So da bin ich wieder, voll fit, dafür mit angesengtem Pelz...>>Sonnenanbeterbin Diesmal die Ferien und wie Severus und Hermione sie verbringen...
>kathi: Wovon träumst du eigentlich nachts? Snape auf Hermiones Geburtstag, eher lernen wir alle fliegen, mit der Kraft der Gedanken...>gg
Grüsse und ein riesigen Dank an euch, ihr seid das Salz in der Suppe...
Eure Eule
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Ganze zwei Tage schaffte Hermione es Snape aus ihren Gedanken zu verdrängen, doch dann fing er an sich heimlich still und leise wieder in ihr Herz und ihren Kopf einzuschleichen. Es war erst der fünfte Tag, der großen Ferien und schon jetzt hatte sie ein unbestimmtes Gefühl der Sehnsucht, die sie wieder nach Hogwarts treiben wollte, oder genauer in die unteren Gefilde des Schlosses, dorthin wo es meist dunkel, schauerlich, kalt und modrig war, dorthin wo Severus war. Sie fühlte sich wie zweigeteilt, als hätte sie ein großes Stück von sich dort gelassen, was ja schon nicht allzu verwunderlich war, denn schließlich war sie dort sieben lange Jahre zur Schule gegegangen und hatte jetzt wieder ein ganzes Jahr dort verbracht und gearbeitet, hatte dem Krankenflügel ihre persönliche Note aufgedrückt, schon allein mit der farbigen Bettwäsche. Hogwarts hatte sie geprägt und sie hatte die Liebe schlechthin dort gefunden, nur war das der komplizierteste Teil von allen.
Sie saß auf ihrer Veranda, einen Rotwein vor sich ein Buch daneben. Doch beides blieb unbeachtet, denn sie starrte sinnierend in den Sonnenuntergang, der jetzt in kräftigen Rottönen schillerte und den Himmel aussehen ließ als stünde er in Flammen. In Flammen? Vor kurzem war auch ihr das Glück zuteil geworden, doch im nachhinein hatte sie das Gefühl, dass diese Flammen nicht etwas erobert und genährt, sondern erbarmungslos niedergefrssen und zertstört hatten.
Den Zettel von ihm hatte sie auf ihrem Nachttisch liegen und versuchte abends vor dem Schlafen einen kleinen Funken Hoffnung daraus zu schöpfen. Er war gewiss nicht einfach, er war im Grunde sehr speziell, um es vorsichtig zu formulieren, doch genau das liebte sie an ihm. Ihre Augen füllten sich sich mit Tränen und sie versuchte sie ärgerlich wegzublinzeln. Es half doch alles nichts, sie musste warten, durfte ihn nicht bedrängen und doch fiel es ihr unendlich schwer. Am liebsten würde sie sofort nach Hogwarts eilen, zu ihm, ihm klar machen was sie fühlte was sie wollte und ihm damit im Endeffekt alle Entscheidung abnehmen. Doch sie durfte nicht und plötzlich wurden ihr wieder diese besonderen Worte bewusst, gesprochen auf dem Astronomieturm. Ich kann keine Liebe mehr empfinden, und die Worte schnitten sich siedend heiß und langsam durch ihre Brust, während sie aufsprang, ins Bad eilte einen Traumlostrank in sich hineinkippte, um sich dann blindlings und vollkommen angezogen in ihr Bett zu werfen. Der Trank war gnädig, wirkte sofort und entließ Hermione erst am nächsten Morgen von seiner Wirkung.
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Selbst wenn Hermione versucht hätte Snape auf Hogwarts aufzusuchen, so wäre ihr Vorhaben zusammen gebrochen wie ein Kartenhaus, denn er war gar nicht da. Severus befand sich an einem der äussersten Zipfel Englands, in einem kleinen Cottage, inmitten wild wuchernder Getreidefelder und üppiger Wiesen.
Es war alt, urgemütlich und sah ganz anders aus als seine Kerker. Es war in hellen Tönen gestrichen, hatte helle Möbel und war alles in allem sehr freundlich gestaltet. Snape sah inmitten dieser ganzen Freundlichkeit, etwas verloren und fehl am Platze aus. Eingehüllt in einen schwarzen Rollkragenpullover und dazu passender schwarzer Hose.
Es war das Haus seiner Großmutter, eine der wenigen die es geschafft hatte, sich vor dem Anschluß an das Dunkle zu bewahren, ihren eigenen Weg zu gehen. Als er apparieren konnte, war er gerne hierher gekommen. Hatte sich bekochen lassen und sich in der Geborgenheit die die Großmutter ausstrahlte gebadet. Doch kurze Zeit später war sie gestorben und hatte ihm dieses Haus hinterlassen. Es zog ihn immer wieder hier hin, besonders dann wenn er in so etwas wie einer Lebenskrise steckte, nicht mehr weiter wusste oder einfach dem Schloß und seinen Bewohnern entfliehen wollte.
Hier fühlte er sich noch immer wohl, konnte sich in den Tag hineintreiben lassen, tun und lassen was er wollte, einfach er selbst sein, mit seinen ganzen Eigenarten.
Schon am ersten Ferientag war Snape dorthin gereist, denn diesmal wirkte das Schloß besonders einengend auf ihn.
Er unternahm lange Spaziergänge, ließ Sinne und Gedanken treiben, kochte für sich selbst und ging früh zu Bett. Die dritte Woche war angebrochen und er versuchte sogar einige Rezepte Hermiones nachzukochen. Hermione, egal was er tat, egal wo er war, überall war sie. Oft spielten seine Sinne ihm Streiche, ein Rascheln das sich wie ihr Umhang anhörte, ein Wispern des Windes welches sich nach ihrer Stimme anhörte, egal was es war, er fand immer Ähnlichkeiten zu ihr und sei es nur die Farbe einiger Blume die die gleichen Ton hatten wie ihre Haare.
