde hatte Harry das Gefühl die Flüche kämen praktisch von selbst und James begann ihm Geschichten von seiner Schulzeit und seinen Eltern zu erzählen. Nach einer weiteren Stunde war Harry soweit, dass er ihn gelegentlich unterbrach um etwas nachzufragen und noch eine Stunde später erzählte er seinerseits Geschichten, ohne den Strahl an Stupor-Flüchen unterbrechen zu müssen.

Dobby versorgte ihn mit Essen und allen anderen Sachen, die einer der Drei brauchte nach dem Abendessen war es dann soweit. Anfangs hatte er einige Schwierigkeiten damit, dass wie aus dem Nichts plötzlich sein einen Tag älteres Ich vor ihm stand, aber selbst daran gewöhnte er sich nach einiger Zeit.

So unterhaltsam die Zeit mit seinem Vater auch war, so faszinierend war der Unterricht mit seiner Mutter. Sie wusste so viel in Bereichen, die er bisher noch nicht kennen gelernt hatte und sie war so anders als er es sich vorgestellt hatte.


Harry seufzte Gott ergeben, als er das erste Seite des, mit für ihn unleserlichen Runen gefüllten Buch aufschlug. „Wie soll ich denn das alles auswenig lernen. Das geht niemals."

„Tuttu! Geht nicht gibt's nicht. Außerdem ist auswenig lernen etwas für Idioten. Du sollst es verstehen. Runen sind wie eine eignen Sprache. Buchstaben bilden Worte, Worte bilden Sätze und Sätze bilden eine Geschichte. Das ist der Zugang den du haben musst. Jede Rune ist eine eigene Geschichte, die du zu lesen und verstehen lernen sollst bis du sie verändern kannst. Jeder kleine Teil, der eine Rune bildet hat eine Bedeutung, die sich in vielen anderen Runen wiederholt. Natürlich wirst du je intensiver du dich damit beschäftigst irgendwann nicht mehr überlegen müssen welche Rune welche Bedeutung hat, weil du's dir einfach gemerkt hast, aber das ist nicht unbedingt notwendig."


„Sehr Gut , Harry, und nun versuch mal, diese Rune hier mit dem Zauberstab in die Luft zu zeichnen und gib ihr einen kleinen Schubs, so dass sie den Stein hier trifft ."

Mühsam zog sein Zauberstab Kreise in die Luft und schließlich wirbelte das Gebilde durch die Luft und hob den Stein in die Luft, ehe er wieder zu Boden krachte.

Harrys Kiefer stand erschreckend weit offen. „Das ...das ... das war Wingardium Leviosa." Stammelte er.

Lily grinste ihn an. „Du hast's erfasst, mein Junge. Verstehst du nun, warum es so wichtig ist, das du Runen lernst? Die Zauberstabbewegungen die du gelernt hast sind so etwas wie Kürzel, nenn es meinetwegen Runen-Steno. Aber was viel wichtiger ist, mit einwenig Übung, musst du nicht jede Rune mühsam zeichnen, sondern kannst sie einfach so erscheinen lassen, was dir nicht nur das Sprechen der Zaubersprüche, sondern auch die Zauberstabbewegungen erspart. Und das kann in manchen Situationen sehr praktisch sein. Vor allem aber kannst du eigenen Runen zeichnen, oder leichter bestehende so verändern, dass sie genau das machen was du willst. Du kannst zum Beispiel einen Stupor genau so timen, dass er deinen Gegner für Stunden auf die Bretter schickt, aber auch so, dass er ihn nur wenige Sekunden betäubt."


Mittlerweile war Harry vollkommen besessen von Runen und konnte sie nach allen Richtungen verändern, wie er es gerade wollte, als sie den nächsten Schritt wagten.

„Nun versuch mal, die Rune nur ganz langsam auf ihr Ziel zufliegen zu lassen."

Trotz des zweifelnden Ausdrucks auf seinem Gesicht tat er was sie von ihm verlangte. Die Weisungen seiner Mutter zu hinterfragen, hatte er in der Zwischenzeit aufgegeben.

Einige Versuche waren allerdings nötig, bis er die Geschwindigkeit effektiv drosseln konnte. Wie gebannt sah er die Rune um eine nicht vorhandene Linie rotieren. Sie bildete einen roten Strahl genau in den Abmessungen der Rune, die er hatte erscheinen lassen.

„Kannst du genau sehen, was sie macht, Harry."

Er nickte langsam. Die rote Farbe der Rune bildete eine Spirale , die wenn sie schnell genug war, nur noch als Strahl erkennbar sein würde. „Wenn der Stupor, also stärker sein soll, brauche ich die Rune nur größer zu machen?"

