Nachdem er die Shuttlerampe verlassen und dem Protokoll
Genüge getan hatte, gab er die Koordinaten nach Vulkan ein. Später würde er
notfalls auf den Autopiloten umstellen müssen. Er war davor gewarnt worden, das
Fieber zu unterschätzen. Es beeinträchtigt das Urteilsvermögen und ist eine der
größten Prüfungen für einen Vulkanier, ein Test seiner Charakterstärke und
seines Studiums der Logik. Er würde diesen Test bald bestanden haben.
Er war als kleiner
Junge bei der Verbindung seiner Schwester gewesen. Er erinnerte sich vage an
formelhaft und poetisch klingende altvulkanische Worte, von denen er nur
einzelne verstanden hatte. Die Zeremonie war kurz gewesen. Plötzlich sind sie
alle aufgebrochen und hatten seine Schwester mit dem fremden Mann in der Wüste
zurückgelassen. Es befindet sich dort ein Unterschlupf und ein Becken, das
vorher mit frischem Wasser gefüllt worden war. Seine Eltern hatten ihm und
Vorik erklärt, dass ihre Schwester bald wieder logisch werden würde. Damals
hatte er nicht verstanden, wie ein so einfacher biologischer Vorgang einen
Vulkanier zu unlogischem Verhalten verleiten könnte, er hatte erst viel später
vom Pon Farr erfahren. Nach ihrer Reifeprüfung war ihnen ein Pad ausgehändigt
worden, mit dem Auftrag, es genau und allein zu studieren. Es enthielt einige
medizinische Informationen und Verhaltensregeln. Vorik hatte mit ihm darüber
reden wollen, aber er hatte seinen jüngeren Zwillingsbruder zurecht gewiesen.
Die Situation auf Aval IV hatte sich weitgehend beruhigt und die medizinischen Teams nutzten die Gelegenheit, um Daten zu sammeln. Die medizinische Technik des Planeten war hinter den anderen Fachgebieten zurückgeblieben. Obwohl die Avaler Mitglieder der Förderation waren und regelmäßig Angebote zum Austausch von Wissen erhielten, schienen medizinische Trikorder auf ihrem Planeten noch nicht angekommen zu sein. Sie stellten ihre Diagnosen mit einer Art von telepathischer Einfühlung und primitiven Diagnosetechniken wie Abtasten, Bewegungsproben und ähnlichem. Valery erschien das sehr ungenau; ihr war vor allem die Telepathie immer etwas suspekt gewesen. War das nicht außerdem eklig, die Gefühle eines anderen zu spüren? Und wie unterschied man seine Gefühle von denen des Patienten? Sie sammelte zusammen mit den anderen Assistenzärzten und ihren Tutoren Daten über diese Vorgänge, während die Heiler ihren Job taten. Das Krankenhaus hatte große Fenster wie alle anderen Gebäude und die Innenwände waren in leuchtend orange bestrichen, an das man sich erst gewöhnen musste. Valery assistierte Dr. Crusher mit den unterschiedlichen Scannern in einem großen Krankenzimmer mit acht Insassen verschiedenen Geschlechtes und Alters, während Charlie und Counselor Troi die Heiler und ihre Patienten befragten. Shrinal und T'Pkara waren im medizinischen Labor auf der Enterprise, um die ersten Daten auszuwerten. Vakery fragte sich, ob Dr. Crusher absichtlich den lebhaften Chaoten Shrinal zu dieser Aufgabe verdammt hatte. Er fällt T'Pkara bestimmt ganz schön auf die Nerven. Die Vulkanierin hatte Dr. Crusher bestimmt zu dieser Analyse verdonnert, um sie mal mit etwas zu konfrontieren, das sie nicht gleich versteht. Vielleicht auch, weil T'Pkara einiges über Neurologie weiß, während Valery bei dieser Analyse keine Chance hätte. Die Anzeigen waren alle sehr merkwürdig. Vielleicht hatten die Avaler deshalb keine Trikorder.
In dem Pad hatte er gelesen, dass die Verlobten zueinander getrieben würden, um den Bund zu vervollständigen. Sie sollten beide umgehend und geordnet den Platz des Koon-ut-kal-if-fee aufsuchen. Ob seine Verlobte auch schon das Feuer in ihrem Blut spürte? Ob sie schon auf ihn wartete? Er versuchte, sich ihr Gesicht vorzustellen. Wie sie jetzt als erwachsene Frau wohl aussah? An ihrem Körper klebte ein nasses T-Shirt und als er an ihr hinaufblickte, hatte sie das Gesicht von Valery Alba. Blaue Augen wie frisches Quellwasser, er trank davon, leicht gelockte, braune Strähnen im Gesicht, ein Mund, das Tor zu einer fremden Welt. Plötzlich schallte jedoch eine schneidende Stimme von Ferne durch die Wüste und rief nach ihm:
„Warnung, Sie nähren sich dem Ereignishorizont eines schwarzen Loches."
