Ihr wollt wissen wie es Hermione nach der Aktion geht? Gar nicht gut... Aber lest selbst...

Wieder einen dicken Dank und ein breites Lächeln an euch, für eure Kommentare... Die nächsten drei Kapitel liegen auch schon in trockenen Tüchern...

Eure Eule

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Hermione indess, war direkt in ihre Räume gerannt. Nachdem sie zwei Stunden apathisch ins Feuer ihres Wohnzimmerkamins gestarrt hatte, wurde sie von einem leisen Geräusch aufgeschreckt. Sogleich spannten sich ihre Muskeln an, bereit zur abermaligen Flucht.
Langsam wandte sie den Blick nach rechts und sah eine ziemlich perplexe Winky vor sich stehen.

„Miss Hermione, geht es Ihnen nicht gut? Ist etwas passiert? Kann ich etwas für Sie tun, Miss?"

„Nein, Winky. Es ist alles in Ordnung." antwortete Hermione tonlos und richtete ihren Blick wieder in die Flammen. Die Hitze des Feuers brannte ihr im Gesicht, ihre Augen blickten groß und leer in eine weit entrückte Ferne.

Winky sah, dass mit Hermione etwas nicht stimmte und überlegte fieberhaft, was geschehen sein könnte und was sie tun könnte.
Eine Weile stand sie mucksmäuschenstill da, fand aber keine Erklärung für ihre erste Frage. Die kleine Elfe wusste, dass ihre Herrin nie besonders glücklich war, aber so hatte sie sie auch noch nie gesehen.
Auf ihre zweite Frage, fand sie eine typische Hauselfenantwort, ploppte leise in die Schulküche, wuselte zwei Minuten lang hindurch und erschien wieder neben Hermione, eine grosse Tasse dampfenden Kakaos in der Hand mit einem ordentlichen Schuss Feuerwhisky darin.

„Winky weiß nicht, wie sie Miss Hermione helfen kann, aber Winky weiß, dass Ihnen das hier gut tun wird." und hielt ihr die Tasse unter die Nase.

„Danke, das ist wirklich sehr lieb von dir und jetzt geh bitte, ich möchte alleine sein." antwortete Hermione mit einer Stimme, der jegliche Emotion fehlte.

Geknickt senkte die Hauselfe den Kopf, wackelte traurig mit den Ohren und verschwand. Befehl war Befehl, allerdings beschloß sie, später noch einmal nach ihrer Herrin zu schauen.

Nachdem Hermione den Becher geleert hatte, überkam sie das Gefühl sich bewegen zu müssen und ging kurzerhand unter die Dusche. Als die heißen Wasserstrahlen auf ihre Schultern trafen, fiel die Lethargie von ihr ab und Halt suchend stützte sie sich mit beiden Händen an der Wand ab. Ihr Körper zitterte unkontrolliert, als das Gefühl der Ohnmacht sie zu überrollen drohte, sank sie langsam in die Knie, sich immer noch an der Wand abstützend, bis sie sich sitzend auf dem Boden der Dusche wiederfand. Dort erst begannen ihre Tränen, wie in Sturzbächen zu fließen.

Gut eine Stunde saß sie dort, die Tränen waren versiegt, ihre Augen aber zeigten sich immer noch leer und stumpf.

Nur mit einem Bademantel bekleidet, saß sie jetzt auf dem breiten Fensterbrett ihres Schlafzimmers und blickte hinaus auf die Landschaft.
Weit hinten, streckten sich die Bäume des verbotenen Waldes gen Himmel, die Ländereien waren von einer dicken Schneeschicht eingehüllt und der Vollmond beleuchtete die ganze Szenerie mit einer Schönheit, dass es in Hermiones Brust schmerzte.
Die ganze Nacht saß sie dort, unfähig auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Hermione beobachtete, wie die ersten Sonnenstrahlen die Baumwipfel streiften, um dann immer weiter empor zu steigen und einen neuen Tag anzukündigen.
Sie stand auf, zog sich um und tauschte das Fensterbrett wieder mit dem Platz vor dem Kamin, nachdem sie das Wohnzimmer verdunkelt hatte.
Und bevor sie etwas später zur Seite kippte und einschlief schoss ihr der erste Gedanke durch den Kopf.

Warum nur? Ich mochte ihn doch!

Winky hatte fast stündlich nach Hermione gesehen, hatte ihr immer wieder etwas zu Trinken in die Hand gedrückt, doch nie kam eine Reaktion. Das einzige Lebenszeichen war, dass die Tassen immer leer waren, wenn Winky wiederkam.

Als die Hauselfe ihre Herrin jetzt vor dem Kamin schlafend vorfand, beschloss sie tapfer, ihre Prinzipien über Bord zu werfen und Hilfe zu holen.

Eine halbe Minute später, klopfte sie vorsichtig gegen das Schienbein des Wasserspeiers.

„Ja bitte?"

„Professor Dumbledore, Sir. Hier ist Winky, ich müsste Sie dringend sprechen."

Nachdem Winky geschildert hatte, was sie die Nacht über beobachtet hatte, erhob sich Dumbledore sofort, um Hermione aufzusuchen.

„Ich danke dir, Winky, das war sehr aufmerksam von dir. Und jetzt geh und ruh dich selbst etwas aus. Ich werde mich jetzt um Hermione kümmern."

„Sir, Danke, Sir."

Das Bild, welches sich Dumbledore bot, als er Hermiones Räume betrat, schockierte ihn zutiefst. Sie lag zusammengekauert vor dem Kamin, die Beine eng an den Körper gezogen und ihre Arme fest darum geschlungen, als wolle sie sich selbst im Schlaf so klein wie möglich machen.
Ihr Gesicht war kreidebleich, dunkelviolette Augenringe stachen daraus hervor und selbst die beträchtliche Nähe zum Feuer, zauberte keine Röte auf ihre Wangen.

Er zückte seinen Zauberstab und ließ Hermione vorsichtig durch den Türrahmen auf ihr Bett schweben.
Fürsorglich zog er die die Decke bis unter ihr Kinn, zauberte sich dann einen bequemen Sessel herbei, setzte sich ihr gegenüber und wartete.