Hiho!

Ihr wisst es ja bereits seit dem letzten Kapitel und es ist und bleibt wahr: Die Sanierung beginnt am Montag und danach ist für mich eine Weile Sense. Aber seid getröstet – meine liebe Beta und ich waren fleißig und haben EIN weiteres Kapitel für nächste Woche vorbereitet, so dass ihr nicht zu lange warten müsst, aber ich kündige gleich an, dass ich keine Review- schreiben werde, weil ich dazu wohl nicht komme. Tut mir leid, aber seid euch sicher, dass ich mich trotzdem über jedes Review freue und hoffentlich später schnellstmöglich alles beantworte, was nur geht.

Dafür ist es gerade 8 Uhr durch und trotzdem gibt's das Kap schon. grins

Na denne... Viel Spaß

Euer Kampfzwerg

Reviewantworten habe ich dieses Mal am Ende des Kapitels

°

°

Überraschung in Rumlak

Tag um Tag wanderten Pallando, Alatar und Lútholwen zum Roten Gebirge, und je näher sie ihm kamen, desto mehr Bäume säumten ihren Weg und ließen ihr Herz höher schlagen. Wochenlang waren sie kaum einem Strauch oder auch nur einem winzigen Bäumchen begegnet, so dass sie, als sie an einem sonnigen Herbstmorgen einen freundlichen Hain fanden, gar nicht anderes konnten, als zu rasten, ihre Füße in das erfrischende, kühle Wasser eines Baches zu halten und dem Vogelzwitschern in den Ästen zu lauschen.

Das bunte Laub war bereits von den Bäumen gefallen und lockte die Reisenden damit, an diesem idyllischen Ort nicht nur den restlichen Tag, sondern auch die darauf folgende Nacht zu verbringen. Sie sammelten trockenes Holz und entzündeten ein kleines Lagerfeuer. Alatar lehnte sich an einen Baumstamm und atmete tief und genüsslich die frische, feuchte Waldluft ein.

„Mir steht der Sinn nach einigen Pilzen", seufzte er dabei. „Steinpilzsuppe mit frischen Kräutern! Würdest du einige Pilze für uns sammeln, Pallando?"

Etwas verwundert musterte Pallando Alatar. Alatar mochte Pilze durchaus, doch nie verlangte er so explizit nach ihnen.

„Nun... Gerne. Ich zweifle zwar daran, hier Steinpilze zu finden, doch auf einen Versuch lasse ich es gerne ankommen", erwiderte er und erhob sich von seinem Lager.

„Oh ja!" Lútholwen sprang erfreut auf. „Ich würde so gerne mitkommen!"

„Nein, Lútholwen!" Alatars Stimme klang streng. „Dein Kleid ist bereits beinahe zerstört. Würdest du mit Pallando durch das Dickicht hier streifen, zerreißt du es womöglich vollständig. Und außerdem benötige ich deine Hilfe hier."

Lútholwen senkte beschämt den Blick und setzte sich wieder. Pallando musterte Alatar erneut verwundert und fragte sich ernsthaft, wozu Alatar die Anwesenheit Lútholwens benötigte, doch ihr Kleid befand sich tatsächlich in einem sehr schlechten Zustand, so dass er Alatars Einwand durchaus nachvollziehen konnte.

„Ein anderes Mal, Lútholwen", munterte er sie auf und winkte zum Abschied, bevor er im Wald verschwand.

Pilze zu finden war nicht schwer, doch Steinpilze aufzutreiben war beinahe ein Kunststück. Das bunte Herbstlaub klebte an ihren Hüten und verbarg sie vor hungrigen Blicken. Pallando kroch tiefer und tiefer in das Dickicht und fragte sich mehr und mehr, warum Alatar unbedingt Steinpilze begehrte, doch er wollte ihm diesen Gefallen tun. Alatar hatte sich in den letzten Wochen so sehr um eine gute Versorgung durch Fleisch bemüht, dass er sich durchaus auch einmal etwas Besonderes wünschen durfte.

Mehr als drei Stunden suchte Pallando, bevor er mit einer ansehnlichen Menge Steinpilze zum Lagerplatz zurückkehrte und diese Lútholwen für die Zubereitung in die Hand drückte. Sie schenkte ihm ein schüchternes Lächeln und machte sich an die Arbeit. Misstrauisch beobachtete Pallando, wie sie die Pilze putzte und zerteilte und ihren Blick dabei nicht ein einziges Mal hob. Sie war in den letzten Tagen zusehends aufgetaut, hatte viel gelacht und erzählt. Beinahe schien es, als habe sie den Tod ihrer Eltern akzeptiert, doch nun war sie wieder so scheu wie zu Beginn ihrer Reise.

Fragend schaute Pallando zu Alatar, doch der zuckte nur hilflos mit den Schultern. Schweigen lag über der Gemeinschaft, und Pallando fühlte sich mit jeder Minute unwohler. Lútholwen beendete ihre Arbeit und reichte jedem einen Becher der Suppe. Ohne selbst etwas zu sich zu nehmen, kauerte sie sich an den Rand der Lichtung und beobachtete die beiden Istari. Hungrig begannen beide zu essen, doch Pallando begann zu würgen und musste sich zwingen, die grauenhaft versalzene Suppe überhaupt zu schlucken. Argwöhnisch schaute er zu Alatar und fürchtete dessen aufbrausendes Temperament, doch dieser schien die Suppe zu mögen und grinste Lútholwen freundlich an.