Snape kam einfach nicht weiter, festgefahren war er. Er wusste das er eine tiefe Zuneigung zu ihr empfand, sie nicht mehr missen wollte, sie immer an seiner Seite haben wollte. Er vermisste ihre leuchtenden Augen, ihr scheues Lächeln, ihren Sturkopf, die vielen Sticheleien, schlicht und einfach er vermisste Hermione schrecklich. Und dennoch es war keine Liebe die er empfand, denn das so war er sich sicher, war er nicht mehr möglich zu geben. Doch würde sie sich mit seiner Zuneigung zufrieden geben? Mit dem was er an Gefühlen zu bieten hatte, auch wenn es erschreckend wenig war? Oder würde sie ihm, wie es ihm schon einmal mit einer anderen Frau geschehen war, vor den Kopf stoßen, ihm den Rücken zukehren und ihn in einem Loch aus Einsamkeit und Finsternis versinken lassen? Er würde es ihr nicht verdenken, doch die Vorstellung brach ihm schon jetzt das Herz. Er wusste er würde es nicht ertragen und lieber seinem Leben ein Ende setzen, als ohne sie auskommen zu müssen. Nebenbei stahl sich auch immer wieder Sorge in seine Gedanken, Sorgen darum was Malfoy trieb und das Hermione in ihrem Haus längst nicht so geschützt war wie in Hogwarts.
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Lucius Malfoys Augen strahlten in stiller, gieriger Vorfreude. Er konnte die Tage inzwischen zählen, bald würde er sie treffen und dann würde er ihr alles heimzahlen, was sie ihm und dem Lord angetan hatte. Snape war nebensächlich, der würde genug leiden, sobald er dieses Schlammblut getötet hatte, genauso wie er schon einmal gelitten hatte, als ein geliebtes Schlammblut getötet worden war, doch Lucius wusste instinktiv, dass es Snape diesmal härter und schonungsloser treffen würde. Sein Plan war ausgefeilt, er hatte einen Verbündeten gefunden. Jetzt hieß es sich vorzubereiten, dass alles fertig war, sobald sein großer Tag da war.
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In der dritten Woche saß Hermione schwatzend auf der Terrasse, ihre Freunde waren zu Besuch und sie aßen, tranken, lachten und schwelgten in Erinnerungen. Hermione versuchte krampfhaft sich nichts anmerken zu lassen. Anfangs war schnell das Thema Malfoy abgehakt worden, als Hemrione berichtet hatte, dass er sich schon Monate nicht mehr gemeldet hatte, meinten Harry und Ron dass er wohl inzwischen tot sei und jetzt alles in Ordnung wäre. Für sie war dieses Thema erledigt und schon begannen sie ihren Alltag auszubreiten.
Doch in Gedanken war Hermioen ganz weit fort, sie fragte sich was er wohl gerade tat, ob er Tränke braute oder Bücher studierte, oder was auch immer. Ginny spürte was in ihrer Freundin vorging. Sie hatten sich regelmäßig getroffen und auch über das allgegenwärtige Thema Snape gesprochen, sie spürte wie es Hermione Stück für Stück zermürbte, nichts von ihm zu hören, nicht zu wissen wie er denn zu ihr stand. Hermione tat ihr unendlich leid und sie unterdrückte den Impuls ihren ehemaligen Zaubertränkelehrer aufzusuchen und ihm gehörig den Kopf zu waschen. Doch etwas hielt sie davon ab, vielleicht waren es die Zeilen aus Snapes letzten Brief? Sie konnte es nicht benennen und beschloß erst einmal abzuwarten. In zwei Wochen würde sie sich noch einmal mit Hermione treffen um die letzten Dinge für deren Geburtstagsfeier zu besprechen. Sie hoffte inständig ihre Freundin damit ein wenig ablenken zu können.
Während Hermione alleine war, war sie kaum fähig sich auf etwas anderes als Severus zu konzentrieren, es war einfach zum verrückt werden. Sie wollte ihre Studien abschließen und sah sich kaum in der Lage auch nur einen Fuß vor den anderen zu setzen, ob der Lethargie die sich beharrlich in ihr breit zu machen versuchte. Doch sie würde nicht Hermione Granger heißen, würde sie dieses gesetzte Ziel nicht auch abschließen. Sie schaffte es auch, mit einer ungeheuren Aufbietung von Disziplin, Selbstbeherrschung und Fleiß gelang es ihr ihre Forschungen über Alabastersamen abzuschließen und sie war höchst zufrieden mit dem Ergebnis. Sie überlegte wann sie ein Teil ihrer Aufzeichnungen an Ars Alchemica senden sollte, als ihr mit einem Blick auf den Kalender auffiel, das sie zwei weitere Wochen benötigt hatte, um ihre Arbeit zu beenden.
Wahrlich hatte sie es nicht geschafft auch nur eine Minute nicht unterbewusst an ihn zu denken und in ihren Träumen suchte er sie heim, sandte ihr alle ihren unterdrückten Gefühle und seine eigenen, so dass sie jeden Morgen teif betrübt aufgewacht war. Doch übermorgen war ihr Geburtstag, morgen würde Ginny kommen und dann nur noch eine Woche und sie war zurück in Hogwarts und würde ihre Fledermaus endlich wieder zu Gesicht bekommen.