Die Stimme störte ihn und er ignorierte sie hartnäckig, während er diese blauen Augen betrachtete. Er ertrank in Valerys Augen.
„Kontakt in fünf Minuten."
Er ertrank in dem Mund, ein Bad in einer warmen Quelle.
„Warnung, Sie nähren sich dem Ereignishorizont eines schwarzen Loches."
Er wollte ihr so nah sein wie möglich und presste seinen Körper an ihren während er sie unterm Kinn küsste.
„Kontakt in vier Minuten."
Er legte sie sanft in den Staub der Wüste und riss ihr die Kleider vom Leib.
„Warnung, Sie nähren sich dem Ereignishorizont eines schwarzen Loches."
Sie behinderte seine Küsse, als Sie ihm die Uniform auszog.
„Kontakt in drei Minuten."
Sie streichelte seine Brust und ihre Hände wanderten auf seinen Rücken, wo sie ihn festhielt.
„Warnung, Sie nähren sich dem Ereignishorizont eines schwarzen Loches."
Er ertrank im Meer ihres Schoßes.
„Kontakt in zwei Minuten."
Er hörte immer noch die unangenehme Stimme nach ihm rufen.
„Warnung, Sie nähren sich dem Ereignishorizont eines schwarzen Loches."
Er lauschte ihr für einen Moment.
„Kontakt in einer Minute."
Er flog auf ein schwarzes Loch zu! Hastig stolperte er zu den Kontrollen, sah jedoch nur Lichtpunkte. „Computer, Kurskorrektur! Schwarzes Loch umfliegen!"
Sie hatten den Rest des Tages frei und schlenderten in Badeklamotten über saftiges Gras auf tonigem Boden. Der See in der gemäßigten Zone von Aval IV war gut besucht, er schien einer der Standarderholungsorte des Planeten zu sein. Sie fanden noch einen Platz, an dem es sowohl Sonne als auch Schatten gab. Charlie machte es sich im Schatten eines kleinen Felsens bequem, während die beiden anderen ihre Badetücher auf dem sonnigen Flecken daneben ausbreiteten. Der Psychologe packte ein Pad aus und begann darin zu lesen. Als Valery von Shrinal mit Sonnenschutzmittel eingecremt wurde, merkte sie, dass der Andorianer nicht ganz bei seiner üblichen guten Laune zu sein schien. Vermutlich war die Analyse mit T'Pkara nicht nur langweilig sondern auch frustrierend gewesen...
„Hast Du T'Pkara gefragt, ob sie mit uns an den See will?" schnitt sie vorsichtig das Thema an.
„Nee," antwortete er einsilbig und klatschte ihr eine viel zu große Portion Sonnencreme auf den Rücken.
„Habt ihr euch gestritten?"
Shrinal hielt kurz inne, bevor er anfing, die Massen von Sonnencreme zu verteilen. „Man könnte es so ausdrücken," sagte er in einem bei ihm seltenen sarkastischen Ton.
„Worüber?" Valery kannte Shrinal und meistens wurde er wieder ganz der gutgelaunte Kumpel, wenn man ihm etwas Mitgefühl entgegenbrachte, besonders bei selbstverschuldeten Unglücken.
„Ich habe sie auf gewisse Dinge angesprochen," antwortete er.
Valery zog die Stirn kraus und ahnte eine seiner Taktlosigkeiten voraus. „Auf was für Dinge genau?"
„Na ja...auf ihr merkwürdiges Verhalten in letzter Zeit..." begann er etwas kleinlaut.
„Was meinst Du?"
Er bedeckte den letzten freien Flecken ihres Rückens mit einer dicken Schicht Sonnencreme. „Hast Du nicht gemerkt, wie aggressiv sie in letzter Zeit ist?"
Valery drehte sich um. „Aggressiv?" Sie begann damit, den in der Dose verbliebenen Rest auf die sonnenempfindliche blaue Haut zu verteilen. „Ich finde sie nur normal kaltblütig vulkanisch. Mir ist noch nie ein aggressiver Vulkanier begegnet."
