Nach der Schule beschloss Naru Usagi aus ihren Tief zu holen, welches seit ihrer

Trennung von Mamoru ihr Leben zunehmend beherrschte. Denn es bereitete ihr

unendliche Schmerzen ihre beste Freundin so leiden sehen zu müssen. Daher

schlug Usagi einen lustigen Einkaufsbummel vor, genauso, wie sie es früher nach

der Schule immer gemacht haben, als sie fast jede freie Minute miteinander

verbracht haben.

Sie hoffte inständig, dass dies ihre Freundin auf andere Gedanken bringen

würde, denn so konnte es auf Dauer mit Usagi wirklich nicht weitergehen. Die

Trennung von ihrem Freund lag nun bereits 4 Wochen zurück, doch ihr Leben

gerät seit dem mehr und mehr aus den Fugen. Ihre Gedanken drehen sich seit

Wochen nur noch um Mamoru. Sie schließt sich zu Hause ein, vergisst ihre

Freunde und frisst ihren Kummer in sich hinein, anstellen sich ihm entgegen zu

stellen. Wäre sie doch nicht so stolz und endlich ehrlich zu sich selbst. Sie

bräuchte nur einen Schritt auf Mamoru zu zugehen, der Rest würde sich schön

alleine ergeben. Er würde sie mit offenem Armen empfangen und nie wieder

loslassen. Warum macht sie es sich denn nur so schwer?

Als Naru ihrer Freundin diese Idee unterbreitete lehnte Usagi dies tief in

Gedanken versunken den Vorschlag der Rothaarigen ab. Aber Naru wäre nicht Naru,

wenn sie sich damit zu frieden geben würde. Sie drängelte, solange bis Usagi

wenigstens zustimmte mit zu ihr zu gehen, denn eigentlich kam ihr eine

Abwechslung ganz gelegen, solange sie dabei nicht Gefahr lief Mamoru über den

Weg zu laufen, dass wäre nämlich jetzt wahrscheinlich das letzte was sie

wollte. Also gingen die beiden Mädchen, wobei Naru die Hand ihrer Freundin in

die ihre nahm zu Usagi nach Hause, damit diese dort ihren Ranzen abstellen

konnte, und gar nicht erst die Möglichkeit hatte das versprochene Treffen mit

ihr zu säumen, denn in letzter Zeit kam es auch öfter vor, dass Usagi kurz

vorher abgesagte.

Im Haus der Tsukinos angekommen gingen die beiden in Usagis Zimmer, damit sich

diese etwas Luftigeres als ihre Schuluniform anziehen konnte. Sie wählte ein

gelbes, bauchfreies Top und einen blauen Jeansrock, sowie die dazugehörigen

Schuhe. Als sie dann soweit fertig war machten schnappten sie sich ihre Taschen

und machten sich auf den Weg zu Naru. Dabei gingen sie einen großen Bogen um

das Stadtzentrum, wo sich um diese Uhrzeit viele Menschen versammelten, und wer

konnte Usagi garantieren, dass sie dort nicht doch auf Mamoru treffen könnte,

also wählten sie eine sichere Variante und umgingen das Zentrum.

Nachdem sie aufgrund des dadurch entstandenen Umweges 15 Minuten später wie

gewöhnlich bei Naru ankamen stellten die Beiden ihre Rucksäcke und Taschen im

Hausflur ab und das rothaarige Mädchen brachte sich und Usagi erst einmal einen

schönes, kaltes Glas Eistee. Aber Usagi die sonst so versessen war auf Eistee

stellte ihr Glas lieblos auf dem Couchtisch ab und setzte sich vollkommen

geistesabwesend auf das Sofa. In ihren Gedanken tauchten immer wieder die

gleichen Gedanken und die gleiche Worte auf. "Wieso nur? Wie konnte er mir das

nur antun? Wie soll ich mich ihm gegenüber verhalten? Liebe ich ihn eigentlich

noch?" Naru bemerkte dass ihre Freundin nicht ganz bei der Sache war und

versuchte sie aus ihrer Trance zu befreien. Sie rüttelte an Usagis Schulter in

der Hoffnung, dass diese in die Realität zurück komme, und plötzlich wie aus

heiterem Himmel sah Usagi Naru direkt in die Augen und sprach mit einer Stimme

die so kalt und ernst war, wie Naru sie von ihrer Freundin überhaupt nicht

kannte. "Naru! Ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich Mamoru diese Sache

nicht verzeihen kann. Und egal was passiert, für mich existiert er nicht mehr."

