Maggie
„Mhm," langsames Aufwachen, zwischen Realität und Träumen hin und her triften, während ein warmer Körper, den man sehr gerne hat und zudem heiß findet, an einen gepresst ist, was gibt es besseres.
Maggie streckt vorsichtig ihre Glieder, um sich im Anschluss noch bequemer an Alex zu kuscheln. Ihre Freundin atmet tief und gleichmäßig, wenn überhaupt, gibt sie ein kaum hörbares Brummen von sich.
Maggie genießt. Sie würde nie müde werden, gemeinsam neben Alex aufzuwachen und die Nähe und Wärme als wunderbar zu empfinden. Sicher hätte sie vor ein paar Jahren den Vogel gezeigt, wollte ihr jemand prophezeien, dass sie sich einmal zu einem Kuschelmmonster entwickeln wird.
Sie erinnert sich gut an die Unterhaltung mit Lena Luthor. Es war damals in der Alienbar, als sie beide am Tisch zurückblieben und der Rest der Gang sich am Billardtisch versammelt hatte, worauf Lena und Maggie keine Lust hatten. Sie waren zu cool, tranken lieber Scotch und beobachteten das Billardspiel von ihrem Tisch aus. In ihren Scotch vertieft und betrunken genug, um das Thema Beziehung anzuschneiden, erzählte Maggie.
Maggie erzählte, dass kuscheln nicht ihr Ding ist, Beziehungen anstrengend sind und sie ihren Freiraum braucht. Das war der Grund, weshalb ihre letzte Beziehung in die Brücke gegangen ist und dann erzählte sie Lena nach einem weiteren Schluck Scotch die Geschichte mit dem Würgegriff.
„Ein Mal nachts, vier Monte in meine Beziehung hinein, bin ich mit einer Panikattacke aufgewacht. Arme und Beine waren um meinen Körper geschlungen und ich befand mich buchstäblich in einem Klammergriff. Es war unangenehm. Ich wusste nicht, was los war, daher habe ich instinktiv reagiert. Der Vorfall hat mich letztendlich die Beziehung gekostet, es war das letzte i-Tüpfelchen.
„Was hast du angestellt?" , fragte Lena neugierig, Ihre Stimme war schwer vom vielen Scotch und sie lallte hörbar.
„Ich habe mich aus dem Klammergriff befreit, indem ich meine Ex auf den Rücken gedreht habe und sie im Würgegriff festhielt. Sie hatte einen Moment richtig Panik. Ich hab ihr später gesagt, dass ich aus Notwehr gehandelt habe und sie damit rechnen muss, wenn sie nachts über mich herfällt, wie eine Würgeschlange. Sie fand das gar nicht lustig."
„Hmm," machte Lena und gab Maggie Recht. Dann kicherte sie. Lena Luthor kicherte und als sie bemerkte, was sie tat, hielt sie sich erschrocken die Hand vor den Mund. „Was ist dann passiert?"
Maggie machte eine Wegwerfbewegung mit der Hand. „Sie hat Schluss gemacht, da ich kein Einsehen hatte. Anstatt mich schuldig zu fühlen, war ich erleichtert, dass ich ihr einen Grund gebeben habe, mit mir Schluss zu machen. Die Beziehung war beendet. Am meisten war ich darüber erleichtert, dass ich von nun an mein Bett wieder für mich alleine hatte. Ich schlafe so einfach tausendfach besser," beendete Maggie ihre Geschichte.
Lena nickte wissend. Dann hob sie ihr Glas.
„Also Officer, trinken wir darauf Single zu sein und die Vorzüge eines eigenen Bettes mit Beinfreiheit und ohne Klammergriff zu genießen?!"