„Doch," erwiderte er keck, „auf Holodeck drei."
Valery's Augenbrauen bewegten sich aufeinander zu. „Willst du etwa andeuten, sie hätte das Pon Farr!" begann sie ungläubig, „Du spinnst ja...Shrinal, das bildest Du dir nur ein!"
„Ich bin mir sicher," entgegnete er bestimmt.
Charlie schaute von seinem Pad auf. „Shrinal, Dir ist doch sicher bekannt, dass unerfahrene Ärzte oft dazu neigen, überall die Anzeichen gerade gelernter Syndrome zu sehen."
„Komm' schon Shrinal," meinte Valery, „Vulkanier sind nicht so einfach zu verstehen, wie Du Dir das vorstellst. Sie war wahrscheinlich nur distanziert. So sind Vulkanier nun mal."
Charlie legte sein Pad beiseite. „Vulkanier sind auch außerhalb von Vorgängen wie dem Pon Farr zu Emotionen fähig, sie können diese nur gewöhnlich sehr gut verbergen. Vielleicht hast Du sie heute einfach ein bisschen zu viel genervt."
„Ja, wer kann Vulkanier wohl besser verstehen als Du," wandte er sich Charlie zu und stützte die Hände auf. „Wundert mich, das Du nicht mit spitzen Ohren geboren wurdest." Seine Fühler drehten sich nach vorne, Valery kannte das schon. „Es ist einfach, schlaue Kommentare über die Schwächen andrer Leute zu machen, wenn man sich selbst aus allem raushält," fuhr Shrinal fort, „Herr Prof. Dr. Psychologe steht eben über dem, was uns normal Sterblichen Probleme bereitet."
„Hey Shrinal," unterbrach sie ihn, „er wollte Dir doch bloß helfen."
Sie alle schwiegen für eine Weile und lauschten dem melodischen Schwatzen der Avaler. Die Luft war so trocken wie immer, roch aber interessant nach Vanille mit Salz.
„Hast Du denn irgendwas gesagt, was sie vielleicht falsch aufgefasst hat?" fragte Valery vorsichtig.
Nach einer kurzen Pause antwortete Shrinal: „Ich hab' sie davor gewarnt, das Pon Farr zu verleugnen."
Valery war sprachlos.
„Als sie mir nicht glauben wollte, dass sie es hat," fuhr er fort, „habe ich einen Trikorder geholt." Er schaute für einen Moment auf das glitzernde Wasser und dann zurück zu Valery. „Dann hat sie mir eine Ohrfeige gegeben."
„Sie hat dich geschlagen?" Fragte Valery mit einer Andeutung von Entsetzen.
„Jou." Shrinal legte sich auf sein Tuch, seinen Freunden den Rücken zugewandt. Sein Ego hatte offensichtlich die größeren Verletzungen davongetragen.
Er hatte auf den Autopiloten umgestellt, das war die einzig logische Entscheidung gewesen. Er wusste nicht, wie viel Zeit bereits vergangen war. Der Computer würde automatisch das Raumfahrtkontrollzentrum benachrichtigen und auf dem zugewiesenen Platz landen. Nicht mehr viel zu tun. Zeit für weitere Meditationsversuche. Nur nicht als Wahnsinniger dort ankommen, nur durchhalten bis zum Koon-ut-kal-if-fee. Das Innere des Shuttles war ruhig, während es in ihm brodelte. Er saß in diesem Käfig fest, gefangen bis zum Koon-ut-kal-if-fee und danach in dem Bund mit einer Frau die er seit Jahrzehnten nicht gesehen hatte. Das Shuttle war so klein und eng. Er wollte heraus. In die Unendlichkeit der Wüste. Die Hitze. Er war ein Sandsturm, der gleich losbrechen würde. Er lief hin und her. Er hatte die Erde verlassen. Enterprise. Er hatte Valery verlassen. Sie war auf der Erde. Aber er flog zum Vulkan. In die Wüste. Nicht in den See.
„Eintritt in das irdische Sonnensystem in fünf Minuten," meldete sich plötzlich die eindringliche Stimme des Computers. „Nachricht an das Sternenflottenhauptquartier wird abgeschickt."
Taurik wurde abrupt aus seinen Gedanken gerissen. „Computer, stopp!"
-Biep-
„Wo bin ich?" fragte er verwirrt.
„Sie befinden sich auf dem Shuttle Nr. 68375 der U.S.S. Enterprise mit Kurs zur Erde," meldete der Computer.