"Aber Usagi, wie kannst du so etwas sagen? Ich sehe doch ganz genau, dass du ihn

noch liebst." "Das ist doch jetzt auch egal Naru, das einzige, was zählt ist,

dass er mich betrogen hat und das zeigt mir, dass er mich nicht liebt, und auch

noch nie geliebt hat." "Das stimmt nicht!" "Was soll das heißen Naru? Stehst du

etwa auf seiner Seite?" "Nein Usagi, dass will ich damit nicht sagen, aber wenn

er dich wie du sagtest nicht liebt, denkst du dann würde er tagelang versuchen

dich zu erreichen. Denn wenn ich mich nicht irre hat er dich heute Morgen doch

auch schon mehrmals versucht zu erreichen, oder?" "Aber..." "Nichts aber

meine Liebe. Du hast ihm ja auch nicht einmal die Möglichkeit gegeben das

Geschehene aufzuklären, stimmts?" "Nein, du hast ja Recht, aber das was ich

gesehen habe hat mir schon gereicht, da brauch ich nicht noch seine

verächtlichen Worte." "Arme Usagi. Ich verstehe dich ja, aber ... ." "Bitte

Naru können wir dieses Thema jetzt beenden, schließlich wolltest du mich doch

ein wenig ablenken. Und für mich der Schlussstrich wirklich wichtig, denn ich

sehe ja selbst, dass es so mit mir nicht weitergehen kann. Jeder sorgt sich um

mich, egal wer, ob du, meine Freunde, meine Eltern, ja sogar Shingo sorgt sich.

Doch dies ist ab heute vorbei." "Tut mir leid. Was hältst du davon, wenn wir

mein neues Computerspiel ausprobieren?" "Klar, da bin ich dabei!" "So klingt

das schon viel besser, Usagi. Dann lass uns anfangen. Du kannst ja schon mal den

Computer einschalten, während ich das Spiel raussuche."

Nach einer Weile kam Narus Mutter nach hause, die ihre kleine Schwester Naruru

von der Schule abgeholt hatte. Das kleine Mädchen ging zu Usagi und ihrer

Schwester und begrüßte beide mit einer liebevollen Umarmung. Nachdem sich die

Mädchen begrüßt hatten betrat Narus Mutter den Raum und stelle den jungen

Damen Kekse und etwas zu trinken auf den Tisch. Dabei fiel ihr Blick aus das

blonde Mädchen, welches neben ihrer älteren Tochter am Computer saß. "Schön

dich mal wieder zusehen Usagi Es ist schon etwas her, seit du das letzte Mal

hier warst." "Es freut mich auch, Frau Osaka."

Frau Osaka verlies das Zimmer und war auf dem Weg in die Küche, als es an der

Tür klingelte. Sie ging zurück in den Flur und öffnete diese und erblickte

einen großen, dunkelhaarigen gut gebauten jungen Mann. Der offensichtlich, ihre

Tochter sprechen wollte. Sie ging zurück in ihr Zimmer um sie zu holen. "Naru

kommst du bitte zur Tür, dort wartet ein junger Mann der dich sprechen

möchte." Das junge Mädchen folgte ihrer Mutter und fragt wer sie sprechen

wolle, doch sie bekam keine Antwort.

Usagi blieb währenddessen Weilen in Narus Zimmer und spielte mit der kleinen

Schwester ihrer Freundin.

Die Rothaarige öffnete die angelehnte Tür und lugt hinaus, um zu sehen, wer

sie sprechen wolle. Als sie die Person erkannte verließ sie die Wohnung und

lehnte die Tür von außen an, so dass so wenig wie möglich von ihrem Gespräch

nach innen in die Wohnung gelangen konnte. "Mamoru? Was willst du hier? Und

woher weißt du eigentlich wo ich wohne?" "Entschuldige die Störung, aber ich

muss unbedingt mit dir reden. Es geht um Usagi." "Im Moment ist es wirklich ganz

schlecht Mamoru. Können wir nicht später darüber reden?" "Es wäre mir aber

lieber, wenn wir jetzt darüber reden würden, Naru."