„Phantastisch! Einfach phantastisch!", lobte er sie überschwänglich.

Lútholwen lächelte erneut scheu und dankte ihm mit einem kurzen Kopfnicken.

„Was geht denn hier vor? Ist während meiner Abwesenheit etwas geschehen, von dem ich wissen sollte?", fragte Pallando ungeduldig.

Lútholwen wandte sich hastig ab und kümmerte sich um die Reinigung des Geschirrs, doch Alatar schmunzelte und erwiderte: „Nein. Es ist nichts geschehen, wovon du wissen solltest."

Unsicher schaute Pallando zu Lútholwen und fragte sich, ob ihm Alatar nicht soeben ungewollt etwas zwischen den Zeilen mitgeteilt hatte. Prüfend betrachtete er dessen Gesicht, konnte jedoch keine Lüge darin erkennen. Alatar hatte ihn bisher nie belogen. Warum sollte er nun damit beginnen?

°

°

Es war bereits Nachmittag, als das Handelsschiff mit der Gemeinschaft in dem kleinen Hafen von Rumlak einlief, um über Nacht Waren auf- und abzuladen. Die Elben wollten diesen willkommenen Zwischenstopp nutzen, um sich die erst vor wenigen Monaten neu gegründete Stadt genauer anzusehen.

Agarmaethor wollte eigentlich an Bord bleiben, doch Legolas redete lange auf sie ein, um sie schließlich davon zu überzeugen, die Zeit dafür zu nutzen, auf Märkten zu handeln oder gemütlich in einem Gasthaus zu sitzen. Etwas unwillig folgte sie ihm in die Stadt, so dass nur Gimli allein zurückblieb. Blass und schläfrig lag ihm mehr daran, die Nachwirkungen seines Rausches zu überwinden.

Die Hafengegend Rumlaks bestand beinahe ausschließlich aus Holzhäusern und Baracken, doch je mehr sie sich dem Zentrum näherten, desto öfter begegneten sie aus Stein erbauten Lagerhäusern und Geschäften. Selbst die Straßen, welche zu einem weitläufigen Marktplatz mit einem Brunnen in seiner Mitte führten, waren gepflastert.

Die Elben waren beeindruckt, was in der kurzen Zeit seit Ende des Ringkrieges geschaffen worden war, doch die Lage der Stadt war gut gewählt und das versprach weiteres, zukünftiges Aufblühen. Die Flüsse Celduin und Carnen vereinten sich hier und ermöglichten einen leichten Handel zwischen dem Weinland, dem Eisengebirge und Esgaroth. Niemanden verwunderte es daher, dass auch viele Händler Gondors, beschützt von unzähligen Soldaten mit dem Wappen des weißen Baumes, sich in der Stadt aufhielten.

Legolas war deren Anwesenheit sofort aufgefallen, doch der Weg aus Gondor war weit und die Mägen der Bewohner Minas Tiriths knurrten laut nach all dem Leid des Krieges und der Zerstörung. Er konnte verstehen, dass König Elessar alles Menschenmögliche unternahm, um den Hunger seiner Bevölkerung zu stillen.

Neugierig lief Legolas zwischen den einzelnen Marktständen umher und begutachtete die Waren: Schnitzereien und Stoffe, Duftkerzen, Öle, Pfeifenkraut, fein gebackene Brote, mit Früchten versetzter Honig, Fleischwaren und noch vieles mehr. Agarmaethor folgte ihm schweigend, doch sie richtete ihre gesamte Aufmerksamkeit auf die Menschen und Zwerge, die ihren Weg kreuzten, musterte misstrauisch Gebäude und Gassen und achtete auf versteckte Waffen und nicht zuordenbare Geräusche. Sie konnte ihren Aufenthalt in der Stadt nicht genießen und schaute unaufhörlich Richtung Hafen.

„Ich fühle mich nicht wohl hier", murmelte sie. „Seit wir vermuten, dass mich jemand töten will, erwarte ich hinter jedem Passanten einen möglichen Angreifer. Ich glaube, ich gehe besser zurück zum Schiff. Dort ist es übersichtlicher und sicherer für mich."

„Es tut mir leid. Ich gebe zu, es war eine schlechte Idee, gerade dich in all den Trubel hier zu führen, wo aus jeder Richtung ein Messerstich zu erwarten ist... oder ein Pfeilschuss aus einem Fenster...", erwiderte Legolas seufzend. „Doch keinesfalls solltest du allein durch die Stadt zum Schiff zurückkehren. Ich werde dich begleiten... es sei denn... dir fällt noch etwas ein, was deine Stimmung etwas verbessern könnte. Ich möchte nicht, dass du so bedrückt bist."

Missmutig schaute sie ihn an. „Nein", sagte sie gequält. „Dorthin kannst du mir nicht folgen und ich wäre erneut ohne... Aufsicht!"

Als sie Legolas' verständnislosen Blick sah, deutete sie mit dem Finger auf ein reich geschmücktes Gebäude mit den Zeichen eines Badehauses über der Eingangstür.

„Du möchtest baden?", fragte Legolas erstaunt und warf einen Blick auf das Gebäude. Seine Augen begannen lustig zu funkeln und er lachte sie an, während er sie am Ärmel packte und zum Badehaus zog."