Maggie prostete ihr zu, doch dann hat sie auf Alex gestarrt und der Scotch brannte bitter in ihrer Kehle. Sie beobachtete, wie Alex die letzte Billardkugel versenkte und den Kopf lachend in den Nacken warf. Plötzlich sah sie auf und ihre Blicke trafen sich. Sie starrten sich an. Zum ersten Mal hat sie sich gefragt, ob es vielleicht mit der richtigen Person an ihrer Seite anders wäre. Sie seufzte, trank erneut und sah zu Lena rüber. Sie erwischte die Dunkelhaarige dabei, wie diese ebenfalls den Billardtisch ins Visier genommen hat, doch anders als Maggie betrachtete sie Kara. Kara gab in diesem Moment ihrer Schwester High-Five und drückte sie anschließend fest an sich. Der Alkohol lies Lenas sonst so leicht unterkühlte Mimik bröckeln und Maggie erkannte Sehnsucht darin. Ihre eigene Sehnsucht spiegelte sich wieder. Sie kam nicht ohnehin sich zu fragen, ob Lena Luthor der Scotch nun genau so bitter auf der Zunge lag und ob sie heimlich dieselben Gedanken wie Maggie hegte und nur zu cool war und zu viel Angst hatte, diese zu zeigen.
Das war der Anfang von Maggies Beobachtungen und sie beobachtete noch viele weitere Male, wie Lena Luthor in Karas Anwesenheit sanft wurde. Aber Lena unternahm im Gegensatz zu Maggie nie einen Schritt und so rätselte Maggie viele Monate, was ihr Problem war.
Mit Alex versuchte Maggie das gemeinsame Einschlafen erneut.
Und es war anders. Maggie wollte in ihrer Nähe sein und so probierte sie es und überstand die ersten Male. Nie ist man verletzlicher als im Schlaf, Maggie hat eine Weile gebraucht, um sich umzustellen. Darauf einzustellen, was es wirklich bedeutet, wenn ein Körper, den du liebst, neben dir liegt. Sich zu entspannen und wohl fühlen. Alex hatte die Geduld, für sie war es auch neu und ungewohnt, mit jemand neben sich einzuschlafen. Jetzt können sie beide die Vorteile und die Geborgenheit genießen.
Gerne hätte sie Lena Luthor von ihren Erfahrungen erzählt. Aber seit der Geschichte mit Kara und Supergirl stehen sie nicht mehr auf Best Buddies Kurs. Maggie muss zugegeben, dass sie die Luthor an ihrer Seite vermisst. Vor allem dann, wenn die Danvers Sister rum blödeln und süß miteinander sind. Maggie macht gerne mit Lena zusammen einen auf Badass.
Ihr Magen knurrt. Gestern haben sie das Abendessen ausfallen lassen und sind gleich zur Nachspeise übergegangen. Ihr Körper ist an den exakt richtigen Stellen wund und Maggie kuschelt sich für einen langen Augenblick nochmal ein. Sie drückt einen Kuss auf Alex's weiches Haar, ehe sie ihre Beine aus dem Bett schwingt.
Sie wird ein Kraftfrühstück vorbereiten. Der Tag wird heute lang werden und sie brauchen beide Energie.
„Guten Morgen, das duftet ja köstlich."
Alex erscheint im Türrahmen. Sie ist barfuß mit nichts weiter als einer Bluse bekleidet. Ihr Haaransatz ist von der Dusche nass und ein paar Tropfen, kullern ihren Hals entlang. Alex blickt begeistert auf das Obst, von dem Maggie weiß, dass sie es morgens gerne isst, aber oft keine Zeit hat, es selbst zu schnippeln.
Maggie nimmt die letzten Pancakes vom Herd und beugt sich zu Alex, die bereits am Küchentisch Platz genommen hat.
„Morgen, Babe," begrüßt sie ihre Freundin mit einem langen Kuss auf die Lippen.
„Danke Schatz, das ist genau das, was ich jetzt brauche. Ich liebe dich."
„Dann fang schon mal an. Ich serviere dir den Rest. Es gibt Eier."
„Du bist die Beste, womit habe ich dich verdient?"