Lilys Augen glitzerten Stolz. „Genau. Aber ich habe ein System entwickelt, dass noch besser ist. Ein System, wie du die Wucht hinter jedem Zauber exponentiell steigern kannst, ohne dass dein Gegner die Kraft einschätzen kann, zumindest nicht, ehe er getroffen wurde. Bisher haben wir Runen nur zweidimensional gezeichnet und genau hier setzten wir jetzt an. Du musst ihnen ihre dritte Dimension geben, damit wird zwar der Lichtstrahl nicht dicker, aber der Effekt ist dafür um so grandioser."

Harry hatte von dem, was seine Mutter eben gesagt hatte so gut wie nichts verstanden. Trotzdem gab er sich alle Mühe, schnell die Hintergründe zu erfassen, was mit all der Muggelmathematik, die Lily offensichtlich ganz und gar verinnerlicht hatte, etwas schwierig war. Harrys Kopf schwirrte vor Erklärungen über Exponential, Logarithmen, Differential und Integral.


Oft dachte er daran, wie einfach es war zu lernen, mit dem Trank den er mit Hilfe von Lily gebraut hatte. Obwohl ihn diesbezüglich das schlechte Gewissen gelegentlich einholte, so war er sich sicher dass es trotzdem richtig gewesen war, legal oder nicht.

Auch das Training mit James lief sensationell. Die Geschwindigkeit mit der er Fluch-Serien abfeuern konnte war enorm gestiegen, ohne die Wucht dahinter zu mindern. Abgesehen von einigen kleineren Schwierigkeiten, die er hatte als er begann die Informationen, die er von Lily bekam auf Kampfbasis anzuwenden, war die Zeit die er soeben verlebte geradezu euphorisierend. Nie hätte er sich träumen lassen, dass er die Möglichkeit haben würde seinen Eltern so nahe zu kommen. Er war stärker und selbstbewusster als je zuvor. Die Gespräche waren Balsam für seine geplagte Seele, die von den tragischen Verlusten seines Paten und seines Schulleiters gequält wurde. Es tat ihm unendlich gut endlich zu erkennen, welche Eigenarten und Talente er tatsächlich von seinen Eltern geerbt hatte.

Die Erkenntnis, dass er die Slytherin-Eigenschaften, von denen der Hut in Hogwarts gesprochen hatte nicht von Voldemort übertragen bekommen hatte, sondern einfach von seiner Mutter geerbt hatte, brachte ihn einwenig aus dem Gleichgewicht. Die Tatsache, dass Lily nur deshalb in Gryffindor war, weil ihre Eltern Muggel waren schockierte und erleichterte ihn gleichermaßen. Obwohl er sich eingestehen musste, dass er die Vorzeichen hätte erkennen können, denn Lily war, wenn er ehrlich war, eine Slytherin durch und durch, und die Geschichten, die sein Vater erzählte, zeigten nur, wie problemlos sie die vier Rumtreiber hatte manipulieren und beeinflussen können. Dadurch lernte er auch, die Slytherin-Seite in sich selbst zu akzeptieren, denn bisher hatte er alle Eigenschaften, die ihn fälschlicherweise an Voldemort und Slytherin erinnerten, verachtet und unterdrückt so gut er konnte. Es war als hätte sich etwas in ihm verselbständigt, der brennende Ehrgeiz, den er bisher so gekonnt unterdrückt hatte, war entfesselt worden und tat das seinige zu Harrys Lernerfolgen.


Sogar das Analysieren von Zaubertränken und fremden Flüssigkeiten ging ihm nicht schwer von der Hand. Wieder einmal stand er also über einem der vollen Kessel, die seine Mutter immer wenn er schlief für ihn vorbereite.

Klar und glitzernd war die Flüssigkeit, die ruhig vor ihm stand. Der Beginn war schon einigermaßen zur Routine geworden. Mit Hilfe dessen, was er in Dumbledores Buch gelesen hatte, konnte er mit genügend Mühe das Effektivitätsmuster in sich aufnehmen. Anhand dieses Musters konnte er über die Runenzerlegung die Wirkungsweise des Gifts feststellen.

Was er allerdings diesmal zu sehen glaubte, ließ ihn wieder einmal an Lily zweifeln. Dieser Zaubertrank, der so ruhig vor ihm stand war die reinste Hölle. Es war die gebraute Mischung des Avada Kedavra und des Cruciatus.

„Wieso zum Teufel kennst du so einen Trank." Fuhr er sie aufgebracht an.