„Ich will da nicht mit dir rein!", rief sie aufgebracht und wehrte sich. „Denkst du, nur weil du mich schon einmal..."

„So sauber habe ich dich selten gesehen!", unterbrach Legolas sie, doch er wandte sich dabei an einen hochgewachsenen Mann in prächtiger Kleidung, welcher in Begleitung einiger Soldaten Gondors gerade aus dem Badehaus trat. Erstaunte graue Augen funkelten Legolas an.

„Legolas! Mein Freund! Welch Überraschung! Wo ist Gimli? Konnte man euch beide doch einmal voneinander trennen?" Ein Lächeln umspielte seine Lippen, als er auf Legolas zulief und ihn fest umarmte.

„Estel! Es ist so schön, dich wieder zu sehen!" Legolas lachte ihn an. „Gimli ist an Bord eines Handelsschiffes und schläft seinen Rausch aus, doch wenn ich ihm von deiner Anwesenheit berichte, wird er seine Kopfschmerzen mit Sicherheit ignorieren und sofort hierher eilen. Ganz zu schweigen von Elladan und Elrohir!"

„So? Die beiden treiben sich ebenfalls hier herum?", fragte Aragorn erstaunt und warf einen interessierten Blick auf Agarmaethor. „Und wer ist die hübsche Dame an deiner Seite?"

„Das ist Agarmaethor", erwiderte Legolas knapp und etwas verlegen, als er Aragorns breites Lächeln sah.

Mit distanzierter und respektvoller Höflichkeit verbeugte sich Agarmaethor vor dem König Gondors.

Aragorn zwinkerte Legolas zu. „Ich habe ein Wirtshaus für mich und meine Soldaten gemietet. Darf ich euch beide einladen, mit mir zu speisen? Ich könnte auch Gimli, Elladan und Elrohir holen lassen."

Er flüsterte leise mit einem Soldaten, winkte Legolas und Agarmaethor zu, ihm zu folgen und führte sie zu einem Gasthof in einer kleinen Seitenstraße. Agarmaethor blieb davor stehen und sah Legolas zögerlich an.

„Ich werde Euch nicht beißen!", knurrte Aragorn mit einem Augenzwinkern, packte sie am Arm und schob sie durch die Tür.

Mit kritischem Blick blieb sie dort stehen und musterte das Innere des Gasthauses. Der Raum war recht groß und nur wenige Fenster ließen Licht hinein. An seiner rechten Seite befanden sich einige Tische, die beinahe vollständig mit verschiedensten Ausrüstungsgegenständen beladen waren. Eine Treppe führte in ein weiteres Geschoss mit Türen zu einzelnen Gästezimmern und in der Mitte des Gasthauses stand eine große Tafel. Aragorn und Legolas setzten sich sofort und naschten von einem Obstteller, während Agarmaethor die Wirtin und den Knecht genauestens musterte.

Aragorn lachte leise und beugte sich flüsternd zu Legolas: „Wen schleppst du da mit dir herum? Sie benimmt sich, als würde sie hier einen Anschlag auf ihr Leben erwarten!" Doch sein Lächeln erstarb, als er Legolas' ernstem Blick begegnete.

„In der Tat erwartet sie etwas Derartiges." Legolas zögerte. „Es gab sogar einen Versuch, sie zu entführen, doch keiner von uns weiß, warum solch ein Interesse an ihr besteht. Ginge es darum, uns den Weg nicht mehr weisen zu können, würde ich den Anschlag auf ihr Leben verstehen, doch eine Entführung?" Legolas schüttelte den Kopf.

„Weg weisen? Wohin?" Aragorns Neugier war geweckt und mit leuchtenden Augen schaute er Legolas an.

Legolas hatte diese Reaktion erwartet. Seine Augen funkelten, während er Aragorn ausführlich von Galadriels Bildern in ihrem Spiegel, von Thuringwethil und dem bisherigen Verlauf der Reise berichtete, von Agarmaethors Visionen und ihrem verlorenen Gedächtnis.

„So, so", murmelte Aragorn nachdenklich, als Legolas seinen Bericht beendet hatte, und sah sich Agarmaethor genauer an. „Blutkrieger...", murmelte er. „Was für ein Name! Wie heißt Ihr wirklich?" Er durchbohrte sie mit seinem Blick.

Agarmaethor schaute Aragorn beinahe abweisend an, während sie kühl erwiderte: „Mein Name lautet Silamîriel Linnolelei."

Aragorn hob die Augenbrauen „Ein sehr ähm... schöner Name!"

„Sie ist die Tochter Celebrimbors", ergänzte Legolas lächelnd.

Aragorn lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. „Die Tochter des Schmiedes der Ringe der Macht!", rief er verwundert und betonte dabei jede einzelne Silbe. „Da hast du mir beinahe die interessanteste Information vorenthalten!"

Er wandte sich an Agarmaethor, die sich noch immer abseits hielt und lud sie mit einer Handbewegung ein, sich endlich zu ihnen an den Tisch zu setzen. Sie folgte der Aufforderung und Aragorn musterte sie erneut eindringlich.

„Verzeiht, wenn ich das so sage, Herrin, aber ausgerechnet Ihr mit Eurem Hintergrund führt diese Gemeinschaft zu der Person, die sich als der neue Feind Mittelerdes entpuppt hat? Ich halte das für einen ausgesprochenen... Zufall!"

