huhu...diesmal nur ein Dank und eine Warnung...erhofft euch nich zuviel von diesem Kapitel, es geht recht ruhig zu...Zu ruhig für meinen Geschmack...Aber was solls, trotz alledem viel spass damit...
Eure Eule
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Hermione stellte erleichtert fest, dass ihre Vertretung schon weg war. Sie hatte jetzt wirklich nicht die Nerven neugierige Fragen zu beantworten. Ihr Portrait übernahm diese Funktion.
„Hallo, Hermione", quietschte die Kleine vergnügt, „ ich habe dich ja so vermisst. Du warst aber auch lange weg. War es spannend? Hattest du auch ganz viele Abenteuer? Oder hat dich Professor Snape nicht rausgelassen? War er lieb zu dir? Die, die hier war, war wirklich doof. Hübsch aber toootaal eingebildet, die wollte auch nicht meine Freundin sein. Ständig sind hier blöde Jungs rumgelaufen, nur damit sie sie kurz sehen konnten. Ich bin froh das du wieder da bist, da hört der Ärger wieder auf."
Hermione fühlte sich wie erschlagen, von diesem Redeschwall. Wo soll ich anfangen? Egal, irgendwo.
„Hi Kleines, ich bin auch schrecklich froh wieder hier zu sein. Da wo ich war, war es nämlich fürchterlich kalt.
Ich weiß, dass ist es hier auch noch, aber es wird ja auch wieder wärmer. Da wo ich war, ist das ganze Jahr Schnee. Was war denn das für eine Vertretung? Du weißt nicht zufällig ihren Namen? Und nein Professor Snape war ziemlich brav und hat mich bei den Abenteuern mitmachen lassen."
Und für was? Kein Buch, Malfoy weg, Folter, Bewusstlosigkeit und ungewollte FKK-Präsentationen, fügte sie in Gedanken hinzu. Ganz langsam gewöhnte sie sich an den Gedanken Snape nackt gesehen zu haben, er trieb ihr aber immer noch die Schamesröte ins Gesicht. Da hilft nur eins, Verdrängung!
„Die Neue, wie die hieß? Lass mich mal nachdenken. Irgendwas mit Park...Park... Die war auch hier auf der Schule und hing diesem Draco immer am Rockzipfel."
„Du meinst doch nicht etwa Pansy Parkinson?", fragte Hermione entgeistert.
„Doch genau die. Die ist immer nur mit drei Pfund Schminke umhergelaufen und hat sich mehr für ihre Fingernägel, als für die verletzten Schüler interessiert", naserümpfte das Mädchen.
„Ohje, ich befürchte, dass ich dann erstmal reingehen muss, um zu sehen ob noch alles in Ordnung ist. Wir sehen uns dann nach dem Abendbrot, okay?"
Das Portrait schwang zur Seite.
Wie Hermione befürchtet hatte, sah ihr Krankenflügel aus wie ein Schlachtfeld. Zum Glück hatte Pansy ihre Privatgemächer nicht betreten dürfen.
Vorsichtig verschaffte sie sich einen Überblick. Hier würde jede Menge Arbeit auf sie zukommen. Die Betten waren unordentlich, überall stand Zeug herum, ihr Büro sah aus als wäre es als Kosmetikstudio genutzt worden.
Pansy schien keinen blassen Dunst von Haushaltszaubern zu haben und war wohl zu faul gewesen die Hauselfen zu rufen.
Auf ihrem Schreibtisch klebten Nagellack- und Lippenstiftreste, Getränke waren verschüttet worden. Hermione traute sich kaum in die Schränke zu schauen, einzig die Schülerakten schienen unberührt. Im Gegensatz zu dem Bett! Ihr Blick war darauf gefallen und sie war der festen Überzeugung, dass diese, diese, ihr fiel kein passendes Wort ein, nicht alleine darin gelegen hatte. Sie wollte sich nicht ausmalen, von wem die weißen Flecken auf dem Laken stammten.
Seufzend rief sie nach Winky.
„Hallo Miss Hermione, schön das Sie wieder da sind."
„Danke Winky. Winky würdest du mir hier beim Aufräumen helfen?"
„Natürlich Miss."
Snapes Heimkommen war wesentlich erfreulicher. Auch er hatte erstmal sämtliche Räumlichkeiten inspiziert und festgestellt, dass sie zu seiner Zufriedenheit in einem tadellosen Zustand waren. Dafür hatte er jetzt, im Gegensatz zu Hermione, keine Ablenkung von den Gedanken, die ihm im Kopf herumgeisterten.
Ständig schossen ihm Szenen oder Sätze in den Sinn, allesamt aus der Taiga. Das ist doch zum Verrückt werden. Ein gewöhnlicher Auftrag und du drehst fast am Rad!
Severus versuchte sich abzulenken, doch seine Vorräte an Zaubertränken waren vollständig, seine Räume sauber und selbst ein Buch vermochte nicht ihn auf andere Gedanken zu bringen.
So blieb er einfach in seinem Sessel vor dem Kamin sitzen und starrte in die Flammen. Die Wärme die von ihnen ausging, erinnerte ihn unweigerlich an Hermione in ihrem Fieberschub. Von dem monotonen Schnurren seiner Katze ließ er sich einlullen. Dieses Tier war hartnäckiger als jede Frau, die er je kennengelernt hatte. Sie war ihm kurz nach Voldemorts Sturz zugelaufen und hatte sich partout nicht abwimmeln lassen. Dabei war er sehr gemein gewesen. Hatte sie tagelang ausgesperrt, sie beschimpft, nach ihr getreten und ihr sogar Flüche hinterhergejagt, es hatte nichts geholfen. Sie blieb stur und wurde zum Schluss damit belohnt, dass sie als erstes weibliches Wesen seine Räume mit ihm teilen durfte und einen Platz in seinem Herzen bekam. Auch wenn er das nie zugegeben hätte, er wollte sie nicht mehr missen. Sie war dreifarbig; schwarz, grau, weiß, und schaffte es, ihn nach einem harten, nervenaufreibenden Tag wieder zur Ruhe zu bringen.
Snape fiel in einen leichten Schlaf, sein Kopf war nach hinten gekippt und er hatte den Mund leicht geöffnet.
Bildfetzen schossen an seinem inneren Auge vorbei.
Ein paar brauner Augen, eine wedelnde Hand, ein blutverschmierter grüner Pullover, ein sinnlicher Mund, die letzte Schlacht, eine Frau, von hinten zu sehen, hart kämpfend trotz schwerer Verletzungen, ein faszinierter Blick auf seinen Körper, ein halbnackter vor ihm, Einsamkeit tief verwurzelt, wie bei ihm, gähnende Leere, dann wieder die Augen. So goldbraun, wissend, mitfühlend, sich selbst hinten anstellend, so voller Liebe für alle Geschöpfe und die Natur...
Unendlich schienen die Bilder an ihm vorbei zu ziehen, er wandt sich unruhig in seinem Sessel, dass war nichts für ihn, mit Gefühlen hatte er noch nie gut umgehen können.
Ein stechender Schmerz in seinem Oberschenkel ließ ihn aufschrecken. Die Katze hatte sich in seinen Oberschenkel gekrallt, um nicht von seinem Schoss zu fallen.
Snape fühlte sich wie gerädert, ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es Zeit zum Abendessen war und er war dank der Traumbilder äusserst schlecht gelaunt.