Hatte er sich bei der Kurseingabe geirrt? Hatte er 0/0/1 eingegeben? Halluzinierte er? „Computer, warum fliegen wir zur Erde?"
„Kurseingabe von Fähnrich Taurik, Sternzeit-"
„Computer, Kurskorrektur, zum Vulkan, Autopilot," unterbrach er verärgert.
-Biep- „Kurskorrektur erfolgt." Danach überließ der Computer ihn wieder seinen Gedanken.
Am nächsten Tag ordnete Valery Daten in dem ruhigen Labor. Das Avaler Gehirn schien ihr keine besonderen Vorzüge vor denen anderer telepathischer Spezies zu haben, dennoch stellten diese Leute mithilfe von Telepathie stimmige Diagnosen, auch über physische Zustände, während Betazoiden und Vulkanier dies nur über psychischen Zustände vermochten. Sie führte Vergleiche zwischen den Neuralen Scans der Patienten und denen der Heiler durch. Es zeigte sich kein Abbild-Verhältnis, wie es Valery erwartet hatte. Obwohl die Heiler ausgesagt hatten, die Gefühle und Schmerzen ihrer Patienten wahrzunehmen, unterschieden sich jedes Mal die Nervenaktivität der limbischen Systeme in den beiden Gehirnen. Valery war weder in der Neurologie noch in der Telepathie eine Expertin und hoffte einiges von T'Pkara zu lernen. Die war heute jedoch nicht sehr gesprächig.
„Ich frage mich, wieso die Gehirnmuster während der telepathischen Verbindung nicht einander gleichen," versuchte sie zum wiederholten Male ein Gespräch zu beginnen.
Keine Antwort. T'Pkara stand mit dem Rücken zu Valery, ein Pad in der einen Hand und die andere tippte auf der Konsole herum.
„Gibt es Tage, an denen auch Vulkanier mal schlechte Laune haben und extrem schweigsam sind?" fragte Valery herausfordernd.
„Vulkanier haben niemals schlechte Laune und ich empfehle Ihnen die Datenbank über Telepathie zu studieren, statt sich in unqualifizierten und sinnlosen Spekulationen zu ergehen," war die kalte Antwort.
In Ordnung, T'Pkara hatte schlechte Laune. Valery durchstöberte die Datenbank, ohne zu wissen, was sie eigentlich suchte. Sie hatte mit Interesse die verschiedenen Stoffwechselsysteme mehrerer Spezies studiert, aber in Telepathie hatte sie nur den vorgeschriebenen Grundkurs belegt und – das musste sie sich eingestehen – die meiste Zeit über andere Dinge nachgedacht.
-Klackklack, klack-
Valery schaute auf und sah ein Pad auf dem Boden liegen. T'Pkara bückte sich, um es aufzuheben. Sie zitterte leicht.
„T'Pkara, bist Du in Ordnung?" fragte Valery misstrauisch.
„Ja, es geht mir gut," antwortete T'Pkara trocken während das Zittern stärker wurde.
„Du solltest Dich lieber mal durchscannen lassen," schlug Valery vor.
T'Pkara legte das Pad beiseite. „Das ist absolut nicht notwendig, Fähnrich," antwortete sie gereizt. „Entschuldigen Sie mich, ich werde eine kurze Pause zur Meditation einlegen." Und damit verließ sie das Labor.
Shrinal hatte doch recht gehabt. „Alba an Shrinal."
„Ja, was gibt's?" ertönte die Stimme des Andorianers erfreut.
„Ich habe eine kleine Fachfrage. Hast Du gerade einen Moment Zeit?"
„Direkt durchs Eis! Niemand hier, außer mir und endloser Halascium 5-Rationen, die auf ihre Überprüfung warten."
„Shrinal, Du hattest Recht mit T'Pkara."
„Ich versuch' schon seit Tagen sie zur Vernunft zu bringen, aber dieser vulkanische Dickschädel-"
„Wie seit Tagen?" fragte Valery überrascht.
„Na ja, ich hab's Euch erst nicht erzählt, weil...um ihre Privatsphäre zu respektieren," antwortete er stockend.
„Hast Du der Crusher schon was davon gesagt?"
„Nee, aber ich versuch' nachher noch mal mit Miss Vulkan zu reden," erwiderte Shrinal gutgelaunt.
„Shrinal, ich glaub' nicht, dass sie auf dich besser hört als auf jeden anderen," merkte Valery an, „Ich melde es lieber der-"
„Crusher an Alba" drang plötzlich die Stimme des Doktors durch das Kommsystem.