In diesem Augenblick löste sich der Türknauf aus Narus Hand und die Tür die

sie bis dahin fast geschlossen in ihrer Hand hielt öffnete sich einen kleinen

Spalt. In diesem Augenblick war Usagi auf dem Weg zu Narus Mutter in die Küche

um ihr mit der Zubereitung des Abendbrots zu helfen. Das blonde Mädchen

bemerkte die leicht geöffnete Tür und war jetzt doch schon ein wenig neugierig

und wollte sehen mit wem Naru da so lange spricht. Vielleicht eine heimliche

Liebe! Dachte sie sich und so lugte sie durch den kleinen Spalt nach draußen

zu ihrer Freundin. Und was sie da sah verschlug ihr fast die Sprache. Sie sah

Mamoru, wie er Narus Hand in seiner hielt. Sie verstand nicht, was die Beiden

sagten, denn sie stand unter Schock. Naru bemerkte Usagi und erschrak bei ihrem

Anblick, denn sie konnte sehen, dass die Blonde nicht verstand, was sie mit

ihrem Exfreund machte. Und sie musste zugeben das die Situation in der sie sich

mit Mamoru befand leicht zu Missverständnissen führen konnte. "Usagi was ist

mit dir?" Fragte ihre sie. Woraufhin diese aufblickte, doch sie reagierte nicht

auf die Frage ihrer Freundin, sie war ihr im diesem Moment vollkommen egal.

Vielmehr wendete sie sich an Mamoru. Sie schrie ihn förmlich an. "Was willst du

hier? Macht es dir Spaß mir Schmerzen zu zuführen, dass du dich nun an die

nächste meiner Freundinnen heranmachst? Wenn du willst kann ich dir auch gleich

noch die Adressen von Ami, Makoto und Minako geben. Die sind doch dann bestimmt

als nächstes an der Reihe oder sehe ich das falsch?" Mamoru sah Usagi

vollkommen erstaunt an und versuchte irgendetwas zu sagen, was ihm in seiner

momentanen Situation nicht so recht gelingen wollte, da er nicht mit Usagi

gerechnet hätte. Nicht, dass er nicht mit ihr reden wollte, doch er wusste das

sie an einem Gespräch derzeit überhaupt kein Interesse hatte, zumal es für

sie ja jetzt so aussah, alles wäre er an Naru interessiert, welche eine ihre

besten Freundinnen ist. Allmählich löste er sich aus seinem Erstaunen und

löste seinen Griff um Narus Hand, so dass diese ihre Hand zurückziehen konnte.

Er versuchte dennoch auf Usagi einzureden. ""Usagi! Es ist wirklich nicht, dass

wonach es für dich vielleicht aussehen mag, glaub mir. Ich bin nicht an Naru

interessiert, ich wollte doch nur mit ihr reden, nichts weiter. "Reden, ach, so

nennt man das jetzt also? Weißt du was? Mach doch was du willst, für mich gibt

es dich nicht mehr. Geh jetzt, ich will dich nie mehr wieder sehen." "Usagi!"

unterbrauch sie nun Naru. "Was ist?" "Findest du nicht auch, dass du jetzt etwas

zu weit gehst? Gib ihm doch wenigstens die Möglichkeit dir sie Situation zu

erklären." "Wieso? Ich habe dir doch schon gesagt, das die Sache für mich

gegessen ist und außerdem kann es mir doch jetzt sowieso egal sein, was er

macht." Nachdem Usagi dies gesagt hatte mischte sich auch nun Mamoru in das

Gespräch der beiden Mädchen ein und versuchet auf sein (Ex)Freundin

einzureden. "Bitte Usagi gib nur 5 Minuten. Hör dir einfach nur an, was ich zu

sagen habe, bitte. Ich erwarte ja gar nicht, dass du mir glaubst, geschweige

denn mir verzeihst. Ich möchte nur, dass du dir auch meine Version der

Geschehnisse der letzten Zeit anhörst." Usagi konnte nicht mehr. Sie schaute

ihn an und drehte sich in Richtung Wohnung. Doch sie drehte sich noch ein

letztes Mal zu ihm um. "Lass mich in Ruhe, verstanden?" Usagis Stimme wurde

dabei kühler und lauter. Ebenso die von Mamoru, welcher sie am Handgelenk

packte und sie festhielt. Usagi versuchte vehement sich aus der Umklammerung zu

lösen doch Mamoru umfasste sie immer fester. "Nein Mamoru, lass mich los."