„Wir haben uns beide verdient, ich weiß, dass du heute wieder einen harten Tag haben wirst."
Alex gibt ein Stöhnen von sich, was vieles bedeuten kann, aber sicher nicht, dass sie einen normalen anstrengenden Arbeitstag vor sich hat. Das hat sie immer. Ihr kluger Kopf denkt bereits über weiteres nach, was sie heute noch konfrontieren wird. Maggie überlegt, was es sein könnte.
„Du konntest gestern nicht alles fertig erzählen, ich habe dich unterbrochen und später sind wir eingeschlafen. Wir waren dort stehen geblieben, dass Lena und Kara Eis gegessen haben," sagt sie mit einem zwinkernden Auge. Was folgte, war heißer intensiver Sex.
Alex gibt ein übertriebenes Stöhnen von sich und schüttelt sich.
„Was ist passiert?", fragt Maggie verwundert.
„Das war das kleine Detail, was ich verdrängt habe. Jetzt ist es wieder da."
Maggie fischt die Eier aus dem Topf, von denen sie hofft, dass diese richtig weich gekocht sind und dreht sich um.
„Was ist es?"
Alex gibt einen tiefen Seufzer von sich und holt dann mehrmals Luft, präpariert sich für das, was auch immer sie sagen wird.
„Maggie, ich denke Kara und Lena hatten Sex." Sie hält beide Hände in die Luft.
Maggie runzelt die Stirn. „Ich weiß," erwidert sie, hatten sie das nicht längst geklärt?
Alex lässt die Arme auf den Tisch fallen. „Was?"
Maggie stellt die Eier auf den Tisch und setzt sich zu Alex. Themen mit Kara waren immer sensibel, vor allem, wenn es um Karas Liebesleben geht. Aber ehrlich? Maggie findet dies einfach zu köstlich und außerdem war es nur eine Frage der Zeit, wann Kara und Lena es miteinander tun würden.
„Erinnerst du dich daran, als die beiden aus dem Portal zurückgekehrt sind?" Alex nickt, „Luthors Lippenstift war verschmiert und ihre Bluse falsch zugeknöpft. Hast du nicht gesehen, sie hat ihre starke Luthor Persönlichkeit nur schwer zusammengehalten und ihre Wangen waren rosa, irgendwie hat sie gestrahlt. Sie hatten Sex."
Alex runzelt die Stirn und überlegt angestrengt.
„Aber sie haben es beide abgestritten?"
„Ich weiß, was ich gesehen habe," erwidert Maggie und nimmt die Zeitung vom Tisch um darin zu blättern.
„Irgendwas ist vorgefallen in der Parallelwelt und später in Karas Appartement. Himmel. Die beiden sollen sich auf unsere Mission konzentrieren. Lena auf die Waffe und Kara muss mit dieser die Wesen von unserem Planeten befreien. Jetzt ist es denkbar schlecht, ihre Angelegenheiten zu sortieren und Chaos in Parallelwelten zu hinterlassen. Hmm, ich werde so oder so heraus finden, was vorgefallen ist. Spätesten dann wenn die Stimmung kippt," murmelt Alex mehr zu sich selbst und spießt ein frisches Stück Apfel auf.
Winn
Mit Lena Luthor zusammenzuarbeiten ist der Hammer. Ihr Verstand arbeitet in anderen Dimensionen. Sie hat eine Vision, forscht, probiert und erschafft Neues. Sie denkt dabei über Ecken und Kanten hinaus. Einfach gesagt, sie weiß, was sie tut.
Winn steht neben ihr im Labor, wie ein kleiner Junge mit offenen Mund, voller Ehrfurcht und Begeisterung und in Erstaunen von seiner Mentorin. Wie damals, an der Uni, als er die größte Verknalltheit gegenüber seiner Dozentin entwickelt hatte. Nur ist er definitiv nicht in Lena Luthor verknallt, höchstens ein bisschen in ihren Verstand.
