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"Joe, Joe, ich habe keine Ahnung, wie du darauf kommst, aber du irrst dich!
Joe, du musst mir vertrauen! Du machst einen Fehler. Er is'n guter Junge!"

Jetzt lagen 4 Leichen in dieser Scheißfabrik und Larry kämpfte damit, vor Schmerz nicht die Besinnung zu verlieren; hatte es irgendwie geschafft, zu dem Jungen zu kriechen, ihn am Revers seines Anzuges zu packen und Oranges Kopf in seinen Schoß zu betten.Keine 2 Stunden waren seit der verdammten Höllenkatastrophe vergangen. Alles war so schnell gegangen!Die Kugel in Larrys Brust brannte seinen Verstand nieder, aber dennoch, auf eine undefinierbare Art, sah er plötzlich alles so klar..
Jetzt fühlen wir den selben Schmerz, kid>
Vor dem Gebäude war das Jaulen der Streifenwagen zu hören gewesen. Hektische Stimmen, die sicherlich Mr. Pink jagten und schnappten. Das alles war ihm jetzt egal. Es war ihm so scheißegal.
Der Junge hatte es ihm gesagt: „Ich bin ein Bulle", und Larry hatte es gehört, er hatte es verstanden, aber er hörte nicht auf, den Jungen festzuhalten, über seine Wange zu streichen.
Ihr beider Blut hatte sich längst vermischt, so wie ihre Seelen sich vermischt hatten. Es gab keine klaren Linien mehr. Da war kein: guter Mensch, böser Mensch mehr, kein lieber Cop und böser Gangster. Da waren nur noch der Junge und er – das alles hatte sich verselbstständigt, hatte sie mitgerissen und drohte nun das System zu stürzen.
Und Larry wurde es klar. Genau in diesem Moment wurde ihm so eisklar, dass es so enden musste, wie es jetzt enden würde.
Diese Welt war so aufgebaut. Sie war aufgebaut in 'Das ist richtig' und 'Das ist falsch.'
Für die Polizei waren die Gangster die Verbrecher und für die Unterwelt die Polizei die Bullenschweine.Nur so funktionierte die Gesellschaft und sie würde nicht zulassen, dass jemand diese Struktur von innen heraus zerstörte. Der Junge konnte nicht auf Dauer in Larrys Welt und er nicht in die seine, selbst wenn sie es gewollt hätten. Sie hätten niemals eine Chance gehabt, gemeinsam zu leben.
Sie hatten nur die Möglichkeit, gemeinsam zu sterben...
Er liebte diesen Jungen und deswegen musste es jetzt enden. Jetzt und auf diese Weise.
„Tut mir leid, tut mir leid", stammelte der Junge zum wiederholten Male.
Ein Schluchzen entfloh Larrys Kehle. Ihm tat es auch leid. Aber es musste geschehen. Es gab nur noch diese eine Möglichkeit.
Er hob die Waffe und setzte sie ohne ein weiteres Zögern an Oranges Wange.
Freddy spürte das Metal auf seiner Haut. Er stieß aus zusammengebissenen Zähnen hervor:
„Es tut mir leid, …Larry. …Es… tut mir…leid. Es tut mir…sehr leid, ….Larry"
Er presste die Worte irgendwie zwischen seinem Schmerz hindurch an seinen Lippen vorbei. Und während er das sagte, griff Freddy nach hinten, um Larrys Arme zu umfassen, um ihn aufzuhalten, um in davon abzuhalten und...um ihn festzuhalten...um seine Wärme zu spüren...Absurd...selbst jetzt in diesem tödlichen Moment musste er daran denken, wie sehr er diese Wärme gebraucht hatte. Wie es war, als er vor nicht einmal 12 Stunden ebenfalls in Larrys Armen gelegen hatte – ohne all das Blut...

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