„Sieh' ihn dir genauer an. Du musst jede Einzelheiten herausarbeiten. Wenn du damit fertig bist, sehen wir weiter." Die Entschlossenheit in ihrer Stimme war endgültig, sodass sich Harry wiederwillig, aber nichts desto Trotz wieder an die Arbeit machte.

Das Pergament, das sich langsam vor ihm mit seinen Beobachtungen füllte, war das Grausamste, was er je gesehen hatte. Jeder Zelle des Körpers wurde Flüssigkeit entzogen, die durch die Cruciatus-Elemente ersetzt wurden. Schon die kleinste Dose würde ausreichen, weil sich der Flüssigkeitsentzug verselbständigte und sich immer weiter ausbreitet. Erst wenn jeder Körperteil vollständig verseucht war würden die Avada Kadavra-Elemente einsetzen, allerdings nicht auf einmal auf den ganzen Körper wirken, sondern wiederum ganz langsam, eine Zelle nach der anderen, bis man nach unendlich langen Qualen endlich sterben würde. Gegenmittel, oder andere Stopper waren unmöglich, weil die aller erste Zelle sofort von den tödlichen Elementen betroffen war. Und wenn der Tötungsprozess erst einmal gestartet war, gab es kein Zurück.

Harrys vor Entsetzten geweitete Augen suchten den Blick seiner Mutter, die ihn scharf ansah.

„Wieso ... woher ...?"

„Harry, du selbst hast mir diesen Trank gezeigt."

Langsam begann sich eine schreckliche Erkenntnis in seinem Kopf fest zu setzten. Obwohl er es nicht wollte, erschienen Bilder vor seinem inneren Auge. Bilder der Höhle, Bilder des Kelches, Bilder von Dumbledore, Bilder von Snape, der dem Schulleiter lange in die Augen sah, Bilder eines flehenden alten Zauberers und schließlich der grüne erlösende Lichtblitz aus Snapes Zauberstab.

„Du nimmst das schleimige Ekel vor mir in Schutz?" Wider besseres Wissen brüllte er Lily an.

„Ich nehme niemanden in Schutz, Harry, das ist die Wahrheit." Ihre Stimme war ruhig und bestimmt, und brachte Harry nur noch mehr in Rage.

„Wahrheit? Ich pfeife auf deine Wahrheit." Tränen überströmt stürmte er in den Garten, wo sein Vater mit seinem um einen Tag älteren Selbst unter einem der knorrigen alten Bäume saß und redete.

Mit einem kleinen Schwung seines Zauberstabs, erschienen die bereits so vertrauten Wandteile vor ihm, die er in Windeseile in Staub verwandelte. Immer und immer wieder wiederholte er diese Prozedur, bis er erschöpft und tränenüberströmt zusammen brach. Niemals zuvor hatte er sich so dumm und ausgenutzt gefühlt.


Die Nacht, war die reinste Hölle. Immer wieder sah er sich selbst, wie er Dumbledore schwor genau das zu tun, worum er ihn bitten würde. Immer wieder sah er sich selbst, wie er einen Becher nach dem anderen in den Mund des Schulleiters goss, Becher die mit nichts anderem als Tod und Schmerzen gefüllt waren.

Wie gerädert, und ohne seine Mutter auch nur eines Blickes zu würdigen drehte er die üblichen 23 Mal an der Schraube des Zeitumkehrers und marschierte zu James in den Garten. Der strahlend blaue Himmel und die in allen Farben blühenden Blumen standen in einem solchen Kontrast zu seiner Stimmung, dass er sich nichts sehnlicher wünschte, als das grässlichste Novemberwetter, das Hogwarts zu bieten hatte.

Zu seinem Erstaunen, war sein Vater allerdings darauf vorbereitet, dass er wohl kaum effizient arbeiten würde können und so verbrachten sie den Tag Probleme wälzend unter dem alten Apfelbaum.

„Du erwartest zuviel von uns, Harry. Wir sind nicht die Idealbilder, die du wahrscheinlich von uns in deinem Kopf hattest. Dass ich ein arrogantes Arschloch war, hast du zwar schon gewusst, aber auch Lily war nicht immer einfach. Sie ist ein unglaublich intelligenter, analytischer Mensch, ansonsten hätte sie wohl kaum als Wissenschaftlerin gearbeitet. Das ändert aber nicht daran, dass sie unglaublich liebenswert und fürsorglich sein konnte. Es wäre nicht richtig zu glauben wir wären Heilige gewesen. Natürlich haben wir Fehler gemacht, natürlich haben wir gelegentlich über die Strenge geschlagen, natürlich haben wir auch manchmal gestritten, dass die Wände gewackelt haben,. Wir waren auch bloß Menschen aus Fleisch und Blut."

