Eine zauberhafte Begegnung
Teil 2
Seit der Nacht am See waren bereits einige Tage vergangen.
Immer wieder hatte Glorfindel versucht mit Melian zu sprechen, doch seine Bemühungen waren vergebens.
Es schien, als wenn sie sich in Luft auflösen würde, sobald er auch nur in der Nähe war.
Einmal hatte er es geschafft sich ihr bis auf ein paar Schritte zu nähern. Er hatte sie ansprechen wollen, wollte ihr sagen, wie leid es ihm tat, dass er sie beobachtet hatte, doch kein Wort kam über seine Lippen.
Es war noch früh am Morgen, als er auf dem Weg in die Stallungen war. Er wollte wie jeden Morgen ausreiten, um die Unberührtheit des beginnenden Tages zu genießen.
Er liebte es, über die Wiesen und Felder zu reiten, wenn der Frühnebel noch dicht über dem Boden hing und das Rotwild friedlich grasend am Rand des Waldes stand.
Er hatte an diesem Tag den Weg durch den mit roten Rosen bewachsenen Säulengang gewählt. Hier war es ihm noch möglich die Ruhe des Morgens genießen.
Im Haus herrschte bereits rege Betriebsamkeit, denn die am Vorabend unerwartet eingetroffenen Gäste hatten den Haushalt in Aufruhr gebracht.
Er hatte fast das Ende des Säulenganges erreicht, als er sie sah.
Sie kniete an dem weißen Marmorbrunnen, der das Zentrum des Innenhofes bildete.
Eine mit Wasser gefüllte Kanne stand neben ihr, die sie scheinbar gerade eben gefüllt hatte.
Eine zeitlang hatte er einfach nur still da gestanden und sie beobachtet. Sie trug, wie in jener Nacht am See, ein weißes Kleid aus einem fließenden, seidig glänzendem Stoff.
Ihr Haar war offen und viel in goldenen Kaskaden ihren Rücken hinab.
Glorfindel hätte Stunden damit verbringen können sie einfach nur anzusehen, doch er wusste, dass er das nicht konnte.
Langsam ging er auf sie zu. Sie schien ihn noch nicht bemerkt zu haben, denn ihre Hand glitt immer noch mit träger Bewegung durch das Wasser.
Diesmal würde sie nicht einfach unbemerkt verschwinden können, diesmal musste sie ihn anhören.
Glorfindel war nur noch einen Schritt von ihr entfernt, er brauchte nur die Hand auszustrecken und würde ihr seidig glänzendes Haar berühren können, so wie er es in seinen Träumen schon oft getan hatte.
Er wollte etwas sagen, doch die Worte, die er sich im Geist zurecht gelegt hatte, wollten ihm nicht über die Lippen kommen.
Ein paar mal öffnete er den Mund, versuchte mit aller Macht die Worte der Entschuldigung hervor zu bringen, doch seine Bemühungen blieben ohne Erfolg. Noch nicht einmal ein Wort des Grußes wollte seine Kehle verlassen
"Melian, beeil dich, wir haben nicht den ganzen Morgen Zeit", rief jemand.
Die schöne Elbenmaid zu Glorfindels Füßen wurde durch den lauten Ruf aus ihren Gedanken gerissen und erschrak.
Ein Zittern lief durch ihren Körper, als sie so unsanft aus ihren Träumen gerissen wurde und in diesem Moment hätte Glorfindel nichts lieber getan, als sie in seine Arme zu schließen.
Doch wie sollte er das tun, wenn er es noch nicht einmal fertig brachte sie anzusprechen.
Die Möglichkeit mit ihr zu sprechen war vergangen, denn als sie sich des Rufes bewusst wurde, stand sie schnell auf, griff nach dem mit Wasser gefüllten Krug und lief in Richtung des Hauses davon.
Sie hatte ihn nicht bemerkt und da,s obwohl er in ihrer unmittelbaren Nähe gestanden hatte.
Die Schultern des starken Elbenkriegers sanken merklich.
Er hatte versagt und er war sich nicht einmal sicher, ob er noch einmal eine solche Möglichkeit bekommen würde.
Und selbst wenn, hätte der dann den Mut sie anzusprechen? Er wusste es nicht.
"Seit wann bist du so zurückhaltend, mein Freund", erklang plötzlich eine Stimme hinter Glorfindel, die ihn dazu veranlasste zu seufzen.
"Es ist nicht wie sonst, dieses mal ist es anders. Nicht nur mein Körper fühlt sich zu ihr hingezogen sondern auch mein Herz", gestand er dem Elben, der neben ihm getreten war.
"Ist es Liebe?"
"Mein Verstand sagt, ich kann niemanden lieben, den ich nur aus der Ferne kenne, doch mein Herz sagt mir etwas anderes."
Wieder seufzte der blonde Elb und schüttelte leicht den Kopf.
"Wie kann ich mir über meine Gefühle im Klaren sein, wenn ich es noch nicht einmal wage sie anzusprechen."
Mit diesen Worten verließ er den Innenhof und setzte seinen Weg in die Stallungen fort, um Auszureiten, wie er es geplant hatte.
Als er den Hof in schnellem Tempo verließ wusste er nicht, dass ihm zwei Augenpaare nachblickten.
Das eine Paar war von grauer Farbe und spiegelte die Erfahrung und das Wissen von Jahrtausenden wieder.
Das andere Paar war von sanftem braun. Der Blick war geprägt von unschuldiger Neugierde und doch konnte man auch Trauer darin erkennen.
Fireth: :D ich hab gefragt, ob ich´s schreiben darf ;) .Hm, aber glaub mir, er hat einen schweren Kampfausgefochten, bis er dann doch endlich aufgestanden ist. Ich geb´s zu, dass habe ich mich auch gefragt, aber ich wollte es nicht mehr umschreiben. Gehen wir einfach davon aus, dass das Wesen etwas wusste, was unser Findelchen nicht wusste :) .In den Momenten im Schilf hat er sich sicher seinen Träumen sehr nahe gefühlt.
zita: hihi, na dann hoffe ich doch mal, dass das bißchen ausgereicht hat, um dich vor dem Ertrinken zu retten :D . Joa, Findel als Spanner hat schon was, aber er schämt sich schon ganz dolle g . Freut mich das dir der erste Teil gefallen hat.
Fundin: Huhu, schön, dass es dir gefällt. Ich habe einfach nur den Namen Melian verwendet, weil ich fand, dass er vom Klang her sehr gut in die Geschichte paßt.
Ruellas: huhu du :) , huii, an den Namen muß ich mich noch gewöhnen, ist noch ein bißchen ungewohnt. Jaaaa heftig nick der Wind ist schuld und nur der Wind alleine :D Das mit den Absätzen ärgert mich auch ständig, aber irgendwie werden die immer gefressen, ich weiß echt nicht, was ich machen soll :(
Ich hoffe, es stört nicht allzu sehr beim lesen :(
