Kapitel 13! Ein schlechtes Omen die dreizehn... Aber seht selbst...
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Am nächsten Tag fiel es ihr äußerst schwer, sich zum Frühstück in die große Halle zu begeben. Sehnlichst hatte sie sich einen Grund gewünscht, fernbleiben zu können und wenn es nur ein Schüler mit geklemmten Daumen gewesen wäre. Später stellte sie fest, dass sie im Büro hätte bleiben sollen.
Dummerweise wurde sie nicht erhört und betrat mit einem Hauch Rosa auf den Wangen, das sich fürchterlich mit ihrem blassen Teint stach, die Halle unter dem taxierenden Blick Snapes.
Dumbledore sah neugierig auf, sofort hatte er eine gewisse Spannung bemerkt. Als er sah, von wem sie ausging, versuchte er sich unbeteiligt seinem Essen zu widmen und wartete hochkonzentriert ab, ob etwas geschehen würde.
Hermione hatte sich mit einem gemurmelten Morgengruß an ihrem Platz gesetzt und starrte jetzt in ihre Tasse, als würde sie dort einen rettenden Anker oder ein paar Antworten, auf was auch immer finden.
Snape lehnte sich leicht zu ihr rüber und murmelte mit einem bösartigem Grinsen: „ Guten Morgen, Miss Granger. Gestern ist eine Frage meinerseits offen geblieben. Aufgrund ihrer doch etwas eigenwilligen Kleiderwahl, gehe ich davon aus, dass Sie Herrenbesuch erwartet haben?"
Merlin, ich glaub ich kotz gleich.
„Oh nein, Professor Snape, da muss ich Sie leider enttäuschen. Nein, das ist die falsche Wortwahl, ich weiß ja, dass Sie sich mit Genugtuung darüber hermachen werden, dass ich keinen männlichen Besuch erwartet habe.
Und selbst wenn, würde es Sie nichts angehen. Doch bin ich der Meinung, dass Sie selber nicht so große Töne spucken sollten, denn ich habe durchaus wahrgenommen, dass Sie gestern nicht Herr der Lage waren, woraus ich schließe, dass Sie schon lange keinen Damenbesuch mehr hatten. Wahrscheinlich ist dieser auch schon länger her, als mein letzter Herrenbesuch." Angriffslustig funkelte sie ihn an.
Das hatte gesessen, gleich beide Augenbrauen ihres Gegenübers schossen in ungeahnte Höhen.
„Das glaube ich kaum, Miss Granger. Denn ihr Aufzug und ihr Benehmen, lässt mich schlussfolgern, dass Sie es ganz schön nötig haben. Welche Frau würde denn sonst auch solch eindeutige Unterwäsche tragen. Für jedermann erkennbar?"
„Och, keine Bange, ich besitze auch das gryffindorischePendant dazu." antwortete sie ihm unverblümt.
Hat die denn auf alles eine Antwort? Ja! Schließlich liest sie Bücher nicht, sie frisst sie.
„Solche Informationen bringen rein gar nichts, sie lenken nur von der Tatsache ab."
„Und die wäre?"
„Das sie beziehungsunfähig sind, Miss Granger. Mir ist zu Ohren gekommen, Sie haben ihren Freund mir nichts dir nichts und hochkant aus dem Haus geworfen!"
„Ich wüsste zwar nicht, was Sie das angeht, aber es war nicht plötzlich und es war genau der richtige Zeitpunkt."
„Natürlich, Miss Granger. Schade, dass Männer nicht wie Bücher sind, nicht wahr?"
Snape war jetzt ganz in seinem Element, die Granger an den Rand der Verzweiflung treiben.
Außerdem musste diese Göre mal von ihrem hohen Ross geholt werden. Kaum zu glauben, aber Severus Snape hielt sie tatsächlich für arrogant.
„Und wie bitte schön meinen Sie das jetzt wieder?"
„Bücher kann man benutzen nach Lust und Laune, kann sie entsorgen, restaurieren oder im Regal verstauben lassen. Mit Männern kann man das nicht."
„Na das ist ja mal ne Neuigkeit. Machen Sie jetzt einen auf Doktor Sommer?"
„Wer ist das?" fragte er scharf.
„Nicht so wichtig." Sie konnte ihm ja schlecht erklären, dass das eine Muggelpsychologin war, die für Teeniezeitschriften schrieb und Fragen beantwortete, wie, wird man vom Onanieren blind oder wie funktioniert Blasen, ist das schädlich für die Zähne?
Sie konnte gerade noch ein Kichern unterdrücken.
„Gut, dann zurück zum Thema. Miss Granger eine beziehungsunfähige Person."
„Ich und beziehungsunfähig? Was sind Sie dann? Der Sunnyboy, mit einem Haufen Freunde, Frau und vier Kindern? Ist klar und ich bin Jesus, mir wächst Gras aus der Tasche."
Beide bemerkten in ihrem Eifer, sich gegenseitig Beleidigungen an den Kopf zu werfen, nicht wie Dumbledore verstohlen und unterdrückt kicherte, während er sich Lachtränen aus den Augenwinkeln wischte. Minerva dachte schon, er habe sich an seinem Müsli verschluckt.
„Das behauptet ja auch keiner, Miss Granger. Doch nervtötende, arrogante und langweilige Besserwisserinnen wie Sie, gehören weggesperrt. Damit täte man der Welt einen großen Gefallen."
Das war zuviel, Hermione bemühte sich sehr um ihre Beherrschung, während sie ihre Kaffeetasse auf den Tisch knallte.
„Lieber so und Freunde haben, als ein unmögliches und unerträgliches Arschloch wie sie zu sein."
Die Stimmung kippte.
„Welche Freunde, Miss Granger? Ich habe noch keinen ihrer Nervensägen hier gesehen!"
Hermione wusste darauf keine Antwort und voll unterdrücktem Zorn, griff sie nach ihrer Tasse, goss den Inhalt mit einem diabolischen Glitzern in den Augen über Snapes Kopf und rannte aus der Halle. Sie wollte jetzt nur noch alleine sein.
Dummerweise hatte sie mit ihrer Aktion, die ganze Aufmerksamkeit auf den Lehrertisch gelenkt. Und Snapes Groll auf sich gezogen, der ihr jetzt wie vom Affen gebissen folgte.
Zurück blieben eine mucksmäuschenstille Schülerschar und ein Dumbledore mit äußerst besorgter Miene.
Schnell hatte Snape Hermione eingeholt. In seinen Adern pulsierte die Wut, das Blut rauschte in seinen Ohren und er sah aus, als würde er gleich kleine Kinder fressen.
In einem leeren Korridor packte er sie grob an der Schulter und schleuderte sie gegen die Wand, während er sich drohend vor ihr aufbaute. Mit einer Hand an ihrer Kehle, in der andren den erhobenen Zauberstab, der jetzt auf ihre Stirn zeigte.
Hermione konnte in seinen Augen blanke Wut und abgrundtiefen Hass erkennen, wimmernd wandte sie den Blick ab. Seine Stimme verstärkte ihre Panik um das Zehnfache…
„Wagen Sie es nie wieder, mich derart bloßzustellen." kündigte er ihr unheilvoll an.
„Nie wieder oder Sie werden sich wünschen, nie geboren worden zu sein."
Danke, den Wunsch hatte ich schon vor Ihrer Drohung, dachte sie verbittert.
„SEVERUS!" durchriss ein Ruf die geladene Stille des Korridors.