Die grünen Augen seines Sohnes starrten lange ins Leere, bis sie sich ihm zu wandten.

„Erzähl mir davon. Vom größten Fehler, dem größten Streit."

„Ich weiß nicht ob ich dir davon erzählen soll, ohne vorher mit Lily ..." er sah in die großen strahlend grünen. drängenden Augen seines Sohnes, die denen von Lily so sehr glichen.

„Egal, umbringen kann sie mich nicht mehr, oder? Also es war der dritte November 79, das weiß ich deshalb so genau, weil es unser Hochzeitstag war. Es war ein ganz normaler Arbeitstag, ich war mit Sirius in London und hätte etwas in Erfahrung bringen sollen, nichts Wichtiges. Siri hatte wieder einmal ziemlichen Stress mit seiner Freundin, mit welcher genau, weiß ich nicht mehr. So war er halt. Wir sind dann noch auf einige Gläschen Wiskey in unsere Stammkneipe. Nach einigen Gläschen hab' ich also keinen Gedanken mehr daran verschwendet, dass es unser Hochzeitstag war und Siri war in seinem Element, keinen Gedanke mehr verschwendete er an irgendwelche Freundinnen, mit denen er Probleme hatte, war auch egal, er war so und so immer umringt von irgendwelchen Mädchen. Wir waren schon ziemlich betrunken und mit zwei Mädchen etwas zu intensiv beschäftigt, als Lily mit Remus herein kam.

Die Szene die sie dort gemacht hat, kannst du dir ungefähr vorstellen. Es war entsetzlich. Definitiv mein größter Fehler, aber sie ist dann mit Moony weg und ich hab sie erst Tage später wieder zu Gesicht bekommen. Unsere Beziehung war kurz vor dem Zerbrechen, aber wir haben uns wieder zusammengerauft. Es war bloß so, dass nach ein paar Tagen feststand, dass Lily schwanger war und ..." James fuhr sich nervös durch die Haare, wusste offensichtlich nicht wie er weiter erzählen sollte.

„...sie wusste nicht wer der Vater war?" flüsterte Harry fassungslos.

„Versteh' das bitte nicht falsch, Harry. Das mit Lily und Remus lag immer schon in der Luft, aber war nie vorher und nie nachher vorgekommen. Und mein Fehltritt war bloß der Funke den es gebraucht hatte, für die beiden. Es war halt so, dass wir bis zu deiner Geburt nicht wussten, wer nun der Vater sein würde. Als du dann da warst, gab's allerdings keine Zweifel mehr, bei dem schwarzen Mopp, der unsere Frisur sein sollte." Unsicher grinste James in das Gesicht deines Sohnes.

Am nächsten Morgen, als sich der Zeitzauber auflöste, sammelte Harry seine wenigen Habseeligkeiten ein.

„Lily, James, es tut mir leid, aber ich brauche einfach einwenig Abstand." Seine Hand fuhr nervös durch das Dickicht seiner Haare. „Ich muss nachdenken, seid mir bitte nicht böse."

Zu seinem Erstaunen, sahen ihn die beiden verständnisvoll an.

„Wir sind dir natürlich nicht böse, Harry. Ich glaube auch, dass du das Chaos in deinem Kopf ordnen musst. Darf ich dir einen Rat geben?"

Lily sah ihren Sohn fragend an und auf sein Nicken führ sie fort.

„Du solltest Okklumentik und Ligilimentik lernen. Ich hab' diese Fächer bei einer Veela Kolonie in Island gelernt, die waren sehr nett und ganz tolle Lehrer. Frag Horace wie du dort hin kommst, er hilft dir bestimmt weiter."

Harry nickte und wollte gerade das Haus verlassen, als James ihm nachreif: „Harry, laß dir nicht zu lange Zeit. Wir wissen nicht wie lange der Zauber, der uns hier sein lässt anhält und ich würde dich gerne noch mal sehen, bevor wir endgültig weiter müssen."

Harry nickte noch mal kurz und marschierte zur Haustür hinaus, wo er mit einem leisen Plopp verschwand.


Hihi,

...wenn wir alle Engel wären, dann wär die Welt nur halb so schön ...

nehmt's euch zu Herzen und ganz in diesem Sinne,

bis zum Nächsten Mal, denn ich komme wieder keine Frage

Review bittebittebittebittebittebitte nicht vergessen

eure heimess