Agarmaethors Augen blitzten ihn an. „Sicherlich... ein äußerst angenehmer Glücksfall für die, die Mittelerde retten wollen, doch es gibt bisher keinen Hinweis, dass es sich NICHT um einen Zufall handelt. Schließlich wurde ich nicht aufgesucht und darum gebeten... Die Begegnung mit der Gemeinschaft westlich des Nebelgebirges wurde durch niemanden eingeleitet – weder durch Visionen, noch Personen noch durch sonstige Einflüsse..."

Aragorn kniff misstrauisch die Augen zusammen. „Weiß Elrond von Eurer... Existenz?", fragte er skeptisch.

Legolas beobachtete erstaunt, wie Agarmaethor Aragorns Blick auswich.

„Kommt es darauf an?", fragte sie nach.

„Ich weiß es nicht, doch Elrond unternimmt selten etwas ohne einen tieferen Grund. Der Rat und die Bildung der Gemeinschaft fanden zu einem Zeitpunkt statt, als Legolas und Gimli sich Imladris näherten, so dass diese daran teilnehmen konnten. Er schickte die Gemeinschaft zur Herrin des Goldenen Waldes, und sagte, er wüsste überhaupt nichts Konkretes über die Gefahr, obwohl Galadriel in ihrem Spiegel konkrete Bilder einer äußerst interessanten Person sah. Und ausgerechnet auf dem Weg zu ihr trifft die Gemeinschaft auf Euch, Herrin, die von einem alten Freund beeinflusst wird, der Gemeinschaft zu folgen und sich später plötzlich als weitere Führerin entpuppt..." Aragorn grinste. „Mein verehrter Ziehvater ist nicht dumm!"

Legolas schmunzelte: „Und ich berichtete ihm von meiner Begegnung mit den Orks und mit dir als unheimlichen Fremden, und er hat es nicht kommentiert... er schickte die Gemeinschaft ohne besonderen Hinweis nach Süden zum Pass."

Agarmaethors Augen weiteten sich und in einem Ton, der mehr danach klang, als müsse sie sich selbst überzeugen, sagte sie: „Elrond kann das nicht wissen!"

„Kann was nicht wissen?", hakte Aragorn nach. „Ihr unterschätzt Galadriels, Celeborns und Elronds Zusammenspiel!"

Agarmaethor schaute nur schweigend zu Boden. Legolas wunderte sich, was wohl in ihr vorgehen mochte und beobachtete, wie sie immer mehr erblasste, je mehr sie über etwas nachzudenken schien. Ihre Hände öffneten und schlossen sich nervös, so dass er den Eindruck gewann, Wut, Trauer und Verletztheit würden gegeneinander ankämpften.

„Du musst dich nicht betrogen fühlen!", sagte er leise und sorgte sich, sie könne erneut auf den Gedanken kommen, alle würden sie nur ausnutzen wollen. „Elrond hat sicher nicht beabsichtigt, dich für die Rettung Mittelerdes zu missbrauchen. Ich bin davon überzeugt, dass er dabei auch an dich und deine Interessen gedacht hat!"

Agarmaethors Augen blitzten ihn zornig an. „Daran zweifle ich ernsthaft!", fauchte sie. „Elrond zerstörte bereits einmal mein Leben – nicht absichtlich... das gebe ich zu, doch er tat es! Warum sollte ihm daran liegen, mein Leben... meine Hoffungen nicht noch ein weiteres Mal zu ruinieren... Er muss gewusst haben, dass ich Amlugûr folgen würde und hat ihn allein deshalb zum Führer der Gemeinschaft bis Lórien bestimmt... damit ich mit euch nach Lórien reise... dorthin, wo Galadriel den gemeinsamen Plan vollenden kann!

Amlugûr hat Recht! Das ist alles Politik... und für Mittelerde und Arda kommt es auf eine unglückliche Seele mehr oder weniger doch nicht an! Ihr werdet Dank meiner Führung Thuringwethil finden und töten und ich... ich..."

Schweigend sahen sich Aragorn und Legolas an, bis Aragorn die Stille unterbrach: „Ich nehme wohl zu Recht an, dass Ihr uns nichts Näheres über seine äußerst... verwerfliche... Untat berichten werdet, doch zumindest spricht aus Euch ein gewisser Optimismus bezüglich der Rettung Mittelerdes. Das hat doch auch etwas Gutes!"

Legolas stieß ihm für diese Taktlosigkeit grob in die Seite und griff dann ins Leere, als er Agarmaethor davon abhalten wollte, zur Tür zu stürmen und das Gasthaus zu verlassen. Wäre in diesem Moment nicht Gimli eingetreten, wäre es ihr wohl auch gelungen, doch so prallte sie mit Schwung gegen ihn und beide stürzten zu Boden. Gimli schlug dabei hart mit dem Helm gegen den Türrahmen und blieb einen Moment lang bewegungslos liegen.

Agarmaethor wurde beinahe kreidebleich als sie zu ihm kroch und besorgt seinen Puls fühlte. Legolas konnte sehen, wie ihr ein Stein vom Herzen fiel, als sich seine Augen wieder öffneten und er sich seinen schmerzenden Kopf rieb.

