Die Leute sprachen nicht. Das verstörte McKay am meisten- sie schlichen geradezu um sie herum, halb geduckt, wachsam, doch stumm.
Er war anscheinend nicht der einzige, der sich ziemlich verwirrt fühlte, Teyla und der Colonel tauschten schon besorgte Blicke aus.
Rodney spürte eine Bewegung neben sich, drehte sich um und sah den jungen Mann ins Gesicht, der ein Stück entfernt von ihm ging.Er rtug wie alle anderen schlichte, grobe graue Kleidung, bestehend aus Hosen (in Falle von Frauen: Röcken), Hemd und einer Weste, bar jeder Verzierung. Einen Augenblick konnteMcKay deutlich den wahren Ausdruck auf dem Gesicht des Jungen sehen, dann verbarg ihn dieser unter einem halbherzigen Lächeln, und McKay musste ein Schaudern unterdrücken. Kalter Hass hatte ihn angeblickt, in einer merkwürdigen Mischung aus Verachtung und Neid.
Er merkte, dass er ein Stück zurückgefallen war und beeilte sich, zu Colonel Sheppard und Teyla aufzuholen.
´"Bin ich der einfige, dem diefe Leute irre fforkommen? För?", fragte er, zu Sheppard gewandt, und verzog das Gesicht, als ihn seine geschwollene Zunge um die als scharf geplante Bemerkung betrog.
Sheppard grinste kurz, schüttelte aber dann den Kopf.
"Nicht wirklich, Mc- Sergeant… Teyla?"
"Ronon sagte, die Setziraas hätten ein paar… Eigenheiten"
"FFielleift fneiden fie fich rituell die Fungen herauf oder fo?"
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Der- in Ermangelung eines besseren Wortes musste McKay wohl "Anführer" sagen- der Anführer der Gruppe machte eine Art Verbeugung vor Sheppard und gestikulierte in die Richtung, in die sie auch bisher gegangen waren. Der Trampelpfad hatte sich in Nichts aufgelöst.
Niemand bewegte sich, und einige peinliche Sekunden verstrichen, dann ließ der Mann die Hände wieder sinken
Er schien (stumm) zu seufzen und dann eine Entscheidung zu treffen.
"Sie müssen allein weitergehen"
"Allein? Wieso?", fragte Sheppard, und nun tauschten die Setziraas besorgte Blicke aus.
Der Mann öffnete gerade den Mund, um zu antworten, als ein lauter, lang gezogener Ton ihn unterbrach- es hörte sich eigentlich fast wie ein Fanfarenstoß an.
Das Gesicht des Mannes verschloss sich augenblicklich, seine ganze Haltung stürzte, wenn irgend möglich, noch weiter zusammen, so dass er einer beinahe leblosen, unterwürfigen Puppe glich.
Vor ihnen lag ein Hügel, und noch bevor die Fahrzeuge über dessen Kuppe krochen, hörte McKay plötzlich das Rattern ihrer Maschinen. Sheppard fluchte leise.
Sie hoben die Waffen, doch der junge Mann, der McKay angestarrt hatte, ergriff das Wort.
"Das wird nicht nötig sein. Dass ist ihre Begrüßungsgesellschaft"
Jetzt, wo er sprach, war die Abneigung, die er ihnen entgegen brachte, unleugbar, und Sheppard´s Augenbraue wanderte nach oben.
Überraschend schnell geworden, näherten sich die … Autos… ihrer Gruppe. Es waren drei Stück, das Größte, in der Mitte und voran fahrend, wurde von den geringfügig Kleineren flankiert.
Bremsen kreischten und Staub wirbelte, als sie langsamer wurden. Die Gefährte reagierten schwerfällig wie Lokomotiven. Sie erinnerten McKay an Wagen aus drittklassigen postapokalyptischen Filmen, eisenbeschlagen und martialisch.
Die drei Wagen kamen nur wenige Schritte vor ihnen zum stehen, hüllten sie ihn eine Wolke aus Benzin und Ölgeruch. Das Dröhnen der Motoren erstarb.
Statt der Vordersitze eines Autos hatten diese Maschinen nur einen schmalen Raum, wo drin je zwei Männer nebeneinander standen, und so etwas wie eine hölzerne Ladefläche mit an den Seiten angebrachten Sitzbänken.
Das mittlere Gefährt war bis auf die zwei Männer im Lenkstand leer, auf den Ladeflächen der anderen befanden sich mehrere schwer bewaffnete, uniformierte Soldaten, von denen jeder einzelne einen kalten, statuenhaften Ausdruck auf dem Gesicht hatte.
McKay schluckte, als die Männer der mittleren Gefährts ausstiegen, und sich ihnen beinahe lautlos eine Eskorte von Soldaten aus den anderen zwei Wagen anschloss.
Er sah zu Sheppard, der sein schönstes Lächeln aufgesetzt hatte. Prinz Charming holte zum Erstschlag aus.