Sie redet anders mit ihm, als es die Dozentin tat. Sie bezieht ihn mit ein, teilt ihre Gedanken und erklärt bereitwillig ihr Wissen mit logischer Selbstverständlichkeit und vertraut darauf, dass Winn ihr folgen kann. Sie gibt ihm das Gefühl, als schätze sie Winn als ihren Partner im Labor. Sie fragt sogar nach seiner Einschätzung, animiert ihn dazu Ideen einzuwerfen und lässt es so aussehen, als könnte sie die Waffe nicht ohne Winns Hilfe bauen. Es ist eine wundervolle Erfahrung.
Die Waffe an sich ist schnell gebaut, doch sie mussten vorab den roten Stein sorgsam bearbeiten und in kleinere Projektile, die sie in die Waffe einbauen.
Gemeinsam bekommen sie das gut hin, wobei Lena mehr an den exakten technischen Details feilscht und Winn sich mehr um das Erscheinungsbild kümmert. Winn ist stolz auf sein Design. Daher blicken sie nun auf eine Knarre, die im Aussehen eine Mischung aus Star Wars und Ghostbusters kreuzt. Raffiniert, smart und ziemlich cool.
„Winn, bei wie viel Schuss sind wir?"
„15 Projektile."
„Hmm, das heißt, Supergirl muss mit jedem Schuss treffen. Es sind 13 Wesen, die eine Kugel benötigen, damit sie zusammenbrechen. Sie darf sich also maximal zweimal verschießen."
„Kara ist eine lausige Schützin," wirft Winn ein.
Das macht ihm ein wenig Sorgen, der Stein gibt jedoch nicht mehr her. Sie müssen mit dieser Menge arbeiten. Ihn zu sehr zu strecken, könnte die Wirkung verfehlen und dieses Risiko möchten sie nicht eingehen,
Lena runzelt die Stirn. „Hmm. Das ist ungut."
Winn kann sehen wir ihre schlauen Gehirnzellen bereits arbeiten und nach einer Lösung für ihr Problem suchen. Winn überlegt ebenso, dann fällt ihm etwas ein und seine Augen beginnen zu leuchten.
„Wir werden Kara trainieren. Schießübungen sind angesagt. Kara ist die Einzige die, die Aliens etwas hinhalten kann, auch wenn ihre Superkräfte keine Wirkung zeigen. Es ist zu riskant einen Scharfschützen zu beauftragen, die Aliens könnten sofort mit ihrer Technik den Atem heraussaugen. Wenn wir also diese fiesen Aliens loswerden möchten, sind wir auf Supergirls Schießgenauigkeit angewiesen und ich helfe ihr dabei, diese zu verbessern. Ich weiß, wie alles funktioniert und Alex hat einen Trainingsschein, sie wird uns helfen." Winn liebt Schießtraining und er hat immer Spaß mit den DEO Agenten auf der Shooting Range, selbst wenn es dort etwas laut ist. Es ist sowas von Badass und die Waffen sind mega. Alex hat ihm alles beigebracht.
„Dann verlieren wir ein paar Tage, in denen die Aliens weiterhin Menschen terrorisieren. Es wird weitere Tote geben, das können wir nicht riskieren."
Winns Laune sinkt sofort, doch Lena sieht ihn aufmunternd an. Beide überlegen sie angestrengt, nach einer weiteren Alternative. Lena Luthor zwinkert ihm zu und Winn ist sich sicher, dass sie bereits einer Spur nachgeht. Sie tippt auf ihrem Tablett und lässt sich die Einstellungen auf der Waffe anzeigen. Ihre Stirn ist dabei in Falten gelegt, sie studiert etwas.
„Können wir die Waffe verfeinern?" , fragt Winn aufgeregt.
„Wie wäre eine Art Radius von mehren Metern, in welchem wir der Waffe beibringen, nur auf die Wesen selbst zu schießen und auf nichts Weiteres, so dass keine Gefahr eines Fehlschusses droht?"