„Du dummer Zwerg!", fauchte sie ärgerlich, doch Legolas spürte, dass ihr Schimpfen mehr ein Befreiungsschlag war, weil sie die Sorge um ihn abwerfen konnte.

„Bei Mahal, was habe ich verbrochen, dass immer mein Kopf daran glauben muss!", stöhnte Gimli und sah Agarmaethor vorwurfsvoll an.

„Die Nachwirkungen der gestrigen Nacht hast du dir selbst zuzuschreiben!", knurrte sie.

Legolas ging zu ihr und reichte ihr die Hand, um ihr auf die Beine zu helfen, doch sie schob diese ärgerlich von sich, erhob sich alleine und ging erneut zur Tür, um das Gasthaus zu verlassen.

„Da übrigens soeben die gestrige Nacht erwähnt wurde... Interessiert es denn eigentlich jemanden, wie es mir gelungen ist, Amlugûr zum Wetttrinken zu überreden?", fragte Gimli und ließ sich von Aragorn auf die Füße ziehen, um ihn dann sofort kräftig zu umarmen.

Agarmaethor hielt inne, was Legolas ein kleines Schmunzeln entlockte, weil ihre Neugier ihren Ärger zu verscheuchen schien.

„Was hast du getan?", stachelte er Gimli an.

Gimlis Augen funkelten. „Nichts leichter als das! Ich teilte dem Kapitän mit, Amlugûr sei der Anführer der Truppe und würde es nicht schätzen, von diesem nicht eingeladen zu werden. Daraufhin eilte der Kapitän zu ihm und behandelte Amlugûr wie einen Vala... Und dieser eitle Gockel konnte nicht widerstehen und nahm sogar meine Anwesenheit in Kauf, um an das Zwergenbier zu kommen!" Gimli lachte.

Agarmaethor schüttelte verwundert den Kopf und wollte erneut gehen, doch Legolas hielt sie auf, indem er nachhakte: „Und was ist aus dem Kapitän geworden? Seit letzter Nacht bin ich nur dem Steuermann begegnet!"

„Oh Mahal!" Gimli fasste sich erschrocken an die Stirn. „Den haben wir bewusstlos in seiner Kajüte vergessen! Nun ja... das ist jetzt auch egal!" Er setzte sich mit Aragorn an die Tafel und nahm sich eine große Pflaume vom Obstteller.

Agarmaethor wandte sich abermals der Tür zu. Legolas ergriff einen großen Apfel und reichte ihn ihr. „Lass dir bitte alles noch einmal durch den Kopf gehen, bevor du eine übereilte Entscheidung triffst!", sagte er leise. „Bitte!"

Agarmaethor zögerte. Legolas sah, wie ihre Unterarme von einer Gänsehaut überzogen wurden, während sie gequält auf den Apfel starrte, doch dann nahm sie ihn entgegen und setzte sich schweigend wieder an die Tafel.

°

°

Dem Wald in der Nähe des Roten Gebirges folgten weitere idyllische Wäldchen, doch Pallando, Alatar und Lútholwen rasteten nie länger als es unbedingt erforderlich war. Die Schweigsamkeit der Reisenden hielt viele Tage an, bevor Lútholwen allmählich wieder redseliger wurde und erneut mit Pallando plauderte, doch die Hintergründe ihres langen Schweigens erfuhr dieser nicht. Lútholwen mied dieses Thema und auch Alatar schien Pallandos Fragen nicht beantworten zu können. Zumindest hob sich ihre Stimmung, und als sie die ersten Ausläufer des Roten Gebirges erreichten, schien sich jeder so zu verhalten wie vor Pallandos Pilzsuche.

Das Gebirge war nicht sehr hoch, doch sehr zerklüftet. Keiner von ihnen kannte einen genauen Weg, und so endeten ihre Wanderungen nicht selten an Orten, die eine Umkehr erforderlich machten, um sich einen neuen Pfad zu suchen. Es war lästig, doch sie trafen unterwegs auch auf niemanden, der ihnen hätte helfen können. Zumindest beherbergte das Rote Gebirge eine reiche Pflanzenwelt, so dass nicht nur genügend Holz für ein nächtliches Lagerfeuer vorhanden war, sondern auch Beeren und Wurzeln ihren Speiseplan bereicherten.

Tagelang irrten sie umher, bis Alatar sich eines Morgens müde auf einen Felsen setzte und um sich schaute.

„Pallando? Glaubst du, es gibt hier seltene Pflanzen, die du noch nicht kennst?", fragte er seufzend.

„Selbstverständlich! Und eigentlich würde ich gerne ein oder zwei Tage hier verbringen und forschen, doch ich wagte es nicht, dich darum zu bitten, nachdem wir im Gebirge von Rhûn aufgrund meiner Kräutersuche abgestürzt sind. Warum fragst du?"

Alatar streckte sich. „Ich bin müde und würde gerne rasten. Und da ich dich seit dem Vorfall in Rhûn in deinen Forschungen doch sehr eingeengt habe, dachte ich mir, es würde dich freuen, wenn du hier deinen Interessen nachgehen könntest. Ein oder zwei Tage Rast werden uns allen gut tun. Du musst mir nur versprechen, vorsichtiger an Abhängen und Steilwänden zu sein. Solch ein Erlebnis wie in Rhûn will ich mir hier nicht leisten!"

Pallando sah ihn überrascht und dankbar an. „Alatar, du bist wirklich ein guter Freund!"