Schrie Usagi, doch ihren (Ex)Freund schien dies nicht zu interessieren. Er

erwiderte ihr nur: "Ich lasse dich erst gehen, wenn du mir zugehört hast. Bitte

gib mir doch diese Chance." Usagi wurde dies zu viel, sie schrie ihn an.

"Verschwinde. Ich will dich nicht mehr sehen, ich hasse dich." Als das blonde

Mädchen dies gesagt hatte trat Narus Mutter ebenfalls in die Tür. "Hey, was

ist denn hier los? Ihr seid ja so laut, man kann euren Streit sogar durch die

geschlossen Türe hören, und außerdem drehen sich schon alle Leute nach euch

um. Wollt ihr die Auseinandersetzung nicht im Haus austragen und erstmal rein

kommen? Ihr könnt euch dort ja weiter streiten." Usagi war diese Standpauke

unangenehm. Sie versuchte sich ein letztes Mal aus seiner Umklammerung zu

lösen, was ihr diesmal auch gelang, als Mamoru seine Hand von ihrem Gelenk

gelöst hatte. Das blonde Mädchen drehte sich in Richtung von Frau Osaka und

sprach leise, aber dennoch so das es verstanden. "Nein, ich habe kein Interesse

weiter mit ihm zu reden." Und damit war sie wieder im Haus verschwunden, wie

auch Narus Mutter. Naru sah Mamoru an, sie sah wie gerne er mit Usagi gesprochen

hätte. Ja sie hatte Mitleid mit ihm und ihr Gefühl schien ihr zu sagen, dass

das was er sagte die Wahrheit sei. Nun war es an ihr dafür zu sorgen das Usagi

dies auch merkte. "Los komm!" Mamoru verstand nicht ganz was Naru von ihm

wollte. "Was?" "Komm rein!" "Ich weiß nicht, ob das richtig ist, du hast Usagi

doch gehört. Sie hasst mich. Ich glaube es ist besser, wenn ich mich aus ihrem

Leben heraushalte." "Nichts da! Hör zu, wenn du Usagi zurückgewinnen willst

musst du mit ihr reden, also rein jetzt!" Mit diesen Worten verschwanden nun

auch Naru und Mamoru in der Wohnung.

Usagi saß auf dem Sofa, denn das gerade geschehen nahm sie sehr mit. Wieder

kamen ihr die Fragen und Gedanken in den Sinn, die sie schon die ganze Zeit

plagten. Doch tief in Gedanken versunken sprach sie. "Sie war bestimmt falsch!"

"Was war falsch?" Vernahm sie von einer sehr einfühlsamen männlichen Stimme,

welche sie im ersten Moment nicht zuordnen konnte. Doch aus ihren Gedanken

gerissen blickte sie auf und erkannte zuerst zwei Beine. Ihr Blick wanderte

weiter, über einen starken, gut gebauten Oberkörper bis hin zu einem

lieblichen, aber traurig schauendem Gesicht. Es war sein Gesicht. Es war das

Gesicht des Mannes, der sie so sehr verletzt und gedemütigt hatte. Dennoch

wanderten ihre Augen immer weiter und machten schließlich bei den seinen halt.

Sie versuchte in ihnen zu lesen, versuchte zu erkennen, was er dachte, doch sie

sah nichts, außer das tiefe blau seine Augen, welche sie zu verschlingen drohte

würde sie ihren Blick nicht abwenden, was sie dann auch tat. Mamoru bemerkte

dies. Er erkannte die Angst, die Verzweiflung und die Trauer in Usagis Augen,

als ihre die seinen trafen. Er erkannte die Schmerzen, die sie durchleiden

musste, doch er wollte dies ändern, würde sie ihm nur zuhören.