„Das wäre gerade zu genial, aber können wir die Waffe so programmieren?"
Und dann haben sie beide dieselbe Idee.
„Die Gewebeprobe."
„Die Gewebeprobe."
„Exakt," sagt Lena, „wir haben eine Gewebeprobe der Wesen aus welcher wir die DNA entnehmen können und diese entschlüsseln. Wir schreiben das Programm der Waffe so, dass diese nur auf die Wesen selbst abfeuert. Kara muss nur ansatzweise die Waffe in die richtige Richtung halten."
„Wie die Minibomben, bei welchen wir zuvor wissen, welchen Radius ihr Ziel treffen werden."
Lena nickt. „Holst du eine der Gewebeproben aus der Kühlung, Winn?"
„Das ist genial, Lena."
„Dann an die Arbeit, Winn."
Abgefahren geht es Winn durch den Kopf. Die Frau ist in der Lage einfach alles zu bauen. Wen die Mission beendet ist, wird er definitiv versuchen Lena sein privates Computerspielzeug zu zeigen. Zusammen könnte sie abgefahrenes kreieren. Wahnsinn.
Später am Nachmittag kommt Supergirl angeflogen, total ramponiert, die Haare ein wenig wild und an ihrem Cape fehlt ein Stück Stoff, aber sie wirkt stolz und happy. Man kann ihr förmlich ansehen, dass sie soeben einen Bösewicht zur Strecke gebracht hat, sie ist gut drauf und strahlt, als sie Lena und Winn entdeckt.
„Hey Kara," grüßt Winn.
„Supergirl, was ist mit dir passiert?" Lena blickt besorgt und ihre Augen huschen mit Lichtgeschwindigkeit über Karas Körper, als erkunde sie, ob sie Verletzungen von sich getragen hat. Als sie nichts erkennen kann, wirkt sie erleichtert und dann wechselt sie von einem Fuß auf den Anderen, als wäre ihr plötzlich bewusst, dass sie gestarrt hat. Winn schwört, ihre Ohren werden Pink, als Supergirl in ihrem Anzug vor ihr zum stehen kommt und grinst.
„Hallo, Lena. Es ist alles in Ordnung, nur ein kurzer Quickie, ähm ein kurzer Kampf. Hey Winn. Ihr beide seid fleißig?"
Winn nickt Kara zu, doch diese hat nur Augen für Lena.
Sobald Winn die beiden beobachtet, weiß er, dass Maggie die Wahrheit gesagt hat. Die Luft hat sich zwischen ihnen um 180 Grad verändert.
In seinem Bauch entsteht ein warmes Gefühl. Er denkt an seine Fanfiktion, die er so gerne liest und weiß, welch heißes Paar die beiden abgeben. Oh Mann. Wenn es wahr wird? Das lässt sämtliche Testosterone ausschütten. Ist es normal für ein Pairing so empfinden? Sich so heftig zu wünschen, dass die beiden zusammen werden und dabei mitzufiebern. Einfach die beiden glücklich wissen? Ein Happy End. Es ist so aufregend.
Winn reißt sich aus seinen geheimen Gedanken und deutet auf die Waffe, die in einem Samttuch eingewickelt ist, als wäre sie ein Baby. Lena und Winns Baby.
„Ihr habt die Waffe fertig? Wow, wie cool ist die denn, zeigt mal. Ich kann es kaum erwarten, den Aliens zu zeigen, wo es lang geht." Kara macht Anstalten danach zu greifen.
„Kara vorsichtig, sie ist frisch gesäubert und Lena gibt ihr gerade den letzten Schliff."
Lena hält ihr Tablet in den Händen, mit dem sie die letzten Einstellungen auf der Waffe durchgeht und checkt.
„Außerdem bist du eine lausige Schützin," ergänzt Winn.