Er packte seine Sachen und machte sich auf den Weg. Als er am Abend von seiner Kräutersuche zurückkehrte, fand er den Lagerplatz leer vor. Das Gepäck Alatars war vollständig vorhanden, doch von ihm und Lútholwen fehlte jede Spur.

Pallando sorgte sich nicht. Er setzte sich neben seinen Schlafplatz und begann damit, seine Kräuter zu sortieren und in kleine Beutel zu füllen.

„Was tust du da?"

Lútholwens plötzliches Auftauchen erschreckte ihn. Verwirrt drehte er sich zu ihr um und sah sie mit feuchtem Haar und nass glänzender Haut, als habe sie einen Ort zum Baden gefunden, hinter sich stehen.

„Ich sortiere die Kräuter, die ich gesammelt habe", erklärte er.

„So?"

Neugierig begutachtete sie seine Funde. Pallando beobachtete sie und musste schmunzeln, als sie neugierig alles in die Hand nahm und es sich genauestens ansah. Das Interesse und die Bewunderung, die sie seinen Kräutern entgegenbrachte, gefielen ihm. Irgendwie fühlte er sich dazu veranlasst, ihr das alles noch näher bringen zu wollen.

„Hier!", er wies auf eine Pflanze mit grüner Blüte. „Diese ist dafür geeignet, kleine Hautentzündungen zu behandeln."

Lútholwen strahlte ihn glücklich an als er damit begann, ihr alles zu erklären. Ihr Lächeln ließ Pallando warm ums Herz werden, und es fiel ihm plötzlich viel leichter weiterzureden.

„Und diese hier", er deutete auf eine weitere Pflanze, „hilft besonders gut gegen Zahnschmerzen. Man muss darauf kauen", erklärte er weiter.

„Kannst du damit auch etwas... Magisches machen?", fragte Lútholwen. „Ich meine, ihr seid doch beide Zauberer, da könnt ihr doch sicher mit Kräutern Zaubertränke oder Ähnliches herstellen, nicht wahr?"

Pallando lachte schallend. „Was für ein Zaubertrank schwebt dir denn vor?"

Lútholwens Gesicht wurde mit einem Mal von einem leuchtenden Rot überzogen. Sie senkte ihren Blick und schaute beschämt zu Boden. „Beispielsweise ein Trank, damit andere Menschen mich mögen...", murmelte sie scheu.

„... andere Menschen dich mögen?", wiederholte Pallando erstaunt und verwirrt zugleich. Fragend sah er Lútholwen an. „Oh! Ich verstehe!", rief er dann plötzlich aus. „Alatar will dich in der nächsten Siedlung zurücklassen und du fürchtest dich, die Menschen dort könnten dich nicht mögen und willst... vorbeugen!"

Lútholwen sah noch immer scheu zu Boden. „Du sagst, Alatar würde mich dort zurücklassen wollen... – und du? Du etwa nicht?"

Pallando zögerte. „Nein. Ich sehe dafür keine Notwendigkeit... und... ich mag dich auch... nur fürchte ich, Alatar wird nicht mit sich reden lassen und sich deiner schnellstmöglich entledigen wollen."

Lútholwens Augen funkelten ihn traurig an. Pallando schaute verlegen auf seine Kräuter. „Ich werde deine Abwesenheit sehr bedauern, doch ich glaube nicht, dass ich mich gegen Alatar durchsetzen kann... und leider besitze ich auch keinen Trank, um dir dabei zu helfen, dich schneller in der Siedlung zurecht zu finden. Doch wenn es soweit ist...", fuhr er gespielt fröhlich fort, „dann gebe ich dir dieses Kraut hier. Sobald dich jemand schlecht behandelt, mischst du es ihm ins Essen. Er oder sie wird dann zehn Tage lang blaue Zähne haben!"

Lútholwen sah Pallando einige Sekunden sprachlos an. Dann begann sie schallend zu lachen und steckte Pallando damit an.

Alatar erschien im Hintergrund und kämmte sein nasses Haar.

„Ich weiß zwar nicht, worum es geht, aber ich fürchte, die Farbe der Zähne wird sich nach Einnahme des Krautes kaum von der eigentlichen Zahnfarbe unterscheiden!", lachte er.

°

°

„Sag, Aragorn! Möchtest du uns nicht begleiten?", fragte Gimli, nachdem die drei Gefährten lange in Erinnerungen geschwelgt hatten, als hätten sie sich vor vielen hundert Jahren zum letzten Mal gesehen. „Es wäre beinahe so wie damals und wir könnten deine Hilfe sicherlich gut gebrauchen. Und Elladan und Elrohir freuen sich mit Sicherheit auch!"

„Ja, die freuen sich so sehr, dass sie es nicht einmal wagen, hier bei mir zu erscheinen... ich hätte zu gerne gewusst, wo die sich herumtreiben. Aber du hast lange mit dieser Frage auf dich warten lassen, Gimli... und ich habe sie gefürchtet!" Aragorn seufzte. „Es juckt mich tatsächlich in den Fingerspitzen... Es gibt so viele interessante Probleme, die es zu lösen gilt. Schon allein die Frage, ob diese... Ork-Elben bereits heute Thuringwethil unterstehen oder dies erst ein Ereignis in ferner Zukunft ist. Oder aber auch die Frage, warum man die edle Herrin Agarmaethor sowohl töten als auch entführen will, oder aber überhaupt die Frage, warum erst heute und nicht bereits vor fünfhundert oder tausend Jahren..."