„Alba hier."
„Fähnrich, melden Sie sich bitte bei mir im Untersuchungsraum," wies Dr. Crusher sie an.
„Ja, Doktor, ich komme sofort, Alba Ende...Bis später, Shrinal."
Als sie eintrat, sah sie gerade T'Pkara von der anderen Seite hereinkommen. Ihr Gesichtsausdruck gab nichts preis.
„Sie werden sich gleich wieder herunterbeamen," informierte sie Dr. Crusher. „Bevor sie die nächste Dosis Halascium 5 nehmen, muss ich sie jedoch kurz auf Nebenwirkungen überprüfen. Nach fünftägiger Einnahme können sich Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen und Schwindel einstellen." Crusher fing an T'Pkara mit einem Trikorder zu scannen. „Hatten Sie in letzter Zeit irgendwelche..." Crushers Stimme nahm den Ausdruck von Verwunderung an „...Beschwerden?"
„Nein, ich vertrage das Halascium 5 gut," antwortete T'Pkara ruhig.
„T'Pkara, Sie warten bitte mal kurz, ich habe hier recht merkwürdige Anzeigen," bemerkte Dr. Crusher und richtete den Trikorder auf Valery.
„Ich hatte keine Beschwerden, Doktor," informierte sie Valery.
„Gut," erwiderte Crusher, „beamen Sie runter und melden Sie sich bei Counselor Troi. Ich komme gleich nach."
Troi lächelte und wies mit einer Handbewegung auf die beiden Avaler Heiler, die Valery bereits von den Untersuchungen kannte. „Dr. Anoua und Dr. Flusci wollen uns demonstrieren, welche Krankheiten Sie mithilfe der Telepathie heilen können." Sie gingen einen orangefarbigen Gang hinunter. Dieser Flügel des Krankenhauses machte einen sehr friedvollen, harmonischen Eindruck, man konnte munteres Schwatzen aus allen Richtungen hören. Valery schaute im Vorbeigehen neugierig in die offenstehenden Krankenzimmer.
„Picard an alle Außenteams," ertönte die Stimme des Captains durch ihren Kommunikator, „kehren Sie umgehend auf die Enterprise zurück, wir nehmen wegen eines medizinischen Notfalls Kurs auf Vulkan. Picard Ende."
Er wird bald am Ziel sein und den Bund mit seiner Verlobten und ihrer Familie besiegeln. Valery hätte es vermutlich auch nicht verstanden, wenn Taurik es ihr erklärt hätte. Es war nicht seine Entscheidung, sondern die seiner Familie. Heiratspolitik war zwar nicht mehr überlebenswichtig wie in früheren Zeiten, aber immer noch bedeutend für die Verbindungen und das Ansehen der Familie. Und das wichtigste war, dass ein solcher Bund einem der Logik gewidmetem Leben entsprach. Wenn er die Verlobung brechen und sich mit Valery verbinden würde, wäre nicht nur Taurik, sondern seine ganze Familie bloßgestellt. Er hätte den Charaktertest nicht bestanden und seine Familie in seiner Erziehung versagt. Aber er hatte keine unverlobten jüngeren Geschwister, welche er gefährden könnte. Vorik war mit der Tochter einer anderen Familie verlobt, die keinen logischen Grund hatte, die Verlobung zu brechen, wenn er seine brechen würde... Aber in den Augen der anderen würde es keine logische Entscheidung sein. Sie würden nicht verstehen, dass er Valery nicht vergessen konnte. Aber er konnte die andere Frau nicht akzeptieren, es war unlogisch sie zu heiraten. Er konnte sich nicht vorstellen, sich vor ihr so bloßzustellen und mit ihr...
„Computer."
-biep-
„In der Datenbank der Sternenflotte nach Valery Alba suchen."
-biep- „Es sind frei zugängliche Informationen über Fähnrich Valery Alba in der Datenbank der Sternenflotte enthalten," kam prompt die völlig unbeteiligt klingende Antwort des Computers.
„Abspielen."
„Valery Alba nahm ihr Medizinstudium an der Sternenflottenakademie zur Sternz-"
„Computer, wo befindet sie sich jetzt?" unterbrach er den Computer ungeduldig.
„Valery Alba wurde zur Sternzeit 48515.5 der U.S.S. Enterprise zugeteilt. Daten über die aktuelle Mission der U.S.S Enterprise sind nicht-"
„Computer," befahl er entschlossen, „Verbindung zur Enterprise herstellen."
...Fortsetzung folgt...
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