„Bin ich gar nicht."
„Bist du doch."
„Bin ich nicht."
Lena verdreht die Augen. „Kara? Wenn ihr euere kindisches Verhalten beendet habt, solltest du ernsthaft ein paar Schießübungen vornehmen, immerhin wirst du eine Waffe in der Hand halten. Außerdem möchte ich von dir hören, wie sich die Waffe in deiner Hand anfühlt und ich möchte dir ein paar Einstellungen zeigen. Wir wollen keine Überraschungen."
„Okayyy Lena," gibt Kara sich geschlagen, doch sie grinst. Jeder weiß, dass sie Bock auf Schießübungen hat.
Winn baut die Schießkörper auf. Sie haben sich vor ein paar Jahren einen Jux gemacht und anstelle von Dosen und Körpern auch Alienformen aufgestellt. Es sind teilweise lustige Formen, aber sie helfen bei den Übungen und diese haben ebenso ein Herz aufgemalt, an den unterschiedlichsten Stellen. Das DEO trainiert hauptsächlich an ihnen. Winn zieht die Alienformen auf das Ende der Schießbahn.
J'onn und Alex kommen aus dem Besprechungssaal heraus und unterhalten sich angeregt.
„Hey Alex," ruft Winn „Kommst du zur Schießbahn? Kara beginnt ihr Schießtraining."
„Ich bin sofort da," ruft Alex zurück und vertieft sich in ihre Unterhaltung mit J'onn. Winn zuckt mit den Schultern.
Lena und Kara haben die Köpfe zusammen gesteckt, hell und dunkel, die beiden sehen so gut zusammen aus. Lena deutet auf die Waffe in ihrer Hand und Kara lehnt sich begierig darüber, sie sehen verdammt süß miteinander aus. Etwas scheint definitiv zwischen ihnen vorgefallen zu sein. So wie die beiden sich ansehen und so vorsichtig, wie sie miteinander umgehen, so hat Winn sie noch nie zusammen erlebt. Langsam kommt er näher, um die beiden nicht zu stören und lauscht, was sie sagen.
„Und.. Lena? Kommst du heute Abend mit, wenn wir feiern gehen, nachdem wir die Erde von den garstigen Aliens befreit haben?"
„Was verstehst du unter Feiern? Und.. solltest du dich nicht erstmal auf deine Schießübungen konzentrieren, damit du die garstigen Aliens von der Erde verbannen kannst?"
„Unter Feiern verstehe ich in einer Bar mit angrenzender Tanzfläche den Abend verbringen, vielleicht ein wenig trinken, definitiv tanzen und Party machen. Da du die Waffe programmiert hast, habe ich keine Bedenken, dass ich die garstigen Aliens damit verfehle."
„Tanzen? Hmm, du weiß, dass ich nicht tanze. Danke für das Kompliment, du solltest dennoch trainieren und wissen damit umzugehen."
„Ich werde dir tanzen beibringen, es wird dir Spaß machen. Okay, gib mir die Waffe. Ich beweise dir, dass ich schießen kann."
„Tanzen und schießen, Kara? Gibst du damit nicht ein wenig an?"
„Ich bin eben ein Cowboy. Möchtest du mein Cowgirl sein?"
Gott, Winn schmelzt innerlich dahin. Sie flirten eindeutig miteinander, während sie beide abwechselnd auf die Waffe in den Händen und sich in die Augen sehen. Kara scheint einiges an Mut bekommen zu haben. Jetzt kann er sehen, warum er die Wette verloren hat. Kara hat den ersten Schritt gemacht, hat Maggie gesagt. Er hatte ursprünglich auf Lena gesetzt, aber so kann man sich täuschen. Stille Wasser sind tief.
Winn kann kaum erwarten, bis die Aliens verbannt sind und sie alle zusammen feiern gehen. Er kann kaum erwarten, die beiden zusammen auf der Tanzfläche zu sehen.