Agarmaethor bewegte sich unruhig auf ihrem Stuhl, erhob sich schließlich und ging zu den Ausrüstungsgegenständen, die sich auf den Tischen am Rande des Raumes befanden.

„Doch leider binden mich andere Verpflichtungen", fuhr Aragorn fort. „Erst gestern kehrte ich aus dem Osten des Landes zurück, wo ich Friedensverhandlungen mit einigen Stammesführern der Ostlinge geführt habe. Gondor will keine Kriege mehr austragen und benötigt seine gesamte Kraft, um sich innerlich wieder zu stärken. Und in drei Tagen treffe ich mich hier mit weiteren Stammesführern, welche diese Stadt als neutralen Ort ansehen. Doch selbst wenn ich mich mit den Stammesführern einigen kann, wird es nicht genug Sicherheit für Gondor geben, denn noch immer streifen wilde Horden von Ostlingen durch die Lande und überfallen Händler, die wir für die Versorgung Gondors so dringend benötigen. Ihr versteht deshalb sicherlich meine Absage."

„Ist denn die Rettung Mittelerdes nicht wichtig genug für Gondor?", fragte Legolas.

„Mit Sicherheit! Doch auch ein starkes Gondor ist wichtig, um schwere Zeiten zu überstehen. Das habt ihr doch während des Ringkrieges erfahren können! Was wäre gewesen, hätte Gondor nicht standgehalten? Was wäre gewesen, hätte Gondor Osgiliath halten können?"

Legolas nickte, doch seine Enttäuschung stand ihm ins Gesicht geschrieben. Agarmaethor presste die Lippen einen Moment lang zusammen und schaute Aragorn bitter an. Noch immer war sie verärgert über die Erkenntnis, welche Pläne Elrond, Galadriel und auch Celeborn hinter ihrem Rücken geschmiedet hatten, doch das alles hatte nichts damit zu tun, dass Aragorn soeben Gimli und Legolas derart enttäuschte.

„Wir kommen auch ohne königliche Hilfe gut zurecht, Legolas. Und ich bin sicher, König Elessar wird uns auch ohne seine persönliche Anwesenheit nach bestem Wissen und Gewissen helfen, nicht wahr, Herr?" Mit blitzenden Augen sah sie Aragorn auffordernd an, der daraufhin schallend auflachte.

„Edle Herrin, ich stehe Euch voll und ganz zur Verfügung! Bedient Euch an den Ausrüstungsgegenständen hier und sollte Euch noch ein Gedanke kommen, was ich für Euch tun könnte... ich werde alles in meiner Macht stehende einleiten!"

Agarmaethor erwiderte spitz: „Ihr könntet Legolas Euren Elessar anvertrauen! Ein Heilstein wie dieser würde uns während unserer weiteren Reise sicherlich behilflich sein!"

Aragorns Augen weiteten sich. „Ihr seid nicht sehr bescheiden, edle Herrin! Mehr Beistand könnte ich wohl kaum leisten. Und doch habe ich kein schlechtes Gewissen, Euch diesen zu verweigern, denn ich ließ ihn in Minas Tirith bei Arwen zurück, damit sie ihn dort in den Häusern der Heilung verwenden kann. Es ist daher leider unmöglich, Legolas den Elbenstein zu übergeben!"

„Und es ist daher auch sehr einfach, keine Entscheidung darüber treffen zu müssen!", sagte Agarmaethor bissig, als füge sie diesen Satz zu Aragorns Worten hinzu und richtete ihr Interesse erneut auf die Ausrüstungsgegenstände.

Aragorn grinste. „Sie ist äußerst... ähm... bezaubernd... wenn ich das einmal so sagen darf... und sie

ist schön, Legolas... wunderschön", murmelte er.

Legolas wandte sich ihm erstaunt zu. „Soll ich Arwen davon erzählen? Sie wird sich mit Sicherheit dafür interessieren!" Legolas schmunzelte, doch Aragorn schüttelte ernst den Kopf.

„Du verstehst nicht, Legolas! Sie ist so schön, dass ich mich ernstlich frage, wie es möglich ist, dass sie so viele Jahre lang unentdeckt bleiben konnte und scheinbar niemand von ihrer Existenz wusste. Ich glaube, selbst Elrond, Galadriel und Celeborn wissen noch nicht sehr lange von ihr – vielleicht auch erst seit den Bildern im Spiegel Galadriels. Doch was hat sie in dieser langen Zeit getan?"

„Sie war Kriegerin", erwiderte Legolas unsicher.

„Ja, Blutkrieger..." Aragorns Ton war zu entnehmen, dass er ihr nicht viel zutraute. „Der Name dient wohl mehr der Abschreckung, aber wirklich kämpfen..."

„Aragorn, mein Freund..." Legolas lachte ihn an. „Diese Elbenfrau ist von vielen Geheimnissen umgeben, doch eines glaube ich ihr aufs Wort! Sie ist eine Kriegerin und durchaus in der Lage mich und auch dich zu töten, wenn sie nur wollte."

Gimli nickte bestätigend, während er auf einer weiteren Pflaume kaute.

„Dann achte darauf, dass sie es nicht will, mein Freund", sagte Aragorn und seine Augen lachten Legolas an. Gimli kicherte leise, doch Legolas warf beiden nur einen verständnislosen Blick zu.

„Benötigt Ihr diese noch?", fragte Agarmaethor plötzlich laut durch den Raum und deutete mit dem Finger auf einen großen Haufen gestapelter Lederplanen.

„Nein. Wir planen nicht, in nächster Zeit noch einmal in den Osten zu reisen. Wisst ihr denn, wozu die Planen gedacht sind?", fragte Aragorn erstaunt, erhob sich und trat zu ihr. Legolas und Gimli folgten, um sich die Planen, die Agarmaethors Interesse geweckt hatten, einmal näher anzuschauen.

„Die Speere dazu brauchen wir nicht. Wir haben selber welche dabei", fuhr sie fort.

Aragorn sah Legolas verblüfft an. „Sie weiß tatsächlich, wovon sie redet. Woher kennt ihr deren Verwendung?"

„Ich habe einige Zeit im hohen Norden verbracht", erwiderte Agarmaethor. „Die Verwendung solcher Planen war dort üblich. Können wir acht davon mitnehmen?"

„Selbstverständlich! Schließlich muss ich doch meine königliche Hilfe nach bestem Wissen und Gewissen leisten, nicht wahr Legolas?" Er sah Legolas schnippisch an. „Ich kann Euch sogar noch mehr bieten." Aragorn löste von seinem Gürtel einen winzigen Beutel. „Falls ihr Gold- und Silbermünzen mit Euch führt, werdet ihr damit im Osten nicht weit kommen. Im Osten gibt es anderes Geld." Er lächelte und reichte den Beutel Gimli.

Dieser öffnete ihn und schaute hinein. „Das ist doch auch nur Gold!", sagte er ungläubig.

Aragorn nickte. „Wohl wahr, doch die Existenz von Münzen setzt voraus, dass es jemanden gibt, der für ihren Wert einsteht – und sei es, dass er nur garantiert, dass eine Goldmünze ein festgelegtes Gewicht hat. Im Osten gibt es niemanden, der dies tut. Es zählt allein das gewogene Gewicht und eure Münzen... nun ja... sie sind ihr Material wert, doch ihr könnt sie kaum teilen, wenn ihr weniger ausgeben wollt. Ein wenig Staub und einige Körnchen sind da durchaus behilflich."

Er zwinkerte Legolas zu und Gimli ergriff den Beutel, um diesen sofort an seinem Gürtel zu verstauen.

„HA!", rief er dabei aus und eilte zu dem inzwischen gedeckten Tisch. „Es gibt Essen! Mir knurrt der Magen."

Alle setzten sich auf ihre Plätze und begannen, die würzigen Speisen der einheimischen Küche zu essen.

„Das Essen schmeckt ungewöhnlich", bemerkte Agarmaethor, lauschte dann jedoch den Gesprächen Gimlis, Aragorns und Legolas'.

°

°

Zita: freu, dass du an mich denkst

Melethil: Ach, das neue Schuljahr hat begonnen und alle sind im Stress. Ich versteh das schon. So lange du noch liest, freue ich mich über jede Meldung deinerseits! Und dein Review hat als Entschädigung VOLL und GANZ gereicht! Ich hab mich richtig gefreut! (knuddel)

Zu den Reviews: (lach), ja, da Thranduil mein Gott ist, konnte ich es mir nicht verkneifen, noch dieses zusätzliche Kapitel dranzuhängen – und Legolas sollte schon ein wenig Strafe bekommen. Ich meine – wenn wir mal ganz ehrlich sind – so richtig korrekt war das mit Amlugûr nicht, oder? Und die Hilflosigkeit von Aggi hat er auch ganz schön ausgenutzt. (grins).

Vielen lieben Dank für dein Lob. Ich muss gestehen, dass ich mich manchmal richtig reinsteigere, wenn es um die Gefühlslage von Personen geht. Vielleicht magst du deshalb meine Dialoge so gerne. Diese Vergleiche mit Kindern habe ich in dieser Geschichte in nächster Zeit öfter, weil es passt, aber es hört auch wieder auf. Warum es passt hat AUCH was mit Aggis Hintergrund zu tun. Im letzten Kapitel war ja schon die traurige Tatsache erwähnt worden, dass sie ein erwachsenes Kind war und da kommt dann später noch mehr.

Du fragst mich, ob Legolas noch nie eine Freundin hatte? Naja – ich denke mal schon (kicher), aber wann stellt man denn eine Freundin seinen Eltern vor? Nur, wenn es ernst ist, oder? Jedenfalls hat mich mein Troll seinen Eltern erst nach 6 Monaten vorgestellt! (lach). Aber so richtig erfahren ist er deshalb trotzdem nicht. Mein Tolkien-Universum geht ja auch davon aus, dass Sex einer Heirat entspricht. (so hat Tolkien es ja mal notiert und so ist es in History of Middle-earth zu finden). Insofern hat also auch Amlugûr ES noch nie so richtig getan.

Meine Beta hat sich übrigens riesig gefreut, dass du Mitleid mit Amlugûr hattest. Sie ist nämlich ein Amlugûr-Fan und findet es PÖSE, dass er so schlecht behandelt wird. (kicher).

So, genug getextet. Alles Lieben

Euer Kampfzwerg